Guten Morgen: Wettbewerb. *
Θ HAMBURG
„Denkanstoß“: So bezeichnet der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter das überzeugende Votum seiner Stadt für eine Olympia-Bewerbung gerichtet an die Wettbewerber. Bei einer Rekordbeteiligung von 42 Prozent stimmten 66,4 Prozent für das Vorhaben. Damit liegt die Latte hoch für Hamburg, das im Mai 2026 abstimmen will. Der NDR vermeldet derweil, dass sich 60 Prozent der Hamburger in einer Umfrage gegen eine Olympia-Bewerbung ausgesprochen haben. Das ist keine leichte Situation für das Hamburger Olympia-Team, das am Sonntagvormittag Informationen zur Teilhabe an den Olympia-Plänen vorstellte. Nun gibt es eine Online-Präsenz, über die man sich informieren, eine Befragung ausfüllen oder Ideen für Sportarten der Olympischen Spiele hinterlegen kann. Am Sonnabend soll dann der erste analoge Aufschlag erfolgen.
sueddeutsche.de (München), ndr.de (Hamburg), olympiabewerbung.beteiligung.hamburg (Plattform)
– Meinung –
Wirkungstreffer: Das Votum der Münchner für eine Bewerbung um die Olympischen Spiele ist beeindruckend. Nach dem jüngsten Volksentscheid gegen Senatsinteressen und einem schon mal verlorenen Referendum gegen Spiele scheint es herausfordernd, ob die Hamburger Mentalität im Begeisterungswettkampf gegen München bestehen kann. Wenn nicht, hätte CDU-Kanzler Friedrich Merz gute Gründe dem CSU-Landesfürsten Markus Söder das Plazet für die Bewerbung zu geben, statt die einer rot-grünen Koalition mit Klimaproblemen zu überlassen.
„Unser Finanzsenator bringt es auf die Punkte.“
Senator oder Bürger? Andreas Dressel hofft, dass es mit guter Information, Kommunikation und Beteiligung auch Hamburg gelingen wird, einen positiven Volksentscheid zu erreichen. Mehr als 66,4 Prozent Zustimmung wird allerdings schwer zu überbieten sein.
facebook.christoph.holstein, facebook.andreas.dressel, facebook.lars.meier
Abarbeiten am Klimaentscheid: Eine Kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Sandro Kappe hat ergeben, dass der Senat noch keinen Plan hat, wie Hamburg schon im Jahr 2040 klimaneutral werden kann. Das ist keine überraschende Erkenntnis. Die Bürgermeister hatten bereits angekündigt, dass dies dauern werde. Dennoch ein schönes Thema für die Opposition. Zumal es offensichtlich einen Riss in der Koalition gibt. SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf macht die Grünen für den ungewünschten Wahlentscheid verantwortlich und fordert die Partei auf, ihren Plan für die Klimaziele vorzulegen. Der konservative Kolumnist Jan Fleischhauer stichelt ebenfalls gegen die Stadt, die seiner Meinung nach an den geschätzten Kosten von 60 bis 80 Milliarden Euro zugrunde gehen würde. SPD-Finanzsenator Andreas Dressel hätte sich solche kritischen Einschätzungen vor der Entscheidung gewünscht, während Nabu-Chef Malte Siegert vor Panikmache warnt.
abendblatt.de (Kappe), mopo.de (Kienscherf), focus.de (Fleischhauer)
„Für alle Zweifler und Zyniker sieht auch der Volksentscheid in Hamburg nach einem Stück aus dem Tollhaus aus.“
So sieht es Jan Fleischhauer. Wohlmeinender kann man von Improvisationstheater sprechen.
