Dienstag, 25. Juli: Autonome ziehen G20-Fazit, Verkehrs-Chaos in der City, Mysteriöser Mord, Alsterschwäne mit wenig Nachwuchs

Guten Morgen! Fazit der Linken. * Wasserrohrbruch im Mitte. * Spiegel zensiert Rechtes. *

Θ HAMBURG

G20-Abschlussbericht der Linken: Während die Hamburger Politik noch Monate an der Aufarbeitung der G20-Krawalle arbeiten wird, hat der „Rote Aufbau“ schon sein Fazit gezogen. Man habe erfolgreichen Widerstand in den imperialistischen Zentren organisiert und auf die Straße getragen. Die militanten polizeilichen Einsatzkräfte seien überfordert gewesen. Etwas Einsicht zeigen die Linken bei den Angriffen am Morgen des „Black Friday“, die „nicht vollumfänglich“ mitgetragen werden. Das gelte auch für das Anzünden von Autos. Plündern ist hingegen ok. Stolz zeigt man sich, dass es gelungen sei, weite Teile der wütenden Jugend für seine Sache zu gewinnen. So richtig revolutionär sei die zwar noch nicht gewesen, aber die grobe Richtung würde stimmen, befinden die linken Aktivisten.
linksunten.indymedia.org

Dem Kapitalismus haftet eine strukturell angelegte Gewalt an.
Viele Hamburger würden das nach G20 auch der extremen Linken attestieren.
linksunten.indymedia.org

Haft verlängert: Ein 27-jähriger Mann, dem vorgeworfen wird, während des G20-Gipfels mit einem Laserpointer die Piloten eines Hubschraubers geblendet zu haben, muss weiter in der U-Haft bleiben. Allerdings wurde der Vorwurf des versuchten Mordes fallen gelassen. Der Mann hatte sich nach eigenen Angaben um den Schlaf seiner Tochter gesorgt und wollte den lauten Hubschrauber vertreiben. Insgesamt sitzen noch 43 Verdächtige nach den G20-Krawallen in Untersuchungshaft. Derweil wollen die sozialistischen Falken ihre Anzeige gegen die Stadt aufrechterhalten. Innensenator Andy Grote hatte sich für die Panne der Ingewahrsamnehmung beim G20-Gipfel entschuldigt. Die Falken bedanken sich dafür auch herzlich, aber wollen den Vorgang dennoch juristisch geklärt wissen.
shz.de, mopo.de (Hubschrauber), abendblatt.de (Falken)

Veranstaltungshinweis
Kongress der Nachhaltigkeit: Die Universität Hamburg bittet im September zum „Hamburg Sustainable Development Summit“. Der Fokus der Veranstaltung vom 26. bis zum 29. September liegt auf der Nachhaltigkeit von Bildung und der Nachhaltigkeit in der Bildung. Die Veranstaltung wird in englischer Sprache abgehalten. Die Teilnahme kostet 150 Euro; für Studenten 80 Euro. Uni-Präsident Prof. Dieter Lenzen, und die Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank freuen sich auf Ihre Teilnahme.
hsds.uni-hamburg.de

Nasser Tag: Etwa zu dem Zeitpunkt als die Regenfront am Montag Hamburg erreichte, brach auch eine große Wasserleitung an der Amsinckstraße kurz vor dem Deichtorplatz und setzte die Umgebung sowie eine Tiefgarage unter Wasser. Auf der Hauptverkehrsader bildete sich ein großer Krater. Der Verkehr wurde weiträumig gesperrt, woraufhin sich lange Staus bildeten. Durch die geborstene Hauptleitung mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern waren weite Teile der Hamburger City ohne Wasser. Nach Stunden wurden die Sperrungen wieder aufgehoben. Die Amsinckstraße in Richtung Hauptbahnhof wird jetzt allerdings für etwa drei Wochen die nächste Verkehrsbehindernde große Baustelle in Hamburg.
mopo.de, hamburg1.de

Mysteriöser Mord: Bei der vom einem LKW-Fahrer in der Nähe der Autoraststätte Holmmoor entdeckten Leiche soll es sich um den 22-jährigen Boxer Tunahan K. handeln. Der junge Mann wurde seit Ende Juni vermisst. Am 24. Juni sollte er einen Boxkampf bestreiten. Zuletzt war er bei seiner Arbeitsstelle in Lokstedt gesehen worden. Der Boxer soll erschossen worden sein und zum Fundort gebracht worden sein. Über den Täter und ein Motiv herrscht noch Unklarheit. Möglicherweise gibt es eine Verbindung zu einer anderen Tat. Ein ebenfalls unbekannter Täter hatte kurz vor dem Verschwinden von K., seinem Trainer in Wedel in das Knie geschossen.
welt.de, rtlnord.de

