Freitag, 13. November: Staatsakt für Schmidt, Olympia in Bürgerschaft, Demo für Flüchtlinge, Millionen für Hafenhistorie

Guten Morgen. Trauerfeiertermin steht fest. * Parteien stehen zu Olympia. * Bund steht auf Hafenhistorie. * Sternschnuppenregen steht an. *

Θ HAMBURG

Trauerfeier terminiert: Am 23. November um 10.30 Uhr beginnt der Staatsakt für Helmut Schmidt, den er sich im Michel gewünscht hatte. 2.000 geladene Gäste werden erwartet. Der Deutsche Bundestag erwies dem Altkanzler am Donnerstag mit einer Schweigeminute die Ehre. Sein Wohnhaus in Langenhorn soll ein Museum werden, verfügte Schmidt vor seinem Tod. Er empfing dort viele in- und ausländische Politiker zum Gespräch an der Hausbar. Viele Hamburger verabschiedeten sich auch am Donnerstag von ihm und legten Blumen vor seinem Haus nieder. Die Idee, den Flughafen nach ihm zu benennen, findet viele Befürworter; alternativ wird über die Umbennung der Alsterkrugchaussee nachgedacht.
welt.de, ndr.de, abendblatt.de, mopo.de; shz.de (Museum)

Blut und Asche statt Feuer-und-Flamme: Das sei das Motto der Olympiagegner befand CDU Fraktionschef André Trepoll in der Bürgerschaft am Mittwoch. Der Ton in der Debatte um Olympia in der Bürgerschaft wird schärfer. Die Linke wehrte sich tapfer und prangerte den IOC-Vertrag an, der Hamburger Rechte beschneiden würde. SPD, Grüne, CDU und FDP plädierten für die Spiele und ein klares Ja beim Referendum zu Olympia 2024. Kritik gab es von CDU und FDP an Bürgermeister Olaf Scholz. Man hätte schon erwartet, dass der erfahrene und gut vernetzte Scholz vor dem Referendum eine Einigung über die Finanzen mit dem Bund herbeiführt hätte.
ndr.de, abendblatt.de

Mit Olympia geht das besser.
Grünen-Fraktionsvorsitzender Anjes Tjarks setzt auf olympische Kräfte bei der Lösung der Flüchtlingsfrage.
ndr.de

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Der Muskel hat zugemacht: Mit einer dicken Bandage um den Schenkel endete der Einsatz von Aaron Hunt beim Testspiel des Hamburger SV gegen Heracles Almelo. Er hatte gerade erst eine Verletzung auskuriert. Der HSV gewann trotz schwachem Spiel 5:0 gegen den niederländischen Erstligisten. Am Freitag um 21 Uhr trifft die deutsche Fußballnationalmannschaft in einem Freundschaftsspiel auf Frankreich. Sami Khedira und eventuell auch Mario Gomez sollen in Paris erstmals wieder zum Einsatz kommen. Mesut Özil hat derweil anderes vor; er zeigte sich mit seiner Mandy bei der Verleihung des Bambi in Berlin wieder versöhnt.
hsv-blog.abendblatt.de (Test), spiegel.de (Khedira), bild.de (Özil)

Rückstau bei Flüchtlingen befürchtet: Schweden führt seit Donnerstag Grenzkontrollen für Flüchtlinge durch. Das bremst den Strom der Asylsuchenden in Norddeutschland. In Hamburg ist der Hauptbahnhof betroffen, an dem immer Menschen Zwischenstation suchen. Die Betreuung dieser Menschen wird ausschließlich von privaten Kräften geleistet. Da Hamburg ein Bundesland ist, und keine Kommune, werden die Flüchtlinge wie durchreisende Touristen angesehen. Diese Haltung und weitere Kritikpunkte in der Flüchtlingspolitik will eine Demonstration am Samstag anprangern. Bei „Recht auf Stadt – never mind the papers“ werden in der Innenstadt 10.000 Demonstranten erwartet.
hamburg.sat1regional.dehamburg1.de (Hauptbahnhof); hh-mittendrin.de (Demo)

Besuch bei Freunden: Shanghai ist die letzte Station der China Reise von Bürgermeister Olaf Scholz. In der Partnerstadt besichtigte er eine Flugzeugfabrik. Die Chinesen sind große Kunden von Airbus, aber wollen auch eigene Produkte entwickeln. Für den Hamburger Hafen sind die Chinesen ebenfalls ein großer Wirtschaftsfaktor. Etwa ein Drittel aller Container kommen oder gehen ins Reich der Mitte. Aktuell schwächelt die Wirtschaftsdynamik allerdings. Die HHLA musste einen Rückgang im Containerumschlag von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr vermelden, der auch durch einen Rückgang des Asienhandels bedingt sei. Der Jahresgewinn werde bei lediglich 150 Millionen Euro liegen.
rtlnord.de (Shanghai), ndr.de, shz.de (HHLA)

