Stadt hadert mit HSV, HHLA stoppt Fusionsgespräche, Banksy in der Stadt, 70 Jahre Hamburger Verfassung

Guten Morgen: Klaus-Michael Kühne nervt nur noch. * Polizei im Wandel. * Dekadenz in der Neustadt. *

Θ HAMBURG

HSV legt sich mit der Stadt an: Sportstaatsrat Christoph Holstein ist ziemlich auf Zinne, weil HSV-Vorstand Thomas Wüstefeld kolpotiert, 20 bis 30 Millionen Euro zu benötigen, um das Volksparkstadion fit für die EM 2024 zu machen. Dafür hatte der Verein von der Stadt viel Geld bekommen, aber es dann für andere Zwecke ausgegeben. Holstein verweist darauf, dass die Bedingungen der UEFA mit wenigen Millionen Euro erfüllbar sein sollten, die auch der klamme HSV noch auftreiben könne. Dann meldet sich noch der Milliardär und HSV-Anteilseigner Klaus-Michael Kühne mit dem Vorschlag, dass die Stadt und der Verein auf die Ausrichtung der fünf EM-Spiele verzichten solle.
ndr.de, abendblatt.de

Ich empfehle der Stadt Hamburg und der HSV Fußball AG dringend, auf Europameisterschaftsspiele im Jahr 2024 zu verzichten, um die äußerst kostspielige und vom HSV nicht finanzierbare Stadionrenovierung zu vermeiden.
Vielfacher Corona-Milliardär Klaus-Michael Kühne will die Fußballstadt Hamburg wegen weniger als zehn Millionen Euro endgültig zum europäischen Gespött werden lassen.
abendblatt.de, ndr.de

Polizeiführung im Wandel: Jan Hieber hat am Donnerstag die Leitung des LKA übernommen. Hieber war bekannt worden, weil er die Soko „Schwarzer Block“ geleitet hatte, die Missetäter nach den G20-Krawallen überführen sollte. Dabei wandte Hieber auch Methoden wie die digitale Gesichtserkennung an, die als umstritten galten. Aber er erkannte auch Fehler bei der Polizei beim Umgang mit Verdächtigen bei den G20-Protesten an. Hieber übernimmt die Position von Mirko Streiber, der zuvor schon zum Vizepolizeipräsidenten ernannt worden war. Polizeipräsident Ralf Martin Meyer schaut sich die Staffelübergaben entspannt an. Der 62-Jährige hat seinen Ruhestand im Visier. Eine Findungskommission sucht schon den oder die NachfolgerIn für Meyer.
abendblatt.demopo.de, twitter.PolizeiHamburg

Anders als sein Vorgänger, der in die Position des Polizei-Vizepräsidenten wechselt und die Schnürsenkel seiner Lederschuhe auf das Blau seines Anzugs abgestimmt hatte, war Hieber mit Jeans und weißen Sneakern eher sportlich unterwegs.
Modischer Polizei-Journalismus hat ein Auge für Details. Die Uniform scheint aus der Mode.
abendblatt.de

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Am Sonntag, den 5.6.2022, ist UNESCO Welterbetag. Die Akteure im UNESCO-Welterbe bieten kostenlose Rundgänge durch die Speicherstadt und das Kontorhausviertel mit Chilehaus. Das vielfältige Programm blickt hinter die Kulissen: Es gibt Führungen zur „Spitzenarchitektur“, zur urbanen Entwicklung, Kinderführungen, gerappte Streifzüge oder einen Besuch im Restaurierungsatelier. Dieses Jahr werden erstmals auch Stadtführungen auf Englisch und Französisch angeboten. Die Führungen starten am Chilehaus und bei St. Katharinen, wo es die Fotoausstellung „See und Hafen” und den Jazz-Gottesdienst mit Nils Landgren zu sehen gibt. Angebot und Anmeldung unter welterbefest.hamburg

HHLA stoppt Fusionsgespräche: Der Containerterminalbetreiber hat die Verhandlungen mit der Konkurrenz in Bremerhaven und Wilhelmshaven ausgesetzt. Hintergrund sind angeblich die aktuellen Verwerfungen in den Lieferketten und die zu erwartenden Auswirkungen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine. Aber auch ohne diese Probleme liegt aus Hamburger Sicht wenig Segen auf der Gemeinschaftslösung. Die Reederei Hapag Lloyd hatte zuvor schon Fakten geschaffen und sich direkt an Terminals in Wilhelmshaven beteiligt. Die Stadt Hamburg ist sowohl an der Kaikante als auch in die Reederei investiert. Eine weitere Schifffahrtsbeteiligung wurde derweil abgewickelt. Die Resterampe an Schiffsbeteiligungen der gescheiterten Aktivitäten der HSH Nordbank wurde nun final liquidiert.
mopo.de (Terminals), manager-magazin.de (Wilhelmshaven), ndr.de (HSH Resterampe)

