Streik am Flughafen, Handelskammer zerlegt sich weiter, Harburg ohne Geburten, FC St. Pauli erwartet Angstgegner

Guten Morgen: Streit um Lohn am Airport. * Streit um Macht in Kammer. * Streit um Geburten in Harburg. *

Θ HAMBURG

Für ein soziales Europa: Beim Neujahrsempfang der SPD-Fraktion warb Justizministerin und Europa-Spitzenkandidatin Katharina Barley vor 1.100 Gästen für eine Grundrente für Geringverdiener und ein soziales Europa. Bürgermeister Peter Tschentscher lobte die Vielfalt Hamburgs und Fraktionschef Dirk Kienscherf warb um eine hohe Beteiligung an den Europa- und Bezirkswahlen. Die gute Laune im Rathaus wurde etwas getrübt durch die Berichterstattung im Abendblatt, die den nervösen Genossen zuvor attestiert hatte, dass es bei ihnen drunter und drüber gehe. Zudem räumte das Blatt den Vorwürfen der CDU großen Raum ein, dass der rote Filz wieder da sei und bemängelte die Signale der Zweitklassigkeit, die Bürgermeister Peter Tschentscher in die Stadt senden würde.
welt.de, ndr.de (Empfang), abendblatt.de (Drunter und drüber), abendblatt.de, facebook.jmwell (Filzverdacht), abendblatt.de (Zweitklassigkeit)

Politiker wie Kahrs sind die Totengräber der guten alten Tante SPD.
Die Hamburger Presse meinte es am Wochenende nicht gut mit den Sozialdemokraten.
taz.de

Streit in der Handelskammer eskaliert: Nachdem der bei der Präses-Wahl nicht zum Zuge gekommene Johann Killinger erneut seine Kandidatur für das Amt angekündigt hat, will nun auch Vize-Präses André Mücke antreten. Mücke macht Killinger schwere Vorwürfe, sich nicht an Absprachen gehalten zu haben. Sollten zur Wahl, voraussichtlich am 7. März, wieder zwei Bewerber antreten, ist die Chance indes groß, dass erneut kein Kandidat die erforderlichen Stimmen auf sich vereinen kann. Auch mit Torsten Teichert hat Killinger Tort. Killinger hatte suggeriert, dass Teichert nach seiner Wahlniederlage auf den einflussreichen Vorsitz des Innenausschusses verzichten wolle. Den Posten will Teichert nun allerdings nicht mehr aufgeben.
abendblatt.de

Ein Wort von Johann ist nur solange etwas wert, wie es den persönlichen Egospielchen nützt
Vize-Präses André Mücke schätzt Johann Killinger nicht als Ehrbaren Kaufmann ein.
abendblatt.de

Anzeige
Jobbörse für Erzieher: In den kommenden Jahren müssen 3.000 zusätzliche Erzieher eingestellt werden, um den Betreuungsschlüssel in den Kitas zu verbessern. In 2019 werden bereits 500 Erzieher gesucht. Um die Stellen besetzen zu können, werden auch Umschulungsmaßnahmen angeboten, die von der Arbeitsagentur, Jobcenter und der Sozialbehörde finanziert werden. Am 28. Februar von 10 bis 15 Uhr wird eine Jobbörse in der Arbeitsagentur über die Ausbildungs- und Weiterbildungswege und offene Stellen informieren. Ein Anmeldung ist nicht erforderlich. Interessierte Besucher sollten ihre Bewerbungsunterlagen und Lebensläufe gern mitbringen.
arbeitsagentur.de, schaetze-heben.hamburg

Angstgegner am Millerntor: Der FC St. Pauli kann mit einem Sieg gegen Union Berlin am Montagabend auf den zweiten Tabellenplatz der zweiten Liga vorrücken. Allerdings gelang der letzte Sieg gegen die Köpenicker im Jahr 2014. Der HSV bereitet sich derweil, nach dem Wundenlecken ob der 0:2-Schlappe bei Arminia Bielefeld, auf das Pokalspiel am Dienstagabend vor. Die Rothosen haben die Chance das Viertelfinale des DFB-Pokals zu erreichen, wenn der Tabellenvorletzte der ersten Liga, der 1. FC Nürnberg besiegt wird. Allerdings werden dort weiter die bisherigen Garanten des HSV-Erfolgs, Regisseur Aaron Hunt und Torjäger Pierre-Michel Lasogga verletzungsbedingt fehlen.
welt.de (FCSP), bild.de (HSV)

Keine Geburten in Harburg: Am Wochenende wurde der Kreißsaal der Harburger Mariahilf-Klinik geschlossen, weil zuwenig Personal vorhanden war. Damit konnten im ganzen Süden Hamburgs keine Kinder geboren werden, denn die Helios-Einrichtung ist das einzige Geburtsklinik vor Ort. Der Vorfall verschärft die Diskussion um das Krankenhaus, die aufgrund von zahlreichen Kündigungen auf der Entbindungsstation schon ein Fall für den Gesundheitsausschuss der Bürgerschaft am 12. Februar werden wird. Es gibt Vorwürfe, dass die wirtschaftlichen Vorgaben zu Lasten der medizinischen Versorgung der Patientinnen gehen würden.
ndr.de, abendblatt.de, bild.de

