Hamburg will Geflüchteten helfen, Olaf Scholz hat Erinnerungslücken, Corona-Lage an Schulen, Kritik in der Elbphilharmonie

Guten Morgen: Empörung. * Erinnerung. * Erstaunen. *

Θ HAMBURG

Hamburg will Geflüchtete aufnehmen: Nach der Zerstörung des Geflüchtetenlagers Moria auf der griechischen Insel Lesbos durch mehrere Feuer, fordern viele Hamburger Politiker und am Mittwochabend auch etwa 2.000 Demonstranten, dass den 12.600, nun noch obdachlosen, Menschen geholfen werden müsse. Hamburg sei bereit, Geflüchtete aufzunehmen, erklärte der Senat. Das ist indes keine Neuigkeit, genauso wenig wie die Forderung an Bundesinnenminister Horst Seehofer sich des Themas nun auf europäischer Ebene anzunehmen. Passiert ist bislang indes nichts, wie auch Hamburgs Erzbischof Stefan Heße konstatieren musste.
abendblatt.de, welt.de, hamburg1.de, zdf.de

Allein der Bund ist für aufenthaltsrechtliche Fragen und Vereinbarungen mit anderen Ländern zuständig.

Auch die Sicherung der Außengrenzen gem. Art. 73 Abs. 1 Nr. 5 GG ist als Gegenstand sogar ausschließlicher Gesetzgebung dem Bund zugewiesen.

SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf und der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries sind sich einig, in Hamburg wenig tun zu können oder tun zu wollen. Kienscherf will trotzdem den Menschen eine symbolhafte Schutzgeste anbieten, während de Vries eine forensische Untersuchung fordert, wie das Feuer entstehen konnte.
welt.de, facebook.christophdevries

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FILME BERÜHREN – IM KINO UND ONLINE beim 28. FILMFEST HAMBURG vom 24. September bis 3. Oktober. Eröffnet wird das Filmfest in diesem Jahr mit »Enfant Terrible«, Regisseur Oskar Roehlers Verbeugung vor Rainer Werner Fassbinder. Das konzentrierte Programm von rund 90 Filmen wird in diesem Jahr durch das Gastspiel der dokumentarfilmwoche Hamburg ergänzt. Festivalkinos sind das Abaton, CinemaxX Dammtor, Metropolis, Passage und Studio-Kino. Neu in diesem Jahr: Unter STREAMFEST HAMBURG stehen ausgewählte Filme als Video-On-Demand zur Verfügung. Heute beginnt der Vorverkauf. Tickets und das Programm finden Sie unter: filmfesthamburg.de

Keine genaue Erinnerung: Ein guter Bürgermeister redet viel mit den Bürgern, was nicht bedeutet, sich daran erinnern zu können, was gesprochen wurde. Das war die Verteidigungsstrategie des ehemaligen Hamburger Bürgermeisters Olaf Scholz bei einer Befragung im Bundestag zu seiner möglichen Einflussnahme zugunsten der Warburg Bank und ihren Cum-Ex-Geschäften. Wichtiger als das Erinnern sei zudem die Haltung, führte Scholz weiter aus und natürlich habe er die Steuerverwaltung nicht beeinflusst. Es gibt nun Forderungen, dass die Bürgerschaft einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Vorwürfe beantragen möge. Ob eine Befragung durch den Oppositionsführer und CDU-Fraktionsvorsitzenden Dennis Thering das Erinnerungsvermögen von Olaf Scholz hinreichend verbessern wird, darf indes bezweifelt werden.
sueddeutsche.de, faz.net (Scholz), welt.de, mopo.de (Thering)

Das dient der Aufklärung und der Klarheit, die hier dringend notwendig ist.
Olaf Scholz freut sich, zu Dingen befragt zu werden, an die er sich nicht erinnern kann.
ndr.de

