Optimistischer Haushalt, FDP-Chef wird strukturelle Gewalt vorgeworfen, Nach Todesschubs zur Dienstreise

Guten Morgen: Stadt & Streit. *

Θ HAMBURG

„Keine Depression“: Trotz der aktuellen Belastungen durch Pandemie, Inflation und Krieg sieht Bürgermeister Peter Tschentscher die Stadt haushälterisch gut aufgestellt. Der Senat hat den Doppelhaushalt 2023/2024 vorgestellt, der Ausgaben in Höhe von 37 Milliarden Euro vorsieht. Damit übertrifft der Etat den Wert dieses Jahres um etwa 600 Millionen Euro. Hilfreich für die Stadtkasse ist eine geringere Verschuldung im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie als erwartet, sowie ein besseres Steueraufkommen als prognostiziert. Auch die guten Ergebnisse und damit der Dividende der städtischen Beteiligung Hapag-Lloyd sowie der Verkauf des ehemaligen HSH Nordbank Schiffsportfolios hatten unerwartete Einnahmen beschert. Für Investitionen in Klima, Verkehr, Schulen und Infrastruktur sind vier Milliarden Euro vorgesehen.
ndr.de, welt.de

Die größte strukturelle Verbesserung in den Bezirken der letzten zehn Jahre
Die Bezirke erhalten 100 Millionen Euro mehr Geld, freut sich der Grünen-Haushaltspolitiker Dennis Paustian-Dö­scher. Damit verbindet sich die Hoffnung der HamburgerInnen endlich wieder zeitnahe Termine beim zuständigen Kundenzentrum erhalten zu können.
abendblatt.de

Streik an der Kaikante: Etwa 1.500 ArbeiterInnen haben im Hamburger Hafen am Donnerstagnachmittag die Arbeit niedergelegt. Ver.di hatte zum Warnstreik aufgerufen, um den Forderungen nach mehr Gehalt Nachdruck zu verleihen. Die Gewerkschaft fordert bis zu 14 Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber bieten um die sieben Prozent Erhöhung an. Der Streik kommt für die Terminals zur Unzeit, da die Lieferketten ohnehin unter Stress sind und zahlreiche Schiffe in der Nordsee ausharren müssen, bis sie entladen werden können. Die Arbeiter müssen deswegen derzeit viele Überstunden ableisten. Am Freitag wird weiter verhandelt. Eine schnelle Einigung der Tarifparteien scheint indes nicht in Sicht.
welt.de, ndr.de, taz.de

Was die meisten Kollegen tief getroffen hat, ist dass nur die Führungskräfte einen Corona-Bonus bekommen haben. Die saßen im Homeoffice, während wir hier 24 Stunden rund um die Uhr geschuftet haben und dabei einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt waren, weil auch noch die Pausenräume reduziert wurden.
Die Stimmung im Hamburger Hafen war schon mal besser.
mopo.de

Anzeige – Mobility News der Hochbahn
Der Sommer steht vor der Tür, das 9-Euro-Ticket gilt und gleichzeitig stehen auf einigen Schnellbahnlinien im hvv Sperrungen an. Die U1 beispielsweise ist vom 13. Juni bis 7. September gesperrt, zunächst zwischen Ohlsdorf und Lattenkamp und später dann bis zur Kellinghusenstraße. Für einige ist das auf den ersten Blick nicht nachvollziehbar. Aber: Größere Sperrungen werden bewusst in den Sommermonaten geplant und das aus gutem Grund. Wieso? Das wird im Blog der HOCHBAHN erklärt: dialog.hochbahn.de

Nach Todesschubs zur Dienstreise: Die Polizei hat am Flughafen einen 62-jährigen Mann festgenommen, der im Verdacht steht, am Dienstag einen 56-jährigen Fahrradfahrer auf dem Bahnsteig des S-Bahnhofs Ohlsdorf geschubst zu haben. Der Radler verlor dabei das Gleichgewicht, fiel zwischen zwei Waggons einer einfahrenden S-Bahn und erlag seinen Verletzungen. Der mutmaßliche Täter entfernte sich vom Tatort und machte sich möglicherweise auf zum nahen Flughafen, um eine Geschäftsreise nach München anzutreten. Zumindest landete er am Donnerstagabend wieder in Hamburg und wurde dort von der Polizei empfangen. Der Mann im blauen Hemd soll geständig sein und sich zuvor bei der Polizei gemeldet haben.
ndr.de, mopo.de

Mutmaßlicher Rechtsterrorist beim Verfassungsschutz? Angeklagter Thorsten K. soll für den Hamburger Verfassungsschutz tätig gewesen sein twitter.LinksfraktionHH, stuttgarter-zeitung.de,
Beiersdorf AG optimistisch: Hautpflege läuft gut und bald geht es zurück in den DAX mopo.de
Nur der HSV: Zweitligaverein hat schon 17.000 Dauerkarten verkauft hsv.de

