Medien sind wichtig, „Die Schande beim Namen nennen“, Zustand der Demokratie, Generation Sorge

Guten Morgen: Benennen. *

Θ HAMBURG

– Leitartikel –
Medien sind wichtig: Das will der Senat – wenngleich nicht immer besonders geschickt – in diesen Tagen bemüht betonen. Am Dienstag wurde dazu eine „Hamburger Erklärung“ unterzeichnet, die im Rahmen der Initiative #UseTheNews Desinformation entgegenwirken soll. Am Abend eröffnete Bürgermeister Peter Tschentscher den Hamburger Mediendialog im Rathaus und betonte die Wichtigkeit von glaubwürdigen Medien. Die können auch den Zusammenhalt der Gesellschaft verstärken, der aber schon besser als oft angenommen sei, verriet anschließend der Soziologe Steffen Mau. Es seien eher geplante oder plötzliche Aufreger, die den öffentlichkeitswirksamen Eindruck vermitteln (sollen), als gäbe es einen Bruch in der Gesellschaft.
hamburg.de, abendblatt.de, facebook.NicoLumma

Lasst uns über Sylt sprechen.
Die Aufregung über die Vorfälle in Sylt mit rechtsradikalem Gesang gegen Ausländer sei auch den neuen digitalen Möglichkeiten geschuldet, befand die Diskussionsrunde mit Mediensenator Carsten Brosda. Solche Menschen habe es wahrscheinlich schon vor Jahrzehnten in analogen SPD-Ortsverbänden gegeben. Aber dort seien sie besser eingehegt gewesen.

„Die Schande beim Namen nennen“: Die Bild-Zeitung wehrt sich gegen Kritik an ihrer Berichterstattung über die Ereignisse auf Sylt. Ein Medienanwalt hatte die identifizierende Berichterstattung der Zeitung für rechtswidrig befunden. Unter den Identifizierten ist auch eine junge Hamburgerin, die in der Folge ihren Job bei einer Influencerin verlor und nun auch vor dem Ende ihres Studiums an der HAW steht. Die Hochschule – an der auch die „Hamburger Erklärung“ unterzeichnet wurde – will sie nun exmatrikulieren. Auch andere Teilnehmer des Kampen-Chores haben ihren Arbeitsplatz verloren. Ob die Kündigungen oder die Exmatrikulation juristisch Bestand haben werden, ist allerdings noch umstritten. Die Mopo rät derweil zu Besonnenheit.
kress.de, mopo.de

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Die Friedrich-Ebert-Stiftung lädt zur Diskussion: „Was bleibt? Lehren aus 20 Jahren Afghanistaneinsatz“, Donnerstag, 30. Mai 2024, 19 Uhr, Kulturschloss Wandsbek.
Es diskutieren Aydan Özoğuz (MdB) und Anna Geis (Politikwissenschaftlerin, Helmut-Schmidt-Universität); beide Mitglied der Enquete-Kommission Lehren aus Afghanistan für das künftige vernetzte Engagement Deutschlands), Waslat Hasrat-Nazimi (Journalistin/Autorin: „Die Löwinnen von Afghanistan: Der lange Kampf um Selbstbestimmung“), und Mirco Günther (Leiter Asienreferat, Friedrich-Ebert-Stiftung): Was waren die Fehler in Afghanistan? Was wären Alternativen gewesen? Wie wirkt sich der Einsatz weiterhin aus? Anmeldung unter: fes.de

75 Jahre Grundgesetz: Die Bürgerschaft debattiert in ihrer Sitzung am Mittwoch über die Segnungen des Grundgesetzes für Demokratie und Freiheit. Die Demokratie müsse heute mehr denn je vor ihren Feinden geschützt werden, fordern SPD und Grüne. Dem schließt sich die Linke an, die dem Islamismus in Hamburg Einhalt gebieten will. Außerdem soll über Kostensenkungen beim Bauen debattiert werden, die mit dem Gebäudetyp E erreicht werden sollen, der den Bauherren weniger Auflagen machen soll. Rot-Grün will zudem die Schuldenbremse im Bund weiterentwickeln, um mehr Investitionen in die Infrastruktur zu ermöglichen.
abendblatt.de, hamburgische-buergerschaft.de

