Montag, 18. September: Referendum über Rote Flora, Nein zum Elbradweg, Trauer beim HSV, Vampire wieder da

Guten Morgen! Überraschende Forderung der CDU. * Erwartete Entscheidung am Elbstrand. * Vorhersehbare Probleme beim HSV. *

Θ HAMBURG

Plebiszit zur Roten Flora: CDU-Fraktionschef André Trepoll will die Hamburger im Rahmen eines Volksreferendums über die Zukunft der Roten Flora abstimmen lassen. Der Zeitpunkt der Forderung überrascht. Die Polizei hat bisher keine Anhaltspunkte für eine Beteiligung der Floristen an dem Krawallabend in der Schanze. Autonomensprecher Andreas Beuth distanzierte sich angesichts der Ermittlungen gegen ihn von seinen Aussagen. Die Rolle der Roten Flora bei den G20-Tagen soll ein zentraler Untersuchungsgegenstand des Sonderausschusses der Bürgerschaft werden. Der Ausschuss hat indes seine Arbeit noch nicht einmal aufgenommen. Die Abgeordneten durften am Wochenende erstmals Einblick in das umfangreiche Aktenkonvolut nehmen.
welt.de (Referendum), abendblatt.de (Keine Hinweise), taz.de (Distanzierung), abendblatt.de (Hintergrund Rote Flora); twitter.DennisGladiator, twitter.ChristianeSchneider (Akteneinsicht)

Mit der Forderung nach einem solchen Bürgerschaftsreferendum demonstriert die CDU eindrucksvoll, dass sie sich selbst als Teil des Parlaments nicht ernst nimmt. Wir brauchen Lösungen, aber keinen Populismus.
FDP-Frau Katja Suding kritisiert scharf den Oppositionspartner, mit dem die Liberalen gemeinsam eine geordnete G20-Aufarbeitung durchführen wollten.
abendblatt.de (Kritik), bild.de (Partner)

Dämpfer für die Fahrradstadt: Die Bürger Altonas haben dem geplanten Elbweg am Övelgönner Ufer eine klare Absage erteilt. Bei einer hohen Wahlbeteiligung am Bürgerentscheid von etwa 40 Prozent, votierten etwa 80 Prozent der Abstimmenden gegen die von der rot-grünen Mehrheit im Bezirk initiierte Idee eines Elbwegs. Gegen die Pläne hatten sich vorher schon die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank und der SPD-Bundestagsabgeordnete für Altona, Matthias Bartke ausgesprochen. Nun muss eine Alternative für die Velo-Anbindung des Hamburger Westens gefunden werden. Da bietet sich nur die Elbchaussee an, die allerdings kurz hinter Teufelsbrück sehr schmal ist und auch die Überwindung von einigen Höhenmetern fordert.
ndr.de, bild.de, taz.de (Entscheidung), abendblatt.de (Siegesfeier)

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Nachbesetzung von Ausbildungsplätzen: Viele Unternehmen bieten noch freie Ausbildungsplätze an, die sie im September und Oktober noch besetzen. Studienaussteiger/innen sind als Spätstarter sehr willkommen! Infos und Stellen gibt es bei den Lehrstellenbörsen der Handelskammer, der Handwerkskammer und bei der Agentur für Arbeit. Achtung: Die Kammern streichen die Angebote am 30. September aus der Lehrstellenbörse, aber die Beratungen beim Integrierten Ausbildungsservice (INTAS) der Handelskammer und vom Team Passgenaue Besetzung der Handwerkskammer vermitteln weiter freie Ausbildungsplätze. Mehr Infos für Studienaussteiger/innen und Ausbildungsunternehmen: shift-hamburg.de

