Montag, 30. Oktober: Herwart macht Hamburg nass, Mutmaßlicher Tochtermörder gefasst, HSV setzt auf Jugend, Echo in der Elbphilharmonie

Guten Morgen! Hochwasser an der Elbe. * Hochgefährlicher Mann gefasst. * Hochspannung bei Verkehrssenator. * Hochkonzentriertes Daddeln. *Hochkultur in der Elbphilharmonie. *

Θ HAMBURG

Land unter: Der Orkan Herwart und eine anschließende Sturmflut setzten am Sonntagmorgen die HafenCity und den Fischmarkt unter Wasser. Knapp 1.000 Mal musste die Feuerwehr zu Einsätzen ausrücken. Neben der Beseitigung von Schäden durch herab gefallenes Geäst musste die Feuerwehr auch sieben Kühe vor dem Ertrinken retten. Der Sturm sorgte zudem wieder für Einschränkungen im Bahnverkehr. U- und S-Bahnen waren von kurzzeitigen Sperrungen betroffen. Der Fernverkehr in ganz Norddeutschland kam hingegen vollständig zum Erliegen. Die Bahn stellte Übernachtungszüge bereit. Erst am Montag sollen die Züge wieder rollen. Auch die Queen Mary 2 hatte ihren Anlauf in der Hansestadt von Sonntag auf Montag verschoben. Orkan Herwart schaffte es sogar zu einem Facebook-Safety-Check.
ndr.de, mopo.de (Orkan), facebook.jmwell (Safety-Check)

Vater verhaftet: Der 33-jährige Pakistaner, der im Verdacht steht seine zweijährige Tochter Aeysha am vergangenen Montag in Neugraben-Fischbek getötet zu haben, wurde am Sonntag in Nordspanien festgenommen. Die Tat geschah während seine 32-jährige Frau ihn wegen Ausübung häuslicher Gewalt bei der Polizei anzeigte. Als sie anschließend mit den Beamten die Wohnung betrat, wurde das tote Mädchen entdeckt. Seitdem war der Mann auf der Flucht. Der Pakistani hätte nach einem erfolglosen Asylantrag abgeschoben werden sollen. Aufgrund fehlender Papiere war er geduldet worden. Ohne Papiere konnte er allerdings die 32-jährige ebenfalls aus Pakistan stammende Frau heiraten. Nach der Geburt der Tochter stellte er einen Aufenthaltsantrag, dem allerdings auch nicht stattgegeben wurde.
ndr.de, bild.de (Aeysha)

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Veranstaltungs-Highlights im November: Es ist wieder soweit – die neue Ausgabe der fischerAppelt AgendaWatch ist da. Der Veranstaltungskalender der Hamburger Kommunikationsagentur fischerAppelt enthält jeden Monat eine kuratierte Auswahl der interessantesten Vorträge, Lesungen und Diskussionsrunden rund um die Themen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Hamburg. Auch im November wird die AgendaWatch vom Hamburger Tagesjournal präsentiert. Folgen Sie einfach dem Link: AgendaWatch. Viel Spaß beim Stöbern!

Schluss mit lustig: HSV-Trainer Markus Gisdol will nach der siebten Niederlage aus den letzten acht Spielen, die Zügel bei seiner Truppe anziehen. Nach der 1:2–Niederlage bei Hertha BSC war er ziemlich sauer über die sportliche Kompetenz seiner Kicker. Hoffnung machte der 17-jährige eingewechselte Jungstürmer Jann-Fiete Arp, der sein erstes Bundesligator als jüngster HSV-Spieler aller Zeiten erzielte. Arp und der ebenfalls eingewechselte quirlige Japaner Tatsuya Ito sollen nun mehr Spielzeit bekommen. In der Tabelle bleibt der HSV auf dem Relegationsplatz, da auch Werder Bremen nicht gewinnen kann. Nach dem 0:3 gegen Augsburg, bei dem Ex-HSV-Spieler Michael Gregoritsch erneut seine Torgefahr bewies, soll Ex-HSV-Trainer Bruno Labbadia ein Kandidat für die Nachfolge von Alexander Nouri sein.
ndr.de, bild.de(HSV), bild.de (Werder Bremen)

Ich als Trainer werde den Druck auf die Mannschaft erhöhen, niemand sonst.
Trainer Markus Gisdol wird trotzdem Unterstützung von Vorgesetzten, Fans und Medien bekommen, wenn weiter keine Punkte eingefahren werden.
abendblatt.de

