Dienstag, 28. März: Anschlag gegen G20-Gipfel, Polizei prüft Handydaten nach Alstermord, Rebellen-Plemum tagt öffentlich, Preis für Frauenquote

Guten Morgen! Polizei wird angegriffen. * Polizei ermittelt Handy-Daten. * Polizei bestraft Gaffer. *

Θ HAMBURG

Linksautonome zünden Polizeiautos an: Am frühen Dienstagmorgen legte eine Gruppe namens „Smash G20“ auf dem Hof einer Polizeiwache in Eimsbüttel ein Feuer. Insgesamt sechs Fahrzeuge gingen in Flammen auf. Hamburg sei durch die Vorbereitungen des G20-Gipfels wieder eine belagerte und repressive Stadt, wurde als Motiv für das Feuer im Bekennerschreiben genannt. Es soll Videobilder von einem der Täter geben. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Die Polizei will nun ihre Einrichtungen besser schützen. Nach neuesten Berichten sollen zum Gipfel 11.000 Linksautonome anreisen. Ursprünglich war nur mit 4.000 gewaltbereiten Aktivisten gerechnet worden. Auf Seiten der Polizei stehen 14.000 Beamte für den Schutz der Veranstaltung bereit. Die CDU will zudem Feuerwehrleute zur Unterstützung der Polizei einsetzen.
abendblatt.de, welt.dehamburg1.de (Brand), linksunten.indymedia.org (Bekenner)

NO – G20
Die Rote Flora hat eine blaue Botschaft.
mopo.de

Größe soll es richten: Die Reederei Hapag-Lloyd will nach dem Zusammenschluss mit dem arabischen Konkurrenten UASC zu den fünf größten Anbietern weltweit gehören, erklärte Vorstandschef Rolf Habben Jansen am Montag. Spätestens Ende Mai wollen die beiden Reedereien ihre Linien offiziell gemeinsam betreiben und damit auch Kosten sparen. 1.500 Mitarbeiter, zumeist nicht aus Hamburg, sollen dann entlassen werden. Zu den angekündigten Ermittlungen der US-Justizbehörde gegen Hapag-Lloyd und andere große Reedereien wegen möglicher wettbewerblicher Verstöße, wollte Habben Jansen sich nicht äußern. Wirtschaftlich hatte Hapag-Lloyd im vergangenen Jahr unter den weiter gesunkenen Frachtraten zu leiden. Das Unternehmen verbuchte einen Verlust von 93 Millionen Euro.
welt.de, shz.de, ndr.de

Veranstaltungshinweis
Saisonstart im Hafenmuseum Hamburg: Am Sonntag ab 11 Uhr startet das Hafenmuseum Hamburg in die neue Saison. Für das Museum wird es bald spannend. Der Standort an den Kaischuppen ist Favorit für die Errichtung des neuen Deutschen Hafenmuseums. Eine Entscheidung soll in diesem Jahr fallen. Wer sich das Gelände noch in seinem ursprünglichen Charme ansehen will, hat am Sonntag die Gelegenheit. Barkassenfahrten mit der „Frieda Ehlers“ durch den Hansahafen, Kinderaktionen unter dem Motto „Das kleine Hafenpatent“ und eine spezielle Führung mit den ehrenamtlichen Hafensenioren zu den neuen Ausstellungsthemen im Schaudepot werden geboten.
hafenmuseum-hamburg.de

Johan Djourou leistet Abbitte: Nachdem der Schweizer von seiner Länderspielreise zurückgekehrt war, musste er zum Rapport im Volkspark antreten. Er hatte Trainer Markus Gisdol in einem Interview angegriffen. Der habe in einer schlechten Phase einen Sündenbock gesucht und ihn gefunden, hatte Djourou ausgeplaudert. Nach den mahnenden Worten von Sportchef Jens Todt entschuldigte sich Djourou für seine Aussagen. Danach durfte er wieder auf den vollen Trainingsplatz auf dem bis auf Aaron Hunt alle Profis versammelt waren. Mergim Mavraj kehrte nach vier Wochen zurück und auch die angeschlagenen Kyriakos Papadopoulos und Bobby Wood sind wieder fit für das Bundesligaspiel gegen den 1. FC Köln am Sonnabend.
abendblatt.de

Der Djourou lief rum wie ’ne Diva.
HSV-Fan Kalle Schwennsen fand es richtig, dem Schweizer die Kapitänsbinde zu entziehen.
mopo.de