Prozess vertagt: Zollbeamter soll Bekannten zum Stehlen des Dienst-Safes angestiftet haben welt.de
Glück im Unglück: LKW mit gefährlicher Ladung explodiert nicht bei Unfall in Harburg bild.de
Hamburger ältern schneller: Dennoch werden im Bundesvergleich viele junge Alte hier wohnen mopo.de
Struff, Stebe, Mayer : Drei Achtelfinalisten stehen beim Tennisturnier am Rothenbaum fest welt.de
Ordentlicher Schlag: 66-jähriger Musikalien-Händler streckt mutmaßlichen 60-jährigen Einbrecher nieder presseportal.de
Tod im Sven-Simon-Park: Vermisste 89-jährige Frau aus Blankenese wurde tot aufgefunden abendblatt.de
Entscheidung um Schilleroper: Pläne für Neubau mit Zitat an die Vergangenheit werden vorgestellt mopo.de
Bei Santos soll alles besser werden: HSV-Trainer Markus Gisdol glaubt an seinen Brasilianer mopo.de

Wetter heute: Bei 15 bis 17 Grad regnet es mal mehr, mal weniger. Nehmen Sie besser einen Schirm mit.
wetterspiegel.de

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Θ ZAHL DES TAGES

46 Storchenkinder werden in diesem Jahr in Hamburg gezählt. Im Vorjahr waren lediglich 42 Störche geboren worden. Dennoch sind die Nabu-Beobachter nicht ganz zufrieden. Es gab viele Revierkämpfe und auch das Wetter habe einen zahlreicheren Nachwuchs verhindert. Die Schwäne auf der Alster wollen in diesem Jahr auch nicht so recht. Normal sind 35 Nachwuchsschwäne. In diesem Jahr wurden nur 20 stolze Alstervögel geboren. Aufgrund der Vogelgrippe mussten die Tiere drei Wochen länger im Winterquartier bleiben als normalerweise. Dennoch sieht Schwanenvater Olaf Nieß darin keine Ursache für die verhaltene Fruchtbarkeit. Das sei eben Natur, befindet der Experte lakonisch.
ndr.de, bild.de (Störche), abendblatt.de (Schwäne)

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

US-Sanktionen gegen Russland irritieren die EU: Die geplanten neuen Sanktionen der USA gegen Russland alarmieren die EU. Man verfolge die Entwicklung mit Sorge, sagte ein Sprecher der EU-Kommission am Montag. Der US-Kongress wird voraussichtlich an diesem Dienstag über neue Sanktionsbeschlüsse gegen Russland, Iran und Nordkorea abstimmen. Man betrachte den einschlägigen amerikanischen Gesetzesentwurf mit einiger Sorge, vor allem wegen seiner möglichen Auswirkungen auf die Energieunabhängigkeit der EU, sagte Margaritis Schinas, der Chefsprecher der Kommission. Deshalb wirke man derzeit über alle diplomatischen Kanäle auf die USA ein.
sueddeutsche.de, nzz.ch

EU warnt Türkei vor wirtschaftlichen Folgen: Die EU-Kommission hat die Türkei vor wirtschaftlichen Folgen angesichts der anhaltenden Spannungen mit der Union und Deutschland gewarnt. Der Konflikt schade auf gewisse Weise der türkischen Gesellschaft, der türkischen Wirtschaft, sagte EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn. Er fördere sicher nicht die Bereitschaft von Touristen, ins Land zu kommen. Laut Hahn entferne sich das Land von europäischen Werten. Hahn bezog sich auf das Vorgehen gegen Regierungskritiker und Journalisten, das besorgniserregend sei. Der Streitpunkt werde auch beim kommenden Treffen in Brüssel thematisiert werden.
spiegel.de, n-tv.de

Brexit-Verhandlungen gehen ohne Lösungen bei strittigen Themen zu Ende: Die EU und Großbritannien sind auch bei ihrer zweiten Verhandlungsrunde nicht von ihren Positionen abgerückt, was die finanziellen Verpflichtungen Londons sowie die rechtliche Lage für EU-Bürger nach dem Brexit anbelangt. Die Vertreter Großbritanniens waren ohne konkrete Ideen nach Brüssel gereist und so konnte man sich nicht einmal auf rudimentäre erste Entwürfe einigen. Stattdessen stellten sie jede einzelne Zeile aus dem europäischen Budgetplan infrage und machten keine Anstalten, den Zeitpunkt oder die Methode ihrer eigenen Berechnungspläne zu konkretisieren.
euractiv.de

Soziale Netzwerke: EU erhöht Druck auf Google, Facebook und Twitter reuters.com
Konjunktur: IWF sagt robustes Wachstum der Weltwirtschaft voraus handelsblatt.com
Daimler auf der Pole-Position: Selbstanzeige bei Kartellbehörde schneller erfolgt als bei VW faz.net
Griechenland erholt sich: Rückkehr an Anleihemarkt de.euronews.com
Flüchtlingskrise: Union und FDP kritisieren Vorstoß von Schulz handelsblatt.com
Terrorismusfinanzierung: Türkei zieht Liste verdächtiger Unternehmen zurück faz.net
Linda W.: Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen gegen deutsche IS-Anhängerin tagesspiegel.de

