Beben am Kurzen Olaf, Hafen sortiert sich neu, Überraschung in der Justiz, Trainer-Debatte beim HSV, Mediation in der HafenCity

Guten Morgen: Elbtowerchen. *

Θ HAMBURG

Auf dem Elbtower liegt wohl kein Segen: Am Montagabend hat der Bauherr Signa ihren für den Elbtower zuständigen Manager, Timo Herzberg fristlos rausgeschmissen. Es bestehe der Verdacht auf grobe Verletzungen der Pflichten als Vorstandsmitglied, teilte das selber angeschlagene Unternehmen mit. Herzberg ist auf jedem Foto mit SPD-Kanzler Olaf Scholz, der das Projekt Elbtower 2017 im Kaisersaal des Rathauses als Bürgermeister mit Signa vorgestellt hatte. Herzberg war das Gesicht des Elbtowers in Hamburg. Der eloquente Plauderer stand in der Hamburger Gesellschaft für das Projekt. Nun hat auch die HafenCity GmbH keinen bekannten Ansprechpartner mehr. Ein ehemaliger vom ehemaligen Signa-Chef René Benko gut situierter österreichischer Kanzler soll der neue Kontakt für das Hamburgische Vorzeigeprojekt sein.
faz.net, nzz.ch

Keine Strategie und kein Geld: Die lang erwartete nationale Hafenstrategie kommt später und soll auch keine höhere Finanzierung durch den Bund vorsehen, wie bei der Bahnkonferenz „Schienengüterverkehr und Seehäfen“ in der Handelskammer bekannt wurde. Bislang fließen 40 Millionen Euro an die Häfen, die in Zukunft auf eine Milliarde Euro hoffen. Das zusätzliche, aber unrealistische, Geld würde in Hamburg helfen, um die schon gute Hinterlandanbindung per Bahn weiter auszubauen. Daran dürfte auch die Reederei MSC interessiert sein, denn die Hafenbahn ist ein profitabler Teil der HHLA, an der die italienische Familie sich beteiligen will. Der Weitertransport der Container über das Netz der Deutschen Bahn wird indes schwieriger, weil für viele Investitionen noch das Geld fehlt oder Baustellen den Güterverkehr behindern. Ab Hamburg wird es in den nächsten Jahren auf allen Hauptverkehrsachsen zu längeren Sperrungen kommen.
welt.de, pressebox.de, sat1regional.de

Ich werbe mit Blick auf die Schiene dafür, cool zu bleiben
Der grüne Verkehrssenator Anjes Tjarks glaubt, sein FDP-Kollege im Bund, Verkehrsminister Volker Wissing werde schon Wege der Finanzierung finden.
welt.de

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Tipps von Profis gegen den Fachkräftemangel: Am 14. Dezember gibt es in der Handelskammer praktische Lösungsansätze, wie Unternehmen erfolgreich eines der drängendsten Probleme für die Zukunft überwinden können. Die Veranstaltung „Netzwerkforum für kleine und mittlere Unternehmen: Talente gewinnen & halten – Lösungen für die Praxis“ läuft von 15 -19 Uhr. Sichern Sie sich über die Anmeldung einen der Plätze, die Teilnahme ist kostenlos. Bei Cocktails und Snacks tauschen Sie sich mit unseren Speakerinnen und Speakern sowie anderen Unternehmen zum Thema Fachkräftesicherung aus. Im Hamburg 2040-Blog gibt es eine Vorschau auf die Expertise.