Entscheidung naht: Der Senat will noch vor der Sommerpause den Deal mit der Reederei MSC in der Bürgerschaft durchwinken lassen. Zur Vorbereitung der Entscheidung, ob die italienische Familie ein guter Partner für die HHLA sein wird, tagte am Dienstag der Bürgerschaftsausschuss, um dem Verlangen der Opposition nach mehr Informationen nachzukommen. Dem wurde allerdings von Rot-Grün nicht Rechnung getragen, kritisieren CDU und Linke. Es wurde allerdings wieder alles von jedem gesagt. Die clevere Reederei sei ein schlechter Partner, sagen die einen. Gerade ein cleverer Partner im darbenden Hafen sei doch gut, sagen die anderen. Die Wahrheit liegt auf dem Platz, heißt es bei Kickern und Journalisten.
welt.de, abendblatt.de, ndr.de

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HAMBURG AKTUELL – Der Stadtnachrichten Podcast von HAMBURG ZWEI: Wie ist die aktuelle Nachrichtenlage in unserer Stadt? Über unsere Hamburg Themen der Woche spricht Clemens Benke mit unserem Politik-Experten Mathias Adler, Herausgeber des Hamburger Tagesjournals, mit unserer Chef-Reporterin Carolina Koplin und mit Markus Steen aus unserer Stadtnachrichten-Redaktion. Außerdem regelmäßig mit dabei: spannende Gäste und Entscheidungsträger aus Hamburgs Politik, Sport, Gesellschaft und Kultur. Immer montags bis freitags um 17 Uhr in HAMBURG AKTUELL.
hamburg-zwei.de

Kontinuität in der Handwerkskammer: Hjalmar Stemmann bleibt Präsident bis 2029 hwk-hamburg.de
Justiz entschuldigt sich: Verurteilter Todesraser bleibt länger von Haftantritt verschont abendblatt.de
Anschlag auf Grünen Büro: Bundestagsabgeordneter Till Steffen ist in Eimsbüttel betroffen ndr.de
100 Jahre Chilehaus: Das Weltkulturerbe behauptet sich auch in modernen Zeiten ndr.de

Wetter heute: Wechselnd bewölkt mit Schauern bei zwölf bis 18 Grad wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

254 Millionen Euro mehr Steuereinnahmen als bislang erwartet, wird Hamburg bis 2028 erzielen. Damit stehe Hamburg stabiler da, als der Bund, resümierte Finanzsenator Andreas Dressel. Während das Aufkommen der Gemeinschaftssteuern sinkt, entwickeln sich für Hamburg besonders die Einnahmen aus der Lohn- und Gewerbesteuer positiver als in der vergangenen Steuerschätzung prognostiziert. Dennoch sieht Dressel bei der Haushaltsplanung „für weitere Ausgabenwünsche keinen Raum“.
ndr.de, abendblatt.de

Europa – von Wolf Achim Wiegand (WAW)

Au revoir und tschüss, Macron und Scholz? Der gestern beendete dreitägige Staatsbesuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Deutschland markiert womöglich das Ende des deutsch-französischen Motors in Europa. Das glauben trotz zur Schau getragener Harmonie zumindest ausländische Beobachter. So analysiert das einflussreiche Informationsportal Politico, Bundeskanzler Olaf Scholz und Macron wirkten in der EU wegen vieler Differenzen „zunehmend wie lahme Enten“: „Innenpolitisch geschwächt und unfähig, Vertrauen in eine gemeinsame Vision für die Union zu wecken“. Stattdessen stiegen Politiker wie Polens Premierminister Donald Tusk, Estlands Kaja Kallas und Italiens Giorgia Meloni zu wichtigen Akteuren auf.
politico.eu

Schlapphut als Regierungschef: Ein Ex-Geheimdienst-Chef soll Ministerpräsident unseres Nachbarlandes Niederlande werden. Der parteilose Dick Schoof ist auserkoren, das neue rechtsgerichtete Kabinett anzuführen. Wahlsieger Geert Wilders von der rechtsradikalen Freiheitspartei PVV hatte auf das Amt verzichtet. Der zurzeit höchste Justizbeamte und Anti-Terrorspezialist Schoof steht einer Koalition aus PVV, liberaler VVD, dem zentristischen Neuen Sozialvertrag und der Bauern-Bürger-Bewegung vor. Nur die VVD hat Regierungserfahrung. Herzensthema des Bündnisses: Eindämmung der Zuwanderung. Der bisherige Ministerpräsident Mark Rutte ist nach 13 Amtsjahren als neuer NATO-Generalsekretär im Gespräch.
sueddeutsche.de

