Guten Morgen: Andenken. * Anschlag. * Anfang. *
Θ HAMBURG
Anschlag auf AfD-Politiker: Der Pkw von Bernd Baumann ist in der Nacht vor seinem Wohnhaus in Othmarschen ausgebrannt. Das Feuer griff auf weitere Fahrzeuge über. Baumann wurde gegen 5 Uhr morgens vom Staatsschutz alarmiert. Bereits vor Wochen hatte ein linksextremistisches Portal seine Adresse veröffentlicht. Der Staatsschutz ermittelt wegen einer möglichen politisch motivierten Tat, die sich zu bestätigen scheint. Auf dem selben Portal „Indymedia“ bekannten sich Unbekannte am Montagabend zum Brandanschlag. Sie rechtfertigen die Tat mit Prozessen gegen Linksextreme in Dresden und Düsseldorf. Das Schreiben enthält Drohungen gegen „MAGA-Freaks“ und sendet „feurige Grüße“ an angeklagte und untergetauchte Antifas.
bild.de, welt.de
Rückschlag für Christina Block: Ein dänisches Berufungsgericht hat bestätigt, dass ihr Ex-Mann Stephan Hensel das alleinige Sorgerecht für die beiden jüngsten Kinder behält. Block darf die Kinder weiterhin nicht sehen und hat seit über vier Jahren keinen Kontakt zu ihnen. Da die Kinder in Dänemark leben, sind die deutschen Gerichte nicht mehr zuständig. Block kritisiert, dass kein familienpsychologisches Gutachten eingeholt wurde, was ihr Ex-Mann angeblich blockiert habe. Sie bezeichnet die Situation als „unerträglich“ und kündigt an, notfalls bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen zu wollen. In diesen Tagen entscheidet sich auch, ob die 15-jährige Tochter vor Gericht gegen ihre Mutter aussagen wird.
bild.de, ndr.de, abendblatt.de
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Die Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. lädt ein zur Buchvorstellung mit Gespräch: „Mut zum Unmut – Eine Anleitung zur politischen Widerspenstigkeit“. Das Buch hat einen erfrischenden Ansatz: Es plädiert dafür, aktiv zu werden, die Gleichgültigkeit abzulegen, »Nein!« zu sagen, anzuecken – im Job, auf der Straße und in der Politik. Gemeinsam mit Paul Starzmann, Co-Autor des Buches, Hedi Tounsi, Betriebsrat bei Amazon, sowie Henning Hansen, Teamleiter DGB Rechtsschutz, besprechen wir am 6. November um 19 Uhr in der Zinnschmelze, welche unterschiedlichen Formen dieser Unmut annehmen kann, wie man den erforderlichen Mut zusammen bekommt und wie viel Renitenz die Gesellschaft tolerieren kann. Anmeldung: fes.de
Chef gefunden: Arik Willner, ehemaliger CTO des Forschungszentrums DESY, ist Chef der „Impossible Founders“, Hamburgs neue Startup Factory für DeepTech und wissenschaftsbasierte Innovationen. Ziel ist es, Forschung in skalierbare Unternehmen zu verwandeln und Norddeutschland zur Technologiehochburg zu machen. Schwerpunkte sind GreenTech, KI, Data Science und neue Materialien. Das Team wächst bis 2026 auf 25 Mitarbeitende und arbeitet bereits an ersten Pilotprojekten im Digital Hub Logistics & Commerce in der Speicherstadt. Unterstützt von Stiftungen und dem Bund soll die Factory mit 50 Millionen Euro forschungsgetriebene Gründungen fördern und beschleunigen. Die Hoffnungen und Erwartungen an Willner sind groß.
linkedin.arik-willner, impossible-founders.com
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Meet the Mentor@Handelskammer: Ein Format für Innovator*innen im Life Science Bereich: Startups aus der Gesundheitsbranche haben die attraktive Gelegenheit, sich mit ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren der Handelskammer zu ihren Gründungsvorhaben auszutauschen und wertvolle Tipps zu erhalten. Nach einer kurzen Vorstellung in der großen Runde werden konkrete Fragestellungen in kleineren Gruppen diskutiert, je nach thematischem Bedarf. Ziel des Tages ist es, dass Gründende und Mentor*innen zueinanderfinden. Zum Auftakt gibt es einen kleinen Snack zum Frühstück. Am 11. November um 9 Uhr im HKBiS, Willy-Brandt-Str. 75.