Die CDU geht sehr gewissenhaft mit einem möglichen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss um, der den Steuerzahler sehr viel Geld kosten würde.
Klingt nicht so, als würde Dennis Thering sich zutrauen, dem Kanzlerkandidaten Olaf Scholz etwas Neues zu entlocken. Die Rolle der Aufklärung schiebt er derweil denen Grünen zu.
mopo.de

Sowohl als auch: Schulsenator Ties Rabe sieht den Start in das neue Schuljahr mit Präsenzunterricht als gelungen an. Es sei wichtig für die Kinder im Klassenverbund zu lernen. Zudem sei die Zahl der Corona Fälle an Schulen überschaubar, gäbe es da nicht die Heinrich-Hertz-Schule in Winterhude. Dort sind mittlerweile 29 Schüler und Schulbedienstete positiv getestet worden. Zwei Klassenstufen sind in Quarantäne. Es ist wohl der erste Fall, dass eine Ansteckung in der Schule erfolgt sei und die Infektion nicht von außen kam. In Hamburg gibt es unter 280.000 Schülern und Schulbeschäftigten ansonsten nur weitere 27 Fälle.
ndr.de

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#CoronaHH – Alles, was man wissen muss: Die Stadt Hamburg informiert auf hamburg.de/corona über Maßnahmen und Regeln, um die Ausbreitung von Covid-19 zu begrenzen. Diese zentrale Informationsseite bietet viele offizielle Antworten auf zahlreiche Fragen in einem FAQ, das laufend aktualisiert und erweitert wird. In sozialen Netzwerken wird der Hashtag #CoronaHH verwendet.
hamburg.de/corona

Freunde des Wasserstoffs: Wirtschaftssenator Michael Westhagemann begrüßte am Mittwochabend die Gäste des Deutschen Wasserstoffverbandes im Museum für Hamburgische Geschichte. Westhagemann ist ein brennender Unterstützer der Wasserstofftechnologie und will Hamburg zu einer Metropole für Grünen Wasserstoff machen. Dazu müsse nun schnell ein Ökosystem geschaffen werden, forderte der Senator. Westhagemann setzt indes nicht auf Importe des Energieträgers, was verwundert, denn Deutschland wird seinen Bedarf an Grünem Wasserstoff nicht eigenständig decken können. Die Einfuhr des dann in Sonnenregionen erzeugten Gases könnte zudem für den derzeit gebeutelten Hafen eine neue Perspektive bieten.
Adlerauge, wiwo.de

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Geht es Ihnen auch so? Plötzlich liegen Lebkuchen in den Regalen, die Tage werden kürzer Es ist offenbar schon wieder Herbst – und in knapp 100 Tagen ist Weihnachten! Die Zeit rennt. Zeit ist kostbar und gutes Zeitmanagement ist elementar wichtig für Unternehmer. Da sind Kooperationen und ein aktives Netzwerk ganz klar von Vorteil. Wer Unterstützung für sein Business und spannende neue Kontakte sucht, kommt zu M-POINT, dem Unternehmernetzwerk für die Metropolregion Hamburg. Bei konkret auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenen On- und Offline-Events lernen Sie über unser B2B-Portal genau die richtigen Partner kennen.Deshalb nehmen Sie sich die 2 Minuten Zeit und registrieren Sie sich unter: mpoint.biz

Polizei genießt keinen Diskriminierungsschutz: So wird begründet, warum die umstrittene Satire der taz-Autorin Hengameh Yaghoobifarah nicht vom Presserat gerügt wird. Polizeipräsident Ralf Martin Meyer hatte, wie 381 weitere Empörte auch, Beschwerde erhoben und seinen Unmut über den Text geäußert. Die Journalistin sah in ihrem Text Polizisten auf Mülldeponien gut aufgehoben. Die Polizei sei Teil der Exekutive und müsse es sich gefallen lassen, scharf kritisiert zu werden, entschied nun die Presse-Beschwerdestelle.
taz.de, kress.de

