Hochbahner sind wichtiger als Polizisten, CDU im Schlagermodus, Hamburger City in der Krise

Guten Morgen: Was will die CDU beim Nahverkehr? * Warum bevorzugt der Senat Berufsgruppen? * Wieso wurde in Steilshoop gemordet? *

Θ HAMBURG

Sorge um Mobilitätsoffensive: Hamburg will die Mobilität verbessern und hat Anfang Juli eine Offensive im Nahverkehr angekündigt. Die CDU bezweifelt nun, dass ausreichend Busfahrer und Zugführer für die erhöhte Taktung zur Verfügung stehen. 107 Stellen sollen derzeit schon unbesetzt sein und es werden 321 neue Fahrer gesucht. Die S-Bahn hofft auf den eigenen Nachwuchs und die Hochbahn zeigt sich zuversichtlich, genügend Busfahrer zu finden. Der Arbeitsmarkt wird jedoch tatsächlich zunehmend enger. Ab Ende des Jahres will der Sammeltaxianbieter Moja sein Angebot starten. Für die 500 geplanten Busse werden im Zweischichtbetrieb mindestens 1.000 neue Chauffeure gesucht.
mopo.de (Kritik), abendblatt.de (Plan)

#KeinZugNachNirgendwo
Der CDU-Verkehrsexperte Dennis Thering scheint noch im Schlagermove-Modus. Die Christdemokraten fordern indes selbst, den HVV sogar rund um die Uhr fahren zu lassen. Das würde, nüchtern betrachtet, noch mehr Personal erfordern.
facebook.cduhamburg (Idee des Senats), facebook.cduhamburg (Idee der CDU)

Bevorzugte Mieter: Immerhin müsste es die CDU freuen, dass die Hochbahn Bewerber damit locken kann, einen guten Zugang zum Wohnungsmarkt zu haben. Der Senat hat die Vorteilsnehmer der umstrittenen Bevorzugung von Berufsgruppen bei der Wohnungsanmietung in den sechs Geflüchtetenunterkünften mit der Perspektive Wohnen bekannt gegeben. Neben Hochbahnern werden auch Krankenhaus- und Pflegemitarbeiter zuerst berücksichtigt. Bei anderen Berufsgruppen, wie Polizisten, Zoll- und Steuerbeamten darf indes nur der Nachwuchs in der Ausbildung einziehen. Warum diese staatstragenden Berufsgruppen schlechter behandelt werden, erschließt sich nicht. Immerhin werden Auszubildende und Studierende ebenfalls bevorzugt. Aber jedem der sich berufen fühlt, stünde es dennoch frei, sich für eine der Wohnungen zu bewerben, lässt der Senat tröstlich wissen.
hamburg.de (Aktuelle Regelung), abendblatt.de (Vorher schon umstritten)

Kahrs hat geliefert
Der stellvertretende Vorsitzende der Zollgewerkschaft im Bezirk Nord, Sandro Kappe, hatte sich da wohl zu früh über den Einfluss des Zoll-Sympathisanten und Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs gefreut.
abendblatt.de

Veranstaltungshinweis
Das kann teuer werden: Seit Ende Mai flattern die Abmahnungen ins Haus: Viele Unternehmen wissen, dass sie verpflichtet sind, die Anforderungen der EU-Datenschutzgrundverordnung zu erfüllen. Sie wissen aber oft noch nicht, was es für sie im Detail bedeutet. Was man jetzt wissen muss, wird kompakt und auf den Punkt im Seminar „Die EU-Datenschutzgrundverordnung“ an der Hamburg Media School erklärt. Vor dem Hintergrund der drakonischen Bußgelder, die das neue Gesetz vorsieht, muss sich daher jedes Unternehmen mit den neuen Regeln auseinandersetzen. Rechtsanwalt Dr. Lukas Mezger führt am 24. August durch das neue Regelwerk und erläutert die Umsetzung in Ihrem Betrieb.
hamburgmediaschool.com

Richtiges Tor getroffen: FC St. Pauli-Stürmer Aziz Bouhaddouz hat am Dienstag gegen den Karlsruher SC in einem Testspiel ein Tor erzielt und dabei das richtige Gehäuse getroffen. Bei der Weltmeisterschaft hatte der Marokkaner ebenfalls blitzsauber eingenetzt; allerdings in den eigenen Kasten. In der Nachspielzeit gegen den Iran hatte er das 0:1 erzielt und seine 35 Millionen Landsleute in Trauer gestürzt. Sauer beschreibt derweil den Gefühlszustand von FCSP-Trainer Markus Kauczinski, denn das Spiel gegen den Drittligisten KSC endete mit einer peinlichen 1:4-Niederlage. Der HSV hat sich derweil von Mergim Mavraj verabschiedet. Der verschmähte albanische Verteidiger löste für knappe 300.000 Euro seinen Vertrag auf.
abendblatt.de (WM), mopo.de (FCSP), ndr.de (Mergim Mavraj)

