Antisemitischer Angriff erschüttert die Stadtgesellschaft, Corona und die Schanze, HSV holt nächste Säule, Tanzen an der Elbe

Guten Morgen: Angriff. * Altona. * Abtanzen. *

Θ HAMBURG

Antisemitischer Angriff wahrscheinlich: Am Sonntag wurde ein 26-jähriger jüdischer Student von einem 29-jährigen Mann mit einem Klappspaten angegriffen und im Gesicht verletzt. Der Angreifer soll militärische Kleidung getragen haben. Die Tat geschah vor der Synagoge Hohe Weide in Eimsbüttel, in der das Laubhüttenfest gefeiert werden sollte. Sicherheitskräften gelang es vor der Synagoge, den verwirrt wirkenden   in Berlin gemeldeten Mann mit kasachischen Wurzeln und Hakenkreuzen in der Tasche zu überwältigen. Die Tat geschah ziemlich genau ein Jahr nach dem antisemitischen Anschlag in Halle/Saale, bei dem zwei Menschen getötet worden waren.
mopo.de, tagesschau.de, bild.de

Hamburg steht fest an der Seite unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger.
Bürgermeister Peter Tschentscher zeigt sich solidarisch mit den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger
facebook.TschenPe

Wir möchten jetzt keine Solidarität, wir wollen Taten!
Landesrabbiner Shlomo Bistritzky fragt sich, was man nach Halle nicht gelernt habe.
twitter.RabbinerB, youtube.com

Die Polizeipräsenz ist zu niedrig gewesen, um den Anschlag zu verhindern.
Der Vorsitzende des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, hat aus Manhattan, New York kurz nach dem Vorfall eine klare Analyse der Situation in Eimsbüttel, Hamburg für sich erarbeitet. Nun steht Innensenator Andy Grote unter weltweitem Druck, nicht genug für den Schutz des jüdischen Lebens in Hamburg zu unternehmen.
spiegel.de

Corona-Ärger in der Schanze: In der Bar „Katze“ feierte erneut eine mit Corona infizierte Person. Das Bezirksamt Altona ließ sich daraufhin die Liste der 135 Menschen geben, die sich zur gleichen Zeit in der Bar aufgehalten haben. Hier seien erneut viele falsche Angaben gemacht worden, was die Kontaktverfolgung schwierig mache, erklärte das Amt. Seit Freitag sind die Nichtüberprüfung auf ersten Augenschein durch die Wirte und die Angabe von falschen Daten durch Gäste mit Bußgeld bewährt. Weitere Corona-Fälle seien zudem dem Feiern ohne Abstand zuzuschreiben, erklärte die Gesundheitsbehörde. Derweil kritisieren die Anwohner der Schanze den Bezirk Altona. Die Vorfälle seien erwartbar gewesen und die Behörden hätten nicht rechtzeitig gehandelt.
mopo.de (Neuer Fall), ndr.de, hamburg.de (Strafen), mopo.de (Anwohner)

Die Kontaktlisten der etwa 135 Personen sind zum Teil lückenhaft gewesen, teilweise wurden falsche Namen, Adressen und Telefonnummern hinterlegt
Der neue Sprecher des Bezirksamts Altona, Ex-Mopo-Redakteur Mike Schlink, über neue Herausforderungen der Recherche im behördlichen Umfeld.
mopo.de

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Shitstorms und Krisenkommunikation Die Zahl der kommunikativen Krisenfälle, mit denen Unternehmen und Politik jährlich konfrontiert werden, steigt ständig. Hat sich durch die Digitalisierung die Kommunikation von Unternehmen so stark verändert und sind diese nicht gut genug darauf vorbereitet? Unternehmen können beim Krisenmanagement viele Dinge falsch machen: Im falschen Moment schweigen, am Frühwarnsystem sparen, Social Media unterschätzen. Wie reagiert ein Unternehmen also am besten, wenn Nutzer*innen kritisch über die Firma auf den verschiedenen Kanälen sprechen? Diese Frage beantwortet das Seminar „Shitstorms und Krisenkommunikation“ am 12. & 13. November 2020 an der Hamburg Media School.
hamburgmediaschool.com

Neuer Torwart: Der HSV hat den 32-jährigen Sven Ulreich vom FC Bayern verpflichtet, der in München nur noch die Nummer drei war und nun Keeper Heuer Fernandez zur Nummer zwei im HSV-Kasten machen soll. Ulreich trainierte am Sonntag schon unverhofft mit der Mannschaft, nachdem deren Pflichtspiel gegen Erzgebirge Aue kurzfristig abgesagt wurde, da sich der Gegner mit Corona angesteckt hatte. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest. Auch der FC St. Pauli verpasste den möglichen Sprung an die Tabellenspitze, da sich die Kiezkicker die erste Niederlage der Saison beim SV Sandhausen abholten. Die 0:1-Niederlage bremst die Ambitionen des Kiezclubs, der damit weiter seit 18 Monaten auf einen Sieg außerhalb Hamburgs warten muss.
bild.de, welt.de, mopo.de (HSV), kicker.de (FCSP)

Grüne und der Heizpilz: Katharina Fegebank zur Ausrichtung der Partei vor der Bundestagswahl welt.de
Geflüchteten-Unterkunft, Seniorenheime und ein Krankenhaus: Neue Corona-Fälle am Wochenende welt.de
Less New Work: Hamburger Internetkonzern New Work, vormals Xing, reduziert Corona bedingt das Personal zeit.de
Heißer Feger: 43-jährige Hamburgerin Judith Havers gewinnt einen 100 Kilometerlauf durch Tunesien gegen den sehr warmen Wind faz.net

Wetter heute: Bewölkt und zumeist trocken bei bis zu 16 Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

