Donnerstag, 10. August: Morden für Mohammed, Wieder Leichenteile gefunden, G20-Polizei-Video veröffentlicht, HSV kann nicht absteigen

Guten Morgen! Schuld bei Polizei. * Ehre für Mohammed. * Sühne für Gewalt. *

Θ HAMBURG

Augenmerk auf Gefährder: In der Sitzung des Innenausschusses der Bürgerschaft gestand Innensenator Andy Grote ein, dass es im Fall des Attentäters von Barmbek, Fehler bei den Sicherheitsbehörden gegeben habe. Den Hinweisen auf eine mögliche Radikalisierung und auf eine labile Psyche des Mannes sei nicht konsequent nachgegangen worden. Allerdings habe der spätere Täter auch den Eindruck vermitteln können, dass er sich kooperativ verhalten würde. Nun sollen ähnlich gelagerte Fälle besser erfasst und mehrere Mitarbeiter miteinbezogen werden. Zudem will die Innenbehörde 400 Fälle neu untersuchen. In der Stadt sind etwa 800 bekannte Islamisten bekannt. Elf Menschen werden als Gefährder eingestuft.
abendblatt.de, shz.de, hamburg1.de

Das ist unglücklich und da gibt es jetzt Vorschriften, die das verhindern sollen
Polizeipräsident Ralf Martin Meyer will das System der Erkennung von Gefährdern verbessern.
abendblatt.de

Morden für Mohammed: Der Messer-Mörder von Barmbek, Ahmad A. hätte derweil gerne noch mehr Menschen den Tod gebracht, wie er den Behörden gestand. Christen und Jugendliche wären seine bevorzugten Ziele gewesen. Der 26-jährige Palästinenser hätte sich auch vorstellen können, die Menschen mit einem LKW umzubringen, bevor er sich dann doch beim Einholen von Toastbrot in der Edeka-Filiale für ein Messer als Tatwaffe entschied. Zwei Tage vor dem Anschlag habe er sich radikalisiert. Die Tat widmet er aber nicht dem IS, sondern direkt dem Propheten Mohammed. Eine Predigt in einer Barmbeker Moschee am Tattag, habe in ihm schließlich den Wunsch geweckt, zu morden. Die Ansprache soll indes harmlos gewesen sein. Ob der Mann mittlerweile auf seine Psyche untersucht wurde, ist nicht bekannt.
ndr.de

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Schlagfertiger Trainer: Als HSV-Trainer Markus Gisdol jüngst an der Alster zurechtgewiesen worden war, dass man an dieser Stelle nicht Fahrrad fahren dürfe, entgegnete er, dass er vom HSV sei und nicht absteigen könne. Folgerichtig erwartet er für die nächste Saison einen Platz im Mittelfeld der Tabelle. Mehr Verantwortung soll dabei Gotoku Sakai übernehmen, den er wieder zum Kapitän bestellte. Seine Stellvertreter sind Mergim Mavraj und Kyriakos Papadopoulos. Verantwortung will auch André Hahn übernehmen. Der Rückkehrer aus Gladbach sieht sich gereift, um auch beim HSV bestehen zu können. Auch Lewis Holtby hat sich Großes für die Saison vorgenommen und will nach einer guten Vorbereitung zeigen, was er kann.
facebook.ndrhamburg (Gisdol), mopo.de (Kapitän), welt.de (Hahn), 90min.de (Holtby)

Schlecht erzogener Italiener: Weil die Hamburger Justiz einen 18-jährigen Italiener, der verdächtigt wird, sich an den G20-Krawallen beteiligt zu haben, seit Wochen in Untersuchungshaft behält, hat seine Anwältin Verfassungsbeschwerde eingereicht. Die Richter erkennen bei dem jungen Mann schlechte Anlagen, die mit einer langen Strafe geheilt werden müssten. Grundlage für die Inhaftierung und die Vorwürfe ist das Video einer Auseinandersetzung von Polizei und Demonstranten am Gipfel-Freitag am Rondenbarg. Die visuelle Exegese des nun öffentlich einsehbaren Videos durch deutsche Leitmedien reicht indes von „da war gar nichts“ über „könnte was gewesen sein“ bis hin zu „massivem Bewurf“.
welt.de (Italiener), ndr.de (Video ab 7:00), facebook.Adlerauge (Exegese)

Weder ist der Himmel eingestürzt, noch ist unsere Fähigkeit, wieder aufzuräumen, zerstört.
Gewaltforscher Jan Philipp Reemtsma rät zur besonnenen Aufarbeitung der G20-Krawalle und der Rolle der Roten Flora.
facebook.OliverHollenstein, mopo.de