Gebrauchtes Wochenende: Am Freitagabend wurde bekannt, dass der ehemalige HSV-Präsident Wolfgang Klein im Alter von 76 Jahren verstorben ist. Unter Klein hatte der HSV Anfang der 80er Jahre seine besten Zeiten. Sorgen bereitet die kurzfristige Zukunft des HSV. Die 0:2-Niederlage gegen Hannover 96 offenbarte die Schwächung durch den Ausfall vieler Stammkräfte. Immerhin Bobby Wood soll gegen Borussia Dortmund am Mittwoch wieder einsatzfähig sein. Ärger gibt es um den erneuten Pyro-Einsatz der Ultras. HSV-Boss Heribert Bruchhagen ist auf Zinne. Auch beim FC St. Pauli lief vieles schief. Ein 0:4 zur Halbzeit gab es zuletzt vor 42 Jahren und zuhause noch nie. Immerhin fingen sich die Kiezkicker keinen weiteren Treffer gegen Ingolstadt ein. Am Dienstag wartet Aufsteiger und Tabellenführer Holstein Kiel als nächster Gegner.
abendblatt.de, mopo.de (Klein), bild.de (HSV), bild.de (Pyro), mopo.de, bild.de (FCSP)

Für mich war er ein großer Mann und Präsident.
Ex-HSV Manager Günter Netzer trauert um Wolfgang Klein.
mopo.de

Sorge vor Sonntag: Bei der Nacht der Medien des Hamburger Presseclubs war die Bundestagswahl bestimmendes Gesprächthema. Die Medienschaffenden befürchten ein starkes Abschneiden der AfD, das die Demoskopen so noch nicht vorhersehen würden. Neue Umfragen sehen die AfD derweil bei bundesweit 11 Prozent; in Hamburg bei acht Prozent. Dennoch genossen die etwa 1.000 Gäste den schönen Abend auf dem Süllberg bei Gastgeber Karlheinz Hauser. „Südseeträume“ war das passende Motto des Büffets. Die fröstelnden Gäste träumten von wärmeren Temperaturen. Pünktlich zur Feier peppte der Presseclub auch seine Homepage auf. Dort findet sich nun auch das Nachrichtenangebot des Hamburger Tagesjournals.
facebook.Adlerauge (AfD), ndr.de, mopo.de (Nacht der Medien), hamburger-presseclub.de (Presseclub)

Busbeschleunigung wirkt: Senat misst 20 Prozent Beschleunigung durch umstrittene Baumaßnahmen ndr.de
Unfall am Fischmarkt: Ein Schwerverletzter nachdem am Sonntagmorgen ein Taxi das Rotlicht missachtete presseportal.de
Schöner Traum: Umweltsenator Jens Kerstan kann sich im Bund eine schwarz-grüne Koalition vorstellen shz.de
Junger Detektiv: 11-jähriger Junge hilft bei Überführung eines Diebs im Schwimmbad mopo.de
Besser als der Mittelwert: Technische Universität Harburg unter den 500 besten Unis hamburg-news
Mopo zieht um: Neue Redaktionsstruktur soll in Ottensen umgesetzt werden dumontschauberg
AfD soll Pornobilder klauen: Nackte Mädchen sollen unwissend für Politik gegen Burkas werben, beobachtet hogesatzbau.de

Wetter heute: Bei neun bis 16 Grad ist es wechselnd bewölkt und meist trocken.
wetterspiegel.de

Θ ZAHL DES TAGES

1.392 Autos wurden in den ersten acht Monaten des Jahres in Hamburg geklaut. Nur jede zehnte Tat konnte aufgeklärt werden. Rechnet man die Zahl auf das Jahresende hoch, würden dann die 2.100 Diebstähle, unter dem Wert des Vorjahres liegen. Im Jahr 2016 wurden 2.300 Autos entwendet. Neben einem vermehrten Fahndungsdruck sind auch technische Innovationen für den Rückgang verantwortlich. So habe der Ersatz eines Bauteils bei einem Landrover-Typ dafür gesorgt, dass der Wagen nun nicht mehr geklaut werden könne.
bild.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Briten wollen in Sicherheitsfragen weiter mit EU kooperieren: Die britische Regierung will nach dem Brexit weiterhin eng mit der Europäischen Union in Sicherheitsfragen zusammenarbeiten. In London stellte sie Grundzüge eines Positionspapiers für die Verhandlungen vor, dessen Kernstück ein neuer Sicherheitsvertrag ist. Der Vertrag solle sicherstellen, dass während des britischen EU-Austritts 2019 keine operationellen Lücken entstünden. Innenministerin Amber Rudd verwies auf die jüngsten Terroranschläge in Großbritannien und anderen europäischen Ländern, die eine enge Kooperation notwendig machten.
zeit.de