13.157 Unterschriften gegen die Anbindung der Dove-Elbe an die Tide-Elbe übergaben sich am Sonntag Bergedorfer Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft auf dem Rathausmarkt. SPD, CDU und Linke sind sich einig, den Hafenschlick im Elbarm nicht aufnehmen zu wollen. Die Demonstration war wohl schon länger geplant. Das Thema ist nach neuesten Empfehlungen von Elbexperten schon vom Tisch. Die Alte Süderelbe und die Haseldorfer Marsch sollen bevorzugt die Auswirkungen der Elbvertiefung abmildern.
ndr.de, abendblatt.de, twitter.StephanJersch

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Kurzes Show-up: Der an Corona erkrankte US-Präsident Donald Trump ließ es sich nehmen, aus einem gepanzerten Geländewagen seinen Unterstützern zuzuwinken. Dafür unterbrach er seinen Aufenthalt in einem Krankenhaus, das ihm Sauerstoff-Hilfe gewährt haben soll. Sein Auftritt am Sonntagabend soll wohl die Börsen am Montagmorgen beruhigen. Aber nichts Genaues weiß man nicht.
spiegel.de

Wenn Du aus Mitte kommst: Kieler Regierung nimmt Berliner aus Corona belasteten Bezirken in Quarantäne rbb24.de
„Das ist Klatsch“: SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz rechnet mit dem Berliner Politikbetrieb ab twitter.ARD_BaB

Θ STADT & LEBEN

Filmfest mit Happy End: Festivalleiter Albert Wiederspiel zog ein zufriedenes Fazit der cineastischen Tage, die dem Film erstmals seit Corona ein Festival wieder gaben. Zumindest ein bisschen, denn die Säle blieben mit Abstandsregeln relativ leer. Zum Ausgleich wurden die Filme auch im Internet gestreamt, wofür die restlichen virtuellen Sitzplätze in den Kinos gekauft werden konnten. Dieser Hybridansatz hat indes nicht funktioniert. Zum Abschluss des Festivals wurde der in diesem Jahr einzige Preis verliehen. Der Preis des Publikums ging „Gunda“. Der Dokumentarfilm von Victor Kossakovsky ist eine Liebeserklärung an Schweine, Kühe und Hühner, deren Fleisch auf Tellern landet.
sueddeutsche.de, ndr.de

Die Kinozahlen sind besser als die Streamingzahlen, was mich persönlich als Kinomann freut.
Festivalleiter Albert Wiederspiel hadert noch mit der digitalen Teilhabe.
sueddeutsche.de

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-Tatort-Kritiker-
Vergangenheitsbewältigung im Berliner Tatort: Politisch aufgeladen und ganz schön dick aufgetragen: Nazi-Vergangenheit, Stasi-Vergangenheit, dazu noch Baulöwen-Papa gegen Hausbesetzer-Söhnchen verquickt als Familiendrama. Das ist anspruchsvoll, wirkt oft konstruiert und die Auflösung ist fast artifiziell. Dass es trotzdem emotional glaubwürdig zugeht, liegt an der hervorragenden Besetzung. Mark Waschke und Meret Becker sind eh top, Highlight waren aber Stefan Kurt und sein Filmsohn. So ist das öffentlich-rechtliche Lehrstück nicht nur moralinsauer, sondern an den entscheidenden Stellen tatsächlich fesselnd.
Tatort-Experte: Henning Kleine, Chef vom Dienst, Sat.1 Landesstudio Hamburg facebook.com

Restaurant-Tipp – Asiatisch in Winterhude: Im Bonbao wird frisch in der offenen Küche gekocht. Alle Gerichte kosten zwischen neun und zwölf Euro. Das Bonbao ist auch sehr für Vegetarier geeignet, weil bei den meisten Gerichten ausgewählt werden kann, ob mit Fleisch oder Tofu. Wer Fleisch möchte, kann zwischen Hähnchen, Schwein oder Rind wählen. Zudem gibt es auch Shrimps. Die Einrichtung ist minimalistisch gehalten und schafft eine unkomplizierte, freundliche Atmosphäre. Für Kinder gibt es Hochstühle. Meistens ist es sehr voll, so dass es sich zu reservieren lohnt.
hamburg.de

Buoyancy: Der norwegische Jazz-Trompeter Nils Petter Molvær tritt mit seiner Band im großen Saal der Elbphilharmonie auf. Mit seinem Quartett stellt Molvær sein neues Album „Buoyancy“ vor. Mit „Buoyancy“ schließt Nils Petter Molvaer an sein letztes Album „Switch“ an. Mit seinem Quartett, begibt sich Molvaer auf eine Reise in Fläche, Tiefe und Zeit. Alle vier Musiker bringen nicht nur ein ganzes Arsenal an Klangerzeugern mit, sondern vor allem ihre persönliche Integrität und einen unglaublichen Schatz an Erfahrungen, die sie unabhängig voneinander gesammelt haben. Um 18. 30 Uhr und 21 Uhr in der Elbphilharmonie.
hamburg.de

Θ FOFFTEIN

Tanzen an der Elbe: Am Sonntag tanzten mehrere Hundert Menschen bei einer angemeldeten Demonstration am Fischmarkt gegen eine Corona-Regelung an, die in der Tat merkwürdig anmutet. Danach seien Tanzveranstaltungen in geschlossenen Räumen erlaubt, aber an der frischen Luft nicht. Dieses Verbot beachteten einige Freunde des Rhythmus nahe der Strandperle in Övelgönne erst gar nicht und schlossen sich einem Flashmob an, der wohl schon öfter das Tanzverbot unterlaufen haben soll.
mopo.de, Adlerauge

Heute ist der Weltlehrertag. Kommen Sie gut in die Woche und wir wünschen Ihnen einen schönen Montag.

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