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FORAIM
Kicker in der Krise: Nachdem sowohl der HSV als auch der FC St. Pauli erneut verloren haben, ohne ein Tor zu erzielen, wächst der Druck. Der HSV kann sich beim 0:1 zu Hause gegen Wolfsburg zwar damit trösten, ein gutes Spiel gemacht zu haben, in der Chancenauswertung hapert es jedoch erneut heftig. Flanken ohne einen Kopfballspieler in der Mitte sind Alibi-Fußball und werden das Problem nicht lösen. Bei den Kiezkickern ist die Krise noch größer. Gegen die abwehrschwachen Frankfurter gab es kaum Chancen, aber Gegentore zur verdienten 0:2-Niederlage – schon die fünfte in Folge. In der Mannschaft scheint es derzeit nicht zu stimmen. Besser können es die Teams am Dienstag machen. Der HSV muss im Pokal zum 1. FC Heidenheim reisen, während der FC St. Pauli zur TSG Hoffenheim fährt.
mopo.de (HSV), kicker.de (FCSP)
„Die Polizisten haben Schiss gehabt.“
FCSP-Trainer Alexander Blessin äußert sich zu Fan-Schlägereien. Der Verein scheint – auch in der Irvine-Ego-Antisemitus-Thematik – den Fokus nicht auf dem Sportlichen zu haben.
abendblatt.de
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Future Media Night – Von KI bis Storytelling: Der Abend beleuchtet aktuelle Trends der Medien- und PR-Welt – von KI bis Storytelling. Veranstaltet vom PR Club Hamburg und der Hamburg Media School, präsentieren Expert:innen Hamburger Unternehmen innovative Ansätze. Mit Keynotes, Panels und Networking bei Drinks & Snacks bietet das Event Raum für Austausch, Inspiration und Zukunftsvisionen. Im Fokus stehen Tools, Vernetzung und neue Perspektiven für Medienprofis. Die Veranstaltung ist Teil des Monats der Stadtwirtschaft – alle Interessierten sind herzlich eingeladen, die Medienwelt von morgen mitzugestalten. Am 6. November um 18 Uhr.
pr-club-hamburg.de
Wetter heute: Bewölkt mit Schauern bei sieben bis elf Grad wetter.net
Θ ZAHL DES TAGES
2.650 Menschen demonstrierten am Sonnabend gegen die umstrittene „Stadtbild“-Äußerung von Bundeskanzler Friedrich Merz. Eine sehr präzise Zählung der Polizei, die sonst für ihre Varianz in Tausendern bekannt ist. Unter dem Motto „Wir sind das Stadtbild!“ forderten die Demonstrierenden Zusammenhalt und ein klares Zeichen gegen Rassismus. Der Protestzug führte vom Rathausmarkt über die Mönckebergstraße. Auf vielen Schildern wurde Merz’ Aussage scharf kritisiert.
ndr.de
Europa – von Wolf Achim Wiegand
Putin-Provokation vor Peenemünde: Europa ist besorgt wegen zunehmender Präsenz russischer Kriegsschiffe in der Ostsee. Neuster Fall: Das große Landungsschiff „Aleksandr Shabalin“ ist im Verbund mit weiteren Marineschiffen vor der Insel Fehmarn aufgetaucht und ankerte dort tagelang. Die Deutsche Marine beschattet den Verband. Militärexperten werten die ungewöhnliche Annäherung nicht als Routinefahrt, sondern als gezielte Machtdemonstration gegenüber NATO und Anrainerstaaten. Der Kreml zeige nicht nur Präsenz, sondern sammle zugleich Informationen über Infrastruktur und Kommunikationswege.
ovb-online.de, n-tv.de
Diplomaten diskutieren Dorsch-Dilemma: Die EU-Fachminister beraten am Montag über die künftigen Fangmengen in der Ostsee. Besonders gefährdet sind Dorsch und Hering – Experten fordern ein zeitlich limitiertes Fangverbot. Außerdem wird um sogenannte Beifänge diskutiert. Das sind Meerestiere, die unbeabsichtigt ins Netz gehen, und großenteils tot oder lebendig wieder über Bord geworfen werden. Hoffnung indessen für Krabbenfreunde: Die Schalentiere werden wohl wegen massenhafter Fänge billiger.
spiegel.de (Dorsch + Hering) lebensmittelpraxis.de (Krabben)
EU-Lehrlinge auf Japan-Trips: Die EU-Kommissare haben in diesem Jahr kein anderes Nicht-EU-Land so oft besucht, wie Japan – nämlich schon elf Mal. Brüssel interessiert sich dafür, wie sich das Land der aufgehenden Sonne wirtschaftlich von China unabhängiger macht und dessen Monopole umgeht. „Wirtschaftliche Sicherheit“ – diesen Begriff hat das seit wenigen Tagen erstmals von einer Frau, Sanae Takaichi, regierte Kaiserreich in seine nationale Sicherheitsstrategie integriert. Neben Politikern strömen auch junge europäische Touristen derzeit boomartig nach Fernost.