Überraschende Wende: Hamburgs Generalstaatsanwalt Jörg Fröhlich hat nach medialer Kritik noch einmal die Akten zu den mutmaßlichen Polizeiübergriffen beim G20-Gipfel 2017 gesichtet. Und nun gibt es tatsächlich den ersten Prozess gegen drei Polizisten, die damals einen Teilnehmer einer Protestaktion geschlagen haben sollen. 157 Fälle waren zuvor ohne Anklage eingestellt worden. Außerdem gibt es zwei weitere Fälle, in denen eine Anklage folgen könnte. Ein Verfahren gegen drei Polizisten, die einer Tänzerin das Bein gebrochen hatten, wurde hingegen eingestellt. Es konnte nicht geklärt werden, wer genau auf die Frau eingeschlagen hatte.
ndr.de, mopo.de

Geht doch
Gerichtsreporterin Elke Spanner ist über die juristische Neuausrichtung freudig überrascht.
zeit.de

Unterschiedliche Wege: Der HSV hat mit 23 anderen Vereinen für den Einstieg eines Investors in die Deutsche Fußball Liga gestimmt. Für sechs bis neun Prozent an einer Vermarktungsgesellschaft sollen bis zu einer Milliarde Euro fließen, die in die Infrastruktur der ersten und zweiten Liga investiert werden sollen. FC St. Pauli-Präsident Oke Göttlich hatte erfolglos dagegen gestimmt, nimmt die Entscheidung aber sportlich. Auch bei den Trainern gibt es bei den Vereinen Unterschiede. Während die Kiezkicker unbedingt mit Trainer Fabian Hürzeler verlängern wollen, ist in der Stadt eine heftige Diskussion darüber entbrannt, ob HSV-Trainer Tim Walter und Sportvorstand Jonas Boldt noch die richtigen Männer auf ihren Posten sind. Für den Aufstieg stehen sie jedenfalls nicht. Aber das Stadion ist immer voll.
abendblatt.de, manager-magazin.de, mopo.de, ndr.de

Ich bin ganz klar pro Walter / Boldt und kann diese Hire and Fire Mentalität der Hamburger Medien und einiger „Edel Fans“ einfach nicht mehr ertragen!
Miniatur Wunderland-Chef Frederik Braun sieht den HSV gut aufgestellt.
facebook.jmwell

Knackiges Gegenpressing, fertig ist die Laube!
Journalist Martin Sonnleitner sieht wenig taktisches Geschick von Walter.
facebook.jmwell

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Ich möchte in einer Gesellschaft leben, in der Betroffene Gerechtigkeit erfahren.
Nina Fuchs, Initiatorin des Vereins „K. O. – Kein Opfer e. V.“, berichtet im (fast) täglichen Podcast „Wie ist die Lage?“ von ihrem Kampf um Gerechtigkeit nach ihren eigenen Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt. Außerdem spricht sie über „victim blaming“ und Präventionsarbeit.
Es war mir immer wichtig, kleinen Produzenten eine Chance zu geben.
Jan Schawe hat nach 16 Jahren Geschäftsführung seine Feinkostmarke „Mutterland“ verkauft. Er erzählt im Podcast von seinem Berufsweg.
Alle Folgen „Wie ist die Lage?“ hören Sie hier und von Montag bis Freitag um 12 Uhr bei ahoy radio.

Schicht an der Kaikante: Der langjährige streitbare Hafen-Verbandschef Gunther Bonz hat heute seinen letzten Tag in diesem Amt abendblatt.de
Hapag Lloyd plant Großsegler: 4.500 Container sollen mit Achtmaster und einem für grünes Methanol tauglichen Motor befördert werden ndr.de
Hapag Lloyd präsentiert Caspar David Friedrich: Reederei durfte zuerst in die Ausstellung in der Kunsthalle einladen. Noch vor dem Bundespräsidenten am Mittwoch facebook.goetz.t.wiese
Keine Böller: Jungfernstieg und Rathausmarkt bleiben an Silvester Verbotszonen ndr.de
Immobilienpreise sinken: Um knapp zehn Prozent bei Angebotspreisen seit April 2022 abendblatt.de
Flughafen im Trend: Bei Google interessierten sich 2023 viele Menschen für den Airport abendblatt.de

Wetter heute: Bewölkt bei vier bis sechs Grad. wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