HSV soll Sponsor vor der Brust haben: Wer den Verein finanziell unterstützen will ist noch geheim bild.de
Dem Ingenieur ist nichts zu schwör: Das Motto von Daniel Düsentrieb gilt nicht für die Rethe-Brücke im Hafen hamburg1.de
Zwei Jahre auf Bewährung: Angeklagte IS-Rückkehrerin zeigt sich glaubwürdig geläutert ndr.de

Wetter heute: Wechselnd bewölkt und trocken bei bis zu 18 Grad.
wetter.net

Θ ZAHLEN DES TAGES

66 Prozent von 3.000 Befragten wären bereit, auf ein eigenes Auto zu verzichten, wenn es in der Nähe einen sogenannten Switch-Punkt des HVV gäbe, bei dem man ein Auto leihen kann. 20 Prozent der Befragten hätten das Vorhaben sogar schon umgesetzt, freute sich Mobilitätswendesenator Anjes Tjarks, der die Umfrageergebnisse gemeinsam mit Hochbahnchef Henrik Falk vorstellte. Entscheidend sei allerdings, dass sich die Station in der Nähe des Wohnorts befindet. 200 Meter seien gut; bei 400 Metern sinkt die Bereitschaft zur Abschaffung des eigenen Autos. Deswegen soll die Anzahl der bislang 75 Punkte deutlich gesteigert werden.
ndr.de

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Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Brand in Moria entfacht politischen Streit: Nach dem verheerenden Brand im Flüchtlingslager in Moria ist ein Streit zwischen den Regierungsparteien ausgebrochen. Führende SPD-Politiker wie Parteivorsitzende Saskia Esken und Fraktionschef Rolf Mützenich fordern eine schnelle Aufnahme von Flüchtlingen. Der Berliner Innensenator Andreas Geisel erklärte, dass Berlin zu mehreren Städten und Kommunen gehöre, die seit längerem ihre Bereitschaft zur Aufnahme von Menschen aus Moria erklärt hätten. Damit übt die SPD Druck auf die Union aus, denn Innenminister Horst Seehofer spricht sich gegen eine Abkehr der bisherigen Migrationspolitik und für eine europäische Lösung aus.
spiegel.de, tagesspiegel.de

Strafanzeige gegen Kolesnikowa: Die belorussische Oppositionelle Maria Kolesnikowa soll mit ihrem Mitstreiter Maxim Snak in der Hauptstadt Minsk in Untersuchungshaft sitzen. Zunächst bestätigte ihre Familie die Festnahme, später das zuständige Ermittlungskomitee. Ihr wird Gefährdung der nationalen Sicherheit vorgeworfen sowie der Versuch das Land zu destabilisieren. Im Falle einer Verurteilung droht den Oppositionellen eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren.
tagesschau.de, zeit.de

Bundesregierung will pauschale Reisewarnung gegen Drittländer auslaufen lassen: Danach sollen differenzierte Bewertungen entsprechend des lokalen Infektionsgeschehens getroffen werden zeit.de
Moria: Zweites Feuer in Flüchtlingslager ausgebrochen tagesspiegel.de
Flüchtlinge: Österreich lehnt Verteilung von Flüchtlingen auf EU-Staaten ab zeit.de

Θ STADT & LEBEN

Denken an der Alster: In das „Warburg Ensemble“ soll im kommenden Jahr „The New Institute“ einziehen. Dabei soll eine Denkfabrik entstehen, die der nicht mehr als Reeder aktive Erck Rickmers über eine Stiftung finanziert. Dabei sollen bis zu 35 schlaue Menschen in der Häuserzeile in der Warburgstraße leben, denken und ihre Gedanken weiter tragen. Es geht um nichts weniger als die Welt besser zu machen. Die Idee dazu hatte Rickmers nach einem Studium der Religionswissenschaften in Kalifornien. Dass diese Initiative nun auch nach Hamburg kommt, freut auch Bürgermeister Peter Tschentscher, der die Hansestadt als Treiber bei neuen Entwicklungen sieht.
abendblatt.de, welt.de, capital.de