Sozialdemokratischer Workshop: 700 Genossen aus Norddeutschland waren am Sonnabend am Flughafen aufgerufen, Ideen für die Zukunft ihrer Partei zu entwickeln. Zur Veranstaltung erschien ebenfalls Parteichef Martin Schulz, um der Basis zuzuhören. Der stellvertretende Parteivorsitzende Olaf Scholz hatte schon am Freitag seine Ideen für die sozialdemokratische Zukunft veröffentlicht. Seine wohlstandsorientierten Thesen gelten als Kritik an den kapitalismuskritischen Vorstellungen des Parteivorsitzenden. Schulz wählte allerdings eine Umarmungstaktik und betonte die großen Gemeinsamkeiten von Schulz und Scholz. Die SPD wählt im Dezember ihren neuen Vorsitzenden. Ob Olaf Scholz Ambitionen hat, Martin Schulz von der Parteispitze zu verdrängen, bleibt weiter offen.
ndr.de, zdf.de

Hamburg feiert Reformation: Vor 500 Jahren hämmerte Martin Luther seine Reformthesen an die Schloßkirche zu Wittenberg. Das Jubiläum und die Entstehung des protestantischen Glaubens werden mit einem Feiertag am Dienstag begangen. Schon am Montagabend wird die Reformationssymphonie im Michel intoniert. Am Dienstag um 10 Uhr zelebriert Hauptpastor Alexander Röder die Evangelische Messe zum Reformationstag. Um 15 Uhr folgt der zentrale Gottesdienst zum 500. Reformationsjubiläum im Sprengel Hamburg und Lübeck mit Bischöfin Kirsten Fehrs. Im Anschluss trifft sich die Gemeinde zu einem Empfang.
st-michaelis.de (Thesen), hamburg.de (Veranstaltungen)

Hoffen und Bangen: Verkehrssenator Frank Horch hofft in Montreal auf Zuschlag für Mobilitätsinitiative ITS 2021 abendblatt.de
Rätselhafte Todesfälle: Zwei Obdachlose sterben im kurzen Abstand auf St. Pauli mopo.de
Urteil angefochten: Staatsanwaltschaft will härtere Strafe für Todesfahrer von Billstedt mopo.de
Bessere Kita-Betreuung gefordert: Initiative will am Mittwoch Volksinitiative anmelden taz.de
Finanzierung für Essens-App: Hamburger Startup Foodguide präsentiert sich in der Höhle des Löwen hamburg-news
Plädoyer an Jamaika-Koalition: Frank Otto fordert Maßnahmen gegen den Klimawandel facebook.frank-otto
Lauter Lamborghini: Polizei zieht weiter Auto-Poser aus dem Verkehr presseportal.de
Zocken statt arbeiten: ZDF vermutet Praktikanten ertrunken im Elbwasser und findet ihn am Spieltisch ndr.de

Wetter heute: Bei fünf bis neun Grad ist es wechselnd bewölkt und trocken.
wetterspiegel.de

Θ ZAHL DES TAGES

17 Milliarden Euro könnten die Verluste der HSH Nordbank im schlechtesten Fall betragen. Nun gibt es Hoffnung, dass die Verpflichtungen geringer ausfallen könnten. Finanzsenator Peter Tschentscher hat bestätigt, dass es für die Bank mehrere Interessenten gibt, die am Freitag ein verbindliches Angebot für die Übernahme des durch die Schifffahrtskrise ins Wanken gekommenen Länderinstituts abgeben haben. Das Angebot muss mindestens auf einen Euro lauten. Die EU hatte einen positiven Kaufpreis gefordert. Nun sollen die Gebote bewertet und die Verhandlungen aufgenommen werden. Bis zum Frühjahr muss ein unterschriftsreifer Vertrag vorliegen.
welt.de, abendblatt.de (Gebote), zeit.de (Verluste)

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Scheuer fordert Tempo bei Jamaika-Sondierungen: Man sei erst beim Studium der Reisekataloge, nicht beim Buchen von Flugtickets, kritisiert CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer die Gespräche. Er forderte, dass alle Verhandlungspartner Kompromissbereitschaft zeigen müssten; auch wenn Jamaika nicht das Wunschziel sei und er lieber woandershin reisen würde. Die FDP hat derweil die Verhandlungsführung der Grünen kritisiert; der Parlamentarische Geschäftsführer Marco Buschmann sprach von einer Verweigerungshaltung bei Thema Klimaschutz. Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter warf der FDP im Gegenzug vor, sie lehne es ab, sich eindeutig zum Klimaschutz zu bekennen. Am Montag Vormittag wird in kleiner Runde, am Nachmittag dann mit allen Unterhändler wieder beraten; unter anderem mit den Themen Arbeit und Soziales.
tagesspiegel.de