Finanzrahmen erweitert: Senat will Ausgabenrestrikion aufgrund guter Steuereinnahmen lockern abendblatt.de
Billebogen erschließen: Bürgerschaft beschließt Gründung von Entwicklungsgesellschaft ndr.de
Ärger am Bullerdeich: Mehrere Polizeieinsätze in Flüchtlingsunterkunft presseportal.de
Holocaust geleugnet: Ursula Haverbeck zu 10 Monaten Haft verurteilt daserste.ndr.de
Trinken gegen den Trend: Nur Hamburger Jugendliche steigern Alkoholmissbrauch mopo.de
Grasplantage entdeckt: 1.250 Pflanzen in Ochsenwerder Gewächshaus; Gärtner festgenommen mopo.de
Geldautomat umgefallen: 30-jähriger Arbeiter in Poppenbüttel schwer verletzt abendblatt.de

Wetter: Freitag regnerisch bei zwölf Grad. Samstag regnerisch bei acht Grad. Sonntag regnerisch bei 12 Grad. Sonnige und trockene Abschnitte sind eher selten zu erwarten.
wetterspiegel.de

Θ ZAHL DES TAGES

15 Euro zahlte Helmut Schmidt für das Haare schneiden an Marcus Jürs. Schmidt ließ seit Jahren nur noch den Hamburger Rockabilly-Friseur an seine Tolle. Oder besser da nicht; vorne war Schmidt eitel. Alle drei Wochen besuchte Helmut Schmidt den Salon in der Steinstraße. Seit dem Sommer konnte er nicht mehr kommen und Marcus Jürs machte sich stattdessen auf den Weg nach Langenhorn. Am 27. Oktober zum letzten Mal. Da verabschiedete Schmidt sich von seinem Frisör.
oliver-flesch.com

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Flüchtlingskrise in Deutschland und Schweden: Nach Ansicht von SPD-Chef Sigmar Gabriel müssten Deutschland und seine europäischen Partner in eigener Regie große Zahlen von Flüchtlingen nach Europa holen; dies würde eine „geordnete Zuwanderung“ anstelle der derzeit ungeordneten Situation erlauben. Finanzminister Wolfgang Schäuble hat angesichts des Flüchtlingszustroms nach Deutschland von einer „Lawine“ gesprochen. Opposition, Zivilgesellschaft und Sprachforscher kritisierten diese Wortwahl. Schweden führt wegen des starken Andrangs von Flüchtlingen Kontrollen an seinen Grenzen ein.
tagesspiegel.de (Gabriel), handelsblatt.com (Schäuble), euractiv.de (Schweden)

Kooperation mit Afrika: Afrika und Europa wollen  in der Flüchtlingspolitik enger zusammenarbeiten. Auf ihrem Gipfeltreffen in Malta haben die Staats- und Regierungschefs der EU und Spitzenvertreter aus mehr als 30 afrikanischen Ländern einen gemeinsamen „Aktionsplan“ beschlossen. Die EU will zusätzlich zu jährlich etwa 20 Milliarden Euro Entwicklungshilfe für Afrika mehr als 1,8 Milliarden Euro in einem „Nothilfe-Treuhandfonds“ zur Verfügung stellen, damit die afrikanischen Länder mehr unternehmen, um Menschen von der Flucht nach Europa abzuhalten.
welt.de, n-tv.de, consilium.europa.eu, faz.net

Scandlines zieht wegen Fehmarnprojekt vor EuGH: Die Fährreederei Scandlines beantragt vor dem Europäischen Gerichtshof, die seitens der Europäischen Kommission erteilte Genehmigung des Finanzierungsmodells für das Fehmarnprojekt aufzuheben. Scandlines’ Klage zum Europäischen Gerichtshof stützt sich unter anderem darauf, dass die Kommission eine Subventionierung des Projekts von mindestens 55 Jahren genehmigt hat. Ein Zeitraum, der fast einer unbegrenzten staatlichen Beihilfe gleichkommen würden.
ostsee-zeitung.de

Berlin: Durchsuchungen wegen rechtsextremer Hetze im Internet spiegel.de
Steuerbetrug: Bundestag billigt weltweiten Datenaustausch handelsblatt.com
Grundsanierung des Pflegesystems: Bundestag beschließt Pflegereform tagesspiegel.de
Unkraut-Vernichtungsmittel: Glyphosat wahrscheinlich nicht krebserregend faz.net
13 Verhaftungen: Islamisten-Netwerk gesprengt tagesspiegel.de
20 Euro: Neuer Schein wird ab dem 25. November ausgegeben welt.de
Griechenland: Generalstreik in Athen faz.net

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20 Vorurteile gegen Olympia – 11. Olympia war in der Vergangenheit immer ein Minusgeschäft. Den Kosten stehen Einnahmen gegenüber. Es werden durchweg die höchsten Kosten-Beträge angesetzt, Inflation  und Risiken sind einkalkuliert. Wir und kommende Generationen werden von den positiven Auswirkungen der Spiele profitieren. 12. Wie gut Hamburg planen kann, sieht man ja an der Elbphilharmonie. Die gesamte Kalkulation folgt den neuen Prinzipien des „kostenstabilen Bauens“, die Preissteigerungen und Risiken einbeziehen. Man hat aus Fehlern der Vergangenheit gelernt: Kein geschönter Preis, um die Zustimmung zu bekommen, sondern von Beginn an ehrliche Zahlen, die man realistisch sogar unterschreiten kann.
facebook.com

