Guten Morgen: Woche. * Weichenstellungen. *
Θ HAMBURG
Krönchen richten: Nach dem erfolgreichen Zukunftsentscheid, der das Ziel des Senats für den Zeitpunkt der Klimaneutralität pulverisiert hat, ordneten der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher und die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank die Folgen ein. Beide wiesen darauf hin, dass bis 2030 keine schnellen Maßnahmen erforderlich seien. Allerdings müssen bis 2027 verbindliche Jahresziele entwickelt werden. Ohne die Mitwirkung des Bundes sei das Ziel der Klimaneutralität Hamburgs schon 2040 allerdings nicht erreichbar. Man wolle zudem die Industrie verteidigen und für die Bürger auf Sozialverträglichkeit achten. Fegebank betonte die Chancen; immerhin habe man nun das modernste Klimagesetz Deutschlands.
welt.de, ndr.de, abendblatt.de, mopo.de, facebook.andreas.dressel, taz.de
„Wir wollen den Befürwortern Hoffnung geben und den Gegnern die Hand reichen.“
Man wäre gern Mäuschen beim SPD-Handkreis in der Senatssitzung am Dienstag.
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Das nächste Mal besser kommunizieren.
Die Kommunikation bei Bürgerentscheiden und Ratsbegehren gehört zu unserem Spezialgebiet. Vier- bis fünfmal im Jahr konzipiert und steuert Straub & Straub (Hamburg, Hannover, Stuttgart) im Auftrag von Kommunen und Projektpartnern öffentliche und interessengestützte Kommunikation – bei Bürgerdialogen, großen Change- oder Infrastrukturprojekten. Unsere Erfolgsquote – nahezu 100 Prozent. Mehr lesen Sie hier
Wirtschaft ist pessimistisch: In der Wirtschaft wird der Zukunftsentscheid mit großer Besorgnis gesehen. Zwar wird das Ergebnis demokratisch anerkannt, doch Kammern und Verbände befürchten Standortnachteile, Arbeitsplatzverluste und steigende Mieten. Industrievertreter warnen vor Deindustrialisierung und Produktionsverlagerungen. Der Hafen sieht Wettbewerbsnachteile durch neue Restriktionen. Auch Immobilienverbände kritisieren hohe Kosten und Unsicherheiten für Unternehmen und Bürger. Die Handelskammer warnt vor starren Vorgaben und befürchtet Rückschritte im Wettbewerb um Investitionen und Innovationen.
bild.de, abendblatt.de, mopo.de, ndr.de
„Es ist zu befürchten, dass der Standort Hamburg durch diese unsicheren Rahmenbedingungen im Wettbewerb um Investitionen, Arbeitsplätze und Innovationen zurückfällt.“
Präses der Handelskammer Norbert Aust hadert mit diesem Hamburg 2040.
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Hamburgs Industrie ist Herausforderungen von innen und außen ausgesetzt: Geopolitische Verwerfungen mit knappen Ressourcen, Fachkräftemangel und der Antrieb hin zu klimaneutralem Wirtschaften. Unternehmerischer Initiative stehen Kontrollambitionen wie der sogenannte Hamburger Zukunftsentscheid gegenüber. Über den Weg zum nachhaltigen Erfolg diskutieren Unternehmen wie Aurubis, 1KOMMA5°, traceless materials und weitere unter anderem mit Hamburgs zweiter Bürgermeisterin Katharina Fegebank. Diskutieren Sie mit, beim Tag der Hamburger Industrie, am 15. Oktober ab 16 Uhr, in der Handelskammer: Anmeldung hier.
Viel los vor Gericht: Im Block-Prozess wurde HPA-Chef Jens Meier befragt. Er soll für Eugen Block und dessen Anwalt einen Kontakt zu Sicherheitsfirmen hergestellt haben. Allerdings will er nicht den Kontakt zur israelischen Firma Cyber-Cupula hergestellt haben, die als Entführer der Kinder von Christina Block aus Dänemark angesehen wird. Die auf seinen Datenträgern gefundene Begrifflichkeit „Dänisches Projekt” sei keine gute Idee gewesen, räumt Meier ein. Anschließend wurde ein Tagebuch des gesuchten Chefs von Cyber-Cupula im Gericht verlesen. Es liest sich wie ein detaillierter Ablaufplan der geplanten Entführung mit zwischenzeitlichen Entlohnungen. Dies würde die These der sich selbst beauftragenden Entführer widerlegen. Am Mittwoch wird der Prozess fortgesetzt.
welt.de, ndr.de
Wetter heute: Bewölkt bei zehn bis 15 Grad wetter.net
Θ ZAHL DES TAGES
43,7 Prozent der Wahlberechtigten nahmen an den Volksentscheiden über Klima und Grundeinkommen teil. Das ist ein guter Wert für eine Abstimmung ohne Unterstützung durch eine parallele politische Wahl. Für den Zukunftsentscheid stimmten 53,2 Prozent. In den Wahllokalen lag die Zustimmung mit 56,3 Prozent für den Zukunftsentscheid höher als unter den Briefwählern. In zentralen Stadtteilen stimmten mehr Menschen für das Klimagesetz, in äußeren Wohngebieten überwogen die Nein-Stimmen. Damit zeigte sich eine politische Neuverteilung: Das Abstimmungsverhalten variierte stark zwischen Stadtzentrum und Peripherie.
