Montag, 26, Oktober: Olympia-Entscheidung, Demo gegen Flüchtlingspolitik, Hamburger Fußballfeiern, Halbnackte Hamburger Deerns

Guten Morgen. Neugraben demonstriert gegen Senatspolitik. * Hamburger Fußball demonstriert Stärke. * Halbnackte Deerns demonstrieren für Körperliebe. *

Butter bei die Fische: Ab Montag liegen die Wahlunterlagen zum Olympia-Referendum in den Briefkästen. Bis zum 29. November haben die Hamburger die Wahl, ob die Stadt sich für die Spiele bewerben soll. Eine hohe Wahlbeteiligung ist das Ziel der Befürworter und Kritiker. Olympia kann der Stadt für die Infrastruktur und das internationale Ansehen große Chancen bieten. Die Gefahr von Gentrifizierung und das Risiko ausufernder Kosten sind die Gegenargumente der Skeptiker. 1,2 Milliarden Euro kann die Stadt stemmen, hat Bürgermeister Olaf Scholz ausgerechnet. Ob der Bund den Rest der Kosten in Höhe von 6,2 Milliarden trägt, wird sich wohl nicht vor dem Referendum klären. Ein olympisches Blinddate mit Chancen und Risiken.
taz.de (Ablauf), hamburgnotizen.de, welt.de (Kosten)

Demo gegen Flüchtlingspolitik: In Neugraben-Fischbek haben am Sonntag etwa tausend Bewohner gegen die dort geplanten Flüchtlingsbauten demonstriert. Es sind Wohnungen für 3.000 Flüchtlinge geplant. Die friedliche Demonstration ohne rechten Unterton richtete sich gegen die geplante Größe; eine Integration sei so nicht möglich. 1.500 Menschen seien die Grenze der Belastbarkeit des Stadtteils. Über die Grenze sollen abgewiesene Flüchtlinge schnell abgeschoben werden. Bürgermeister Olaf Scholz und Justizminister Heiko Maas haben von der SPD den Auftrag bekommen, dafür ein nationales Konzept zu entwickeln.
mopo.de, hamburg1.de (Demonstration), abendblatt.de (Konzept)

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Feiner Spielzug: Die Art wie der Hamburger SV am Freitag den Siegtreffer gegen die TSG Hoffenheim erzielt hat, lässt hoffen. In der 88. Minute lief der Ball flüssig durch die Sturmreihe bevor Pierre-Michel Lassoga nur noch den Fuß hinhalten musste. Das 1:0 ist der dritte Auswärtssieg; der zehnte Tabellenplatz ist die Belohnung. Allerdings verletzte sich Albin Ekdal schwer und wird der Mannschaft vier Monate fehlen. Auch der FC St. Pauli schafft den Last-Minute-Sieg. In der Nachspielzeit erzielte Marc Rzatkowski das 1:0 gegen den Tabellenführer aus Freiburg. Glücklich, aber nicht unverdient holen die Kiezkicker die drei Punkte und stehen nun auf Rang drei der Tabelle.
hsv-blog.abendblatt.de, welt.de (HSV), twitter.com (Ekdal), ndr.de (St. Pauli)

Der Sieg war Balsam für unsere Seele
St. Pauli-Trainer Ewald Lienen freut sich, dass in der Nachspielzeit auch schöne Dinge passieren können
twitter.com

Messerattacke auf St. Pauli: Ein 26-jähriger Iraker wurde am Samstagabend Opfer einer Messerattacke. Er musste notoperiert werden; Hintergrunde der Tat sind unklar. Ebenfalls am Sonnabend wurden zwei 14 und 18-jährige Jungendliche von zwei Schwarzafrikanern am Bahnhof Altona zusammen geschlagen und beraubt. Die Täter sind flüchtig. Eine Wasserleiche fanden Spaziergänger am Elbufer bei Othmarschen. Der männliche Leichnam war unbekleidet. Die Gerichtsmedizin ermittelt. Offenbar unter Alkoholeinfluss rammte ein 27-Jähriger am Sonntag morgen auf der A1 einen Bus. Der Fahrer musste mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Insassen des Busses blieben unverletzt.
abendblatt.de (Messerattacke), mopo.de (Überfall), presseportal.de (Leiche), radiohamburg.de (Unfall)