Der Kapitalismus als Religion hat die Welt nicht besser gemacht.
Und mit Religionen kennt sich Erck Rickmers aus.
abendblatt.de

Ziel ist die Konzeption einer grünen und bürgerzentrierten Stadt, die ihren Bürgern Souveränität über ihre Daten zurückgibt.
„The New Institute“ gibt sich ein klares Ziel.
capital.de

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Auch bei Finanzthemen denkt man: Immer wenn die Unsicherheit hoch ist, gewinnt das Lokale und das Vertraute an Bedeutung. Man kennt es und muss es nicht hinterfragen. Das waren in der Vergangenheit sicher große Pfründe für die Banken und natürlich besonders für die Sparkassen durch deren lokale Eingebundenheit. Gilt dies auch für die Zukunft? Wir haben dazu für Sie gelesen, was andere über die Haspa schreiben. Lesen Sie hierzu in der FINANZENLOUNGE einige Überlegungen über die Zukunft der Banken und natürlich auch für Ihre finanzielle Zukunft.
FORAIM

Restaurant-Tipp – Döner in Altona: Moderner Industrial Chic im Mix mit Landhausstil-Akzenten – „Dönerbude“ trifft auf die Filiale der Kebab Collection am Fischmarkt nicht zu. Das Unternehmen bietet Hamburgs ersten Döner-Lieferservice an und nutzt den aus dem TV bekannten Fleischschneider „Der Gerät“ für seine Classic Döner, Döner Teller & Co. Auch Lahmacun, Salate und Vegetarisches gehören zum Angebot.
hamburg.de

Moonlight Chill: Ab Donnerstag kann man sich im Planetarium locker machen. Die Premiere der Show  „Moonlicht Chill“, den die Macher von Lichtmond geschaffen haben, kommt mit fantasievollen Bildwelten und eben auch Chillout-Musik daher. Mithilfe von aufwendiger Projektionstechnik, 3D-Computer-Animationen, Laserbeams und Sound von allen Seiten wird mit „Moonlight Chill“ eine spannende Reise ins All unternommen. Hinter Lichtmond stehen die Brüder Giorgio und Martin Koppehele, die versprechen, die Zuschauer wie in einem Traum auf einer beeindruckenden Symbiose aus Klang- und Bildskulpturen zu tragen. Um 20 Uhr im Planetarium. Anschließend steht die Show mehrmals wöchentlich auf dem Spielplan.
planetarium-hamburg.de

Θ FOFFTEIN

Kritik in der Elbphilharmonie: Eigentlich sollte Friedenspreisträger Navid Kermani zur Eröffnung des Harbour Front Literaturfestival über „Literatur und Musik – eine ewige Liebe“ sprechen. Indes entschied er sich dafür, die Veranstalter der Lesefestivals und zwei Schriftsteller in der Eröffnungsveranstaltung scharf zu kritisieren. Hintergrund ist die Ausladung der Schriftstellerin und Kabarettistin Lisa Eckhart durch das Festival, nachdem kolportiert worden war, das ihr Auftritt nicht dem St. Pauli-Code entsprechen würde. Zudem hatten sich zwei Schriftstellerkollegen geweigert, mit Eckhart bei einem Literaturwettbewerb auf der Bühne zu lesen.
spiegel.de, facebook.elbphilharmonie, zeit.de

Ich hoffe, dass die Hamburger Veranstalter künftig einen kühlen Kopf bewahren und dafür sorgen, dass auf ihren Veranstaltungen statt Empörung Debatte entstehen kann.
Auch Kultursenator Carsten Brosda war nicht angetan von den Entscheidungen des Literaturfestivals.
abendblatt.de

Heute um 11 Uhr ertönen die Sirenen zum bundesweiten Warntag. Nicht erschrecken. Wir wünschen Ihnen einen schönen Donnerstag.

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