Entsetzen in Hamburg über Antisemitismus, Solidarität mit Kurden, Kritik an Klimapolitik, VHH will Wandel nicht wahrhaben

Guten Morgen: Hamburg im Schock. * Hamburg solidarisch. * Hamburger Verkehrswende. *

Θ HAMBURG

Trauer und Entsetzen auch in Hamburg: Nach dem antisemitischen Anschlag in Halle/Saale, bei dem zwei Menschen getötet wurden, hatte die Polizei die Sicherheitsmaßnahmen vor jüdischen Einrichtungen und am Hauptbahnhof verstärkt. Der mutmaßliche 27-jährige Täter, der versucht hatte, eine von der Polizei nicht bewachte Synagoge am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur zu stürmen, soll festgenommen worden sein. Bürgermeister Peter Tschentscher besuchte den Hamburger Rabbiner Bistritzky und betonte seine Solidarität mit der jüdischen Gemeinde, wie auch die Bürgermeisterkandidatin Katharina Fegebank. In den sozialen Netzen findet die These, dass die Rhetorik der AfD die schreckliche Tat befördert habe, viel Zustimmung.
ndr.de, mopo.de, twitter.TschenPe, twitter.fegebanks, Adlerauge

Ein niederträchtiger Anschlag auf das jüdische Leben in Deutschland und unsere freie Demokratie am Versöhnungsfest Jom Kippur.
Auch die SPD-Landesvorsitzende und Sozialsenatorin Melanie Leonhard zeigte sich erschüttert über die Tat in Halle.
twitter.melanieleonhard

Solidarität mit Kurden: An der Sternschanze versammelten sich am Mittwochabend bei einer spontanen Demonstration bis zu 1.000 Menschen. Hintergrund ist der türkische Angriff auf Kurdenmilizen in Nord-Syrien, nachdem die USA sich aus dem Gebiet zurückgezogen hatte. Unter den Teilnehmern war auch die Linken-Fraktionsvorsitzende Cansu Özdemir, die ein Ende der Waffenlieferungen und der deutschen Militärkooperation mit der Türkei forderte. Die Versammlung wurde von drei Hundertschaften der Polizei begleitet und blieb friedlich. In den nächsten Tagen sind weitere Demonstrationen angekündigt.
mopo.de, abendblatt.de, twitter.CansuOezdemir

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Umweltsenator wird aktiv: Der antisemitische Anschlag war am Mittwochabend nicht die Sache von Jens Kerstan. Der wohl im verdienten Urlaub weilende Kerstan, teilte lieber bei Facebook das Bemühen der Grünen für die Förderung von Lastenrädern und den Lärmschutz am Flughafen. Vor allem arbeitete sich Kerstan aber an den Thesen des ehemaligen Umweltsenators Fritz Vahrenholt ab. Der hatte im Abendblatt die Hysterie um den Klimawandel kritisiert. Man dürfe keinen ökonomischen Selbstmord begehen und das CO2 habe ja auch seine guten Seiten, weil es etwa für die Photosynthese benötigt werde. Fahrenhold sei, wie viele andere Kritiker des Klimawandels, ein alter weißer Mann, der sein Geld zeitweise von der Öl- und Gasindustrie bezogen habe, kontert der alte weiße vermögende Mann Kerstan.
facebook.kerstan.jens

Nun wirklich Niemand der als Wissenschaftler durch gehen könnte.
Umweltsenator Jens Kerstan hält nichts von den Thesen seines Vorgängers Fritz Vahrenholt
facebook.kerstan.jens

Protest gegen leise Elektromobilität: Auf dem Rathausmarkt haben etwa 100 Seh- und Hörbehinderte Menschen dafür demonstriert, dass elektrische Autos und elektrische Roller mit Geräuschen beim Fahren ausgestattet werden sollen. Nur dann könnten sich die Betroffenen sicher im Verkehr bewegen. In den USA müssen neue elektrische Autos für Geschwindigkeiten unter 30 km/h bereits mit Geräuschen versorgt werden. Auch hier ist der Autobauer Tesla an der Spitze der Bewegung. Elon Musk will seine Autos wie Ziegen meckern lassen oder ein mit Kokosnussschalen imitiertes Hufgetrappel erzeugen, das an den Film „Die Ritter der Kokosnuss“ erinnern soll.
ndr.de (Forderung), golem.de (Antwort)