Hunderttausende demonstrieren für die Einheit Spaniens: In Sprechchören in Barcelona drückten die Menschen ihre Unterstützung für die Maßnahmen der Zentralregierung in Madrid aus; diese hatte Katalonien unter Zwangsverwaltung gestellt und für den 21. Dezember Neuwahlen angekündigt. Die Regionalregierung erkennt ihre Entmachtung nicht an, spricht von einem Staatsstreich. Der abgesetzte Regierungschef Carles Puigdemont rief die Katalanen zu demokratischem Widerstand auf; Proteste von Unabhängigkeitsbefürwortern gab es jedoch seitdem nicht, Separatisten in Katalonien fallen in einer Wahlumfrage zurück.
tagesspiegel.de, tagesschau.de, sueddeutsche.de

Erdogan klagt türkische Wissenschaftler in Deutschland an: Die Akademiker, die aufgrund der Situation in der Türkei nach Deutschland geflohen sind, werden ob einer vermuteten Propaganda für eine Terrororganisation angeklagt. Die ersten Schreiben aus Ankara wurden den Wissenschaftlern zugestellt. Die Anklage bezieht sich auf eine Erklärung, die viele Wissenschaftler unterschrieben hatten, in der Präsident Erdogan zu einer gemäßigten Politik gegen Kurden aufgefordert wird. Eine Auslieferung soll den angeklagten Wissenschaftlern indes nicht drohen.
spiegel.de

Streit um Zugbezeichnung: Bahn benennt ICE nach Anne Frank, die mit einem Zug in das KZ gefahren wurde bild.de
Geheime Unterlagen: Trump will nun doch fast alle Kennedy-Akten freigeben n-tv.de
Koalitionsverhandlungen: Rentenchefin warnt vor CSU-Forderung bei Mütterrente spiegel.de
Tschechischer Weisser Löwe: Altkanzler Gerhard Schröder ausgezeichnet sueddeutsche.de
Wahl: Regierungsbildung nach Wahl in Island unklar spiegel.de
Nordirak: Kurdenpräsident Massud Barsani kündigt Rückzug an zeit.de

Hast du Haschisch in der Blutbahn…: Regelmäßiger Cannabis-Konsum soll Sexleben verbessern, berichtet  welt.de

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Θ STADT & LEBEN

Daddeln in der Barclaycardarena: Zehntausend Zuschauer wollten es sich am Wochenende nicht entgehen lassen, wie internationale Spitzenspieler sich beim Computerspiel „Dota 2“ bekriegten. Dabei treten jeweils Teams aus fünf Spielern den Kampf gegeneinander an, der auf großen Bildschirmen verfolgt werden kann. Das Gewinnerteam darf sich über ein Preisgeld von einer Million Euro freuen. Das Event gehört zur Reihe ESL One, die weltweit die großen Hallen füllt. Der sogenannte E-Sport fasziniert immer mehr Menschen und auf Initiative Asiens soll der Wettbewerb als Olympische Sportart auserkoren werden. Auch Sportstaatsrat Christoph Holstein zeigte sich interessiert.
shz.de, bild.de (Event), soundcloud.com (OMR-Podcast mit Gründer), esport.kicker.de (Olympia), facebook.ChristophHolstein (Staatsrat)

Computerspiele werden auf lange Sicht die mit Abstand größte Entertainmentform der Welt – und E-Sport damit die größte Sportart des Planeten.
Ralf Reichert von der Electronic Sports League glaubt, dass E-Sport die Welt verändern wird.
shz.de

Veranstaltungshinweis
Schrecklich bunt: Wenn es in der Gruft groovt, dann ist Halloween. Feiert mit uns am Montag, ab 18 Uhr die schrecklich schönste Halloween After Work Party Hamburgs. Das neue PrinzKommaBernhard in der Galeria an den Großen Bleichen verwandelt sich an diesem Abend nicht nur in eine Gruselkammer, sondern bietet auch passende Snacks und Getränke zu Halloween. Kostümierung ist kein Muss, aber gern gesehen. Vor Ort gibt es die Möglichkeit, sich „selbst zu entstellen“ und die schönsten Gruselbilder in der Fotobox festzuhalten. Das beste Kostüm gewinnt 100 Euro! Der Eintritt ist frei.
facebook.PKB