Polizei wertet Handydaten aus: Nach dem bisher ungeklärten Mord an einem Schüler an der Kennedybrücke im Oktober vergangenen Jahres, versucht die Polizei den Täter mit Hilfe von Handydaten zu finden. Passanten, die zur Tatzeit in der Nähe des Tatorts waren, wurden von der Polizei kontaktiert. Im Falle des HSV-Managers Timo Kraus, der aus ungeklärten Gründen in der Elbe den Tod gefunden hatte, sah die Polizei vom Einsatz dieser Fahndungsmethode ab. Es wären zu viele Personen in der Umgegend gewesen. Die Polizei hat die Ermittlungen in dem Fall eingestellt, obwohl noch neue Fakten ermittelt wurden. So soll Kraus keineswegs so betrunken gewesen sein, wie es in der Berichterstattung überwiegend geheißen hatte.
mopo.de (Alster), abendblatt.de (Kraus)

Um Anmeldung wird gebeten: Das neue „Rebellen-Plenum“ der Handelskammer tagt am 6. April erstmals öffentlich facebook.com
Sielbohrer getauft: Hamburg Wasser untergräbt die Stadt mit „Kiki“ für neue Siele bild.de
Begehrtes Metall: Polizei wird an verschiedenen Tatorten neun Kupferdieben habhaft presseportal.de
Kritik an Flugplan: Lärmschutz-Befürworter am Flughafen freuen sich nicht über neue Destinationen abendblatt.de
Endspurt an den Elbbrücken: Hochbahn baut ein spektakuläres Dach für die U4 welt.de
Gaffer in Langenhorn muss zahlen: Polizei kann behindernde Gaffer an Unfallorten härter bestrafen mopo.de
Preis für Mutterliebe: Mutter von Nathalie Volk wegen unrichtigem Gesundheitszeugnis vor Gericht bild.de
Besuch bei den Linken: Ministerpräsident Bodo Ramelow schaute bei den Parteifreunden vorbei facebook.DIE.LINKE
Die Tränen meiner Mutter: Presseclub-Chef Klaus Ebert fordert Rückbesinnung auf die Tugenden der guten Recherche facebook.Adlerauge

Wetter heute: Viel Sonne bei vier Grad am Morgen und siebzehn Grad am Mittag.
wetterspiegel.de

Θ ZAHL DES TAGES

83.000 wahlberechtigte Türken aus Hamburg und Schleswig-Holstein dürfen seit Montagmorgen ihre Stimme im Hamburger Generalkonsulat zu dem Verfassungsreferendum in der Türkei abgeben. Bereits am Morgen bildete sich eine Schlange vor dem besonders gesicherten Gebäude am Mittelweg. Die Türken gaben den Journalisten auch bereitwillig Auskunft, ob sie für oder gegen die Machterweiterung von Präsident Erdogan sind. Die Neinsager wollten allerdings allesamt ihre Namen nicht in der Zeitung lesen.
welt.de, abendblatt.de, ndr.de, rtlnord.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Replik im Nazitum: Die Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht erkennt in der türkischen Außenpolitik ideologische Anleihen bei den Nationalsozialisten. Bisher war es der türkische Präsident Erdogan gewesen, der wiederum den Deutschen historische Parallelen zur NS-Zeit vorgeworfen hatte. Das wurde hierzulande auch im Hinblick auf die Opfer des Nationalsozialismus für ungehörig befunden. Wagenknecht legte sogar noch nach. Ein Terrorist sei Erdogan zudem, polterte sie bei einer Veranstaltung in einem Gebäude des Bundestages. Kanzlerin Angela Merkel mach sich zudem mitschuldig, da sie Erdogan den Rücken stützen würde.
welt.de, spiegel.de

Rückschlag für EU-Umsiedlungsprogramm für Migranten: Dem weitgehend erfolglosen EU-Programm zur Umverteilung von Flüchtlingen droht ein neuer Rückschlag. Österreich erwägt einen Ausstieg aus dem 2015 beschlossenen Programm, mit dem bis zu 160.000 in Italien und Griechenland gestrandete Migranten in anderen EU-Staaten eine neue Heimat finden sollen. Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil kündigte einen entsprechenden Antrag für den an diesem Dienstag tagenden Ministerrat in Wien an. Die Alpenrepublik erfülle angesichts der hohen Asylbewerberzahlen bereits überproportional ihre Pflichten, sagte Doskozil.
welt.de, dw.com

EZB kommt britischen Banken entgegen: Für die Vize-Chefin der europäischen Bankenaufsicht, Sabine Lautenschläger, wird es aktuell besonders knifflig, denn die Kontrolleure müssen die Folgen des Brexit kalkulieren. Die Auswirkungen auf die Bankenbranche werden gravierend sein. Denn verlässt Großbritannien den EU-Binnenmarkt, müssen in London angesiedelte Banken rechtlich selbstständige Töchter mit Sitz in einem EU-Staat haben. Ein gewisses Entgegenkommen wird es aber geben: Um die Anforderungen der EZB zu erfüllen, werde es Übergangsfristen geben – das könnten, je nach Bank, Monate oder Jahre sein, so Lautenschläger.
tagesschau.de