Θ STADT & LEBEN

Maritimer Bund: Der Bundestag hat am Donnerstag 120 Millionen Euro zum Ausbau der maritimen Historie in Hamburg bereitgestellt. Mit dem Geldsegen soll ein Hafenmuseum errrichtet werden, das sich besonders der maritimen Technik annehmen soll. Und auch das erste Ausstellungsstück bezahlt der Bund. In New York liegt der Viermaster Peking. Er schipperte ab 1911 Salpeter für die Reederei Laeisz aus Chile nach Hamburg. Die Peking zählt zu den letzten Frachtseglern; ihr Schwesterschiff Passat ziert bereits den Historischen Hafen in Travemünde. Das Schiff soll nun nach Hamburg überführt und restauriert werden. Weitere 18 Millionen spendet der Bund für das Hamburg Museum.
ndr.deabendblatt.de,

Coca-Cola in Hamburg: Die Hamburger Agentur fischer-Appelt sicherte sich am Donnerstagabend den ersten Preis für das beste Produktphoto bei der Verleihung des PR-Bild-Award im Grünspan. „Togetherness“ heißt die Arbeit von Starfotograf David LaChapelle. Es zeigt eine mit Händen gestaltete Cola-Flasche. Gleich einen ganzen Coca-Cola-Zug gestalteten die kreativen Zugverschandler von Moses & Tabs. Sie lackierten eine S-Bahn mit dem Logo der Süssbrause. Die Aktion erregte allerdings nicht so viel Aufsehen wie das Zumauern einer S-Bahntür im Frühjahr. Trotz Bekennervideo konnte die Polizei in dem Fall noch keinen Ermittlungserfolg vermelden.
radiohamburg.de (PR-Cola); ahoihamburg.net (S-Bahn-Cola)

Bambis für Hamburger: Bei der Verleihung der Burda-Preise in Berlin erhielten Otto und Til Schweiger jeweils eine Hirschkindreplik in Gold. Otto wurde in der Kategorie Comedy geehrt. Er begeht in diesen Tagen sein 50-jähriges Bühnenjubiläum. Til Schweiger bekam den Ehrenpreis für seinen Demenzfilm „Honig im Kopf“; gemeinsam mit seinem Hauptdarsteller Didi Hallervorden. Die Beiden sollen sich seit den Dreharbeiten nicht mehr viel zu sagen haben. Dem Journalismus möchte Gruner und Jahr wieder eine festliche Stimme geben. Der Henry-Nannen-Preis wird 2016 wieder belebt. In diesem Jahr sah man aufgrund der Umwälzungen im Hamburger Verlagshaus von einer glamourösen Verleihung ab. Nun kehrt er mit neuem Konzept als Nannen-Preis am 28. April 2016 wieder.
bunte.de (Otto), focus.de (Schweiger), ndr.de (Nannen)

Drei Sterne für „The Table“: Kaum aufgeschlossen, schon drei Michelin-Sterne erkocht welt.de
Polierte Porsche: Prototypmuseum zeigt ab Freitag frühe Porsche-Modelle welt.de
Weihnachtsgeschenk für Hafenfans: Neuer Bildband zeigt historischen Hafen hamburg.sat1regional.de
Tagen im Flachland: Alpenverein trifft sich in Hamburg am Wochenende zeit.de
Junges Labor: Frische Ideen für Olympische Spiele in der HafenCity am Samstag gesucht mlove.com
Sternschnuppenzeit beginnt: Von Samstag an bis Ende November verglühen die Leoniden welt.de

Θ FOFFTEIN

Wie Russlands Propaganda eine Rakete erfand: Angeblich „geheime Angaben“ über ein neues System atomar bestückter Torpedos namens „Status 6“, welche die Kremlsender NTW und Perwij Kanal versehentlich zeigten, seien mittlerweile gelöscht wie Dmitrij Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin bestätigte. Er verwies auf präventive Maßnahmen, damit „sich so etwas nicht wiederholt“ und lenkte so erst die Aufmerksamkeit auf Russlands angebliche neue Wunderwaffe, deren Existenz er ganz nebenbei bestätigte. Passend dazu bleiben die Details dazu auf Screenshots russischer Blogs mit Militärhintergrund zugänglich. So kann nun alle Welt erfahren, dass Russland dank „Status 6“ Gebiete des Gegners für lange Zeit für jede „militärische, landwirtschaftliche oder wirtschaftliche Aktivität unbrauchbar“ machen können will.
faz.net

Heute ist Welt-Nettigkeitstag. Also verschenken Sie ein Lächeln. Wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende. Am Montag lesen wir uns wieder

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