Montag, 29. Februar: Schiff auf Grund, 5.000 Unterschriften für gute Integration, HSV ist geekelt, Vernetzte Flüchtlinge, Wissenschaftsstadt Hamburg, Sexarbeiterinnen gegen Gesetz

Guten Morgen am Montag. Gründliche Unterschriftensammlung * Schiff läuft auf Grund. * Cap San Diego wird grundüberholt. * Grundloses Lamentieren beim HSV. * Commerzbank verkauft Grund. *

Θ HAMBURG

Linke gesprächsbereit: Die Fraktionsvorsitzenden der Linken Cansu Özdemir und Sabine Boeddinghaus wollen dem Senat Gespräche über die Flüchtlingsunterbringung anbieten. Das Angebot einer Bürgerbeteiligung bei der Suche nach Unterkunftsmöglichkeiten begrüßen die Linken. Die am Freitag initiierte Volksinitiative der Verbände gegen Großunterkünfte sei hingegen problematisch. Dieses Thema eigne sich nicht für einen Volksentscheid, befinden die sonst so volksnahen Linken. Auch die Diakonie Hamburg warnte vor dem Entscheid, der den sozialen Frieden in der Stadt gefährden könne. Die AfD hingegen erklärte die Initiative unterstützen zu wollen; die Initiativen wollen sich allerdings von der AfD abgrenzen.
ndr.de (Linke), kirche-hamburg.de (Diakonie), landespressedienst.de (AfD)

Schiff auf Grund gelaufen: Zum zweiten Mal in einem Monat ist in der Elbe ein Schiff auf Grund gelaufen. Der 168 Meter lange Massengutfrachter Sandnes strandete nach der Ausfahrt von der ehemaligen Siestas-Werft am Sonntagmorgen vor Blankenese. Mit der Flut am Sonntagabend konnte der unbeladene Frachter dann aber seine Fahrt nach Norwegen fortsetzen. Die Cap San Diego machte sich derweil auf den Weg nach Bremerhaven. Dort soll sie umfangreich renoviert werden. Vor allem Rostschäden haben dem größten Museumsschiff der Welt zugesetzt. Mit frischem Anstrich und neuem TÜV soll der Schwan des Atlantiks dann am 22. März wieder seinen Liegeplatz an den Landungsbrücken anlaufen.
ndr.de, facebook.com (Sandnes),  welt.de, ndr.de, facebook.com (Cap San Diego)

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nakuk.de

Ekliges Spiel: Der Hamburger SV tat sich am Sonnabend gegen Aufsteiger FC Ingolstadt schwer. Nach der frühen Führung durch Neuzugang Josip Drmic verflachte das Spiel und war durch hohen körperlichen Einsatz gekennzeichnet. Eine Standardsituation brachte dann den 1:1 Ausgleichstreffer durch Ingolstadt. Lewis Holtby kriegte sich nach dem Spiel gar nicht wieder ein. Ganz eklig seien die Schanzer gewesen, jammerte er. Der HSV steht nach dem vierten Spiel in Folge ohne Niederlage auf Platz 11 der Tabelle. Der FC St. Pauli kann derweil doch noch gegen Mannschaften im Tabellenkeller gewinnen. In Duisburg gewannen die Kiezkicker mit 2:0 und bleiben an den Aufstiegsrängen dran.
abendblatt.dendr.de, welt.de (HSV), welt.de (St. Pauli)

Der eine mag es eklig nennen, wir Schanzer nennen es Pressing.
FC Ingolstadt erklärt Lewis Holtby seinen Sport.
twitter.com