Eine Million Genkopien des Coronavirus pro Liter schwimmen derzeit in deutschen Abwässern. Die Zahl der gemessenen Virenlast ist stark angestiegen und liegt in Hamburg fast wieder auf dem Niveau von Mitte 2022. Offiziell liegt die Inzidenz nur bei 29, aber es wird auch kaum getestet. Doch jeder vierte Abstrich bei Erkältungspatienten weist Corona nach. Gesundheitsminister Karl Lauterbach warnt deshalb vor Weihnachtsfeiern in Innenräumen.
mopo.de, ndr.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Länger arbeiten, weniger Migration: CDU stellt Zukunftskonzept nach Merkel vor tagesschau.de

Die CDU hat zwei Jahre nach dem Machtverlust wieder Tritt gefasst. Sie ist die wahre Partei der Zeitenwende.
Die FAZ flippt fast aus, angesichts der Neuausrichtung der Christdemokraten.
twitter.faznet

75 Jahre FDP: Jubiläum in schwierigen Zeiten, aber auch mit vielen dornigen Chancen tagesschau.de

Europa – von Wolf Achim Wiegand

EU-Veto gegen Klima-Kommuniqué: Die UN-Klimakonferenz COP28 in Dubai geht jetzt gerade zu Ende – eigentlich. Nach einem Eklat mit Beteiligung der Europäischen Union gingen die Verhandlungen um eine Weltstrategie gegen den Klimawandel nachts hinter verschlossenen Türen unverdrossen weiter. Grund: Die EU droht, die Konferenz zu verlassen, falls der vorgelegte Abschlusstext nicht geändert wird. Darin fehlt der Begriff „Ausstieg aus fossilen Brennstoffen“. Das lässt Raum für Kohle, Öl und Gas – was diverse Regierungen und Klimalobbyisten bis aufs Blut wurmt, weil sie nur Erneuerbare tolerieren. EU-Chefunterhändler Wopke Hoekstra: „Enttäuschend, unzureichend, unangemessen.“ Kommt ein Kompromiss oder platzt COP28? Zeit für Verhandlungen ist noch vorhanden.
zeit.de

EU in Chinas Handelsfesseln: „Warme Worte, keine Ergebnisse“ (taz) und „Die Europäer bekommen ihre Abhängigkeit vorgeführt“ (WirtschaftsWoche) – so charakterisieren Beobachter den Verlauf des beendeten EU-China-Gipfels in Peking. Abhilfe bahne sich nicht an, weil die kommunistische Volksrepublik sich weigere, den Europäern signifikante Zugeständnisse beim ungleichen Handel zu machen. „Europa ist auf den Handel mit China deutlich stärker angewiesen als umgekehrt,“ analysiert das RedaktionsNetzwerk Deutschland (rnd). China sei nunmehr der größte Importeur in die EU vor den USA und Großbritannien. Besonders bitter ist diese Marktmacht bei Hightech-Rohstoffen wie Seltenen Erden, die Peking schon mal künstlich verknappt.
rnd.de

Wirtschaft will keinen Nationalismus: Was beunruhigt deutsche Führungspersonen in Europa ganz besonders? Laut einer Umfrage des digitalen Verlagshauses Table Media fürchten Entscheiderinnen und Entscheider die wachsende Zahl nationalistischer Regierungen in der EU „mehr als andere politische Entwicklungen in Europa“. Von den 3.000 befragten hochrangigen Interessenvertretern stimmten rund 70 Prozent dieser Aussage zu. Dahinter kommen erst in weitem Abstand (28 Prozent) die Probleme mit dem Arbeitsmarkt und Renten.
table.media

