Sorge vor Brexit, Kiezkicker überholen HSV, Senat löst Schuld ein, Schwere Zeit für Zeitungen

Guten Morgen: Sorge im Rathaus. * Freude auf St. Pauli. * Frust in Verlagen. *

Θ HAMBURG

Sorge vor Brexit: Der Hamburger Senat befürchtet nach der Absage des EU-Sondergipfels einen harten Brexit. Hamburg ist von den Handelshemmnissen besonders betroffen, da die Wirtschaft der Hansestadt besonders eng mit der Großbritanniens verknüpft ist. Etwa 1.000 Unternehmen stehen mit britischen Firmen in engen Geschäftsbeziehungen. 17 Prozent der hiesigen Wirtschaftsleistung soll nach einer EU-Studie vom Brexit betroffen sein. Der Senat hat nun eine Koordinierungsstelle eingerichtet, um die Stadt auf die Folgen des Brexit vorzubereiten. Besonders auf den Zoll kommen neue Herausforderungen zu, da deutlich mehr Kontrollen durchgeführt werden müssen. Den 4.000 in Hamburg lebenden Briten, will der Senat derweil eine Einbürgerung nahebringen.
ndr.de, abendblatt.de, welt.de

Hope for the best, prepare for the worst.
The Motto des Senats für den Brexit.
ndr.de

Sorge um Handelsströme: Neben den möglichen negativen Auswirkungen eines Brexit betrachten die Wirtschaftsminister der deutschen Küstenländer auch die aktuelle Entwicklung der zunehmenden Zölle und Handelshemmnisse mit Sorgen. Beim 7. Hafenentwicklungsdialog zu dem Wirtschaftssenator Frank Horch geladen hatte, ging es auch um die Luftqualität in Häfen. Zur Verbesserung sollen mehr Landstromanlagen bereits gestellt werden und die Schiffsantriebe zunehmend auf Flüssiggasbetrieb umgestellt werden. Derweil wird überlegt, auf internationalen Gewässern ein Tempolimit für Containerfrachter einzuführen. Damit ließen sich die Emissionen um 30 Prozent senken, haben Umweltorganisationen errechnet.
shz.de (Häfen), welt.de (Tempolimit)

Vorschriften zu den Geschwindigkeiten der Schiffe wären ein massiver Eingriff in den Betrieb und die Wirtschaftlichkeit der Reedereien.
Hapag-Lloyd-Flottenchef Richard Freiherr von Berlepsch ist gar nicht angetan vom Tempolimit.
welt.de

Veranstaltungshinweis
Neuromarketing Camp: Bloß an den Trends dranbleiben! Aber wie genau entstehen sie und wie kann man sie frühzeitig erkennen und nutzen? Eine Option ist der Einsatz von Neuromarketing und den Erkenntnissen aus relevanten Studien. Was will der Markt? Was will mein Kunde und worauf reagiert er wirklich? Wer sich diese Fragen im Arbeitsalltag stellt, sollte sich jetzt noch schnell für unser 2,5-tägiges Neuromarketing Camp vom 7.- 9. November 2018 anmelden. Infos: hamburgmediaschool.com

Freude auf dem Kiez: Nach dem 1:0-Auswärtssieg beim MSV Duisburg stehen die Kiezkicker auf dem Relegationsplatz drei und sind am HSV vorbeigezogen, der auf den fünften Rang abgerutscht ist. Das hat nicht zur besseren Stimmung am Volkspark beitragen. Am Dienstagmittag trennte sich der HSV von Trainer Christian Titz, der vor kurzen noch als der Heilsbringer des HSV galt. HSV-Chef Bernd Hoffmann war schon in seiner ersten Amtszeit bekannt dafür, Trainer schnell zu schassen. Nachfolger wird Hannes Wolf, der mit dem VfB Stuttgart 2017 den Aufstieg geschafft hatte.
ndr.de (FCSP), hsv.de

Bessere Taktung: Die S1 soll bald dauerhaft im 10-Minuten-Takt nach Wedel fahren. Dazu will Rot-Grün einen entsprechenden Antrag in die Bürgerschaft einbringen. S-Bahn-Chef Kay Uwe Arnecke hatte sich bei dem Thema bislang sperrig gezeigt. Die vermeintlichen technischen Probleme sollen nun lösbar sein. Finanzsenator Andreas Dressel löst damit auch eine alte politische Schuld ein. Die Rissener hatten sich die bessere Taktung als Gegenleistung in den Bürgervertrag für die dortige Geflüchtetenunterkunft schreiben lassen. Zudem soll eine neue Brücke über die S-Bahn-Strecke gebaut werden, um den zusätzlichen Verkehr in Rissen abzuleiten. Vor den Häusern, in denen die Geflüchteten untergebracht sind, stehen indes nur wenige PKW.
shz.de