Flüchtlingskonferenz auf Kampnagel: Von Freitag bis Sonntag diskutierten etwa 2.000 Asylsuchende und Migranten aus ganz Europa ihre Situation. In vielen Veranstaltungen ging es um verschiedene Aspekte der Flüchtlingspolitik aber auch um konkrete Lösungen von Problemen; so müssen sich Afghanen teilweise selber in Deutsch unterrichten. Am Samstag kam es zu einem Aufstand von weiblichen Teilnehmern. Ihnen war ein sicherer Raum angeboten worden; der lag aber sehr abseits. Daraufhin stürmten die Frauen den Hauptkonferenzraum und verkündeten, dass das Weibliche überall sei. Am Sonntag endete der Kongress mit einem Appell für ein vernetztes Handeln der Flüchtlinge.
ndr.de, taz.de, welt.de

Sexarbeiterinnen gegen Gesetz: Ende März will der Bundestag über das geplante Prostituiertenschutzgesetz beschliessen. Auf dem Hamburger Kiez kommt der Entwurf nicht gut an. Die hiesigen Sexarbeiterinnen sehen in den Regeln eher ein Kontroll- denn ein Schutzgesetz. Auch bei vielen Verbänden und Hilfsorganisationen überwiegt die Kritik. Geplant ist eine Kondompflicht, die allerdings schwer zu kontrollieren ist. Zudem sollen die Sexarbeiterinnen sich häufiger bei den Behörden melden und beraten lassen. Am Mittwoch treffen sich die Sexarbeiterinnen zu einem nationalen Kongress um über den Gesetzentwurf zu diskutieren.
abendblatt.de, welt.de, ndr.de

Schüsse auf Disco: Berüchtigter Club 57 in Wandsbek wurde aus Auto beschossen mopo.de
Studie über Cruisedays: Blueport von Michael Batz ist Hauptattraktion bild.de
Commerzbank zieht um: Gebäude am Neß soll für 60 Millionen Euro verkauft werden abendblatt.de
Kurden-Demonstration: 1.000 Teilnehmer demonstrieren gegen Gewalt in der Türkei ndr.de
Hoffnung schwindet: Gekündigte Mieter müssen in einem Monat den Schanzenhof verlassen st.pauli-news.de
Schlägerei in Unterkünften: 33 Peterwagen in Niendorf und Rahlstedt im Einsatz; zwei Verletzte presseportal.de
Schlimmste Fälle: Scheidender Verbraucherschützer Günter Hörmann erinnert sich mopo.de

Wetter heute: Meist sonnig bei minus zwei bis sechs Grad.
wetterspiegel.de

Θ ZAHL DES TAGES

5.000 Stimmen hat die Initiative gegen Großunterkünfte für Flüchtlinge und für Unterkünfte von höchstens 300 Menschen nach eigenen Angaben am Wochenende gesammelt. Das gute Wetter habe geholfen, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Damit hätte die Initiatoren die Hälfte der erforderlichen Stimmen an einem Wochenende gesammelt; Zeit dafür hat sie ein halbes Jahr. Da geht man jetzt mit breiter Brust in das Gespräch mit den Fraktionsvorsitzenden von SPD und Grünen am Montagabend.
bild.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Merkel hält Kurs: Angela Merkel kritisiert im Interview bei „Anne Will“ die fremdenfeindlichen Übergriffe in Sachsen scharf. Das seien Taten, die sie zutiefst ablehne. Wer Sorgen habe, könne friedlich demonstrieren. Generell hält die Kanzlerin an ihrer bisherigen Position zur Flüchtlingspolitik fest. Die Bürger bittet sie um Geduld. Europa zusammenzuhalten und Humanität zu zeigen sei ihre Priorität in der aktuellen Situation. Die Forderung von Sigmar Gabriel nach einem Sozialpaket für deutsche Bürger weist Merkel zurück. Die Kanzlerin dankt zudem ausdrücklich den vielen Flüchtlingshelfern.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/angela-merkel-bei-anne-will-die-kanzlerin-kaempft-jetzt-a-1079774.html