Startup-City Hamburg: Die Wirtschaftsbehörde hat ein Projekt zur Stärkung der Startup-Szene in der Stadt gestartet. Die neue digitale Plattform soll die jungen Unternehmen darüber informieren, welche Förderungsmöglichkeiten es in Hamburg gibt. Daneben soll die Präsenz der Projekte die Kollaboration ermöglichen, sowie Kapitalgeber mit den Unternehmen vernetzen. Das Projekt wurde beim Hamburg Innovation Summit vorgestellt, der erstmals seit 2019 wieder in Präsenz in der Altonaer Fischmarkthalle stattfand. Das Thema in diesem Jahr waren „Neue Materialien“, was Wirtschaftssenator Michael Westhagemann ein Bühne für die Lobpreisung von Grünem Wasserstoff gab.
startupcity.hamburg, ndr.de, twitter.HHISummit

Gehalt verdoppelt: Stürmer Robert „Bobby“ Glatzel bleibt dem HSV treu. Der erfolgreiche Torschütze hatte einige Angebote aus der ersten Liga und eine Klausel im Vertrag, die ihm für läppische 1,4 Millionen Euro Ablöse hätte ziehen lassen können. Nun steigt sein Gehalt auf 1,3 Millionen Euro. Ob das eine gute Entscheidung war, wird sich zeigen. Dem letzten „Bobby“ Wood dem der HSV – auf Anraten von Klaus-Michael Kühne – das Gehalt üppig erhöht hatte, stellte anschließend das Toreschießen ganz ein. Immerhin kann der klamme HSV hoffen, die Gehaltserhöhung von Glatzel mit einer Ablöse zu refinanzieren. Der ehemalige HSV-Kicker Filip „Elfmeter“ Kostic steht vor einem Wechsel von Frankfurt nach Turin, was dem HSV 700.000 Euro einbringen könnte.
bild.de, ndr.de (Glatzel), hessenschau.de (Kostic)

Bäume in Viererreihen: Grüne visualisieren den Jungfernstieg der Zukunft ndr.de
KlimaaktivistInnen aus Uni entfernt: Engagement und Wissenschaft finden nicht wirklich zueinander bild.de
Kritische Situationen bei den Tafeln: Steigende Nachfrage nach Essen kann von ehrenamtlichen Helfern nicht mehr bedient werden ndr.de
Hinter der Fassade: Auf dem Kiez will der Kulturbetrieb Schmidt die Lücke des hohlen Scheins zwischen den Häusern bespielen mopo.de
Galopper im Glück: Derby in Horn soll so werden wie früher mopo.de

Pfingstwetter: Freitag und Sonnabend sonnig bei sieben bis 22 Grad. Sonntag und Montag muss mit Schauern gerechnet werden.
wetter.net

Θ ZAHLEN DES TAGES

70 Jahre alt wird am Pfingstmontag die Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg. Die Parlamentarier wollten 1952 die Verabschiedung des Grundgesetzes zuvor abwarten, um den Grundrechtsteil nicht texten zu müssen. Die letzte Änderung erfuhr die Verfassung 2015 als eine Volksabstimmung über die Olympischen Spiele in Hamburg ermöglicht wurde. Aktuell kämpft ein Trio aus SPD, CDU und Grünen dafür, ein Bekenntnis zur Bekämpfung des Antisemitismus, Nationalsozialismus und Extremismus in die Präambel der Verfassung aufzunehmen. Das findet sich deswegen noch nicht im neuen Magazin von Oliver Wurm, der den aktuellen Verfassungstext in einem schicken Magazin-Layout an den Kiosk legt. Das Hamburger Tagesjournal verlost sieben Freiexemplare zum 70. Geburtstag aus der 1. Sammlerauflage. Bei Interesse eine Mail mit dem Betreff „Verfassung“ an hamburg@tagesjournal.de senden.
verfassungalsmagazin.hamburg

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„60 Jahre Hamburger Großmarkt“ – Sonnabend, Großmarkt
Der Großmarkt Hamburg ist der größte Umschlagplatz für Obst und Gemüse in Deutschland und eine wesentliche Bezugsquelle für Wochenmärkte, Gastronomie, Facheinzelhandel und Supermärkte. Rund zehn Millionen Menschen in der Region werden auf über den Großmarkt mit frischen Lebensmitteln und Blumen versorgt. Die rund 350 Firmen dort schlagen jährlich etwa 1,5 Millionen Tonnen Obst und Gemüse um. Das entspricht Jahr für Jahr Waren im Wert von etwa zwei Milliarden Euro. Das grüne Herz Hamburgs gehört damit zu den Top 10 der europäischen Großmärkte.
Aus der wöchentlichen Terminübersicht von hamburg-news

