Schließungen vor dem Fest, Weihnachtsgeld für betroffene Unternehmen, Geschenkte Tage der Freiheit?

Guten Morgen: Es ist, wie es ist. * Es ist verwirrend. *

Θ HAMBURG

Darben vor dem Fest: Um die Feiern zu Weihnachten zu retten und das Gesundheitssystem mit Corona-Patienten nicht zu überlasten, haben Bund und Länder weitreichende Beschränkungen beschlossen. Kinder werden weiter beschäftigt und beschult. Der Einzelhandel bleibt geöffnet. Die Friseurin darf arbeiten; die Fußpflegerin nicht. Alle inspirierenden Vergnügungen bis auf Gottesdienste sind ab Montag untersagt. Die Einhaltung der Regeln soll scharf kontrolliert werden. Bis zum ersten Advent soll die Wirksamkeit der Maßnahmen überprüft werden. Einige Ärzte, die allerdings nicht in Kliniken arbeiten, kritisieren die Beschlüsse. Es mache mehr Sinn sich um Risikogruppen zu kümmern, als wiederholt das öffentliche Leben herunterzufahren.
ndr.de (Maßnahmen), welt.de, mopo.de (Gastronomen), abendblatt.de (Kultur), zeit.de (Kritik)

Wir sind in einer ernsten Lage. Es ist jetzt nicht die Zeit, zu feiern.
Bürgermeister Peter Tschentscher appelliert an die HamburgInnen, die Regeln jetzt einzuhalten, um in der Weihnachtszeit wieder feiern zu können.
facebook.TschenPe

Geistige Inspiration in Kirchen ist weiterhin möglich, geistige Inspiration in der Kultur nicht? Oder: Kaufhaus & Kirche ja, Kunsthalle & Kino nicht? Das ist etwas, was auf Dauer keine Lösung sein kann & darf! Hier geht sonst etwas verloren, dass nicht wiederkommt! #CoronaRegeln
Bürgerschaftsabgeordneter und SPD-Chef in Mitte, Hansjörg Schmidt kritisiert die Regeln der Exekutive.
twitter.hschmidt

– Meinung –
Keine Frage, die Infektionszahlen sind viel zu hoch: Die Politik muss also handeln, gern konsequent und umfassend, aber bitte differenziert. Zwei Beispiele: Das Risiko mag in vollen Kiez-Clubs und Shisha-Bars hoch sein. Aber von Niendorf bis Harburg haben Wirte Tische entfernt, Trennscheiben aufgebaut und achten auf Hygiene. Warum also nicht Restaurantbesuche mit maximal sechs Gästen am Tisch bis 23 Uhr erlauben? Der zweite Fall: Wenn zehn Menschen drinnen feiern dürfen, warum dürfen zehn Sportler nicht draußen trainieren, ohne Umziehen in der Kabine und Mannschaftsabend? Bund und Länder riskieren, das zu verlieren, worum uns viele Länder in Europa beneiden: die Disziplin der Bevölkerung. Die härtesten Regeln nützen nichts, wenn die Mehrheit sie nicht mehr akzeptiert.
– Ein Meinungsbeitrag von Karsten Lüchow, Journalist und Vorstand der Stiftung der Hamburger Presse. –

Bund und Länder beschließen Konjunkturpaket: Die Betriebe, die aufgrund der Corona-Eindämmungsverordnung ab dem 2. November schließen müssen, werden mit der Erstattung von bis zu 75 Prozent des Umsatzes des Vorjahresmonats entschädigt. Etwas wirtschaftlich Besseres konnte den meisten Hamburger Gastronomen, den Kultur- und Freizeiteinrichtungen nicht passieren. Vor dem Beschluss wurden aufgrund der Hygienevorschriften vielleicht 20 bis 50 Prozent der Vorjahresumsätze erreicht. Nun können in vielen Betrieben die Mitarbeiter wieder in Kurzarbeit geschickt werden und Vorprodukte müssen nicht gekauft werden. Zehn Milliarden Euro stellt der Bund bereit, die unbürokratisch abgerufen werden können. Mit dem Geldsegen kann dann auch das Kurzarbeitergeld der Mitarbeiter auf 100 Prozent aufgestockt werden.
tagesspiegel.de, facebook.com