Großer Grusel-Mumpitz: Der Frankfurter Tatort als Horrorfilm. Die Macher trauen sich was und engagieren einen Genre-Spezialisten für Buch und Regie, der sich kräftig bei allen möglichen Vorbildern bedient und ein Sammelsurium an Schock- und Schaudermomenten zusammenklaubt. Das faszinierende daran: es funktioniert! Wie bei jedem Horrorfilm ist es auch hier – wenn man sich auf die übernatürliche Geschichte einlässt, gibt’s reichlich Gänsehautmomente. Wie schön, dass das öffentlich-rechtliche Kulturgut Nummer 1 hin und wieder Grenzen überschreitet, experimentiert und ins erzählerische Risiko geht. Oft genug geht’s schief – diesmal war’s aber echt unterhaltsam und tatsächlich ordentlich gruselig.
Tatort-Experte: Henning Kleine, Chef vom Dienst, Sat.1 Landesstudio Hamburg facebook.com

Wann gibt es mal wieder einen richtig guten Tatort – und nicht so einen Unsinn?
Kollege Albert Albers, Tatort-Experte aus dem Sat.1 Landesstudio Kiel, widerspricht.
facebook.albert.albers

Restaurant-Tipp – Sushi auf St. Pauli: Im kofookoo können die Gäste zu einem Festpreis von 24,90 Euro so viele japanische Köstlichkeiten bestellen wie sie möchten. Zum „All you can enjoy-Preis“ kann man alle 20 Minuten eine von insgesamt zehn Runden bestellen. Pro Person werden auf dem iPad am Tisch fünf Spezialitäten pro Runde freigeschaltet, so dürfen zum Beispiel zwei Personen pro Runde zehn kleine Tellerchen. Die sympathische Besitzerin Feiyan Wu setzt auf höchste Qualität bei den Zutaten und der Zubereitung der Speisen. Sie beschäftigt ausschließlich Sushi Meister aus Japan und Korea mit einer Ausbildung von sechs bis zehn Jahren.
hamburg.de

Untote feiern Halloween: Am Montagabend treffen sich die Untoten zu ihrem jährlichen Beisammensein. In der Großen Freiheit kommen die gruseligen Seefahrer bei den „Pirates of St. Pauli zusammen, um bei Gothik-Klängen in die finstere Tiefsee abzutauchen. Die Untoten des Parlaments tagen im Untergeschoss des Rathauses, um sich zu beißen. Im East-Hotel finden sich Hexen, Trolle und bestialische Kreaturen ein um die Nacht durchzutanzen und die schrecklichsten Schauergeschichten zum Leben zu erwecken. Am Dienstag findet das Finale des Gruselns im Hamburg Dungeon statt. Nach den Schrecken in der Speicherstadt werden die Gruselgäste ins Hard Rock Café gefahren.
hamburg.de

Keine Panik: Udo Lindenberg bringt TUI-Cruise dazu nach Shitstorm ein Zeichen gegen Walfang zu setzen abendblatt.de
Theaterpreis verliehen: Erster Barbara-Kisseler-Preis geht an Jugendtheater kirschkern&COMPES abendblatt.de
Teueres Panorama: Fröhliche Sicht auf Hamburg von Oskar Kokoschka soll 200.000 Euro kosten mopo.de

Θ FOFFTEIN

Kein Ikea in der Elbphilharmonie: Moderator Thomas Gottschalk ist begeistert von dem neuen Konzerthaus, das er bei der Verleihung der Echo Jazz-Preise kennenlernen durfte. Eine tolle Architektur sei das und keine Spur von Ikea. Sonst müsste es ja auch Elchphilharmonie heißen, kalauerte Gottschalk gewohnt humorig. Die Echos verlieh er an den Tenor Jonas Kaufmann und die Mezzosopranistin Joyce DiDonato. Kent Nagano leitete beim Festabend das Philharmonische Staatsorchester Hamburg und wurde selbst als Dirigent des Jahres geehrt.
twitter.herbstblond (Kalauer), shz.de, bild.de, abendblatt.de (Echos)

Heute ist Weltspartag. Kommen Sie trotz der Niedrigzinsen gut in die Woche und wir wünschen Ihnen einen schönen Montag vor dem neuen Feiertag.

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