Θ STADT & LEBEN

Lord von Barmbek in der Speicherstadt: Das Hamburg Dungeon widmet sich nun eines berühmten Hamburger Kriminellen. Als Lord von Barmbek hatte der Hamburger Jung, Julius Adolf Petersen sein kriminelles Tun in den 1920er Jahren durchgeführt. Es wird ihm nachgesagt, dass er keine Gewalt angewandt habe und die Armen an seiner Beute beteiligt habe. Das sei allerdings nicht bewiesen, mäkeln die Historiker der Polizei an der Legende herum. Sicher ist, dass er den Familien seiner verhafteten Komplizen materiell geholfen habe. Das sei ein Zeichen für organisierte Kriminalität, befinden die Polizisten nüchtern. Wer etwas mehr Empathie für den Robin Hood Hamburgs mitbringt, kann die Nacherzählung des aufregenden Lebens in Barmbek noch bis Ende August in der Speicherstadt erleben.
ndr.de, thedungeons.com, facebook.Hamburg

Spot on: Hamburg Startups Eine solide Finanzierung zu finden ist für viele Startups ein großes Problem. In Hamburg gibt es den Innovationsstarter Fonds mit einem Volumen von 12 Millionen Euro. Die zweite Ausgabe wurde kürzlich einem Fachpublikum vorgestellt. Zu den ersten Teilnehmern des neuen Förderprogramms gehört cloudplan, das die immer häufiger genutzte Cloud-Technologie zugleich schneller und sicherer machen will. Um die Zukunft der Lebensmittelbranche ging es beim Food Innovation Camp. Dort wurde unter anderem darüber diskutiert, wie Verschwendung zu vermeiden sei und wie sich Online-Supermärkte entwickeln werden.
innovationsstarter, cloudplan, food-innovation-camp

Restaurant-Tipp – Indisch in Eimsbüttel: Zur Einstimmung werden im Raj Mahal knusprige Papadam, die dünnen, frittierte Fladen aus Linsenmehl mit drei verschiedenen Saucen gereicht, ein schöner Anfang für einen indischen Abend in einem gemütlichen Restaurant. Auf der Speisekarte finden sich klassische indische Gerichte. Ob Lamm, Hühnchen, Fisch oder vegetarische Gerichte: Für jeden ist etwas dabei. Die Preise sind angemessen.
hamburg.de

Colbinger im Cotton Club: Colbinger sind Frontmann Huey Colbinger, Alex Wicher am Schlagzeug und Peter Bornschein am Bass. Sie haben sich dem Rock verschrieben, gepaart mit Grunge, Funk und Blues. Ihr Sound erinnert an Alice in Chains, Soundgarden, Pearl Jam oder Nirvana. Philosophie kann die Band auch: „Musik ist für mich Reflexion, Achtsamkeit, Hoffnung, die Liebe zu allem und die Freude am Leben. Reduziere dich und du wirst die Essenz finden. Jetzt ist immer. Machen wir uns auf und bleiben wir dran“. Im Cotton Club um 20 Uhr.
hamburg.de

FuckUp Night: Startups berichten um 19 Uhr von ihrem Scheitern szene-hamburg.com
Musische Erziehung begehrt: Musikschule am Rothenbaum muss erweitern abendblatt.de
Jedermann mit Zeitbezug: Der Hamburger Jedermann gastiert wieder in der Speicherstadt abendblatt.de
Regenjacken reiben sich: Hartgesottene Fans lauschen Amy Macdonald im feuchten Stadtpark abendblatt.de

Θ FOFFTEIN

Spiegel zensiert Bestseller-Liste: Die Chefredaktion des Spiegel hat das Buch „Finis Germania“ des verstorbenen Autors Rolf Peter Sieferle aus seiner Bestsellerliste entfernen lassen. Auf Platz fünf folgt ohne Erläuterung Platz sieben. Das Buch auf Platz sechs ist nach Meinung des Spiegel und anderer Kritiker zutiefst antisemitisch. Der Spiegel will zu dessen Verbreitung nicht beitragen, erklärt der Verlag. Die Popularität erzielte das Buch allerdings durch den Spiegel-Redakteur, Johannes Saltzwedel, der das Werk zuvor als Jury-Mitglied für die „Sachbücher des Monats“ im NDR nominiert hatte. Der Redakteur verließ nach Kritik daraufhin das Gremium. Die stille Zensur des Spiegel bringt das Buch nun unnötigerweise wieder in den Focus, befindet uebermedien.de

Heute ist der Jacobstag. Jacob zählte zu den zwölf Aposteln. Sein Ehrentag wird oft mit Wetterregeln in Verbindung gebracht. So etwa: „Jakobi heiß – lohnt Müh‘ und Fleiß“. Das gilt heute leider nicht. Wir wünschen Ihnen dennoch einen schönen Dienstag.

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