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Warburg Bank sieht sich als Opfer: Die Bürgerschaft hat mit den Stimmen von CDU, Linke und FDP die Einsetzung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschuss beschlossen, um zu klären, warum die Finanzverwaltung 2016 eine Forderung gegen die Warburg Bank in Höhe von 47 Millionen Euro verjähren ließ. Der Ausschuss diene nur dazu, den SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz zu desavouieren, erklärte die Privatbank. Scholz soll als damaliger Hamburger Bürgermeister im Austausch mit der Bank gestanden haben, was er widerwillig einräumen musste, weil das Tagebuch von Warburg Chef Christian Olearius der Presse zugespielt worden war. Auch das kritisiert die Bank und zudem, so Warburg sinngemäß, sei man doch nur ein kleines Licht unter den CumEx-Steuersündern.
welt.de, spiegel.de

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Shitstorms und Krisenkommunikation Die Zahl der kommunikativen Krisenfälle, mit denen Unternehmen und Politik jährlich konfrontiert werden, steigt ständig. Hat sich durch die Digitalisierung die Kommunikation von Unternehmen so stark verändert und sind diese nicht gut genug darauf vorbereitet? Unternehmen können beim Krisenmanagement viele Dinge falsch machen: Im falschen Moment schweigen, am Frühwarnsystem sparen, Social Media unterschätzen. Wie reagiert ein Unternehmen also am besten, wenn Nutzer*innen kritisch über die Firma auf den verschiedenen Kanälen sprechen? Diese Frage beantwortet das Seminar „Shitstorms und Krisenkommunikation“ am 12./13. November 2020 an der Hamburg Media School.
hamburgmediaschool.com

Streit um Homeschooling: Lehrer mögen es nicht, wenn Eltern dem Unterricht lauschen mopo.de
Kernige Käte knackt Corona: Plasmaspende hat 85-Jährige in Asklepios-Klinik von Corona geheilt, berichtet  bild.de
Kulturschaffender beklagt sich: Initiativen zur Erhaltung der Kultur haben sich für Veranstalter Björn Hansen nicht ausgezahlt zeit.de
Alexander Zverev wird Vater: Ehemalige Freundin des Tennis-Profis will das Kind aber alleine großziehen mopo.de

Wetter heute: Bewölkt und zumeist trocken bei bis zu 11 Grad
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

1.000 Zuschauer sind immer noch beim Derby des HSV gegen den FC St. Pauli am Freitagabend um 18.30 Uhr gestattet. Erst ab kommenden Montag müssen die Kicker vor ganz leeren Rängen spielen. Immerhin dürfen die Profis noch gegen den Ball treten. Der größte Verlierer der neuen Einschränkungen ist der Amateursport, der nicht mehr stattfinden darf. Die Vereine bangen wieder um ihre Mitglieder und ihre Zukunft. Gesünder werden die Hamburger vom Nichtbewegen auch nicht werden. Nun hat Sportsenator Andy Grote ein Nothilfeprogramm angekündigt.
hsv.de (Profis), hamburger-sportbund.de, twitter.AndyGrote (Amateure)

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Kanzlerin verlangt für November nationale Kraftanstrengung zur Corona-Bekämpfung: Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder haben wegen der Pandemie weitreichende Einschränkungen des öffentlichen Lebens beschlossen. Deutschlandweit sollen die Maßnahmen bereits am Montag, dem 2. November, in Kraft treten. In der Öffentlichkeit dürfen sich dann nur noch maximal zehn Menschen aus dem eigenen und einem zweiten Hausstand gemeinsam aufhalten. Zudem sollen Veranstaltungen, die der Unterhaltung und der Freizeit dienen, deutschlandweit weitgehend untersagt werden. Gastronomie-Betriebe dürfen nur noch Lieferung und Abholung anbieten, Kneipen bleiben geschlossen, ebenso wie Kinos, Fitness- und Kosmetikstudios sowie Massagepraxen.
zeit.de, tagesspiegel.de, faz.net

Bundespolizisten sollen Einhaltung überwachen: Innenminister Horst Seehofer will mit dem Einsatz von Bundespolizisten die Einhaltung der neuen Corona-Regeln überwachen. Die Beamte sollten in Absprache mit den Ländern in Großstädten, Hotspots und der Einreise an Flughäfen, Bahnhöfen und Straßen eingesetzt werden, twitterte sein Ministerium am Mittwoch. Unter anderem soll mit der Schleierfahndung die Einhaltung der Quarantänepflicht für Rückkehrer aus ausländischen Risikogebieten überprüft werden. Die Schleierfahndung werde an allen deutschen Grenzen in einem Radius von 30 Kilometern intensiviert, sagte Seehofer der „Bild“-Zeitung.
morgenpost.de, n-tv.de, bild.de