Schweiz stimmt Nein zur Durchsetzungsinitiative: Die Schweizer haben sich in einer Volksabstimmung gegen die automatische Ausweisung krimineller Ausländer ausgesprochen: 58,9 Prozent der Eidgenossen sprachen sich am Sonntag nach Angaben des Schweizer Fernsehens gegen eine automatische und ausnahmslose Ausweisung krimineller Ausländer aus. 41,1 Prozent waren dafür. Zuvor war schon eine Mehrheit der 26 Kantone gegen die Initiative. Damit war allein aus diesem Grund der Vorstoß der Rechtspopulisten abgelehnt. Vor allem in den Städten waren viele Schweizer gegen die Vorlage. In Basel lag die Ablehnung bei 70 Prozent. Die Stimmbeteiligung war mit 63 Prozent besonders hoch.
tagesspiegel.de, faz.net, handelsblatt.com, spiegel.de

Griechenland setzt auf Nato-Einsatz: Griechenland hofft, dass durch die Überwachungsmission mit Nato-Kriegsschiffen im Mittelmeer vor der türkischen Küste bald weniger Flüchtlinge auf dem Seeweg ins Land gelangen. Um bis zu 70 Prozent könne die Zahl der Neuankömmlinge in Griechenland sinken, wenn Nato-Schiffe zwischen den griechischen Inseln und der Türkei in Position sind, sagte der griechische Migrationsminister, Gianni Mouzalas.
spiegel.de, n-tv.de

Oscars verliehen: Beste Schauspieler sind Brie Larson bzw. Leonardo DiCaprio. Bei den 88. Oscars wurde „Spotlight“ als bester Film ausgezeichnet. Mark Rylance bekam den Oscar als bester Nebendarsteller in „Bridge of Spies – Der Unterhändler“; in dem Film geht es um den ersten Gefangenenaustausch im Kalten Krieg. Beste Nebendarstellerin ist die Schwedin Alicia Vikander in „The Danish Girl“. „Mad Max: Fury Road“ bekam unter anderem in den Kategorien Kostüm, Produktionsdesign und Filmschnitt eine Auszeichnung. Der Western „The Revenant – Der Rückkehrer“ mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle erhielt einen Oscar für die beste Kamera und beste Regie. Bester fremdsprachiger Film wurde Son of Saul aus Ungarn.
spiegel.de

Flüchtlingspolitik: Streit über Gabriels Forderung nach Sozialpaket tagesspiegel.de
Hetze: CDU-Politikerin Steinbach sorgt mit Tweet für Wirbel dw.com
Bericht: Bundeswehr lässt Untaugliche für tauglich erklären welt.de
Syrien: Waffenruhe wird weitgehend eingehalten n-tv.de

Frankreich: Air France baut weniger Stellen ab als geplant handelsblatt.com
Großbritannien: Zehntausende demonstrieren gegen britische Atomwaffen derstandard.at
Dänemark: Umstrittene Umweltministerin Eva Kjer Hansen zurückgetreten derstandard.at
Schweden: 30. Jahrestag der Ermordung Olof Palmes n-tv.de

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Θ STADT & LEBEN

Wissenschaftsstadt Hamburg: Das soll Hamburg in den nächsten Jahren werden, wenn es nach der Vorstellungen von Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank geht. Eine wissenschaftliche Exzellenz in vielen Feldern solle erreicht werden. Die breite Bildung dürfte aber natürlich auch nicht leiden. Vernetzung ist das Zauberwort, um diese Ziele zu erreichen. Etwas Geld braucht es dafür auch und deshalb traten Fegebank und Finanzsenator Peter Tschentscher gemeinsam zum Interview bei der Welt an. Die Etats für die Behörden werden bald beraten. Tschentscher ließ wissen, dass auch er ein Freund der Wissenschaft sei aber auch ein Freund der Haushaltskonsolidierung.
welt.de

Ich glaube, dass der Hafen allein Hamburgs Zukunft nicht sichern wird.
Katharina Fegebank möchte, dass die Hamburger für die Zukunft die Wissenschaft im Herzen tragen.
welt.de