Θ STADT & LEBEN

Mediation in der HafenCity: Neben dem Elbtower-Desaster steht auch das im Bau befindliche Westfield Überseequartier in der Kritik. Hier streitet eine Initiative mit der Stadt über den Bebauungsplan. Das Oberverwaltungsgericht hat die Stadt nun zu einer Mediation mit den Anwohnern aufgefordert. Kritisiert werden zum Beispiel falsche Verkehrsprognosen, denn es ist zu erwarten, dass viele Autos und Lastwagen den neuen Publikumsmagneten ansteuern werden. Das bringt Lärm und schlechte Luft. Auch die Abgase, die die Kreuzfahrtschiffe vom Terminal hinter dem Quartier in den Stadtteil blasen, seien bei den Planungen bisher nicht berücksichtigt worden. Zudem könnte sich das ohnehin spezielle Klima im Stadtteil im Sommer durch die aufgeheizten Betonmassen verändern.
abendblatt.de, stadtlandkunst-hamburg.de

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Berufsbegleitende Ausbildung zum*r Mediator*in: „Konflikte fordern uns heraus“ sagt Gary Friedman in seinem gleichnamigen Praxis-Buch. Wir lehren Sie/euch, als „Neutrale dritte Person“ mit Streit professionell, zielführend und praxisnah umzugehen: Mediation als Haltung und als Methode! IMKA Hamburg- das Institut für Mediation, Konfliktmanagement und Ausbildung-, bietet am 19. Januar 2024 bis 21. Januar 2024 den nächsten Einführungskurs in die anerkannte und zertifizierte Ausbildung an. Infos unter: imka.net oder direkt mailen an antje.rechenberg@imka.net

Spot on: Hamburg Startups – Immer mehr Menschen in Deutschland leiden unter psychischen Erkrankungen, sind hochsensibel oder fühlen sich überlastet. Mit ihrer App jumiwi und über eine Community möchte die Gründerin Chris Gust ihnen helfen. Eine Hilfe für berufliche Quereinsteiger bietet das Startup Skillbased mit seiner Jobplattform. Hier zählen persönliche Fähigkeiten und nicht Lebensläufe und Zeugnisse. Fachkräftemangel in der Gastronomie? Zumindest was das Küchenpersonal betrifft, könnte das bald kein Problem mehr sein, wenn die Kochroboter von GoodByzt die Arbeit übernehmen.
jumiwi, skillbased, goodbytz

Restaurant-Tipp – Mittagstisch in St. Georg: Auf der Menükarte des „Le Restaurant“ am Lübeckertordamm stehen Spezialitäten vorwiegend aus verschiedenen asiatischen Ländern. Auch in der Mittagspause kann man sich eine Auszeit mit asiatischen und teilweise auch deutschen Gerichten aus einem attraktiven Mittagsangebot gönnen.
le-restaurant.de

Kulturtipp – von Hedda Bültmann
Hempel’s Beatles-Show: „No Hamburg, no Beatles,“ sagt der große Beatles-Autor Mark Lewisohn. Der Geist der Fab Four ist auf St. Pauli noch an vielen Orten zu spüren. Wo weiß Stefanie Hempel. Sie hat vor Jahren die musikalische Beatles-Tour initiert und führt die Besucher an die Originalschauplätze, die Musikgeschichte schrieben. Diese erzählt Hempel jetzt auch im St. Pauli Theater: Einblicke hinter die Kulissen, Anekdoten aus ihrer wilden Anfangszeit in Hamburg auf St. Pauli, wo die Beatles, laut John Lennon, „erwachsen“ wurden. Und natürlich werden auch die größten Songs performt. Mitsingen heute um 20 Uhr ist erwünscht.
st-pauli-theater.de

Θ FOFFTEIN

Puan Klent bleibt Puan Klent: Weil die Stiftung des bekannten Hamburger Landschulheims auf Sylt und die zuständige Sozialbehörde unterschiedliche Vorstellungen hatten, sind Fördergelder des Bundes verfallen. Für 15 Millionen Euro sollte ein modernes „Dünendorf“ für Begegnungen, Tagungen und Freizeit entstehen. Stattdessen stehen jetzt nur 900.000 Euro zur Verfügung, um alles so zu erhalten, wie es ist. Und das ist ja gar nicht so schlecht.
spiegel.de

Heute ist der Tag der Neutralität. Wir wünschen Ihnen einen schönen Dienstag.

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