Georgien für EU verloren: Das Parlament in der Schwarzmeerrepublik Georgien hat das Veto der Präsidentin gegen das umstrittene Gesetz über „ausländische Agenten“ überstimmt, das die Opposition ähnlich wie in Russland gängeln soll. Damit dürfte der Traum von Millionen, EU-Mitglied zu werden, vorbei sein. srf.ch

China pampert EU-Extreme: Eineinhalb Wochen vor der Europawahl hat der Forschungsbericht einer unabhängigen Denkfabrik den Einfluss Chinas auf europäische Parteien der extremen Linken und Rechten enthüllt amo.cz

Θ STADT & LEBEN

Terminhinweis
Science City Day – 1. Juni. Forschungscampus Bahrenfeld, Albert-Einstein-Ring 8-10. 11.30 Uhr.
Mit der Science City Hamburg Bahrenfeld entsteht bis in die 2040er Jahre ein neuer Stadtteil Hamburgs, der der Wissenschaft gewidmet ist, aber auch mit attraktiven Wohn- und Freizeitangeboten ein Magnet für Studierende, Wissenschaftler und Kreative aus aller Welt werden soll. Der Science City Day am 1. Juni soll einen ersten Einblick in den geplanten Stadtteil geben. Hauptveranstaltungsorte sind der Campus Bahrenfeld und das Science City Infocenter am Albert-Einstein-Ring.
Aus der wöchentlichen Terminübersicht der hamburg-news

Restaurant-Tipp – Asiatisch in der HafenCity: Das Sala Thai bietet eine Speisekarte mit köstlichen thailändischen Gerichten. Eine Mahlzeit besteht hier meist aus vielen Kleinigkeiten wie Tom Ka Gai, Glasnudelsalat mit Krabben und Schweinefleisch und gegrilltem Entenfleisch mit pikanter Chilisoße. Das Ambiente ist geschmackvoll und lauschig. Wer will, macht es sich ohne Schuhe auf dem Boden an niedrigen Tischen bequem. Bei schönem Wetter sitzt es sich ganz herrlich auf der kleinen Außenterrasse der Filiale in der Hafencity. Der richtige Ort für ein romantisches Treffen mit anschließendem Hafenspaziergang.
hamburg.de

– Kulturhinweis –
Für einen unbehausten Dichter schuf der Künstler Tim Ulrichs ein bemerkenswertes Denkmal. Nachzulesen im aktuellen Kunstflâneur – das Online-Magazin, das über zeitgenössische Kunst in der Metropolregion Hamburg informiert. Zweimal im Monat. Immer mittwochs. Hier erhalten Sie einen regelmäßigen Überblick über die aktuellen Kunst-Termine in der Stadt. Anmeldung über kunstflaneur.de. Zudem finden Sie den Kunstflâneur auch auf Instagram @kunstflaneur_hamburg

Knust Bites: Harbour Violett + Halbtrocken – Harbour Violet ist buchstäblich ein Hafen von Geschichten aus dem echten Leben über persönliche Erfahrungen, Selbstfindungsprozesse und Plot-Twists, die Musikerin Jana gekonnt in ein Gewand aus groovy Gitarren und charismatischen Vocals kleidet. Halbtrocken bringt seit Sommer 2023 bringt mit ihrer Gibson in den Händen Glitzer in die Augen und Farbe auf die Backen ihrer Zuhörer/innen. Ab 17 Uhr im Knust.
hamburg.de

Θ FOFFTEIN

Generation Sorge: Gemeinhin schreibt man jungen Menschen einen optimistischen Blick auf die Zukunft zu. Folgt man jedoch der neuen Studie „Junges Europa 2024“ der Tui Stiftung, besteht das Denken der nächsten Generation eher aus Sorgen. Zwar stehen die 16- bis 26-Jährigen in der EU klar hinter der Demokratie und deren Prinzipien. Doch zugleich schwindet das Gefühl, ihre Interessen würden ausreichend vertreten. Mehr als jeder Zweite glaubt, Politiker würden sich nur wenig um Belange der Jüngeren kümmern. Besonders sorgenvoll sind die Jungen in Deutschland und Griechenland. Allen jungen Europäern gemeinsam ist: Klima- und Umweltschutz ist mit großem Abstand nicht mehr ihr wichtigstes Thema, sondern die Migration.
tui-stiftung.de (WAW)

Heute ist der internationale Tag der Friedenstruppen der Vereinten Nationen. Wir wünschen Ihnen eine schöne Wochenmitte.

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