Bonny und Clyde in Köln: Die Geschichte des heutigen Tatorts ist alles andere als neu gewesen. Aber es gehört einiges dazu, das bekannte Thema so überzeugend und stilsicher umzusetzen. Reiche Göre mit neuem Freund aus der Hochhaussiedlung auf einer blutigen Flucht durch Köln. Das Buch war schlüssig, alle Figuren hatten Tiefe, es war spannend, vom exzellent gecasteten Ensemble großartig gespielt, von einer Regie mit tollem Gespür fürs Timing inszeniert, von einer Kamera mit ausdrucksstarken Bildern eingefangen und mit atmosphärischer Musik unterlegt (ein bitteres „Wonderful Life“ in der Schlusssequenz). Von vorne bis hinten klasse.
Tatort-Experte: Henning Kleine, Chef vom Dienst, Sat.1 Landesstudio Hamburg facebook.com

Vergessenes Buch: Am 10. März wird der Roman „Der Überläufer“ von Siegfried Lenz bei Hoffmann&Campe veröffentlicht. Das Manuskript wurde erst nach seinem Tod wieder entdeckt. Geschrieben hatte Lenz das Werk bereits 1951. Ein Wehrmachtssoldat wechselt die Fronten und kämpft auf der russischen Seite gegen seine Landsleute. Lenz hatte als junger Autor gerade seinen ersten Roman veröffentlicht, aber dieses Thema war nicht opportun in der damaligen Zeit. Der Verlag legte ihm nahe es umzuschreiben; das wollte Lenz aber nicht und legte es weg. Vor der Veröffentlichung liest Burkhart Klaußner das Buch in zehn Teilen bei NDRKultur. Am Montag um 22 Uhr gibt es die erste Folge.
ndr.de, daserste.de

Heute letzte Chance: 156 Millionen Jahre sind vergangen, seitdem die Exponate dieser Ausstellung munteren Fußes die Erde bevölkerten – nur noch heute sind ihre Fossilien in der Red Gallery in Hamburg zu sehen. Die Galerie zeigt erstmals öffentlich eine Dinosaurier-Gruppe der seltenen Sauropoden-Spezies Suuwassea emilieae sowie einen Stegosaurus. „Marching with the Giants“ heißt die Ausstellung. Besucher können sich telefonisch anmelden: 040-36900315 und an einer der drei täglich stattfindenden Führungen teilnehmen. Eintritt: 4 Euro, Kinder: 2 Euro.
hamburg.de

Kein Feierabend mehr: Erkenntnisse der digitalen Tage mit Social Media Week und Online Rockstars welt.de
Wohnkultur in der City-Nord: Architekten haben südamerikanische Ideen hamburg.sat1regional.de
Million vom Bund: Theaterprojekt WISE in Barmbek erhält 1,1 Millionen Euro ndr.de
Weltgebetstag mit Kuba: Karibischer Staat und Religion sind Schwerpunkt am Freitag hamburger-wochenblatt.de
Feldstrassenbunker: Über die Entstehung und die Kriegsjahre um 19 Uhr im Museum der Arbeit st.pauli-news.de
Werkstatt der Kreativität: Ballettschüler tanzen Abschlussarbeit im EDT um 19.30 Uhr ernst-deutsch-theater.de

Θ FOFFTEIN

App von Nissan sehr leicht zu hacken: Der Nissan Lear ist das weltweit am meisten verkaufte Elektroauto. Nutzer können die Klimaanlage des Fahrzeugs per Handy-App steuern und die Daten über den Wagen abrufen. Wie der Sicherheitsforscher Troy Hunt aber nun entdeckte, kann das jedermann bei einem beliebigen Leaf tun, wenn dessen Fahrer die App aktiviert hat. Das einzige was er dazu braucht ist die Fahrgestellnummer des Autos. Der Großkonzern hat demnach eine App entwickelt, die komplett ohne Authentifizierung funktioniert. Nissan hat die App mittlerweile für alle Nutzer deaktiviert.
heise.de, sueddeutsche.de

Heute ist ein ganz besonderer Tag, den wir nur alle vier Jahre erleben. Wir wünschen Ihnen eine schönen montäglichen Schalttag.

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