Guten Morgen: Wohnen wird teurer. *
Θ HAMBURG
Klimaneutrales Wohnen wird deutlich teuer: Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt hat die lang erwartete Studie zum Klimaschutz des Hamburger Wohneigentums vorgestellt. Basis der Erkenntnis ist eine Einordnung der 262.000 Häuser im Hinblick auf ihren CO2-Verbrauch. Damit kennt Hamburg sein Gebäudebestand besser als andere Bundesländer. Das größte Potenzial für eine energetische Sanierung bieten die Nachkriegsbauten bis zum Baujahr 1978. Bis 2045 soll das Wohnen klimaneutral sein, strebt der Senat an. Anhand der Gutachten hätte es auf Basis der Preise Ende 2021 etwa 32 Milliarden Euro gekostet, die Gebäude zu sanieren. Angesichts der seitdem steigenden Baupreise, der Inflation und der Kriegsauswirkungen ist die Kostenschätzung nicht ansatzweise zu halten. Zudem werden zuwenig Fachkräfte vorhanden sein, um die Sanierungen durchzuführen.
hamburg.de, welt.de, ndr.de
„Entsprechende Haushaltsmittel u.a. für ein umfassendes #Förderprogramm für die energetische #Gebäudesanierung haben wir mit dem #Haushalt 2023/2024 bereitgestellt & strukturell auch für die nächsten Jahre abgesichert – bis zu 80 Mio.€/Jahr “
Finanzsenator Andreas Dressel will immerhin den Tropfen auf den heißen Stein der kostenintensiven Sanierung bereitstellen.
twitter.ADressel
Debatte um Antisemitimus: Nach der umstritten Entscheidung, zwei Mitgliedern des indonesischen Kollektiv ruangrupa eine Gastprofessur an Hochschule für bildende Künste zu ermöglichen, verteidigt dessen Präsident Martin Köttering das Vorgehen. Reza Afisina und Iswanto Hartono waren an der Zurschaustellung antisemitischer Kunst auf der Dokumenta beteiligt. Beide bestreiten den Vorwurf, haben aber den „Letter against Apartheid“ unterschrieben, der Kritik am israelischen Staat und seinen militärischen Aktionen gegen Palästina formuliert. Die jüdische Gemeinde will die Berufung revidiert wissen und auch Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank ist gar nicht glücklich über die Gastprofessuren. Köttering hofft indes den Diskurs produktiv und lehrreich für die Stadtgesellschaft auszugestalten.
abendblatt.de
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Der Muslim und die Jüdin
Online-Vortrag heute, 12.10.2022, 19 – 20.30 Uhr
Die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat bis heute mehr als 25 000 mutige Menschen geehrt, die während des Zweiten Weltkriegs Juden retteten. Unter den »Gerechten unter den Völkern« ist bislang nur ein Araber: Mohammed Helmy. Er lebte während des gesamten Krieges in Berlin – ein Leben zwischen Anpassung und Subversion. So trickste er die Nazis aus und rettete die Jüdin Anna Boros. Der Vortrag von Dr. Ronen Steinke wirft ein Licht auf das alte arabische Berlin der Weimarer Zeit. Einige Araber in Deutschland stellten sich in den Dienst des NS-Regimes. Aber eine nicht unbedeutende Gruppe bildete einen Teil des deutschen Widerstands gegen den NS-Terror. Infos und Anmeldung: shop.freiheit.org
Sorge um Bahnverbindung: Die Deutsche Bahn befürchtet Beeinträchtigungen für die Bahntrasse zwischen der Innenstadt und Harburg durch den Bau des Elbtowers nahe der S-Bahn-Station Elbbrücken. Es bestehe laut einem geotechnischen Gutachten die Gefahr von „Setzungen“, die den sicheren Betrieb gefährden können. Welche Folgen ein Ausfall der Verbindung zwischen der City und Harburg haben kann, wurde erst jüngst nach dem Brand unter der Station Elbbrücken offensichtlich, als der Hamburger Süden wochenlang unter Verkehrsbehinderungen zu leiden hatte. In Berlin gibt es derzeit einen ähnlichen Vorfall. Wegen Bauarbeiten für ein Hochhaus am Alexanderplatz muss der Betrieb der vielgenutzten U2 für eine unbestimmte Dauer durch Schienenersatzverkehr überbrückt werden.