Bundestag nimmt Abschied von Thomas Oppermann: Trauerfeier im Plenarsaal für den völlig unerwartet gestorbenen Vizepräsidenten Thomas Oppermann sueddeutsche.de
Kabinett beschließt neue Regeln zu Verdienstausfällen faz.net
Türkei ist sauer „Charlie Hebdo“-Karikatur sorgt für Temperatur in Ankara tagesspiegel.de
Plagiatsverfahren gegen Giffey laut Gutachten mehrfach rechtswidrig tagesspiegel.de
Berlin: Bürgermeister Müller gewinnt Machtkampf gegen Chebli tagesspiegel.de

Θ STADT & LEBEN

Pferdesport vor dem Aus: Es sieht nicht gut aus für die Galopper- und Traberszene in Hamburg. Die etwas aus der Zeit gefallenen Veranstaltungen des Pferdesports sollten sich auf der Anlage in Horn zusammentun, um überhaupt bestehen zu können. Nun hat sich der seniore Hauptsponsor des Galopper-Derbys, Albert Darboven, wohl verärgert, zurückgezogen. Die Vereinsmitglieder des Hamburger Renn-Clubs zeigten sich renitent gegenüber seinen Plänen. Mit Darboven verabschiedeten sich auch seine Vertrauensleute, so dass nun völlig ungeklärt ist, ob die Anlage in Horn noch mit 30 Millionen Euro Steuergeldern umgebaut werden soll. Das Gelände böte auch Platz für viele benötigte Wohnungen.
ndr.de

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Heute ein wenig Lebenshilfe von einem Finanzberater. Aber keine Angst, wir wechseln nicht das Fach: Fangen Sie jetzt an, an die Nach-Corona-Zeit zu denken. Nutzen Sie die Zeit, in der persönliche Kontakte nur schwer möglich sind. Optimieren Sie jetzt für später Ihre Zeiträume für Ihr ganz persönliches Offline-Privatleben. Denn es wird sie wieder geben, die Welt, in der „echte“ persönliche Kommunikation wieder möglich ist. Freiräume für später schaffen Sie sich, wenn Sie die Digitalisierung dort nutzen, wo diese Sinn macht, zum Beispiel bei Ihrem Versicherungskram. Lesen Sie dazu: Digitalisierung hilft, kann aber nicht alles.
FORAIM

Restaurant-Tipp – Noch bis Sonntag: Ostasiatische Atmosphäre empfängt die Gäste im Saseler Shin Shin: exotische Holzreliefs und Impressionen von Sehenswürdigkeiten aus China schmücken die Wände des zweistöckigen Gourmet-Tempels. Von der Familie Wong ließen sich auch prominente Gäste wie Götz George, Otto Walkes, Olli Dittrich u.v.m. bekochen. Eine besondere Spezialität ist die Pak Bo-Platte mit acht Kostbarkeiten: Hummerkrabben, Ente, Fleischklößchen, Beef, Hühnerfleisch, Mais, rote Paprika und chinesische Champignons.
hamburg.de

Ein letztes Konzert: Die Hamburger Soul-Sängerin Natalie Tineo stellt ihr neues Retro-Soul-Projekt im Nochtspeicher vor. Mit Titeln wie „Ein Gin Tonic und ich“ oder „Einen Scheiß muss ich“ bereitet sie gemeinsam mit ihrer Live-Band einen unterhaltsamen Abend. Um 18 Uhr im Nochtspeicher.
hamburg.de

Θ FOFFTEIN

Wie verhält man sich nun? In den kommenden drei Tagen könnte man das Leben vor dem Lockdown noch genießen. Die Restaurants sind noch offen, Theater und Kinos bieten Unterhaltung. Darf man noch zum Stammitaliener, um ihm Umsatz zu bescheren, ein Ciao bis Dezember zurufen und ein üppiges Trinkgeld geben, obwohl die Politik doch die Reduktion der Kontakte anmahnt? Darf man in der Kneipe mit anerkanntem Hygienekonzept noch das Derby schauen? Darf man guten Gewissens noch in ein Konzert in der Elbphilharmonie oder eine Theateraufführung gehen? Kultursenator Carsten Brosda hatte die Säle noch vor Tagen zu den sichersten Orten der Stadt erklärt. Wem soll man glauben? Was ist korrektes Verhalten dieser Tage? Was meinen Sie? hamburg@tagesjournal.de

Zum heutigen Nationalfeiertag der Türkei könnte man nochmal einen Döner im Restaurant bestellen; oder doch lieber abholen? Wir wünschen Ihnen einen schönen Donnerstag.

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