Fußball und Olympia : Uwe Seeler hatte keine Zeit zur Eröffnung des neuen DFB-Museums zu kommen; private Termine. Auch andere Granden des runden Leders sagten lieber ab, um nichts zum aktuellen Skandal um die Vergabe der WM 2006 sagen zu müssen. Das IOC-Mitglied Gian-Franco Kasper befürchtet, dass die negativen Schlagzeilen auch auf die Hamburger Olympiabewerbung Einfluss nehmen könnten. Man würde IOC und FIFA in einem Topf werfen. Dem widerspricht DOSB-Boss Michael Vesper. Gerade bei der Hamburger Bewerbung sei man auf höchste Transparenz bedacht.
spiegel.de (DFB), welt.de, zeit.de

Olaf Scholz zur Flüchtlingskrise: Die EU-Grenzen müssen gesichert werden zeit.de
Raub im Autozug: 26 geplünderte Autos bei Ankunft in Altona entdeckt bild.de
Grüne Hoffnung: Altona will Cannabis-Modellversuch beantragen st.pauli-news.de
S-Bahn surfen: Polizei weist Jugendliche auf Gefahren hin radiohamburg.de
Schlauer Experte: HSH-Nordbank Verkauf könnte schwierig werden shz.de
Hilfe für die Seele: Hamburg baut Hilfe für traumatisierte Jungendliche auf ndr.de
Zeise-Abstimmung nutzlos: Senatsbehörden lehnen Bau von Sozialwohnungen ab ndr.de

Wetter heute: Bedeckt mit sonnigen Abschnitten zwischen acht und dreizehn Grad.
wetterspiegel.de

Θ ZAHL DES TAGES

10.000 Impfdosen für eine Grippeschutz-Impfung hat die Stadt bestellt. Damit sollen auch die Bewohner der Hamburger Erstunterkünfte für Flüchtlinge versorgt werden. 3.000 Menschen sind noch in Zelten untergebracht und besonders gefährdet. Meldepflichtige Fälle wurden bislang aber noch nicht registriert. Besonders ältere Menschen sollten die prophylaktische Impfung durchführen lassen.
ndr.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

EU will Grenzen auf dem Balkan besser schützen: In der Flüchtlingskrise weisen sich Europas Staaten gegenseitig die Schuld zu. Die EU plant Plätze für 100.000 Flüchtlinge entlang der Balkan-Route, ein besseres Grenzmanagement und die Ernennung einer nationalen Kontaktperson in jedem auf der Route liegenden Land. Zudem sollen innerhalb einer Woche mehr als 400 Grenzschützer in Slowenien und auf dem Balkan eingesetzt werden. Slowenien meldet derweil einen Rekordandrang an Flüchtlingen von 15.000 Flüchtlingen an einem einzigen Tag.
n-tv.de (Gipfel), n-tv.de (Slowenien)

Polen wählt nationalkonservativ: Bei der Parlamentswahl am Sonntag ist die nationalkonservative Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit PiS klar stärkste Kraft geworden. Hochrechnungen zufolge stimmten 39,1 Prozent der Wähler für PiS und ihre Spitzenkandidatin Beata Szydlo. Dies reicht, um allein zu regieren.Die liberalkonservative Bürgerplattform PO von Regierungschefin Ewa Kopacz kam danach lediglich auf 23,4 Prozent. Sie muss sich nach acht Jahren an der Regierung mit der Oppositionsrolle abfinden.
faz.net, tagesschau.de, n-tv.de

Vergabe der Weltmeisterschaft 2006: Das deutsche Bewerbungskomitee für die WM 2006 hatte laut dem “Spiegel” eine schwarze Kasse eingerichtet, mit der die Vergabe des Turniers mutmaßlich gekauft wurde. Fest steht, dass es im Frühjahr 2005 eine Zahlung des WM-Organisationskomitees über 6,7 Mio. Euro gab, die an Ex-Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus gehen sollte. Laut DFB-Präsident Wolfgang Niersbach überwies Louis-Dreyfus die 6,7 Mio. Euro für das OK an den Fußball-Weltverband. Die Zahlung war laut Niersbach eine Bedingung der FIFA für einen späteren Zuschuss des Weltverbandes zu den Organisationskosten des WM-OK in Höhe von 170 Mio. Euro. Der vom Amt des FIFA-Präsidenten suspendierte Joseph S. Blatter hat dem jedoch widersprochen.
spiegel.de, handelsblatt.com

Tausende Gegendemonstranten: Kölner Hogesa-Kundgebung verlief größtenteils friedlich tagesspiegel.de
US-Geheimdienst NSA: Ermittlungsverfahren wegen Lauschangriff aufs Kanzleramt handelsblatt.com
Flüchtlingskrise: Union rutscht in der Wählergunst ab welt.de
Ukraine: Pannen bei Kommunal- und Bürgermeisterwahlen, Vitali Klitschko muss in Stichwahl faz.net
Vatikan: Papst feiert Messe zum Ende der Bischofssynode n-tv.de
IT-Sicherheit: EU-Cloud für Firmendaten handelsblatt.com
Türkei: Zeitumstellung wegen Parlamentswahlen um zwei Wochen verschoben derstandard.at