Haftprüfung: Gericht befindet über Verlagserbe Alexander Falk, dem ein Mordauftrag vorgeworfen wird meedia.de
Dauert länger: Vollständiger Umbau des Kongresszentrums CCH erst 2020 beendet ndr.de
Neue Chefin: Karin Kammann-Klippstein übernimmt Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie abendblatt.de
Sturz in einen Schacht: Frau verletzt sich schwer bei Fall in einen ungesicherten Schacht vor Mc Donalds ndr.de

Wetter heute: Bei maximal 13 Grad soll es viel regnen.
wetterspiegel.de

Θ ZAHL DES TAGES

1.143 Autos wurden den Versicherungen im vergangenen Jahr als gestohlen gemeldet. Von 1.000 Hamburger PKW werden im Durchschnitt etwa zwei Autos gestohlen. Damit liegt Hamburg nach Berlin an der bundesdeutschen Spitze. Der durchschnittliche Wert der Wagen liegt bei 22.750 Euro, die sich insgesamt auf 26 Millionen Euro aufaddieren. Besonders begehrt sind Geländewagen und Luxuslimousinen. Nur etwa jeder zehnte Diebstahl wird aufgeklärt. Derweil sind in diesen Tagen im Hamburger Westen auch Autoteile für die Langfinger attraktiv. So werden vermehrt Diebstähle von Scheinwerfern, Navigationsgeräten und Außenspiegeln gemeldet.
ndr.de (Autos), bild.de (Teile)

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Türken sprechen von Mord: Die türkische Regierungspartei AKP hat die Tötung des saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi im Konsulat des Königreichs in Istanbul als einen Mord bezeichnet, der auf blutrünstige Weise geplant worden sei. Über Wochen hat die saudische Regierung die Ermittlungen in dem Fall behindert. Außerdem sind weitere mutmaßliche Details an die Öffentlichkeit gedrungen: Ein Double soll rund um den Tatzeitpunkt gesichtet worden sein. Siemens-Chef Joe Kaeser hat nun doch seine Teilnahme an der an diesem Dienstag beginnenden Investorenkonferenz in Riad abgesagt.
zeit.de, spiegel.de, tagesschau.de (Doppelgänger), tagesspiegel.de

Trump droht mit Aufstockung des Atomwaffenarsenals: Sein Land werde seinen Bestand an Atomwaffen ausbauen, bis die Leute zur Vernunft kämen.Der russischen Regierung warf Trump abermals vor, sich nicht an den INF-Abrüstungsvertrag für atomare Kurz- und Mittelstreckenraketen gehalten zu haben. Russland warnte angesichts des angekündigten Ausstiegs der USA aus dem Vertrag vor globalen Sicherheitsrisiken. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sprach sich für eine Mitsprache aller Nato-Staaten in der Diskussion über das Abkommen aus. Der INF-Vertrag sei ein Kernelement der Sicherheit Europas. Bereits in diesem Sommer habe es aber auf dem Nato-Gipfel erhebliche Zweifel an der Vertragstreue der russischen Seite gegeben.
faz.net, zeit.de

Diesel: Merkel verteidigt Strategie gegen Fahrverbote handelsblatt.com
Stahlgipfel: Bundesländer gründen Stahl-Allianz dw.com
Verfassungsrecht: Bayern verteidigt eigene Grenzpolizei tagesspiegel.de

Θ STADT & LEBEN

Mehr Geld für Bildung: Das war der Konsens bei der Netzwerkveranstaltung „Hamburgs Spitzen“. Finanzsenator Andreas Dressel, Handelskammer-Geschäftsführerin Christi Degen und About-You-Gründer Tarek Müller sollten beantworten, welcher Bereich besonders von der guten Steuersituation Hamburgs profitieren sollte. Dressel ist es wichtig, das quantitative Wachstum der Stadt auch qualitativ zu unterfüttern. So sei der prozentuale Zuwachs bei den Lehrern größer als bei den Schülern. Degen liegt vor allen die digitale Bildung am Herzen und für Müller bedeutet Bildung auch mehr Sicherheit. Netzwerker Lars Meier und seine Gute Leude Fabrik hatten wieder 200 Hamburger Spitzen eingeladen, die sich diesmal in der alten Kaffeebörse in der Speicherstadt trafen.
facebook.Adlerauge