Landtagswahl: Reaktion der CDU auf Erfolg im Saarland tagesspiegel.de
NRW: Gutachter entlastet Behörden im Fall Amri BKA-Angaben derzeit 616 Menschen als islamistische Gefährder ein.
zeit.de
Berichte: Türken in Deutschland werden ausspioniert sueddeutsche.de

Θ STADT & LEBEN

Medien als Vorbild: Aufgrund ihres hohen Frauenanteils in der Unternehmensführung haben die Verlage Gruner+Jahr sowie der Zeit-Verlag den „Helga-Stödter-Preis der Handelskammer Hamburg für Mixed Leadership“ erhalten. Gruner+Jahr hat eine Frauenquote von 30 Prozent in der ersten Führungsebene und nimmt sich sehr der Frauenförderung an. Bei der Zeit sind Frauen zumindest ab der zweiten Ebene gut vertreten. Damit sind die Medienhäuser eine Ausnahme in Hamburg. Präses Fritz Horst Melsheimer zeigte sich bei der Preisverleihung am Montagabend enttäuscht, da die Quote der Frauen in Führungspositionen über alle Betriebe betrachtet seit Jahren nicht steige. Besonders Großunternehmen hätten hier noch Nachholbedarf.
hk24.de

Spot on: Hamburger Startups kommen rum in der Welt. Zum SXSW-Festival in Austin, Texas, waren gleich sieben junge Firmen gereist. Jetzt ziehen sie ihre Bilanz. – Nicht ganz so weit ist Hannover, und ob die CeBIT noch den Weg lohnt, ist umstritten. Für vier Startups aus der Hansestadt war die Messe allerdings ein Volltreffer, sie konnten jeweils einen Preis einsammeln. – Virtual Reality war nicht nur auf derCeBIT ein dominierendes Thema. Die VR-Nerds gehören zu den Trendsettern und sind ganz real gut im virtuellen Geschäft.
SXSW, CeBit, VR

Veranstaltungshinweis
Helen Schneider ist wieder da: Die mit Hamburg verbundene US-Sängerin Helen Schneider gibt in Hamburg ein Benefizkonzert. Zum Jubiläum des 25jährigen Bestehens der Initiative „Licht im Schatten“, die sich um Suchtkranke Jugendliche kümmert, singt sie am Mittwoch ihre neuen und alten Lieder in der Fabrik. Beginn ist um 20 Uhr.
licht-im-schatten-hamburg.de

Restaurant-Tipp – Würstchen an der Elbe: Mit den Füßen im Elbsand lassen es sich die Besucher der Strandperle bei diesem Wetter gut gehen. Topthema für Gespräche mit dem Strandnachbarn ist natürlich der angedachte Fahrradweg am schmalen Elbufer. Beim noch unverradelnden Blick auf die Hafenkräne und die vorbei schippernden Schiffe schmecken die klassischen „Perlensnacks“ wie Kartoffelsalat, Würstchen, Frikadellen oder leckere Fischbrötchen umso besser.
hamburg.de

Die Freiheit der Emma Herwegh: Wer ein Faible für starke Frauen hat und sich für die deutsche Geschichte interessiert, dem sei die Lesung von Dirk Kurbjuweit am Dienstag empfohlen. Der Autor und Spiegel-Journalist liest aus seinem Roman „Die Freiheit der Emma Herwegh“, der die Geschichte der Revolutionärin und Vorkämpferin der Frauenrechtsbewegung erzählt. Die Tochter aus gutem Hause, geht in das Paris von Marx und Heine. Sie reiht sich 1848 als einzige Frau in den bewaffneten Trupp ein, der die Revolution von Frankreich in die Heimat tragen soll. Beginn ist um 19 Uhr in der Buchhhandlung Felix Jud. Eine Anmeldung ist erforderlich.
hamburg.de

Gastrokritiker in Mensa: Essen in der Finkenau könnte besser sein, befindet faz.net
Plädoyer für neuen Feiertag: Nordländer wollen freizeitmäßig zu Bayern aufschließen welt.de

Θ FOFFTEIN

Wenig Auslauf: In Hamburg ist die Zahl der angemeldeten Hunde gestiegen. 76.929 laufen durch die Stadt. Im Vorjahr waren es noch 73.394 Vierbeiner gewesen. Die Hamburger lieben besonders die Rassen Labrador, Golden Retriever und den guten alten Dackel. Die Hamburger Politik hat es indes nicht so mit Hunden. Trotz steigender Zahl und damit auch steigender Steuereinnahmen werden die Auslaufflächen für Hunde weniger, kritisiert der CDU-Abgeordneten Dennis Thering. So sollen aktuell am Isebekkanal und im Jenischpark eine Leinenpflicht eingeführt werden.
mopo.de

Heute ist Welttag des Unkrauts. Der Begriff gilt heutzutage aber nicht mehr als politisch korrekt. Es heißt nun Begleitwuchs. Wir wünschen Ihnen einen schönen Dienstag.

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