„Die ganze Stadt im Blick“, Aber der Elbtower fällt ins Auge, Friktionen in der Kultur, Frank Otto importiert Erdgas

Guten Morgen: Übersicht. * Überholen. * Überraschung. *

Θ HAMBURG

„Die ganze Stadt im Blick“: Die Probleme beim Elbtower, Überseequartier, Holsten-Areal und Paloma-Viertel, dürfe man angesichts der ansonsten vorbildlichen Stadtentwicklungspolitik nicht überbewerten, betonte Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein nach Kritik der Linken in der Bürgerschaft. Ja, beim Holsten-Areal habe man Fehler gemacht, war das rot-grüne Eingeständnis, aber beim Paloma-Viertel etwa habe der Investor selbst Schuld gehabt. Das Überseequartier hingegen spüle Milliarden Euro nach Hamburg, die allerdings wohl nicht bei der Arbeitssicherheit und gerechten Löhnen angekommen ist, wie die ZEIT enthüllt. Beim Elbtower hingegen habe die Stadt einen so guten Vertrag gemacht, wie Pein ihn in ihrer langen Karriere noch nie gesehen hat. Eigentlich laufe doch alles gut angesichts der vielen externen Probleme, wie Corona, Krieg, Lieferketten, Inflation und Klimawandel. Probleme gäbe es auch anderswo.
welt.de, abendblatt.de, mopo.de, twitter.buergerschaftHH (Bürgerschaft), ndr.de, bild.de (Überseequartier)

– Meinung –
Aber der Elbtower fällt ins Auge: Der Stumpf des Kurzen Olaf bebildert derzeit jede Meldung über die Insolvenz von René Benko. Jeder sieht das vorerst gescheiterte Olaf-Scholz-Gedächtnistürmchen an der zentralen Stelle der Elbbrücken. Die Menschen werden nicht denken: Oh, da hat sich die Stadt wohl mit einem guten Vertrag abgesichert. Wahrscheinlicher werden sie denken, dass Hamburg sich mit dem Prachtbau übernommen hat. Deswegen verwundert das rot-grüne Mantra einer privaten Investition, mit der die Stadt nichts zu tun habe. Und sie tut ja auch nichts dafür. Man hätte mit den Mietern MSC und HPA neue Investoren locken können. Wenn der grüne Fraktionschef Dominik Lorenzen nun „Optimismus“ einfordert, während SPD-Bürgermeister Peter Tschentscher den Weiterbau für nicht sicher hält und Finanzsenator Andreas Dressel nicht an teuren Büroneubau glaubt, passt das auch nicht zusammen.

Das Mahnmal Elbtower, dieser kurze Olaf, wird ihnen schwer zu schaffen machen.
Heike Sudmann, Stadtentwicklungssprecherin der Linken in der Bürgerschaft könnte Recht behalten.
welt.de

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Sicherheit am Flughafen: Hamburg Airport ist dabei, seine Sicherheitszonen zu optimieren. So wurden die Außentore verstärkt, nachdem im vergangenen Jahr ein Mann mit seinem Auto die Schranke zum Vorfeld durchbrochen hatte. Ab Montag steht der 35-jährige Vater, der seine Tochter bei der spektakulären Aktion dabei hatte, vor Gericht. Auch die Sicherheitskontrollen vor dem Abflug, die oft zu langen Wartezeiten führen, sollen optimiert werden. Dazu sollen neue Scanner zum Einsatz kommen, die eine schnellere Sicherheitskontrolle ermöglichen. Der Zeitpunkt ist allerdings noch ungewiss, da dem zuständigen Bund das Geld fehlt. Sicher ist, dass der Flughafen nach Corona wieder in der Gewinnzone ist, wie die neue Geschäftsführung mit Christan Kunsch und Berit Schmitz erklärte.
welt.de, abendblatt.de, ndr.de, mopo.de (Flughafen), abendblatt.de (Prozess)