Wochenend-Wetter: Wechselnd bewölkt und zumeist trocken bei zehn bis 23 Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

160.000 Euro Abstand verlangt der Betreiber der bekannten Lokalität „Saal2“ in der Schanze, der sich wohl neu orientieren will. Das Inventar ist teuer, denn der Name soll nicht mit übertragen werden. Die monatliche Miete für das Lokal mit 60 Plätzen innen und 25 Aussenplätzen beträgt 6.400 Euro. Wer die beliebte Gastronomie übernehmen will, muss ein Kurzkonzept für den Fortbetrieb vorlegen. Eine Shishabar soll es jedenfalls nicht werden.
immonet.de

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Es geht darum, anderen zu helfen.
Gemeinsam mit 231 weiteren Autoren hat Schriftstellerin Simone Buchholz PEN Berlin gegründet. Im Podcast „Wie ist die Lage?“ erzählt sie, warum der neue Club keine Konkurrenz für das deutsche PEN-Zentrum sein soll. Außerdem spricht sie über die vielen bedrohten Autoren und Journalisten in anderen Ländern. Agnes Fritz steckt in den Vorbereitungen für die Millerntor Gallery. Vom 23. Juni – 26. Juni wird das Festival wieder im Stadion des FC St. Pauli stattfinden. Im Podcast berichtet sie, was genau zum 10-jährigen Jubiläum geplant ist. Weitere Folgen „Wie ist die Lage?“ finden Sie hier.

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Berliner Amok-Fahrer in Psychiatrie eingewiesen: Der Deutsch-Armenier, bei dem eine schwere psychische Erkrankung vorliegen soll, muss sich für einen Mord, 17 versuchte Morde bei den Personen, die während des Unglücks schwer verletzt wurden, sowie dem gefährliche Eingriff in den Straßenverkehr rechtfertigen. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey sprach von einem „dunklen Tag in der Berliner Stadtgeschichte“. merkur.de, tagesschau.de

Kanzler warnt vor „Teilung der Welt“ durch russischen Angriffskrieg: Olaf Scholz hat bei der re:publica 22 in Berlin die Lieferung von Waffen und Militärgütern in die Ukraine erneut verteidigt. In Ländern in Asien, Afrika oder Südamerika wachse infolge des russischen Angriffskriegs die Sorge vor Hungersnöten, Rohstoffknappheit, Energiemangel, unterbrochenen Lieferketten und vor einem Abgehängt- und Vergessenwerden vom Rest der Welt. Scholz kündigte zudem große Investitionen in die digitale Infrastruktur an. Das Internet solle schneller, die Verwaltung digitaler werden. tagesspiegel.de, zeit.de

Demonstranten zu Ausschreitungen „angestachelt“: Untersuchungsausschuss macht Ex-US-Präsident Trump für Kapitol-Erstürmung verantwortlich. faz.net

Todesurteile für Ausländer in ukrainischer Armee: Ein Gericht in der pro-russischen Separatisten-Region Donezk hat zwei Briten und einen Marokkaner zum Tode verurteilt spiegel.de, n-tv.de
EU-Kandidatenstatus: Union will Ukraine, Georgien und Moldawien an EU binden faz.net
Hohe Inflation: FDP fordert finanzielle Hilfe für Rentner faz.net
Stiko: Impfung gegen Affenpocken für Risikogruppen empfohlen spiegel.de

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Video Academy: In den drei Seminaren werden verschiedene Aspekte der Videoproduktion und -Distribution vorgestellt und alle relevanten Faktoren vermittelt, die eine erfolgreiche Bewegtbild-Kommunikation ausmachen. Die Video Academy der Hamburg Media School präsentiert Fachwissen von Videoexpert*innen, Best Cases und Praxisübungen – die je zweitägigen Seminare bilden die ideale Grundlage für Anfänger*innen und Videoenthusiast*innen, um Videos strategisch und nachhaltig in die eigene Arbeit zu implementieren. Je nach Kenntnisstand und Interesse können die Seminare einzeln oder gesamt gebucht werden. Am kommenden Mittwoch startet die nächste Academy. hamburgmediaschool.com

Θ STADT & STREIT

Freie Moderatorin streitet mit NDR: Anke Harnack war viele Jahre ein fröhliches und prominentes Gesicht des Senders. Nach Beendigung der Zusammenarbeit klagte sie gegen die Anstalt und machte ausstehende Honorarforderungen geltend. Harnack geht es dabei weniger um das Geld als um die Arbeitsbedingungen von freien MitarbeiterInnen beim NDR. So würden langfristige Einsatzpläne erstellt, die freie Mitarbeiter zeitlich binden. Bei der kurzfristigen Umsetzung würden dann aber doch oft Einsätze wegfallen, die nicht mehr kompensiert werden können. Am Donnerstag musste Landesfunkhaus-Direktorin Sabine Rossbach dazu vor dem Oberlandesgericht aussagen. Rossbach attestierte Harnack eine große Beliebtheit bei den Zuschauern. Belastbare Erkenntnisse nach welchen transparenten Regeln der NDR seine Aufträge an Freie verteilt, erbrachte die Befragung indes nicht.
abendblatt.de