euractiv.com, statista.com
Θ STADT & LEBEN
Gastronomie sortiert sich: Der traditionsreiche Alsterpavillon am Jungfernstieg hat sein neues Konzept vorgestellt. Die Ratsherrn Brauerei mit Gastronom Hannes Schröder hatte den Zuschlag für das 40-jährige Erbbaurecht erhalten. Mit einem norddeutsch geprägten Konzept, das eine hanseatische Brasserie, einen Marktplatz-Charakter mit Deli-Angeboten und einen dauerhaften Stehbier-Ausschank umfasst, soll der Erfolg erzielt werden. Die Neueröffnung ist für den Frühsommer 2026 geplant. Der Pavillon soll künftig auch als Kulturort dienen: Jährlich sind mindestens 50 Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte oder Kunstausstellungen vorgesehen. Der bisherige Betreiber Alex bedauert den Verlust der Lokalität, hat aber schon einen Ersatz gefunden und wird in die Fläche des ehemaligen Bolero an der Rothenbaumchaussee ziehen. Am Standort gegenüber musste jüngst auch das Café Funk-Eck schließen.
mopo.de (Alsterpavillon), abendblatt.de (Alex)
–Terminhinweis–
Hamburger Woche der Pressefreiheit – 2. November. Rolf-Liebermann-Studio, Oberstraße 120. 11 Uhr.
Die „Hamburger Woche der Pressefreiheit“ findet vom 2. bis 8. November 2025 zum dritten Mal statt. Den Auftakt bildet am 2. November eine von NDR Info organisierte Matinee mit prominenten Gästen. Im Anschluss findet eine Live-Sendung statt, in der der tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni mit weiteren Gästen diskutiert.
ndr.de
– Tatort-Kritik –
Letzte Ernte Maria Furtwängler ermittelt im neuen Hannover-Tatort erneut als Kommissarin Lindholm. Nach Jahren in Göttingen kehrt sie ins LKA Hannover zurück und untersucht im Alten Land den Tod eines rumänischen Aushilfsbauern, der durch einen Silo-Schneider enthauptet wurde. Während der Dorfsheriff von einem Unfall ausgeht, stößt Lindholm auf ein Netz aus Umweltgiften, Familienkonflikten und skrupellosen Agrarhändlern. Im Finale im Stil von Agatha Christie löst sie den Fall spektakulär, wie BILD meint.
bild.de
Restaurant-Tipp – Griechisch in der Schanze: Wachsverlaufene Kerzen, karierte Tischdecken und dunkle Holzbalken verleihen der Taverna Plaka mitten auf der Schanze ein gemütliches Ambiente. Der Kellner schlurft durch das Restaurant, begrüßt Stammgäste und serviert Dolmadakia, Kalamata Oliven, Lamm-Souvlaki, Gyros und Hacksteak nebst kaltem Mythos. Die Taverna ist ein Ort, um Griechenland-Sehnsucht zu stillen.
genussguide-hamburg.com
Mrs. Warren’s Profession: Die fünffache Olivier-Award-Gewinnerin Imelda Staunton spielt zum ersten Mal gemeinsam mit ihrer echten Tochter Bessie Carter Mutter und Tochter in Bernard Shaws aufrührerischem Moralklassiker. Vivie Warren ist ihrer Zeit voraus. Ihre Mutter jedoch ist ein Produkt dieser alten patriarchalischen Ordnung. Diese auszunutzen, hat Mrs. Warren ein Vermögen eingebracht – doch zu welchem Preis? Live aus dem West End gefilmt, vereint diese neue Produktion Staunton erneut mit Regisseur Dominic Cooke und erkundet den Konflikt zwischen Moral und Unabhängigkeit, Tradition und Fortschritt. Um 20.30 Uhr im Savoy Kino.
szene-hamburg.com
Θ FOFFTEIN
Viel Regen: Sehr nasses Wochenende führte zu Einsätzen der Feuerwehr und es regnet weiter
ndr.de
Heute ist der Welttag des audiovisuellen Erbes. Kommen Sie gut in die Woche und wir wünschen Ihnen einen schönen Montag.
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