Aufstieg naht: Der FC St. Pauli kann am Freitagabend mit einem Sieg gegen Hansa Rostock einen wichtigen Schritt in Richtung Aufstieg machen und sich bereits die Relegationsteilnahme sichern. Das Spiel dürfte spannend werden. Die Fans der Vereine sind sich herzlich abgeneigt. Die abstiegsbedrohten, gewaltbereiten Gästefans müssen in Plastikklos pinkeln, damit sie nicht wieder mit Keramik werfen. Der HSV versucht sich derweil nach dem wohl wieder verpassten Aufstieg für das Spiel am Sonnabend in Braunschweig zu motivieren. Im Umfeld herrscht natürlich keine Ruhe. Sportvorstand Jonas Boldt will sich gegen eine vorzeitige Entlassung wehren. Unterdessen wurden schwere Vorwürfe gegen den ehemaligen HSV-Vorstand Thomas Wüstefeld bekannt. Wegen Betrugsverdachts wurden mehrere Objekte von der Polizei durchsucht.
sportschau.de (FCSP), abendblatt.de (HSV), bild.de (Boldt), mopo.de (Wüstefeld)

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EXIT – Globale Migration im 21. Jahrhundert. Warum und wohin Menschen aufbrechen
Podiumsgespräch am Freitag, 26. April um 18 Uhr, Haus der Patriotischen Gesellschaft

Migration ist zum beherrschenden politischen Thema geworden, sie schürt Ängste, schafft Emotionen und führt zu mancher Vereinfachung. Der Bielefelder Migrationsforscher Prof. Dr. Thomas Faist analysiert im Gespräch mit Meinhard Schmidt-Degenhard, warum Menschen aufbrechen, wohin ihre Wege sie führen und wie globale Migration aktuell, aber auch mittelfristig unseren Planeten verändern wird. Wie kann eine faire und konstruktive Migrationspolitik aussehen? Infos und Anmeldung: shop.freiheit.org

Neuer Prozess: Zwei polnische Täter, die einen Kollegen fast zu Tode gequält hatten, könnten härtere Strafen erwarten mopo.de
Gutes Geschäft: Reederei Laeisz verkauft im Jubiläumsjahr Anteile am Autotransport auf Schiffen an die Reederei MSC ndr.de

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Seit Anfang des Monats, können Erwachsene in Deutschland legal kiffen, es gibt allerdings zahlreiche Einschränkungen unter denen der Besitz und der Erwerb von Cannabis erlaubt ist. Prof. Jens Reimer ist Facharzt für Psychiatrie am UKE, Leitung vom Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung und der Meinung, dass die Teillegalisierung, oder zumindest Entkriminalisierung von Cannabis ein Schritt in die richtige Richtung ist. Mit ihm spricht Host Clemens Benke in der aktuellen Folge von Hamburg Aktuell, dem Stadtnachrichtenpodcast von HAMBURG ZWEI. Hier und überall, wo es Podcasts gibt.

Wetter heute: Bewölkt mit Schauern bei ein bis acht Grad wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

75 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger wünschen sich weniger Autoverkehr in der Stadt, wie die vierte HUK-Mobilitätsstudie in Erfahrung gebracht hat. Das ist der höchste Wert im Vergleich der Bundesländer. Ebenso wie bei der Neigung den öffentlichen Nahverkehr zunehmend zu nutzen. Auch hier sind 25 Prozent die Spitze im Land. Zudem wird in Hamburg vermehrt gern Fahrrad gefahren. Die Mobilitätswende scheint auf gutem Weg zu sein.
abendblatt.de

Anzeige – Nachhaltigkeit bei Tchibo
Jede dritte Tchibo KundIn kauft Second-Hand-Kleidung: Die Beliebtheit von Second-Hand-Kleidung unter Tchibo Kundinnen und Kunden ist deutlich spürbar. Nach einem erfolgreichen Testlauf erweitert Tchibo sein Sortiment auf der Second-Hand-Plattform Sellpy. Neben Artikeln aus dem eingestellten Mietservice für Kinderprodukte, Tchibo Share werden nun auch ausgewählte Retouren angeboten, die nicht mehr als Neuware verkauft werden können. Kristina Kölling, im Tchibo Nachhaltigkeitsteam verantwortlich für neue Kreislaufmodelle, erklärt: „Das Projekt mit Sellpy hilft uns besser zu verstehen, was sich unsere Kundinnen und Kunden wünschen und wie der Second-Hand-Markt funktioniert.“
tchibo.com, Podcast 5 Tassen täglich