mopo.de, berliner-zeitung.de
Steinwappen wieder hergerichtet: Zum anstehenden Derby gegen den HSV am Freitagabend wurde das marode Steinwappen des FC St. Pauli vor der Südtribüne wieder aufgehübscht. Die Arbeit hatte ein Handwerker des Kollektives „Viva la Bernie“ übernommen. Der Hof der Handwerksbetriebe an der Bernstorffstraße war vor Jahren von Investoren übernommen worden und der Kiezclub hatte das Kollektiv im Kampf gegen das Berliner Kapital unterstützt. Zum Dank erfolgte nun die Restaurierung des Vereinswappens. Mittlerweile hat man sich indes mit dem neuen Vermieter ganz gut arrangiert. Beim Derby kann der FC St. Pauli wieder auf die Kapitäne Leart Paqarada und Jackson Irvine zählen. Beim HSV hat sich Torhüter Daniel Heuer Fernandes wieder gesund zurück gemeldet.
ndr.de (Wappen), bild.de (Spiel)
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Ab auf die virtuelle Zukunftsbaustelle mit dem Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg!
Denn oft ist die Zukunft und der Weg in die Digitalisierung eine Baustelle. Stehen Sie beispielsweise gerade vor der Frage, was für die User Experience Ihres Produkts eigentlich wichtig ist? Lernen Sie die Technik der UX-Vision kennen, die Ihnen dabei hilft zu klären, welche Aspekte eines Nutzererlebnisses im Vordergrund stehen sollen. Weitere Thementische und Workshops zu den Themen KI und UUX haben wir morgen bei unserem Online-Event im Angebot, um Ihren Werkzeugkasten für die Zukunftsbaustelle zu füllen. Eine ganztägige Teilnahme ist optional. Weitere Informationen und kostenfreie Tickets finden Sie hier.
kompetenzzentrum-hamburg.digital
Modehändler muss sparen: Otto-Beteiligung „About You“ wächst nicht so schnell wie erwartet abendblatt.de
Kritik an Luftfiltern: Hamburger Schulen haben möglicherweise auf falschen Corona-Schutz gesetzt tagesschau.de
Erfolgreiche Restrukturierung: HPA hat Hafenflotte erfolgreich neu sortiert und will nun umweltfreundlicher werden ndr.de
Grüne und Bezirkspolitik: Das Fremdeln geht in Wandsbek in die Fortsetzung abendblatt.de
Wetter heute: Wechselnd bewölkt bei sieben bis 16 Grad.
wetter.net
Θ ZAHL DES TAGES
34.000 Geflüchtete aus der Ukraine sind mittlerweile in Hamburg registriert. 20.000 sind in städtischen Unterkünften untergebracht, aber die Kapazitäten werden knapper. Nun will sich auch der Bund bemühen, weitere Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen. Das begrüßt Sozialsenatorin Melanie Leonhard, wenngleich sie nicht mit einer schnellen Verbesserung für die „Gemeinde“ Hamburg rechnet, die derzeit finanziell und vor allem allem auch räumlich überfordert sei.
ndr.de
Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT
Olaf Scholz hat es schon vorher gewusst: In der Erwartung zukünftiger Ereignisse schient der Kanzler talentierter zu sein, als in der Rückschau auf die Vergangenheit. Scholz hat überraschenderweise erklärt, schon länger gewusst zu haben, dass der russische Diktator Putin die Gasversorgung als Waffe gegen den Westen einsetzen werde. In der Rückschau vertut sich Scholz hingegen häufig, wie das neue Buch „Die Akte Scholz“ nahelegen will. Die Journalisten Oliver Schröm und Oliver Hollenstein haben das Buch am Dienstag veröffentlicht, das Scholz eine unredliche Erinnerung an die CumEx-Steuerverbrechen der Warburg Bank nachweisen will. So habe Scholz sich vor einem Bundestagsausschuss an Gespräche mit Warburg Banker Christian Olearius erinnert, um den Austausch vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss der Bürgerschaft wieder verdrängt zu haben.