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Unter präsenten Freuden: Kanzler Olaf Scholz zufrieden mit Ländergesprächen über Krieg, Inflation und Corona twitter.RegSprecher
Russen erobern 20 Prozent der Fläche: Angriffskrieg der Russen in der weitläufigen Ukraine gewinnt Land tagesschau.de
Flugverkehr im Stress: Neben Hamburg haben viele Airports in Europa derzeit massive Probleme wegen Personalmangel abendblatt.de
CumEx-Verfahren: Der Vordenker des CumEx-Betruges, Hanno Berger steht nun vor Gericht lto.de

Θ STADT & LEBEN

Ist Banksy in der Stadt? Banksy ist wohl der berühmteste Graffiti-Künstler der Welt und zugleich auch ein Mysterium: Bis heute hält der Künstler seine Identität erfolgreich geheim. Alles was man zu wissen glaubt, ist, dass es sich um einen etwa 50 jährigen in Bristol geborenen Briten handelt. Ab Freitag ist die Werkschau „The Mystery of Banksy – A Genius Mind“ an der Mönckebergstraße zu sehen. Und vielleicht ist der anonyme Künstler auch selber anwesend. Man sollte auf Besucher mit einem schwarzen Kapuzenpulli achten, empfiehlt das Abendblatt. Die Ausstellung zeigt mehr als 150 Werke des Künstlers. Graffitis, Fotografien, Skulpturen, Videoinstallationen und Drucke auf verschiedenen Materialien wurden eigens für diese Sonderschau reproduziert und zusammengetragen.
hamburg.de, abendblatt.de

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In Cannes braucht man gutes Schuhwerk.“ Im Podcast „Wie ist die Lage?“ berichtet der Geschäftsführer der Moin-Filmförderung Helge Albers von seinen Erlebnissen und Erfolgen bei den Filmfestspielen in Cannes. Schöne Augenblicke gab es am Mittwoch beim Mercado-Kinderfest in Altona. Im Podcast erklärt Undine Heider, die Geschäftsführerin der Uwe Bergmann GmbH, warum es gerade jetzt wichtig ist, Kindern eine sorgenfreie Zeit zu bereiten. „Die Menschen sind zurückhaltender.“ Galerist Ralf Krüger spricht über den Krieg in der Ukraine und über seine aktuelle Ausstellung von Thorsten Passfeld.
Weitere Folgen „Wie ist die Lage?“ finden Sie hier.

Restaurant-Tipp – Sündige Dekadenz in der Neustadt: An ein sündiges Etablissement erinnert nicht nur die äußere Erscheinung des Chez l’ami Tortue. Schwere Vorhänge versperren neugierige Blicke. Im Restaurant: schummriges Licht, schwarze Dielen, dunkles Leder, im Mittelpunkt die Bar. Aus den Boxen fließt „La vie en rose“. Atmosphärisch: bestechend. So auch das Essen. Alles ist durchweg sehr originell und von höchster Qualität. Wie das Wolfsbarsch-Sashimi an Ponzu, das Côte de Boeuf und das Tatar mit Räucheraal. Begleitet werden die Gerichte von ausschließlich französischen Weinen und zwar aus Magnumflaschen. Glücklicherweise kann man diese auch glasweise genießen. Diese französische Küche ist Savoir-vivre mit allen Sinnen.
genussguide-hamburg.com

Vom Wert der Natur: Unter diesem Motto hat die Stadt zum 8. Mal einen Fotowettbewerb für Hamburger SchülerInnen und Schüler an Hamburger Schulen initiiert. Insgesamt wurden 508 Fotografien aus 30 Hamburger Schulen von Jahrgang 2 bis 12 eingereicht, die nun im Altonaer Museum zu sehen sind. Die Ausstellung ist Teil der Triennale der Photografie. Genau wie der Film „Camaraperson“, den das Alabama Kino am Sonnabend um 17 Uhr zeigt. Die Regisseurin Kirsten Johnson gibt Einblick in ihre Rolle hinter der Kamera und greift dabei auf einen Fundus von Filmaufnahmen zurück, die sie in den letzten Jahrzehnten überall auf der Welt machen konnte. Ein Rückblick, der von großer visueller Kühnheit zeugt, und über die Macht der Kamera Aufschluss gibt.
shmh.altonaer-museum, alabama-kino.com

Θ FOFFTEIN

Trauer um Karlheinz Goetsch: Der Ehemann der ehemaligen Zweiten Bürgermeisterin Christa Goetsch von den Grünen ist verstorben. Im Refugium im Wendland hatte er für Gäste etwas holen wollen und stürzte die Treppe hinunter. Die Kopfverletzung führte zum unerwarteten Tod.
bild.de

Heute ist der Tag des Fahrrads. Kommen Sie gut durch den Freitag und wir wünschen Ihnen schöne Pfingsttage. Am Dienstag lesen wir uns wieder.

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