startupport.de
Bequemer Bahnfahren: Seit Montag fahren zwischen Hamburg und Kopenhagen neue Züge der Dänischen Staatsbahn (DSB). Bald sollen sie auch bei der Deutschen Bahn die alten Intercity-Wagen ersetzen. Die modernen Talgo-Züge, die in Kooperation von DSB und DB entwickelt wurden, bieten stufenfreie Einstiege, Großraumabteile und Steckdosen an jedem Platz. Sie bestehen aus 17 kurzen Wagen und sind als komfortable Alternative zu ICEs auf weniger frequentierten Strecken gedacht. Ab Sommer sollen sie auch auf den deutschen Strecken von Köln und Frankfurt nach Berlin und weiter über Hamburg nach Sylt eingesetzt werden.
ndr.de, abendblatt.de
„Mehr Platz, mehr Komfort, mehr Hygge.“
Verkehrssenator Anjes Tjarks schwärmt vom Zug.
facebook.AnjesTjarks
Wunden lecken: Nach drei Niederlagen in Folge will der HSV die Zügel anziehen und die Spieler in die Pflicht nehmen. Das verkündeten Vorstand Stefan Kuntz und Trainer Merlin Polzin. Auch wenn das Spiel durchaus ansehnlich ist, fehlen die Punkte aufgrund zu vieler Fehler. Diese nutzt der nächste Gegner, Borussia Dortmund, gerne aus. Beim FC St. Pauli stehen bereits sechs Niederlagen zu Buche, sodass von außen der Eindruck entsteht, dass da etwas grundsätzlich nicht stimmt. Das macht die Aufgabe am Wochenende beim SC Freiburg nicht leichter.
abendblatt.de (HSV), mopo.de (FCSP)
Wetter heute: Bewölkt bei elf bis 14 Grad wetter.net
Θ ZAHL DES TAGES
2 statt 200: Die am Montag auch von uns verbreitete Nachricht über eine Massenschlägerei bei einem Kreisliga-Spiel zwischen Kosova 2 und Veddel United war falsch. Es haben sich lediglich zwei Spieler gestritten. Die Vereine mögen sich. Das war’s. Warum dafür zehn Peterwagen vor Ort waren und sogar die Libelle aufstieg, ist bislang ungeklärt.
ndr.de
Europa – von Wolf Achim Wiegand
Wacht am Kabel: Der Telekommunikationsriese Vodafone hat die europäische Politik aufgefordert, Unterseekabel als „öffentliches Gut“ anzuerkennen und ihren Schutz in den Sicherheits- und Verteidigungsstrategien zu verankern. Bislang verfüge Europa angesichts wachsender Bedrohungen am Meeresboden durch Staaten wie Russland über keine ausreichenden Schutzmaßnahmen oder abgestimmte Strategien. Gefordert werden ein EU-Resilienzfonds, gemeinsame Standards, engere Kooperationen mit NATO und Großbritannien sowie verbesserte Wartungs- und Reparaturkapazitäten.
newsroom.vodafone.de
US-Hochdruckgebiet drückt Polit-Klima: EU-Diplomaten berichten jetzt von massiv ungebührlichem Druck der USA bei den jüngsten IMO-Verhandlungen über neue Klimaregeln für die Schifffahrt. US-Unterhändler haben wirtschaftliche und politische Konsequenzen angedroht, sollten europäische Delegierte eine CO2-Abgabe unterstützen. Trump-Abgesandte hätten Andersdenkende sogar während der Kaffeepausen vor persönlichen Reisebeschränkungen für sich und ihre Familien gewarnt. Die USA setzten sich bei den Verhandlungen tatsächlich durch. Das gilt als empfindlicher Rückschlag für die EU und den globalen Klimaschutz.
