Mittwoch, 29. Juli: Chancen für Olympia, Standorte für Flüchtlingsunterkünfte, HSV gewinnt Testspiel, Zverev unterliegt Robredo

Guten Morgen. Fragen über Fragen: Nützt Bostons Olympia-Aus Hamburg? * Sollten Balkanflüchtlinge gesondert untergebracht werden? * Wo ist die Familie aus Drage?

Θ HAMBURG

Olympia: Der Rückzug von Boston als Bewerberstadt für die Olympischen Spiele 2024 wird unterschiedlich bewertet. Kritiker der Hamburger Bewerbung sehen sich bestätigt; der Bostoner Bürgermeister wollte keine finanziellen Zusagen über Steuergelder machen. Die Befürworter sind zwar über die Absage froh; Boston galt als Favorit, andererseits bleibt das Bewerberfeld stark. Und es gilt als möglich, dass Los Angeles als Ersatz antritt; dort hat man 1984 gute Erfahrungen mit Olympischen Spielen gemacht. Die Chefs der Bewerbergesellschaft Nikolas Hill und Bernhard Schwank fahren jetzt erstmal nach Kuala Lumpur um für Hamburg beim IOC Kongress zu werben.
abendblatt.de, ndr.de, welt.de, bild.de

Mit dem Rückzug Bostons ist wohl der härteste Konkurrent Hamburgs aus dem Rennen.
Sportstaatsrat Christoph Holstein sieht das Positive in Bostons Olympia-Aus.
abendblatt.de

Flüchtlinge: Am Montag wurde kein neuer Standort für die Flüchtlingsunterkunft bekannt, aber das Thema wurde intensiv diskutiert. Den Überlegungen bestimmte Flüchtlingsgruppen aus dem Balkan zu bündeln, erteilte die Diakonie Hamburg eine Absage. CDU-Chef Roland Heintze spricht sich deutlich für diese Form der Unterbringung aus. Bei Menschen aus Balkanländern sei die Chance auf einen erfolgreichen Asylantrag nahezu Null. Deswegen könne man diese Gruppe von Kriegsflüchtlingen separieren. SPD-Fraktionschef Andreas Dressel hält nichts von dieser Idee; helfen würde es, wenn man die Verfahren beschleunigen könne.
ndr.de, hamburg1.de (Mediathek Schalthofflive)

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Testspiel: Der Hamburger SV gewann in einem flotten Testspiel in Flensburg mit 4:1 gegen Aarlborg. Die Tore erzielten Jung, Ilicevic, Ostrzolek und Demirbay. Noch nicht auf dem Platz stand Copa Gewinner Marcelo Diaz. Er wird langsam an die Mannschaft herangeführt. Deswegen hatte er Zeit zu erzählen wie denn das mit dem Freistoß in Karlsruhe war, als jeder mit einem Schuß von Rafael van der Vaart rechnete. Diaz foppte den Holländer mit einem flotten Spruch, lief an und war sich sicher, dass er trifft. Van der Vaart arbeitet sich derweil weiter in Interviews an seiner Hamburger Zeit ab; die habe ihm nicht gut getan.
mopo.de (Aalborg); abendblatt.de (Freistoß); hamburg1.de (Diaz); welt.de (VdV)

Facebook: Der Hamburger Datenschützer Johannes Caspar legt sich mal wieder mit dem Internetriesen an. Eine Frau aus Nordrhein-Westfalen hatte sich mit einem Pseudonym bei Facebook angemeldet. Der Konzern besteht allerdings auf Klarnamen und änderte den Namen gegen ihren Willen im Profil. Da Facebook seine deutsche Zentrale in Hamburg hat, fällt die Beschwerde darüber in die Zuständigkeit von Caspar. Er ordnete an, dass facebook Pseudonyme wieder zulassen muss. Facebook gefällt das nicht. Der Konzern meint die irischen Datenschützer seien zuständig; dort sitzt die Europazentrale. Eine Klage gegen den Klarnamenzwang war 2013 in Schleswig mit dieser Argumentation abgewiesen worden.
welt.de, ndr.de

Vermisst: Gleich eine ganze Familie wird in Winsen/Drage bei Geesthacht vermisst. Vater, Mutter und Tochter sind spurlos verschwunden. Das letzte Lebenszeichen gab es am vergangenen Donnerstag, als der Vater gesehen wurde. Die umfangreichen Ermittlungen der Polizei blieben bisher ergebnislos. Aufgetaucht ist dagegen der aus Eritrea stammende 13-jährige Junge nach dem seit Sonntag gesucht wurde. Er befindet sich mittlerweile bei Verwandten in Norwegen und möchte da auch bleiben, teilte sein Vormund mit. Er lebte bisher in einem Kinderschutzhaus in Wilhelmsburg.
welt.de, ndr.de, hamburg1.de (Familie); abendblatt.de (13-Jähriger)