Weniger Antibiotika: Feldversuch in Hamburg soll überflüssige Verschreibungen obsolet machen welt.de
Und immer lockt das Weib: SEK-Einsatz ob eines Streits um die weibliche Zuneigung ndr.de
Borussia Mönchengladbach ist Tabellenführer: Geschasster Trainer Dieter Hecking findet die Zweitliga-Führung dennoch schöner mopo.de

Wetter heute: Bei neun bis 14 Grad ist es regnerisch.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

27.162 Anzeigen gegen Falschparker haben die Hamburger in der ersten acht Monaten dieses Jahres gestellt. Das entspricht fast der Anzahl des vergangenen Jahres, als 28.353 Anzeigen gestellt wurden, wie eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Martin Bill ergab. Die Hamburger sind wohl zunehmend genervt über die Falschparker. Die Stadt freut es, denn die Anzeigen führten zu einem Bußgeldvolumen von 604.000 Euro.
ndr.de, bild.de

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Guten Morgen, Herr Fahrer des VHH-Busses, der seine Türen am Mittwochabend vor zwei Reisenden mit schweren Koffern geschlossen hat, im Wissen, dass der nächste Bus ja nach zwanzig Minuten Wartezeit im Regen möglicherweise kommen könnte. Typen wie Sie sind die Mensch gewordene Weichenstörung, die es tagtäglich dem Klimaschonenden Nahverkehr auf der Schiene und auf der Straße schwer macht, mehr Akzeptanz zu finden. Mit tumben Mitarbeitern wie Ihnen, wird jegliche „Angebotserhöhung“ des ÖPNV zur Farce.

Ich habe es gehasst, im Regen 20 Minuten auf den Bus warten zu müssen.
Bürgermeister Peter Tschentscher landete weiland an kühlen Nächten in Barmbek an und weiß, wovon wir sprechen.

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Merkel bei Solidaritätsveranstaltung an Berliner Synagoge: Kanzlerin Angela Merkel hat den Angehörigen der Opfer von Halle ihr tiefes Beileid ausgesprochen. Sie besuchte nach dem Angriff eine Solidaritätsveranstaltung an der Neuen Synagoge in Berlin. Auf einem Foto auf Twitter ist zu sehen, wie Merkel mit anderen Menschen eine Menschenkette auf dem Vorplatz der Synagoge bildet. Regierungssprecher Steffen Seibert schrieb am Mittwochabend, die Kanzlerin habe ein Zeichen der Verbundenheit setzen wollen. Die Solidarität gelte allen Jüdinnen und Juden am Feiertag Jom Kippur. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach von erschütternden Nachrichten und rief zur Solidarität mit den jüdischen Mitbürgern auf.
tagesspiegel.de, sueddeutsche.de, n-tv.de, zeit.de

Türkei startet angekündigte Offensive in Syrien: Türkische Kampfflugzeuge bombardierten am Mittwoch Stützpunkte der syrischen Kurdenmiliz YPG. Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte, der Einsatz solle den „Terror-Korridor“ der YPG zerschlagen und die Voraussetzungen für die Einrichtung einer Sicherheitszone zur Rückführung syrischer Flüchtlinge aus der Türkei schaffen. Die EU rief die Türkei auf, die Offensive abzubrechen. US-Präsident Donald Trump kritisierte den Einmarsch der Türkei in Syrien als schlechte Idee.
tagesspiegel.de, zeit.de