Rätselhafte Messer-Attacke: Bei IKEA in Schnelsen wurde am Samstagabend ein 22-jähriger Mann mit einem Messerstich verletzt. Der unbekannte Täter stach im belebten Kassenbereich zu. Das Opfer bemerkte den Stich zuerst gar nicht, bevor er zusammenbrach. Der Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr besteht nicht. Nach dem etwa 25-jährigen Täter wird gefahndet. Nach einem Angriff auf dem Kiez bei dem zwei 30-jährige Männer mit Messerstichen und einem Schuss in das Bein verletzt worden waren, konnte die Polizei die beiden Täter in der Nähe des Tatorts festnehmen. Die Hintergründe der Tat sind nicht bekannt.
ndr.de, mopo.de (Schnelsen), hamburg1.de, presseportal.de (Kiez)

Drei Schwerverletzte: Wieder Unfall an berüchtigter Kreuzung in Ochsenwerder mopo.de
Türen öffnen sich: Ab Montag sollen 40 junge Obdachlose eine Unterkunft in Harburg beziehen taz.de
Teurer Bauzaun: Sicherung des zum Abriss vorgesehenen City-Hofs hat schon 270.000 Euro gekostet abendblatt.de

Wetter heute: Bei minus zwei bis drei Grad ist es wechselnd bewölkt und trocken.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

275 Euro mehr Gehalt fordert die Gewerkschaft ver.di für die 1.000 Beschäftigten der Bodenkontrolle am Hamburger Airport. Zur Durchsetzung dieser Forderungen sind die Beschäftigten am Montag aufgerufen in den Warnstreik zu treten. Davon sind die Fluggäste von 388 geplanten Flügen betroffen. Der 24-stündige Streik begann um drei Uhr morgens. Der Flughafen bittet die Fluggäste, sich bei den Airlines über ihren Flug zu informieren, früher am Airport einzutreffen und sich möglichst auf Handgepäck zu beschränken.
faz.net

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Grundrente für Geringverdiener: Arbeitsminister Hubertus Heil hat ein Modell für eine Grundrente vorgelegt. Der Sozialdemokrat will damit Arbeitnehmer unterstützen, die mindestens 35 Jahre für kleines Geld gearbeitet haben. 447 Euro im Monat sollen dafür maximal zur bisherigen Rente ausgeschüttet werden. Die SPD begrüßt den Vorschlag aus den eigenen Reihen. Die Union kritisiert hingegen den aus ihrer Sicht zu teueren Vorschlag. Zwar müsse die Grundrente angepasst werden, aber bislang verfolgt die Union den Plan, die Rente in diesen Fällen lediglich um zehn Prozent anzuheben.
spiegel.de, tagesspiegel.de

Unionspolitiker stellen Kohlekompromiss infrage: Der geplante Ausstieg aus der Kohle-Verstromung kann sich aus Sicht von CDU-Politikern noch verzögern. Man überfordere die Steuerzahler, helfe dem Klima nicht wirklich und liefe Gefahr, vom Ausland abhängig zu sein, sagte der Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung, Carsten Linnemann. Auch Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus schloss nicht aus, dass sich der Ausstieg noch um ein paar Jahre verzögern könnte. Es gebe zwar einen breiten gesellschaftlichen Konsens, dass im Bereich Klima etwas getan werden müsse, aber ihm zufolge müsse auch die Energieversorgungssicherheit garantiert sein.
zeit.de, tagesspiegel.de, welt.de

Diesel-Fahrverbote: Verkehrsminister Scheuer warnt vor „Gelbwesten“-Protesten in Deutschland faz.net
Britischer EU-Austritt: Außenminister Maas erwartet keine Abkehr der Briten vom Brexit faz.net
Machtkampf in Venezuela: Zehntausende Venezolaner gehen auf die Straße dw.com

Veranstaltungshinweis
Vereinbarkeit von Mobilität und „Schöner wohnen in Altona“: Die gibt es meist nur in Stadtteilen mit relativ geringer Wohnnutzung. In dicht bebauten citynäheren Stadtgebieten, wie Ottensen besteht dagegen Dauerkonflikt aufgrund Lärm-, Luft- und Feinstaubbelastung und konkurrierender Nutzung auf Bürgersteigen, Plätzen und Straßen. Das öffentliche Mobilitätsangebot wirkt bereits entlastend für Mensch und Umwelt, ist aber verbesserbar. So ist der Bahnhof Altona unverzichtbar für Bewohner und Geschäftswelt; eine Verlegung nach Diebsdeich wäre ein irrreparabler Schaden für den Bezirk. Diskussion am Donnerstag um 18.30 Uhr im Altonaer Museum.
shmh.de