Mir erschließt sich nicht, wieso die Zusammenarbeit beendet wurde.
Die Vorsitzende Richterin Kerstin Gronau will dennoch Anfang Juli ein Urteil fällen.
abendblatt.de

Freie Demokraten streiten mit sich selber: Ein Sonderparteitag der Jungen Liberalen hat einen Misstrauensantrag gegen den verbliebenen Vorstand scheitern lassen. Dessen Vorsitzende Theresa Bardenhewer gehört zu der Gruppe, die mit dem FDP-Landesvorstand und dem Vorsitzendem Michael Kruse im lustvoll ausgetragenen Clinch liegen. Nun lässt sich auch der Blankeneser Kreisvorsitzende Daniel Oetzel mit markigen Worten zitieren. Bardenhewer sei „Opfer struktureller Gewalt geworden“, die von Kruse ausgegangen sei. Oetzel war Kruse bei der Wahl zum Landesvorsitzenden unterlegen. Die Unterstützer von Kruse, der noch den deutlich grösseren Teil der Elbliberalen hinter sich wissen soll, kolportieren, dass hinter den Querelen die Bürgerschaftsabgeordnete Anna von Treuenfels stehen soll, die Kruse in herzlicher Abneigung verbunden sei.
mopo.de, abendblatt.de

Der aktuelle Vorstand um Bardenhewer und Knoben offenbarte dabei rund um die Versammlung ein recht reduziertes Verständnis von Pressefreiheit.
Läuft grad nicht bei den Liberalen.
facebook.marco.carini

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Fotogeschichten von Streit: Am Beispiel verschiedener bedeutsamer Arbeitskonflikte soll mit der Ausstellung im Museum der Arbeit eine Fotogeschichte der Streiks präsentiert werden, die den Fokus vor allem auf die Beteiligten und ihre Erfahrungen richtet. Außerdem sollen der mediale Umgang und die öffentliche Wahrnehmung betrachtet werden. Den Ausgangspunkt der Ausstellung bilden die Streiks, die mit den jeweiligen Strukturkrisen der führenden regionalen Branchen verbunden sind: das Zechensterben in den 1960er Jahren und die Stahlkrise ab den 1980er Jahren im Ruhrgebiet (Besetzung Rheinhausen) wie auch die Werftenkrise in Hamburg („HDW-Besetzung“). Die Ausstellung ist Teil der Triennale der Photographie.
shmh.de

Θ LEBEN

Restaurant-Tipp – Ein Stück Italien in Hoheluft: La Dolce Vita in Hoheluft: Mitten im Eppendorfer Weg finden Fans der süditalienischen Küche ein wahres Stück Italien. Das Al Volo bezieht viele seiner Produkte direkt aus Italien und sorgt so für Urlaubsfeeling auf dem Teller. Neben Klassikern finden sich auch echte italienische Geheimtipps auf der Karte wie frittierte Resibällchen. Antipasti, Pasta und Pizza wie in Neapel werden hier nach Originalrezepten zubereitet und versprühen den Charme Italiens. Dank der großen Außenterrasse unmittelbar am trubeligen Eppendorfer Weg, fühlt man sich im Sommer hier wie auf einer italienischen Piazza.
genussguide-hamburg.com

48h Wilhelmsburg: Auf dem Festival in Hamburgs Süden wird musikalische Vielfalt in diesem Jahr wieder großgeschrieben: Auf dem Programm stehen 136 Veranstaltungen an rund 50 Orten in Wilhelmsburg. Von Jazzgitarre gepaart mit Malerei bis zu Soul-Funk-Blues-Pop oder plattdeutschen Songs sind viele Musikrichtungen mit dabei. Die MusikerInnen auf dem 48h Festival haben dabei einen engen Bezug zur Elbinsel: Sie leben oder arbeiten hier, sind hier aufgewachsen und zeigen ihre Kunst für und in der Nachbarschaft. Los geht es am Freitagabend im Reiherstiegviertel: Vom Vogelhüttendeich bis zum Ende der Veringstraße kann man ab 18 Uhr den ersten Festivaltönen lauschen.
hamburg.de

Θ FOFFTEIN

Tschüs, Brausepaule: So lautete der Spitzname des vierjährigen Elefantenbullen Raj, der am Donnerstag im Tierpark Hagenbeck überraschend verstorben ist. Der sonst so lebhafte Elefant litt an Fieber, aber wurde negativ auf das Elefanten-Herpes getestet, das schon weitere Tiere seiner Hagenbecker Horde das Leben gekostet hatte. Nun wird Raj obduziert, um die Todesursache festzustellen. Das Elefantenhaus schließt vorerst.
ndr.de, welt.de

Heute ist der portugiesische Nationalfeiertag. Kommen Sie gut durch den Sexta-feira und wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende. Am Montag lesen wir uns wieder.

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