CO2-Ausstoß: Kabinett verabschiedet Klimaschutzgesetz tagesspiegel.de
Weitere Beschlüsse des Bundeskabinetts: Meisterpflicht und Mietpreisbremse faz.net
Daily Brexit: EU-Chefunterhändler Barnier hält Einigung für möglich orf.at</a

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Shitstorms und Krisenkommunikation: Die Zahl der kommunikativen Krisenfälle, mit denen Unternehmen und Politik jährlich konfrontiert werden, ist gestiegen. Unternehmen können beim Krisenmanagement viele Dinge falsch machen. Im falschen Moment schweigen, am Frühwarnsystem sparen, Social Media unterschätzen. Wie reagiert ein Unternehmen am besten, wenn Nutzer kritisch über die Firma auf den verschiedenen Kanälen sprechen? Beim Seminar Shitstorms und Krisenkommunikation am 24/25. Oktober 2019 geben absolute Experten und Praktiker ihr Wissen weiter und zeigen anhand von Beispielen und Übungen wie Lösungen aussehen. Mehr Infos: hamburgmediaschool.com

Θ STADT & LEBEN

NDR Kultur Foyerkonzert on tour: Seit mehr als 20 Jahren ist Christoph Schoener als Kirchenmusikdirektor an der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg tätig und begeistert mit seinem klaren und ausdrucksstarken Orgelspiel. Bevor sich der preisgekrönte Organist in den Ruhestand verabschiedet, präsentiert NDR Kultur ihn am Mittwoch, 16. Oktober, noch bei einem „NDR Kultur Foyerkonzert on tour“. Die Karten können nicht gekauft, sondern nur gewonnen werden. Das Hamburger Tagesjournal verlost 3×2 Karten. Bei Interesse schicken Sie eine Mail an hamburg@tagesjournal.de mit dem Betreff „Michel“.

Restaurant-Tipp – Deutsche Kost in Barmbek: Im einstigen Gebäude der New-York-Hamburger Gummiwaren-Compagnie neben dem Museum der Arbeit bringt das Trude Essen wie bei „Muddern“ auf den Tisch: Hamburger Pannfisch, Matjesfilet nach „Hausfrauen Art“, Haxen und Currywurst. Außerdem gibt es Hamburger mit saftigem Black Angus-Rind, Flammkuchen und vegetarische Gerichte. Trude steht übrigens für „Tief Runter Unter Die Elbe“, womit die größte Bohrmaschine der Welt gemeint ist, die den Elbtunnel gebohrt hat. Das riesige Schneiderad steht als Denkmal neben dem Museum der Arbeit.
hamburg.de

Heimat – 100 Perspektiven: Heimat ist mit personlichen Assoziationen, Erinnerungen, Gedanken und Gefuhlen verbunden. Der Begriff kann sehr intim sein – ein spezieller Ort, eine bestimmte Umgebung oder besondere Menschen. Aber er hat auch politische Konnotationen, er kann missbraucht oder zur positiven Utopie werden. Bereits im Mai diesen Jahres fand in Bogotá die Gruppenausstellung Heimat, bestehend aus 50 professionellen Illustratorinnen und Illustratoren in der Casatinta statt. Ab Donnerstag zieht diese Wanderausstellung nach Deutschland, in die Fabrik der Künste.
hamburg.de

Θ FOFFTEIN

Am Puls der Zeit: Die Nachhaltigkeit kommt nun auch am Zeitungskiosk an. Gruner+Jahr gibt die Zeitschrift „Brigitte be green“ heraus. Damit sollen Frauen ab 25 Jahren mit Interesse an umweltpolitischen Themen erreicht werden. 75 Prozent der Brigitte-Leserinnen seien bereit für den Umweltschutz auf Dinge zu verzichten. Dabei will das neue Magazin helfen, dessen Cover immer eine Umweltaktivistin zieren soll. Zum Start ist das Madeleine Daria Alizadeh alias DariaDaria, der über 250.000 Abonnenten auf Instagram folgen sollen.
meedia.de

Heute ist der Welthundetag. Wir wünschen Ihnen einen schönen Donnerstag.

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