Nächste Leichenteile gefunden: In der Bille nahe der Brandshofer Schleuse wurde am Mittwoch ein Unterschenkel gefunden. Schon am Dienstag war im Goldbekkanal ein weiteres Leichenteil entdeckt worden. Die Polizei geht davon aus, dass auch der vierte und fünfte Fund von abgetrennten Körperteilen zum Fall der vermissten 48-jährigen Prostituierten aus St. Georg gehören. Weitere Körperteile und die für die Identifizierung hilfreiche HVV-Abokarte des Opfers waren in der Elbe bei Rissen und später in Billbrook gefunden worden. Nun scheint klar, dass die Überreste der Frau nicht zentral an einem Ort in das Wasser geworfen wurden, sondern gezielt über die Stadt verteilt worden sind. Der Täter wird von Kriminologen als hoch psychotisch aber auch klar strukturiert beschrieben.
ndr.de, abendblatt.de

Umweltorganisation glücklich: BUND durfte sich Rückkauf der Netze engagieren ndr.de
Verstorbener Nazi: Linke kritisert Desinteresse der Behörden an rechten Devotionalien taz.de
Überfall in Billstedt: Jugendliche treten auf 73-jährigen Senioren ohne Grund ein mopo.de
Gefälschte Papiere: Albaner will mit italienischem Pass einen Bank-Kredit ergaunern presseportal.de
Bauarbeiten an der Osterstraße: Bis zum 22. August wird die Straße umgebaut eimsbuetteler-nachrichten.de
Koffer wieder da: Verschollene Koffer nach Gepäckband-Chaos am Flughafen wieder aufgetaucht abendblatt.de

Wetter heute: Bei 15 bis 20 Grad ist es wechselnd bewölkt und trocken.
wetterspiegel.de

Θ ZAHL DES TAGES

3204 Ehen wurden in Hamburg im vergangen Jahr geschieden. Damit liegt die Zahl der Trennungen etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Knapp ein Viertel aller Ehepaare beenden den Bund für das Leben vorzeitig. Besonders häufig ist nach dem verflixten siebten Jahr im achten Jahr dann wirklich Schluss. Aber immerhin 66 Paare warteten noch die Silberhochzeit ab, bevor sie den Scheidungsrichter aufsuchten.
mopo.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

EU hatte schon Anfang Juli Informationen zu Fipronil-Eiern: Die EU-Kommission hat entgegen erster eigener Angaben schon Anfang Juli Informationen zu Fipronil-Eiern erhalten. Das geht aus dem Bericht der belgischen Lebensmittelsicherheitsbehörde FASNK vom Mittwoch hervor. Die Kommission bestätigte die Meldung an die EU-Plattform auf Anfrage. Die niederländische Behörde für Lebensmittelsicherheit (NVWA) hat bestritten, schon seit Ende 2016 über Fipronil in niederländischen Hühnereiern informiert gewesen zu sein. Der belgische Agrarminister Denis Ducarme hatte vor einem Ausschuss des belgischen Parlaments Vorwürfe gegen die niederländische Behörde erhoben.
handelsblatt.com, spiegel.de

Autobauer manipulieren auch beim Lärm: Wie bei der Messung von Abgaswerten gibt es auch Messpunkte für die Schallemissionen von PKW und Motorrädern. Nun wurde bekannt, dass die Fahrzeuge auf diese Messsituationen vorbereitet sind. Bei einer kleinen Abweichung oder der Erkenntnis, dass die Werte wohl nicht auf einem Prüfstand gemessen werden, wird die eine oder andere Klappe zusätzlich geöffnet. Derweil wurde bekannt, dass VW sein Image als neuer Sponsor des Europäischen Fußballverbandes UEFA verbessern möchte.
welt.de (Lärm), manager-magazin.de (UEFA)

Gabriel kritisiert Trumps aggressiven Ton: Deutschlands Außenminister Sigmar Gabriel hat die Drohungen von US-Präsident Donald Trump an Nordkorea kritisiert und vor einem Atomkrieg gewarnt. Trump hatte am Dienstag der Führung in Pjöngjang militärische Gewalt angedroht. Nach Angaben hoher US-Regierungsvertreter habe Trump seine Warnung gegen Nordkorea aber ohne vorherige Absprache und spontan ausgesprochen. US-Außenminister Rex Tillerson versuchte, die Gemüter zu beruhigen: Er glaube nicht, dass es eine unmittelbare Bedrohung gebe. Verteidigungsminister James Mattis sagte, Nordkorea müsse aufhören, sich selbst zu isolieren, und seinen Drang hin zu Atomwaffen aufgeben. Das FBI hat den Wohnsitz des früheren Wahlkampfmanagers von Trump, Paul Manafort, durchsucht.
faz.net, handelsblatt.com, zeit.de, spiegel.de, tagesschau.de (Manafort)