Gute Gespräche, gute Leude, guter Abend, danke für die Einladung!.
Neu-Twitterer Andreas Dressel hat der Abend gefallen.
twitter.ADressel

Spot on: Hamburg Startups. – Vergangene Woche unterstrich Hamburg seine Ambitionen, in der Welt der Finanz-Startups eine wichtige Rolle zu spielen. Im Rahmen der Fintech Week wurde die Fintech Agency vorgestellt, die internationale Unternehmen in die Hansestadt locken soll. Auf der Konferenz FinForward standen Themen wie „Tech Giants“, „Machine Learning“ und „Blockchain“ im Mittelpunkt. Und in der HafenCity entsteht mit finhaven gerade ein Coworking Space speziell für Startups aus der Finanzbranche. Seinen ersten Geburtstag hat unterdessen der Health Innovation Port gefeiert, der junge Unternehmen aus Medizinbereich unterstützt.
fintech-agency, finforward, finhaven, health-innovation-port

Veranstaltungshinweis
Wem gehört Jerusalem? Im Jubiläumsjahr des Staates Israel fragt die Dialogreihe „Bridging the Gap“ „Wem gehört Jerusalem? Sehnsuchtsort und Pulverfass: Wo liegt die Zukunft?“. Jerusalem ist Kristallisationspunkt der Konflikte und gleichzeitig wie keine andere Stadt auf der Welt von politischer, religiöser und kultureller Vielfalt gekennzeichnet. Kulturell und historisch bestimmt sie die Zivilisation nicht nur der umliegenden Völker, sondern auch unsere in besonderer Weise mit. Sie ist Sehnsuchtsort und ursprüngliche Heimat von Juden aus aller Welt. Am Dienstag um 19.00 Uhr wird dazu in der Bucerius Law School diskutiert.
zeit-stiftung.de

Restaurant-Tipp – Norddeutsch mit französischem Einschlag: Die Brasserie Carls direkt neben der Elbphilharmonie bietet norddeutsche Küche mit französischem Akzent. Markante Kachelbilder über der offenen Küche, lederbezogene Sitzbänke, dunkel gebeizte Holzmöbel und farbenfrohe Leuchter geben dem Raum französisches Flair. Von dort aus hat man einen wunderschönen Blick in den Hafen und auf die Elbphilharmonie.
hamburg.de

Meeressäuger: Das Erstlingswerk „Cetáceos“ der argentinischen Regisseurin und Drehbuchautorin Florencia Percia mit der Schauspielerin Elisa Carricajo in der Hauptrolle wird am Dienstag präsentiert: Clara und Alejandro ziehen in ein neues Haus. Kurz darauf begibt er sich auf Geschäftsreise und Clara verbringt einige Tage ohne ihn. Diese Zeit des zufälligen Alleinseins setzt heikle Freiräume in ihr frei: Sie kommt auf neue Ideen, neue Gesten, improvisierte Planänderungen, die sie unerwartet überfallen und sie selbst überraschen, wie eine Touristin in ihrem eigenen Leben. Um 19.30 Uhr im Instituto Cervantes.
hamburg.de

Θ FOFFTEIN

Schwere Zeit für Zeitungen: Die Hamburger Morgenpost hat erneut 15 Prozent Auflage verloren und verkauft noch 40.000 Zeitungen am Tag. Das neue redaktionelle Konzept konnte den Schwund nicht verlangsamen. Nun will sich die Mopo stärker auf die Monetarisierung der guten Online-Reichweiten konzentrieren. Ein ähnliches Konzept soll die ZEIT-Hamburg umsetzen wollen. Der gedruckte wöchentliche Hamburg-Teil soll eingestellt werden. Dafür soll monatlich ein umfangreicheres Hamburg-Produkt erscheinen. Die Aktualität soll hingegen im Netz bedient werden. Damit dürften auch Umstrukturierungen in der Redaktion einhergehen. Zuvor war schon bekannt worden, dass auch die TAZ-Hamburg in der Woche bald nicht mehr auf Papier gedruckt wird, sondern nur noch als Wochenend-Ausgabe erscheinen wird.
meedia.de (Digital), meedia.de (Auflage), tagesspiegel.de (TAZ)

Heute müssen wir uns wohl endgültig von einem außergewöhnlichen Sommer verabschieden. Wir wünschen Ihnen dennoch einen schönen Dienstag.

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