politico.eu ft.com
Grün hinterm Schlot: Nach den deutschen Häfen Hamburg und Wilhelmshaven hat nun auch der französische Hafenverbund HAROPA (Le Havre, Rouen, Paris) einen „grünen Schifffahrtskorridor“ mit dem chinesischen Ningbo‑Zhoushan Port (nahe Schanghai) vereinbart. Geplant ist die Einrichtung eines nachhaltigen Lieferweges mittels emissionsarmer Schifffahrt. Das bedeutet die Nutzung sauberer Energie, null‑ oder niedrige CO₂‑Hafenanlagen und die Verfügbarkeit alternativer Kraftstoffketten. Die Initiative ist Teil weltweiter Bemühungen zum wirtschaftlich‑ökologischen Umbau der Seeverkehrswege.
offshore-energy.biz, porttechnology.org
Θ STADT & LEBEN
Debatte über Stadtentwicklung: Die SPD gedenkt in diesen Tagen mit einer Ausstellung des im Jahr 2016 verstorbenen Bürgermeisters Henning Voscherau, der die HafenCity erdacht und ermöglicht hat. Leider kann man ihn heute nicht mehr fragen, was er davon hält, die Kühne-Oper am Baakenhöft zu bauen. Doch die Lebenden wollen ihre Meinung äußern und fordern eine öffentliche Anhörung im Bürgerschaftsausschuss, der am Dienstag tagt. Voscherau hätte sicher auch eine Meinung zur Vision einer Kunsthalle, die sich mit einem Freibad-Anbau an die Binnenalster andockt und den Verkehr unter sich begräbt. Sein Notar-Büro war um die Ecke. In der aktuellen Politik gibt es unterschiedliche Meinungen. Die CDU ist von dem Mut der Vision begeistert, während die Kulturbehörde dafür kein Geld haben will.
spd-hamburg.de, hafencity.com (Voscherau), abendblatt.de (Anhörung), ndr.de (Kunsthalle)
– Subjektive Beobachtung –
Debatte über Stadtbild: Nach einer Veranstaltung im Kurt-Schumacher-Haus führt mein Weg durch mein altes Viertel Pulverteich und Steindamm zum Hauptbahnhof, auch um der Szene am Drob-Inn aus dem Weg zu gehen. Hat aber nichts genützt. Ein Junkie suchte verzweifelt auf einem Hauseingang seinen Stoff, den er wohl verstreut hatte. Seine Rufbekannte torkelte vorbei und prüfte dabei, ob ein am Straßenrand geparktes Auto doch nicht verschlossen ist. Auf dem Steindamm – da habe ich zu Hochzeiten des Heroins in einem ehemaligen Puff gewohnt – wird offen gedealt. Das war Kindergeburtstag dagegen damals. Und ich bin ab und zu dort. Vor wenigen Jahren gab es das noch nicht. Es wirkte wie eine sehr schlechte Zombie-Inszenierung im Bahnhof. (MA)
faz.net
Restaurant-Tipp – Gehobene Küche in Winterhude: In seinem Restaurant in der Sierichstraße serviert Maurizio Oster seit 2018 nordisch-saisonale Sterneküche. Regionale Produkte werden von Oster und seinem Team im Zeik in ein Sechs-Gänge-Menü verwandelt. Die Wahl liegt zwischen einem fleischhaltigen und einem vegetarischen Menü, das je nach Saison variiert.
genussguide-hamburg.com
Was Mànran so außergewöhnlich macht, ist die Verschmelzung der schottischen Kultur mit der Moderne. So treffen Dudelsackklänge auf gälischen Gesang und ein Feuerwerk an Rhythmus. Im Fokus stehen die Stimmen von Kim Carnie und Ewen Henderson und das weltweit einzigartige Duett zwischen irischen Uilléan und schottischen Bagpipes. Das schafft einen Klang, den keine andere Band als Bläsersatz zu bieten hat. Die Künstler*innen sind Meister, wenn es um eine feine Balance von Pipes, Fiddle, Akkordeon mit Schlagzeug, Gitarre und E-Bass geht. Um 21 Uhr im Knust.
knusthamburg.de
Θ FOFFTEIN
Ein Jahr Nica Jazz Club: Das Wagnis hat sich gelohnt, meint nicht nur Macherin Fee Schlennsted abendblatt.de
Heute ist der Tag der Entschuldigung, weil gestern nicht Allerseelen war. Wir wünschen Ihnen einen schönen Dienstag.
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