Skandälchen in Niedersachsen: Auch Schwarz-Gelb sprach sich mit VW Kommunikation ab tagesspiegel.de
Absturzursache in Mali: Abgestürzter Bundeswehr-Helikopter verlor Rotorblätter faz.net
Nach Wahl in Kenia: Oppositionsführer spricht von Wahlbetrug reuters.com
Weiter Ärger um G20: Ausgeschlossene Gipfel-Journalisten klagen gegen Bundespresseamt tagesspiegel.de

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Θ STADT & LEBEN

Barbara Kisseler Theaterpreis erstmalig verliehen: Die Theatergruppe kirschkern & COMPES erhält den mit 50.000 Euro dotierten Preis für die Inszenierung „Kuckuck, Krake, Kakerlake“. Die Entscheidung hätte der verstorbenen Kultursenatorin gefallen, erklärte ihr Nachfolger an der Spitze der Kulturbehörde, Carsten Brosda. Die Sieger hatte ein anonymer Juror bestimmt, der im Auftrag der Preisgebenden Hermann Reemtsma Stiftung die Hamburger Privattheaterszene beobachtet hatte. Über seine Wahl ließ er wissen, dass die Gruppe ein Kultstück für Kinder und Junggebliebene geschaffen hätten. Der Theaterpreis ersetzt den im vergangenen Jahr zum letzten Mal verliehenen Pegasus-Preis.
ndr.de, focus.de

Hamburg@work – Digital News: Am 7. September feiert Hamburg@work sein 20-jähriges Bestehen mit der Zukunftskonferenz 20th Anniversary Summit. Dort stellen wir uns den großen Fragen des digitalen Zeitalters, sieben internationale Speaker kennen die Antworten. Prof. Dr. Henning Vöpel vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut ist einer davon: Er forscht zum Thema #SmartCities und den Veränderungen, die die Digitalisierung besonders für Hamburg bringt. Seine Vision: „Weil wir uns den Zwängen der Produktion entledigt haben, wird die urbane Gesellschaft den Alltag völlig neu organisieren, koordinieren und dadurch desynchronisieren.“ Und wer heute die Transformation der Städte verpasst, verliert morgen den Anschluss.
hwwi.org (Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut), digitalcluster.hamburg (Website Anniversary Summit)

Extreme Sailing Serie: Vor der Kulisse der Elbphilharmonie und der Hafencity flitzen zum dritten Mal einige der besten Segler der Welt über die Elbe. Mit bis zu 31 Knoten (57 km/h) sind die 12 internationalen Teams unterwegs. Sie bestreiten unter anderem die „Flying Phantom Series“, eine Regatta-Serie mit schnellen und leichten Zwei-Mann-Katamaranen. Neben den Rennen gibt es kostenlose Yoga-Angebote. Der Eintritt ist frei. Von Donnerstag bis Sonntag in der HafenCity am Chicagokai.
hamburg.de

Kaffee-Hauptstadt Hamburg: Tradition wird bewahrt und Gründergeist beflügelt hamburg-news
Gute Tat erwünscht: Social Media-Chef von Spiegel-Online bittet um analoge Post für kranken Vater abendblatt.de
Gut besucht: Plaza der Elbphilharmonie hat schon drei Millionen Besucher welt.de
Sperrungen für den Ironman: Neues Audauerformat behindert Verkehr um die Alster und im Süden harburg-aktuell.de

Θ FOFFTEIN

Oben ohne: Zumindest aus der fernen Perspektive hat Hamburg einen wichtigen Teil seines Stadtbildes zurückbekommen. Die St. Nicolai-Kirche wird von oben entrüstet. Nur noch 40 Meter hoch ragen die Gerüste, die bis Oktober ganz verschwunden sein sollen. Die im Krieg größtenteils zerstörte Kirche musste seit 2011 nach Steinschlägen wieder sicher gemacht werden. Bei der Nacht der Kirchen im September lohnt ein näherer Blick auf das Hamburger Gotteshaus mit einer langen Tradition.
mopo.de

Heute ist der Laurentiustag. Der Heilige soll Menschen beschützen, die mit Feuer und Hitze arbeiten. Wir wünschen Ihnen einen schönen Donnerstag.

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