Europa – von Wolf Achim Wiegand

EU-Voten kurz vor Ultimo: Vor der Europawahl hat das EU-Parlament noch mehrere wichtige Beschlüsse gefasst. So wurde das lange debattierte Lieferkettengesetz mehrheitlich angenommen. Es zwingt große Unternehmen zu Maßnahmen gegen z. B. Kinder- oder Zwangsarbeit bei der Produktion im Ausland. Des Weiteren winkten die Abgeordneten eine Art Recht auf gute Luft durch: Ab 2030 werden strengere Vorschriften gegen Feinstaub usw. gelten und Bürger werden entschädigt, wenn sie wg. Verstoßes krank werden. Barzahlungen über 10.000 Euro sind bald verboten – entsprechende Geschäfte müssen digital getätigt werden, um Geldwäsche abzuwehren. Die nach heftigen Protesten in Brüssel gefürchteten Bauern werden von Bürokratie entlastet: Die Ökoregeln werden flexibler
europa.eu, ihk-nord.de

Die EU-Lieferkettenrichtlinie wird zu einer vermehrten bürokratischen Belastung der Unternehmen führen.
Bernhard Brons, Vorsitzender der IHK Nord kritisiert die Brüsseler Entscheidung.

Sorgen über EU-Spionageanfälligkeit: Die Verhaftung eines Mitarbeiters von AfD-Europaspitzenkandidat Maximilian Krah und weitere deutsche Spionagefälle haben Diskussionen um die Abwehrfähigkeit Europas ausgelöst. Experten sagen, es müsse mehr gegen moderne Ausforschung mit digitalen und hybriden Mitteln getan werden. Derzeit sind neben Deutschland viele weitere europäische Länder geheimdienstlichen Attacken ausgesetzt, insbesondere seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Österreich wurde erst Ende März von einem großen Skandal erschüttert. In Großbritannien sind zwei Männer angeklagt, verbotenes Material nach Peking geliefert zu haben. Auch in Spanien warnen Sicherheitsbehörden vor verstärkten Aktivitäten antiwestlicher Mächte.
euractiv.de

Britannia rules the waves: Großbritannien hat die Aufstockung seiner Verteidigungsausgaben bis zum Ende des Jahrzehnts auf 2,5 Prozent des Bruttosozialproduktes angekündigt – und fordert seine NATO-Partner in Europa auf, dem Beispiel zu folgen. Die Welt sei so gefährlich wie seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr, sagte der konservative Premierminister Rishi Sunak. Das Budget für die nächsten sechs Jahre soll knapp 82 Milliarden Euro betragen. Damit will das Vereinigte Königreich zur mit Abstand größten Verteidigungsmacht in Europa und zur zweitgrößten im transatlantischen Bündnis aufsteigen (bisher ist das die Türkei).
politico.eu

Θ STADT & LEBEN

Friktionen in der Kultur: Das Netzwerk Pro Quote Bühne hat zum Boykott des Thalia Theaters aufgerufen. Hintergrund ist, dass die Abschiedsspielzeit des scheidenden Intendanten Joachim Lux ein zu männerdominiertes Theater zeigen würde. Lux – man würde ihn als alten weißen Mann besetzen – verweist darauf, dass er mit dem Spielplan seinen guten alten Zeiten huldigen wolle, als man noch nicht so auf Geschlechterparität geachtet habe. Das Abendblatt empört sich derweil, dass bald die Kölner die Hamburger Literatur bestimmen. Das Hamburger Harbour Front Festival legt in diesem Jahr eine künstlerische Pause ein. Nun will das in Köln sehr erfolgreiche Lit.Cologne die Lücke füllen. Die Kulturbehörde zeigt sich aufgeschlossen und stellt eine finanzielle Unterstützung der Kölner Bemühungen in Aussicht.
abendblatt.de (Theater), abendblatt.de (Literatur)