Das alles habe ich so nicht erwartet.
FC St. Pauli-Trainer Markus Kauczinski klingt schon vor der Saison, wie oft in der vergangenen Spielzeit.
mopo.de

Hamburg@work
„Learning Journey“ Südafrika: In Zeiten der Digitalisierung entstehen in diesem Moment überall die Trends von morgen. Es ist also wichtig über den Tellerrand zu schauen – gerade für die Hansestadt Hamburg als „Tor zur Welt“ und für uns von Hamburg@work. Denn als digitalcluster.hamburg steht es ganz oben auf unserer Agenda, die neuesten Digitalisierungstrends aufzuspüren und weiterzugeben. Mit den Hamburg@work „Learning Journeys“ möchten wir unseren Mitgliedern die Möglichkeit geben, einen Überblick über die Digitalisierungslandschaft anderer Länder und Cluster zu erhalten. Diese führten uns mit dem IT-Executive Club bereits nach Tallinn und Tel Aviv – nächster Stopp für alle Mitglieder, Kapstadt. Mehr erfahren Sie hier: digitalcluster.hamburg

Wieder Badeunfall: Kleines Mädchen in Blankeneser Bad knapp vor Ertrinken gerettet ndr.de
Katholische Pädagogik: Nach Schulschliessungen stehen nun auch Religionslehrer vor dem Aus welt.de
Während der Wehen: Rettungswagen mit schwangerer Frau kippt nach Unfall um mopo.de
Krankenhäuser widersprechen: Lediglich neue Berichtspflichten führen zu Anstieg der Vorfällen mit Keimen ndr.de
Bleibt mysteriös: Streit um unvollendetes Tattoo könnte Grund für Mord in Steilshoop sein mopo.de

Wetter heute: Bei maximal 24 Grad ist es wechselnd bewölkt und trocken.
wetterspiegel.de

Θ ZAHL DES TAGES

10.000 Geflüchtete sind in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis. Sozialsenatorin Melanie Leonhard bewertet die Zahl einen Erfolg. Seit Jahrsbeginn hätten 1.000 junge Geflüchtete eine Ausbildung begonnen. Gastronomie, Logistik und der Pflegebereich würden besonders von den neuen Arbeitskräften profitieren. Defizite sieht Leonhard indes bei den Sprachkenntnissen. Etwa 20.000 Geflüchtete suchen momentan noch Arbeit.
bild.de, hamburg.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Trump hat sich versprochen: US-Präsident Donald Trump hat eingeräumt, dass Russland sich in die US-Wahl 2016 eingemischt habe. Nach heftiger Kritik wegen seiner Haltung beim Gipfel mit Kremlchef Wladimir Putin in Helsinki sagte Trump am Dienstag, er habe volles Vertrauen in die US-Geheimdienste und akzeptiere deren Schlussfolgerung, dass Moskau die Abstimmung beeinflusst habe. Bei seiner Pressekonferenz mit Putin in Helsinki habe er sich missverständlich ausgedrückt. Bei dem Auftritt hatte Trump erklärt, er sehe keinen Grund, warum Russland sich in die Wahl eingemischt haben sollte. Dazu meinte er jetzt, eigentlich habe er sagen wollen, dass er keinen Grund sehe, warum es „nicht“ Russland wäre. Versehentlich habe er das „nicht“ weggelassen.
welt.de, spiegel.de

Afghane offenbar trotz laufender Asylklage ausgeflogen: Ein Asylbewerber aus Mecklenburg-Vorpommern ist möglicherweise rechtswidrig in seine Heimat Afghanistan abgeschoben worden. Nach Recherchen des NDR handelt es sich bei dem 20-Jährigen um einen jener 69 Menschen, die am 3. Juli nach Kabul geflogen worden waren. Der junge Mann habe gegen die Ablehnung seines Asylantrags geklagt, die Klage sei noch anhängig gewesen. Dokumente, die dem NDR vorliegen, belegen demnach, dass Bamf und Ausländerbehörde bei der Abschiebung von falschen Voraussetzungen ausgingen. Das Schweriner Innenministerium bedauerte den Fehler, verwies aber auf das Bamf, das fehlerhafte Daten geliefert habe.
ndr.de, tagesspiegel.de