Schmuggel: Der Hamburger Zoll hat 16.000 gefälschte Parfümflaschen beschlagnahmt. Die Ware war hinter WC-Schüsseln versteckt. Die Düfte waren für die Slowakei vorgesehen und werden nun entsorgt. Der Wert der gut gemachten Plagiate liegt bei 1,4 Millionen Euro teilte der Zoll mit. 2,5 Millionen Euro will der Bund von dem Kapitän, der mit seinem Binnenschiff die Süderelbbrücke im letzten Jahr gerammt hat. Die Staatsanwaltschaft hat eine Klage wegen fahrlässiger Gefährdung des Schiffsverkehrs gegen den 76-Jährigen und seinen Hilfsschiffsführer erhoben. Die Brücke muss aktuell saniert werden; das führt noch bis Ende August zu Verkehrsproblemen auf der A1.
ndr.de, hamburg1.de (Zoll); ndr.de, hamburg1.de (Süderelbe)

Hamm: Einbrecher versteckt sich hinter Sofa mopo.de
Parken: P+R Standorte werden schlecht genutzt nach Gebührenerhebung bild.de
Gleis- und Weichenerneuerungen: Einschränkungen in Hammerbrook zwischen 6 und 19. August radiohamburg.de
Segelunfall: Seenotrettung hilft Hamburger Kindergruppe an der Schlei abendblatt.de

Wetter heute: Bewölkt bei maximal 17 Grad. Ab Mittag wird Regen erwartet.
wetterspiegel.de

Θ ZAHL DES TAGES

1.002 gefährdete Kinder registrierten die Hamburger Jugendämter im vergangenen Jahr. Bei etwas 75 Prozent der Fälle wurden Anzeigen von Vernachlässigung festgestellt, meldete das Statistikamt Nord am Dienstag.
ndr.de, statistikamt-nord.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Tsipras in der Defensive: Angesichts der internen Kritik an seinem Kurs will Griechenlands Ministerpräsident Tsipras eine Klärung herbeiführen. Ein Parteitag seiner Syriza-Partei müsse so schnell wie möglich auf den Weg gebracht werden. Konservative Oppositionspolitiker fordern von Tsipras eine Stellungnahme zu den Berichten über Ex-Finanzminister Varoufakis. Die Staatsanwaltschaft prüft eine Anklage. Zum Auftakt der Beratungen über ein drittes Hilfspaket besuchten Vertreter der Kreditgeber am Dienstag den Rechnungshof in Athen.
euractiv.de (Syriza), faz.net, n-tv.de (Varoufakis), de.euronews.com (Rechnungshof)

Türkei beendet Friedensprozess mit Kurden: Es sei nicht möglich einen Lösungsprozess fortzuführen mit denjenigen, die die Einheit und Integrität der Türkei untergraben hätten, sagte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. Vor einem Nato-Sondertreffen mahnte Erdogan Unterstützung der Allianz im Kampf gegen die IS-Terrormiliz an. Türkische Flugzeuge haben auch innerhalb der Türkei kurdische Rebellen angegriffen. Mehrere in Europa lebende Kurden demonstrierten in Brüssel gegen ein Ende des Friedensprozesses zwischen der Regierung in Ankara und der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK.
tagesspiegel.de, sueddeutsche.de, derstandard.at (Friedensprozess), faz.net (Nato), de.euronews.com (Brüssel), n-tv.de, zeit.de (Angriffe)

Ruf nach Reform der Eurozone: Die Krisenanfälligkeit der Eurozone lässt den Ruf nach Reformen lauter werden. Sowohl Bundesfinanzminister Schäuble als auch Wirtschaftsminister Gabriel hegen Sympathie für den Vorschlag eines europäischen Finanzhaushalts. Deutschlands Wirtschaftsweise lehnen dies hingegen ab. Sie wollen die Haushaltsdisziplin von Euroländern vor allem durch die Finanzmärkte überwachen zu lassen und plädieren für die Möglichkeit eines Austritts aus der Euro-Zone.
euractiv.de (Reform), euractiv.de, spiegel.de (Wirtschaftsweisen)