welt.de, ndr.de
Europa – von Wolf Achim Wiegand
Trump diktiert, EU zahlt: Nur am Katzentisch haben die Vertreter Europas bei der internationalen Konferenz über eine Nachkriegsordnung in Gaza gesessen. Die EU als größter Geldgeber für die Palästinenser und wichtigster Handelspartner Israels stand in dem ägyptischen Badeort Scharm el-Scheich im Schatten von US-Präsident Donald Trump und arabischer Herrscher. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte am Rande des Treffens von mehr als 20 Staats- und Regierungschefs, „das Wichtigste“ sei die Wiederaufnahme der Gaza-Nothilfe. Bundeskanzler Friedrich Merz stellte deutsche Bau-Investments in Aussicht. Ansonsten blickte alles auf den durchsetzungsstarken Mann aus Washington, der zuvor stundenlang in Israel gefeiert worden war.
t-online.de, stern.de
– Meinung –
Europa spielt im Nahost-Friedensprozess keine große Rolle – es ist nur ein Zwerg, der sich aufspielt. Seit dem Hamas-Massaker hat die EU bitterlich versagt. Zwei Jahre Fehlentscheidungen. Zwei Jahre Desinformation. Zwei Jahre Feigheit. Macron, Starmer oder Sánchez stützten gratismutig einen virtuellen Terrorstaat – ohne jede Wirkung. Und nun drängen sich Europas Politiker an die Tische, um in den Gaza-Wiederaufbau zu investieren. Europas Rolle ist nicht schwach – sie ist beschämend. (waw)
Neue EU-Probleme: Der neue Handelskonflikt zwischen den USA und China schlägt auf Europa durch. Darauf weist Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding hin. Die Androhung von US-Präsident Donald Trump, die Volksrepublik mit 100-prozentigen Zöllen zu belegen, berge erhebliche Risiken für europäische Exporte – dazu kommen Pekings Exportkontrollen bei kritischen Rohstoffen. Eine Befürchtung lautet, dass subventionierte chinesische Waren die Produkte von EU-Unternehmen verdrängen. Damit würde das Wachstum in Deutschland und der Eurozone auf dem Spiel stehen.
n-tv.de, handelsblatt.com
Θ STADT & LEBEN
Großer Tag für Kurzen Olaf: Am Dienstag will der Senat in der Landespressekonferenz über die Planungen zum neuen Naturkundemuseum berichten. Hinter der schmallippigen Ankündigung verbirgt sich auch die Entscheidung über den Fortgang des Elbtowers, der wohl nur weitergebaut wird, wenn das geplante Naturkundemuseum dort einzieht, was wahrscheinlich ist. Offen ist allerdings ob als Mieter oder gar im Rahmen eines Teilerwerbs, der später Miete sparen soll. Vor allem für die SPD-Seite im Senat ist die Entscheidung ein Dilemma. Zieht das Museum ein, wird kritisiert werden, dass Steuergelder fließen, was Bürgermeister Peter Tschentscher immer kategorisch abgelehnt hat. Zieht das Museum nicht ein, dürfte der Olaf-Scholz-Gedächtnissturm endgültig der Lächerlichkeit preisgegeben und geschleift werden.
hamburg.de (Livestream der Landespressekonferenz ab 12.30 Uhr)
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Franco verstehen – Lesung & Gespräch mit Julián Casanova
Am Donnerstag, 16. Oktober 2025 um 19 Uhr lädt das Instituto Cervantes Hamburg zu einer Buchvorstellung ins Chilehaus ein: Der international bekannte Historiker Julián Casanova präsentiert seine neue Biografie über Francisco Franco und spricht mit der Historikerin Anna-Catharina Hofmann (Uni Halle) über autoritäre Herrschaft, religiöse Legitimation und die politische Langlebigkeit des Franco-Regimes. Dabei werden auch zentrale Fragen thematisiert, die für ein deutsches Publikum hochaktuell sind – etwa zur Stabilität autoritärer Systeme, der Rolle von Antikommunismus und Kirche sowie den Parallelen zu heutigen politischen Entwicklungen. Die Veranstaltung findet mit deutscher Übersetzung statt, der Eintritt ist frei.
cultura.cervantes.es
Restaurant-Tipp – Essen an der Alster: Was 2018 als Pop-up in Altona entstand, ist seit 2022 in Rotherbaum zu Hause: Der erdbeerfressende Drache von Chefkoch Thorsten Gillert residiert hinter bodentiefen Fenstern in der runden Fassade am Alsterufer. Serviert werden kleine, feine Speisen, die meist nach zwei Hauptzutaten betitelt sind. Diese à la carte selbst zu einer Speisenfolge zusammenzustellen, erfordert durchaus Offenheit und Experimentierfreude.
genussguide-hamburg.com
Der Aufäumer II: „Warum stößt man beim Aufräumen immer auf Sachen, die man nicht sucht? Die Keller sind voll, die Lager sind voll – und immer fehlt noch etwas. Dies ist der zweite Teil einer Trilogie des Stöberns in den Verliesen. Ein Film über das Auschweifen und Abdriften in verschüttete innere und äußere Archive.“ Am Dienstag ist der Hamburger Filmemacher Jochen Kuhn (mehrfacher Träger des Bundesfilmpreises) mit fünf seiner Filme im Abaton zu Gast. Er selbst stellt die Filme vor und führt ab 19.30 Uhr durch das Programm.
abaton.de
Θ FOFFTEIN
Freude an der Alster: Fast zwei Jahre lang liefen Hamburger jeden Sonntag bei „Run for their Lives“ um die Alster, aus Solidarität mit den von der Hamas entführten Geiseln in Gaza. Nach der Freilassung der letzten Überlebenden am Montag feierten rund 50 Teilnehmende an der Alster mit Israel-Flaggen und gelben Luftballons.
abendblatt.de, ndr.de , mopo.de
Heute ist der Stell-dich-deinen-Ängsten-Tag. Wir wünschen Ihnen einen schönen Dienstag.
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