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Θ STADT & LEBEN

Körperbewusstsein in der City: Bodylove heißt das Projekt der Fotografin Silvana Denker. Sie will Frauen ermutigen, sich anzunehmen wie sie geschaffen sind und auf Modelmaße zu pfeifen. Am Sonntag fotografierte Denker, selbst Plus-Size-Model, acht Hamburger Frauen in schwarzen Dessous in der City. Den Passanten gefiel es; den Models auch. Silvana Denker will die Aktion in weiteren Städten durchführen. Ebenfalls in Schwarz, allerdings im Ledermantel, feierte Heino seine Metamorphose zum Rockstar. Der Enzian ist so blau wie immer aber die Darbietung spricht nun ein deutlich jüngeres Publikum an.
bild.de, facebook.com (Bodylove); ndr.de, bild.de (Heino)

Ein Tatort zum Fingernägelkauen: Die Kommissare Lannert und Bootz in einem Schwaben-Thriller. Ein verurteilter Mörder kommt nach 15 Jahren frei und wird von den Eltern des Opfers entführt. Sie erpressen sich den Namen des Mittäters, der noch immer frei herum läuft. Als dieser von der Polizei in Schutzhaft genommen wird, entführen die Eltern die Tochter von Bootz als Austauschgeisel. Das an ein klassisches Drama erinnernde Stück wird von Roland Suso Richter kühl inszeniert. Viele Naheinstellungen und ein düsterer Soundtrack unterstreichen die Unerbittlichkeit der Geschichte. Über einige Übertreibung des Drehbuchs kann man hinweg sehen. So spannend darf der Tatort jeden Sonntag sein
Tatort-Experte: Henning Kleine, Chef vom Dienst, Sat.1 Landesstudio Hamburg facebook.com

Lob für Hamburg: Der Stil-Teil der „Welt am Sonntag“ huldigt völlig klischeefrei der Hansestadt: Schmuddelwetter und die richtige Kleidung; Hamburger wird man erst in dritter Generation; das Tor zur Welt; Blass und blond aber rote Hosen; im Urlaub nach Sylt sonst auf die Hundewiese; Geld zeigt der reiche Hamburger Händler nicht; ein bisschen Kiez; man isst Labskaus und spielt Hockey; man sagt „Moin“ und ist doch anglophil; viele Stiftungen gibt es und man organisiert sich in Traditionsclubs; man kauft die Barbourjacke bei Ladage & Oelke und Bücher bei Felix Jud; die Elbphilharmonie ist teuer aber löst Neid bei Berliner Journalisten aus; Heimat Hamburg, die ewige Liebe; Karl Lagerfeld. Es fehlt: Joggen um die Alster.
welt.de (Printausgabe)

Einmal Fußballer, immer Fußballer: Sylvie Meis und Sami Khedira flirten heiß in Hamburg bild.de
Gulaschkanone am Hafen: Ungarn wird Partnerland beim Hafengeburtstag 2016 welt.de
Deutscher Rekord: Hamburger Marathonmann Arne Gabius bricht 27 Jahre alten Rekord welt.de
Halbe Hose: Tagesschau-Sprecher stehen jetzt abendblatt.de
Sexuelle Vorlieben: Neue Studie guckt unter Hamburger Laken welt.de

Θ FOFFTEIN

Pub-Sterben: Derzeit machen im Schnitt jede Woche 25 britische Pubs zu. So mancher Brite beklagt gar den Verlust eines kulturellen Erbes. Viele Faktoren machen dem Pub zu schaffen: schärfere Alkoholkontrollen, Rauchverbote und billiger Alkohol aus dem Supermarkt. Aber auch sich verändernde Gewohnheiten – seit 2010 ist der britische Bierumsatz um ein Viertel gesunken. Als eine Reaktion auf die Pub-Krise hat die Regierung die Steuern auf Bier und Cider gesenkt. Es sind aber auch nicht-wirtschaftliche Gründe, die zum Abgesang des Pubs beitragen: Die althergebrachte Domäne des männlichen, weißen Briten, der leicht schäbige Eckpub, wirkt zunehmend verstaubt.
handelsblatt.com

Heute vor fünfzig Jahren erhielten die Beatles von der Queen den Orden des British Empire. Nicht schlecht für eine Band, die fünf Jahre vorher noch auf dem Kiez schrammelte. Machen Sie was aus Ihrer Woche. Wir wünschen einen schönen Montag.

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