bild.de (Putin), hamburg.de (Buch)
G7-Staaten verurteilen Raketenangriffe: Die G7-Staaten verurteilen die neuesten russischen Angriffe gegen zivile Infrastruktur und Städte in der Ukraine „auf das Schärfste“ tagesschau.de
Gaspreisbremse unausgereift: Unternehmen könnten Hilfe annehmen und dennoch Betrieb einstellen spiegel.de
Θ STADT & LEBEN
„#seeforfree“: Der recht neue Feiertag am 31.Oktober weitet das Angebot an freiem Zugang zu Museen aus. Während bislang schon die städtischen Museen zum Reformationstag einen freien Eintritt boten, reihen sich nun auch private Häuser ein. So wird auch das Museum Mahnmal St. Nikolai ohne Eintritt zugänglich sein, das ein beeindruckendes Mahnmal für die Zeit der Bombardierungen Hamburgs im Juli und August 1942 darstellt. An der Uni kann die berühmte Geschichte des Studierenden-Protestaktion „Unter den Talaren – Muff von 1000 Jahren“ besichtigt werden. Insgesamt beteiligen sich 30 unterschiedliche Orte der Erinnerung in der Hansestadt an dem kostenlosen Tag der Museen.
„In Anbetracht der aktuellen Lage ist es umso wichtiger, dass wir uns mit Kunst und Kultur auseinandersetzen, uns persönlich begegnen und in den Austausch treten“
Kultursenator Carsten Brosda ordnet den kostenlosen Reformationstag der Museen in das Weltgeschehen ein.
ndr.de
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World Press Photo Award: Der Award ist der der größte und weltweit renommierteste Wettbewerb für Pressefotografie. Seit 1955 kürt die Stiftung World Press Photo jedes Jahr die besten Fotos des vergangenen Jahres. Die diesjährige Gewinnerin des World Press Photo of the Year ist Amber Bracken. Mit ihrem Bild „Kamloops Residential School” erinnert sie an über 200 indigene Kinder, deren Gräber in Kanada entdeckt wurden. Die anderen drei GlobalgewinnerInnen des World Press Photo Awards thematisieren Umweltprobleme. Zu sehen sind die Bilder erstmals im Altonaer Museum.
hamburg.de, shmh.de
Restaurant-Tipp – Rustikal in Altona: Das gemütliche Restaurant „Blaue Blume“ in der Gerichtstraße nennt sich selbst das „Wohnzimmer Altonas“. An urigen Holztischen in gemütlicher Atmosphäre kann man hier rustikale Gerichte mit Bratkartoffeln, Fisch und Fleisch zu günstigen Preisen genießen. Zehn Biere gibt es vom Fass. Und sollte es noch mal etwas wärmer werden, ist die Atmosphäre in dem Biergarten sehr behaglich.
blaue-blume-hamburg.de
Treptow: Nach ihrem zweiten Album und einem prallen Festivalsommer melden sich Treptow mit neuen Tourdates im Herbst 2022 zurück. Das Berliner Rock-Duo, das mit ihrem Sound mehr und mehr eine härtere, politische Gangart anschlägt, setzt allein mit dem Namen der Tour ein brandaktuelles Statement zum gegenwärtigen generations- und gesellschaftsübergreifenden Lebensgefühl: Mit der Zukunft zur Wand. Um 20 Uhr in der Hebebühne.
hamburg.de
Θ FOFFTEIN
Fleisch geht über die Theke: Bertelsmann konkretisiert den Verkauf von Magazinen des ehemaligen Verlages Gruner+Jahr. So sollen das Magazin „Beef“ aber auch traditionelle Titel wie „Schöner Wohnen“ verhökert werden. Als Käufer soll der Bauer Verlag bereit stehen.
turi2.de
Heute ist der Coming Out Day. Wir wünschen Ihnen eine schöne Wochenmitte.
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