USA drohen Nordkorea mit Vernichtung: Nordkorea muss nach den Worten der amerikanischen UNO-Botschafterin Nikki Haley im Fall eines Angriffs auf den Westen mit verheerenden Folgen rechnen. Haley gab sich aber verhalten optimistisch, dass der Konflikt mit dem nordkoreanischen Staatschef Kim Yong Un noch auf friedliche Weise gelöst werden könne und meinte, sie sehe Anzeichen dafür, dass Pjöngjang auf die jüngsten UN-Sanktionen reagiere. Der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel will China, die USA und Russland für eine neue Entspannungspolitik gegenüber Nordkorea gewinnen.
tagesspiegel.de, handelsblatt.com

Mögliche Koalitionen: FDP und Grüne sinnieren über Optionen tagesspiegel.de
Döpfner wirbt um Dax-Konzerne: Springer-Chef will humanitäres Signal in der Türkei setzen handelsblatt.com
Wegen Kurden-Demo in Köln: Türkei bestellt deutschen Botschafter ein sueddeutsche.de
Zeitungen gefährdet: EU-Kommissar Oettinger kritisiert Internet-Angebote von ARD und ZDF welt.de
USA gesprächsbereit: USA könnten doch im Klimaabkommen bleiben tagesspiegel.de
Mittelmeer: Mehr als 5000 Flüchtlinge binnen einer Woche aufgegriffen spiegel.de
Jeden Tag drei Eier: Die bislang älteste Frau der Welt ist in Jamaica im Alter von 117 Jahren gestorben spiegel.de

Θ STADT & LEBEN

Ovationen für Wagner: Regisseur und Bühnenbildner Achim Freyer lieferte zur Eröffnung der Spielzeit der Staatsoper Hamburg am Sonnabend eine begeistert gefeierte Premiere von Wagners „Parsifal“ ab. Besonders beeindruckend sei dabei das opulente Bühnenbild, das sich am Symbol der Spirale orientiert. Tenor Andreas Schager sei es gelungen, seinem Parsifal das gewollte Lernen durch Mitleid melodisch glaubhaft zu vermitteln. Die Oper wurde, wie seit dem Amtsantritt von Generalmusikdirektor Kent Nagano üblich, auch auf eine Leinwand auf der Außenalster projiziert. Zuvor wurde das Publikum am Jungfernstieg mit einem Blechbläser-Ensemble „Wagner Ahoi“ auf den Abend eingestimmt.
ndr.de, abendblatt.de, bild.de (Parsival), facebook.staatsoperhamburg (Ahoi Wagner)

Etwas viel Zufall: Die konstruierte Story im Tatort aus Luzern: Ein Mann fällt von einer Autobahnbrücke und wird von einem Reisebus überrollt. Der Tote ist schon einmal gestorben – beim Tsunami in Thailand. Eine Psychologin betreut den Busfahrer und ist letztlich die Mörderin. Wie die verschiedenen Handlungsstränge zusammengeführt werden, ist so dermaßen unglaubwürdig und an den Haaren herbeigezogen, dass keine rechte Krimispannung aufkommen mag. Da kann auch das an sich gute Ensemble (mit obligatorisch grausamer Synchronisation) nichts retten. Vielleicht erleben wir es ja noch, dass der Tatort aus der Schweiz ein gutes Drehbuch erwischt. Ist bisher noch nicht vorgekommen.
Tatort-Experte: Henning Kleine, Chef vom Dienst, Sat.1 Landesstudio Hamburg facebook.com