Θ STADT & LEBEN

Bauen dauert: Das geplante Paloma-Viertel auf dem Gelände der ehemaligen Esso-Häuser verzögert sich weiter. Nun soll das mit den Anwohnern in langen Diskussionen entwickelte Bauvorhaben erst 2023 fertig gestellt sein. Die Zeit zur Umsetzung könnte sich sogar noch weiter verlängern, da es für den genossenschaftlich geplanten Teilabschnitt aufgrund der Baukostensteigerung der vergangenen Jahre noch keinen Investor gibt. In Altona wurde derweil auch nach knapp fünf Jahren Diskussion die Bebauung am Spritzenplatz durch die Bezirksversammlung abgesegnet. Hier hatte sich eine Initiative lange gegen einen zu großen Baukörper gewehrt. Der Kompromiss hat nun drei Stockwerke und ein Staffelgeschoss.
ndr.de (Paloma), abendblatt.de (Spritzenplatz)

-Tatort-Kritik-
Äußerst gelungener Neustart für Kommissarin Lindholm: Strafversetzt vom LKA Niedersachsen zur Kripo Göttingen, muss sie ein verschwundenes Neugeborenes finden und sich mit den neuen Kollegen arrangieren. Der Fall ist emotional aufgeladen, das Gezicke mit dem neuen Team tut sein Übriges. Mutig, die Hauptfigur so unsympathisch anzulegen. Furtwängler und das Ensemble spielen ihre Rollen ausdifferenziert und glaubwürdig. Die Szenenbilder und Locations sind gut gewählt (die Wohnung in der Hochhaussiedlung, die baufällige Sportumkleide) und bedrückend realistisch (die Leichenschau des Babys). Etwas aufgesetzt die Versöhnung der beiden Ermittlerinnen in der allerletzten Szene.
Tatort-Experte: Henning Kleine, Chef vom Dienst, Sat.1 Landesstudio Hamburg facebook.com

Restaurant-Tipp – Rheinisch in der City: Hier gibt es eine ordentlich Portion Rheinland mit Kölsch und deutscher Volksküche (Halve Hahn, Reibekuchen…). Mit Blick auf den Michel sitzt der Gast in der „Rheinischen Republik“ an einem typischen Hamburger Fleet und lässt sich vom Köbes (Kellner) die zwei Trinkregeln erklären. Frei nach dem Motto: „Wenn wir schon leben müssen, dann soll es wenigstens lustvoll sein“, gibt es zu reichlichen Portionen ein rustikales Ambiente.
hamburg.de

Überstunden an Leben: Die Filmemacher Jürgen Kinter und Gerhard Brockmann haben in Peggy Parnass‘ Privatarchiv stöbern dürfen und mit „Überstunden an Leben“ einen Film über diese beeindruckende Frau und ihr jahrzehntelanges gesellschaftliches und politisches Engagement geschaffen. Das Filmportrait gibt einen Einblick in ihre Aktivitäten als Journalistin, Gerichtsreporterin, Schauspielerin und kämpferische Jüdin. Ihre Eltern wurden in Treblinka ermordet. 1939 wurden Peggy und ihr Bruder mit einem Kindertransport nach Schweden geschickt und überlebten so den Holocaust. Um 20 Uhr im Ledigenheim.
hamburg.de

Θ FOFFTEIN

Facebook hilft: Dank eines Posts in dem sozialen Netzwerk konnte ein Hamburger seinen im Januar gestohlen Wagen wieder finden. Der Saab 900 wurde am Sonntag von einer Facebook-Nutzerin in Diebsteich gesichtet. Der Besitzer des getunten Schwedenstahls wusste aufgrund von Strafzetteln, die er für das Falschparken bekam, dass der Wagen noch in Hamburg unterwegs war. Die Polizei untersucht den Wagen nun und gibt ihn anschließend zurück. Sie sollte dem Saab-Liebhaber aber auferlegen, seinen begehrten Wagen besser zu sichern. Schon 2017 war der Wagen entwendet worden und nach einem Getriebeschaden am Straßenrand stehen gelassen worden.
bild.de

Heute ist Weltkrebstag und Neumond. Kommen Sie gut in die Woche und wir wünschen Ihnen einen schönen Montag.

Wenn Ihnen das Hamburger Tagesjournal am 4. Februar gefallen hat, empfehlen Sie uns gerne weiter; einfach diese Mail an Kollegen und Freunde schicken. Für weitere aktuelle Meldungen und Videos finden Sie uns hier.

Werben Sie für Ihr Unternehmen oder Ihre Veranstaltung im Hamburger Tagesjournal. Schreiben Sie uns, wir beraten Sie gerne. hamburg@tagesjournal.de

Kommentar verfassen