„Masterplan Migration“: SPD wirft Seehofer unsauberes Vorgehen bei Erstellung des Masterplans vor stern.de
Menschenleben retten: Bayerische SPD ehrt „Lifeline“-Kapitän mit Europapreis spiegel.de
Marktmacht der Internetriesen: Die nächste Milliardengeldbuße für Google steht bevor faz.net

Θ STADT & LEBEN

Olympisches Erbe: Am 16. August beginnt im Wilhelmsburger Inselpark die Weltmeisterschaft im Rollstuhlbasketball. Die Bewerbung um das zweitgrößte Event für Sportler mit Behinderungen nach den Paralympics, resultierte noch aus der gescheiterten Idee, Olympia in die Stadt zu holen. Nun wird das Event für die neue Strategie der Active City passend gemacht und soll eben so die Hamburger begeistern. Die Veranstaltung will auch Menschen mit Behinderungen ermuntern, sich sportlich zu betätigen. Deswegen wird es neben hochklassigem Basketball der 28 teilnehmenden Teams auch die Möglichkeit geben, weitere 46 Sportarten zu testen. Durch viele Kooperationen mit Schulen und Vereinen soll die Idee des Sports für alle in die ganze Stadt getragen werden.
hamburg.de, hamburg1.de, shz.de

Veranstaltungshinweis
Fest der historischen Schiffe: Am 22. und 23. September findet zum zweiten Mal das Elbfest.Hamburg statt. Nach der erfolgreichen Premiere 2016 findet das maritime Spektakel im Wechsel mit den Cruise Days statt. Am Sandtorhafen in der HafenCity, dem Museumshafen Övergönne und beim Hafenmuseum an den 50er Schuppen werden die Oldtimer geehrt. Ein reichhaltiges Programm mit Rundfahrten, Musik, Poetry-Slam und vielem mehr wird geboten. Höhepunkt des Festes ist die Parade der Traditionsschiffe, auf deren Schiffe die Festbesucher mitfahren können.
elbfest.hamburg

Restaurant-Tipp – Fischbrötchen an der Elbe: Die Kajüte S.B.12. mit der fantastischen Lage am Blankeneser Strand besticht nicht nur durch den direkten Ausblick auf die Elbe, sondern auch durch traditionelles Essen wie Bratkartoffeln, gebackene Kartoffeln, Suppen, Pasta, Kuchen und Crepes als Desserts. Von März bis Oktober kann auf Holzbänken im Sand gesessen werden. Ein Fischbrötchen auf dem Teller, ein kühles Getränk in der Hand, die Fußspitzen im Sand – so fühlt sich Urlaub an.
hamburg.de

Greg Holden singt: Der britische Singer/Songwriter schreibt und komponiert Folk-, Soft-Rock und Acoustiv-Rock-Songs, die melancholisch sind, ungemein gute Laune machen oder einfach mit ihren Texten überzeugen. Bekanntheit erlangte er unter anderem mit seinen Songs „Lost Boy“ oder „Boys in the Street“. Sein Gespür für mitreißende Texte und Melodien bewies Greg Holden außerdem als Co-Autor der Single „Home“, die vom Gewinner der US-Castingshow American Idol performt wurde. Um 20 Uhr im Nochtspeicher.
hamburg.de

Hamburg sagt tschüs: Rothenbaum-Turnierdirektor Michael Stich schlägt zum letzten Mal auf welt.de

Θ FOFFTEIN

City wird immer leerer: Eine aktuelle Zählung der Passanten in der City bestätigt den negativen Trend der letzten Jahre. Die Mönckebergstraße verliert erneut sieben Prozent Laufkundschaft und ist bundesweit nur noch auf Platz zwölf unter den großen Einkaufsstraßen. Der Jungfernstieg verliert gleich 14 Prozent seines Zulaufs. Das ist ein weiteres Indiz für die schwierige Lage des Handels in der City. Der Leerstand, besonders in teuren Lagen, nimmt zu, während gleichzeitig neue Flächen, wie etwa die Stadthöfe und das Springer-Quartier, in der City geschaffen werden. Neue Konkurrenz dräut derweil aus der HafenCity. Dort entsteht eine Verkaufsfläche, die etwa einem Viertel des innerstädtischen Angebotes entsprechen wird.
ndr.de (Zählung), abendblatt.de (Leerstand)

Heute wäre Nelson Mandela 100 Jahre alt geworden. Wir wünschen Ihnen eine schöne Wochenmitte.

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