Schlechte Zahlen: Gewinneinbruch um 39 Prozent bei Deutscher Bahn tagesspiegel.de
Schweden: Russisches U-Boot soll 100 Jahre alt sein bild.de
Triton: Mehr als 1.800 Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet tagesspiegel.de
NSA-Spähliste: G10-Kommission will Regierung verklagen sueddeutsche.de
Herkunftsschutz: Halloumi-Käse soll geschützte geographische Ursprungsbezeichnungen erhalten europa.eu
Dänemark: Soldaten bitten Regierung aus Krieg gegen den IS auszusteigen n-tv.de
Kanzlerin: Angela Merkel auf Südtirol-Urlaub tagesspiegel.de

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Θ STADT & LEBEN

Erstrundenaus: Das war ein kurzes Turnier für den jungen Publikumsliebling Alexander Zverev. Er verlor am Dienstagabend sein Match am Rothenbaum gegen Tommy Robredo nach hartem Kampf mit 7:6, 4:6, 2:6. Revanche missglückt; gegen den Spanier verlor er bereits letzte Woche in Schweden. Auch Philipp Kohlschreiber verlor sein erstes Spiel gegen den Franzosen Benoit Paire. Letzter Deutscher im Turnier ist nun der Bayreuther Florian Mayer. Topfavorit Rafael Nadal verbleibt dagegen im Feld. Auch er musste anfangs kämpfen, setzte sich aber dennoch mit 3:6, 6:1, 6:1 gegen seinen Landsmann Fernando Verdasco durch.
ndr.de, sat1regional.de

Alles in Butter für Unilever: Im andauernden Margarinestreit mit der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch sieht es so aus, als ob auch die zweite Instanz, das Hanseatischen Oberlandesgerichts zugunsten des Lebensmittemultis entscheiden wird. Es geht darum, ob eine Äußerung eines Wissenschaftlers über eine Becel-Margerine eine Meinungsäußerung sei oder ob sie wissenschaftlich überprüfbar sein müsse. Der Professor befand die Zusatzstoffe wie Pflanzensterine für harmlos, was Foodwatch anders sieht. Der Pressesenat des Gerichts tendiert zur Meinungsäußerung, wie er am Montag deutlich durchblicken ließ.
ndr.de

Essen auf Rädern: Eine Symbiose von Fortschritt und Tradition ist die Allianz von foodora und dem Hamburger Restaurantklassiker Erikas Eck. Foodora ist ein junges hippes Start-up, das sich die Hausbelieferung mit Essen von Restaurants als Geschäftsmodel ausgesucht hat. Erikas Eck hat seine Gäste bisher ausschließlich im eigenen Haus satt bekommen. Nun können Gerichte des Kultrestaurants auch online bestellt werden; über Foodora. Kleiner Nachteil: Die Haumannskost-Karte wird etwas eingeschränkt und man sollte in näheren Umkreis wohnen. Es wird nicht weiter als 3 Kilometer geliefert.
st.pauli-news.de

Woodstock: Wenn am Mittwochabend der Stadtpark so richtig durchgeregnet ist, der Rasen matschig wird und die Feuchtigkeit sich überall ihren Weg sucht, ist Woodstock-Feeling angesagt. Die regenerprobte Joan Baez spielt für ihr Hamburger Publikum. Seit 50 Jahren ist sie das singende Gewissen der Freiheit. Mittlerweile ist sie 74 Jahre alt; und allein schon „We shall overcome“ versöhnt mit den widrigen äußerlichen Umständen.
hamburg.de

Handelskammer: Postkartenserie über damalige Neue Börse im Rahmen des Architektursommers ausgestellt hamburger-wochenblatt.de
Serienmörder: Jack the Ripper im Hamburg Dungeon radiohamburg.de

Θ FOFFTEIN

Russisches Erinnern: Das zentrale Staatsarchiv Russlands veröffentlichte in diesem Monat Unterlagen, die einen der grundlegenden sowjetischen Heldenmythen aus dem Zweiten Weltkrieg als freie Erfindung dreier Zeitungsjournalisten enthüllen. Die Veröffentlichung löste eine landesweite Welle der Empörung aus. Die Wut der Öffentlichkeit und konservativer Intellektueller richtet sich aber nicht gegen die längst verstorbenen Fälscher, sondern gegen das Staatsarchiv und seinen Chef Sergej Mironenko, die mit ihrer Veröffentlichung an den Stützen der nationalen Identität rütteln.
faz.net

Zwei Tage müssen wir noch durchhalten, dann soll der Sommer wieder kommen. Kommen Sie gut durch den Mittwoch.

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