Veranstaltungshinweis
Hotspot der europäischen Digitalszene: Am 21. und 22. September treffen sich auf dem Hamburger Kiez wieder 1.300 digitale Köpfe zum Digitalfestival NEXT17. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, was Konsumenten in naher Zukunft bewegen wird. Unter dem Motto „Digital Sucks“ diskutieren Marketing- und Product Leader, Führungskräfte aus der Digitalwirtschaft, Kreative, Entwickler und innovative Gründer die Brüche zwischen digitaler und analoger Welt. Dazu bietet die NEXT Inspiration, Vernetzung und business-relevantes Wissen zu Trends und Zukunftstechnologien, um Unternehmen auf die Herausforderungen und Chancen der digitalen Transformation vorzubereiten. Mehr Informationen: nextconf.eu

Restaurant-Tipp – Fischbrötchen in Neumühlen: Direkt auf dem Ponton des Museumshafens in Neumühlen können Sie bei Nuggis Elbkate mit einem Fischbrötchen und einem Glas Alsterwasser in der Hand den Feierabend einläuten und zusätzlich einen Blick auf den Eisbrecher Stettin werfen. Der trägt in diesen Tagen ein Stahlpflaster nach einer Kollision. Zu wohlklingender Salsamusik gibt es klassische Fischbrötchen wie mit Matjes, Bismarck oder Lachs. In dem kleinen und urigen Lokal präsentiert der Inhaber „Nuggi“ außerdem allerlei an maritimen Souvenirs aus seiner Seefahrerzeit, die sich in 25 Jahren angesammelt haben. Nuggi´s Elbkate hat auch in den Wintermonaten geöffnet.
hamburg.de

Jubiläum der Vampire: Am Sonntagabend feierte Roman Polanskis „Tanz der Vampire“ in der Musicalversion seine Premiere im Stage Theater an der Elbe. Bereits von Dezember 2003 bis Januar 2006 trieben die Vampire in Hamburg ihr Unwesen und begeisterten das Publikum. Die gruselig schöne Geschichte überzeugt mit viel schwarzem Humor, furiosen Tanzszenen, der opulenten Musik von Jim Steinman und der einzigartigen Regie des Oscar-Preisträgers Roman Polanski. Seit der Uraufführung am 4. Oktober 1997 in Wien wurde das Stück, das auf Polanskis gleichnamigem Filmerfolg von 1967 basiert, mittlerweile in 14 Ländern gespielt. Mehr als acht Millionen begeisterte Zuschauer belegen den überwältigenden Erfolg des Musicals.
hamburg.de

Kurz mal Winter: Kurzes Gewitter am Sonntag hüllt Hamburger Süden in weiß bild.de
Gut besucht: Suche nach Glück führte 78.000 Hamburger am Sonnabend in die Gotteshäuser ndr.de
Statisten gesucht: Für Abschlussarbeit eines Filmstudiums wird Theaterpublikum gesucht mopo.de

Θ FOFFTEIN

Lebendige Stadt: Das erhoffen sich Stadtväter wenn Kultur auf Stadtentwicklung trifft. Am Donnerstag tauschen sich dazu 750 Experten in Hamburg aus. Der Senat ist dabei gut vertreten. Thema könnte auch die Entwicklung im Gängeviertel sein. Da kommen Stadt und Kultur aktuell nicht wirklich zusammen. Nach dem Kongress geht es in die Elbphilharmonie, wo man sich schon gefunden hat. Künstler Michael Batz hat für den Abend eine „Hamburger Rhapsodie“ vorbereitet. Das Hamburger Abendblatt darf dafür noch 300 Plätze vergeben.
lebendige-stadt.de (Kongress), bild.de (Gängeviertel), abendblatt.de (Karten)

Heute beginnen die lateinamerikanischen Tage in Hamburg. Kommen Sie gut in die Woche und wir wünschen Ihnen einen schöne Montag.

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