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Wie entstand das berühmteste Tagebuch der Welt? Das Tagebuch der Anne Frank zählt zu den meistgelesenen Büchern der Welt. Doch die Geschichte seines Erfolgs war geprägt von Hindernissen und Rückschlägen. Auch in Hamburg reagierte man damals mit Kritik und Ablehnung auf die Veröffentlichung. Der Autor Thomas Sparr berichtet von der Entstehung des Tagebuchs der Anne Frank, von seinem Erfolg und warum es uns bis heute fasziniert. Die Veranstaltung „Anne Frank in Hamburg“ findet am Mittwoch, den 8. Mai um 19 Uhr im KörberForum statt. Hier können Sie sich zur kostenlosen Veranstaltung anmelden.

Restaurant-Tipp – Fish and Chips in der Schanze: Der Fischimbiss Schabi am Schulterblatt 60 hat so viele Fans in der Stadt, dass er nicht mal eine eigene Internetpräsenz benötigt – die treue Gemeinschaft der Fischfreunde findet den Weg auch ohne Website. Die wenigen Plätze auf den Bänken im Außenbereich, die dann noch nicht besetzt sind, werden bei schönem Wetter ohnehin ruck, zuck vom Schanzen-Laufpublikum eingenommen. Mit bestem Blick auf das Treiben in der Schanz lassen sich die Menschen dann saftige Fischfilets, Gambas und Calamaris mit crispy Kartoffelchips schmecken und dabei die Sonne auf die Teller scheinen.
genussguide-hamburg.com

Kulturtipp – von Hedda Bültmann
Dr. Fischer aus Genf oder Die Bomben-Party: Wie beeindruckend Figurentheater sein kann, zeigt die Bühne Cipolla. Mit ausdrucksstarken Masken, Puppen und Live-Musik inszeniert das Ensemble aus Bremen Literatur-Klassiker: poetisch und sinnlich. Heute ist die Bühne Cipolla zu Gast am Altonaer Theater mit dem Roman von Graham Greene. Ein spöttisches Gleichnis auf die Habgier des Menschen. Der Milliardär Dr. Fischer veranstaltet regelmäßig Partys in seinem Haus. Nur, um die Gäste mit menschenverachtenden Spielchen zu demütigen. Da im Gegenzug teure Uhren und Millionenschecks verteilt werden, kommen sie dennoch alle immer wieder – außer seine Tochter, die das Elternhaus seit langem meidet.
altonaer-theater.de

Haben Sie schon einmal in der Laeiszhalle selbst mitgesungen? Am Sonnabend um 19.30 Uhr gibt es die Gelegenheit im Kleinen Saal der Laeiszhalle. Der Kodály-Chor Hamburg lädt zum Konzert „Volkslieder im Spiegel – Romantische Gefühlswelten in vier Szenen“ ein. Die ausgelassene Fröhlichkeit des gemeinschaftlichen Singens wird die Jahreszeiten als Spiegel der romantischen Gefühlswelten feiern. Tickets gibt es im Ticketshop der Elbphilharmonie. Für die Leserinnen und Leser des Hamburger Tagesjournals verlosen wir zweimal zwei Karten für das Konzert! Schicken Sie einfach eine E-Mail mit dem Betreff „Spiegel der Jahreszeiten“ an hamburg@tagesjournal.de.

Θ FOFFTEIN

Frank Otto importiert nigerianisches Erdgas: Der Versandhauserbe verstehe sich gut auf Sammelbestellungen, lobt sein neuer Chef Johannes Schuetze den Vertriebsmitarbeiter West. Bislang galt der nicht unvermögende Freigeist Otto eher als Klimaschützer und Unternehmer, der umweltschädlichen Energieträgern und Cannabis-feindlichen Ländern mit eingeschränkter Pressefreiheit eher kritisch gegenübersteht. Die Johannes Schuetze Vertriebs AG hat wohl einen Draht zu Bundeskanzler Olaf Scholz, der im Winter in Afrika war, um den Energieimport vorzubereiten.
johannesschuetze.com, tagesschau.de

Heute ist der Tag des Baumes. Wir wünschen Ihnen einen schönen Donnerstag.

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