Guten Morgen: Beim Bauen liegt weiter kein Segen auf der Stadt. * Politisches Jonglieren in der Theaterlandschaft. *
Θ HAMBURG
Baustopp beim Elbtower: Weil die Signa-Gruppe als Bauherrin des Olaf-Scholz-Gedächtnisturms derzeit finanziell etwas klamm ist, ruhen die Arbeiten vorerst, berichtet das Abendblatt. Das wird in der Stadt die eine oder andere Alarmglocke läuten lassen, denn in dieser Woche wurden auch Insolvenzen von Firmen aus der Sportsparte der Signa bekannt. Hier wurden auch Hamburger Geschäfte geschlossen. Das Unternehmen des österreichischen Geschäftsmannes Rene Benko soll im vergangenen Jahr eine halbe Milliarde Euro Verlust gemacht haben. Erste Partner wenden sich ab. So will Roland Berger seine Anteile schnell loswerden. Auch Klaus-Michael Kühne ist bei Benko investiert. Zuvor war schon ein Baustopp von Signa am Gänsemarkt bekannt geworden. Das taumelnde Unternehmen ist im Stadtbild sehr präsent.
abendblatt.de, handelsblatt.com, mopo.de
„Die Menschen sollen sagen: Das hat Olaf Scholz gut gemacht“
Auch so eine Olaf-Scholz-Zitate-Legende.
kleineanfragen.de
– Meinung –
Gesellschaft sortiert sich neu: Die Krise im Nahen Osten nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel führt auch in Hamburg vermehrt zu Neuorientierungen und Zerwürfnissen. So hat sich die internationale Klimaschutzbewegung Fridays for Future nun eindeutig antisemitisch geäußert. Diese Haltung kann in Hamburg nicht geduldet werden, weshalb sich die deutsche Sektion mit Luisa Neubauer abwenden muss. Für den Blick aufs Klima ist der Bruch jedenfalls nicht gut. Auf der anderen Seite gab es am Donnerstag eine von der Roten Flora organisierte Demonstration für die Bürger Israels und gegen Antisemitismus, an der 300 Menschen teilnahmen. Da könnte CDU-Demonstrationsexperte Dennis Gladiator auch mal was Nettes twittern. Hier sind CDU und Rote Flora auf einer Linie. Hätte man vor ein paar Wochen auch nicht gedacht.
taz.de (FFF), ndr.de (Rote Flora), abendblatt.de (Experte)
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Von Atatürk zu Erdogan: 100 stürmische Jahre Türkei in Schlaglichtern.
Lesung und Diskussion am Freitag, 3.11., 19 Uhr, BZ Business Center
Der deutsch-türkische Journalist und Autor Hasan Cobanli kommentiert regelmäßig die jüngsten Entwicklungen in der Türkei. Zu seinen Vorfahren zählt er Bismarcks Feldmarschall Graf von Roon ebenso wie Atatürks Weggefährten Cevat Cobanli Pascha. Hundert Jahre nach der Gründung der Türkei durch Atatürk schlägt er einen Bogen über 100 Jahre türkische Geschichte und erläutert, wohin sich seiner Meinung nach die Türkei entwickelt. Dazu liest er Passagen aus seinen Büchern „Der Halbe Mond“ und „Erdoganistan, der Absturz der Türkei und die Folgen für Deutschland“. Im Anschluss diskutieren wir mit Hasan Cobanli und der Bundestagsabgeordneten Gyde Jensen, ehemals Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses. Infos und Anmeldung: shop.freiheit.org
Sicherheit am Hauptbahnhof: Am Donnerstag wurde die Hilferuf-App „SafeNow“ am Hauptbahnhof vorgestellt. Die App erlaubt es, ohne zu telefonieren die Sicherheitskräfte anzufordern. Dazu muss nur ein Button aktiviert werden. Das neue Hilfsmittel kann bei medizinische Notfällen, unbeaufsichtigtem Gepäck oder Straftaten wie Körperverletzung eigesetzt werden. Die Einsatzkräfte sollen dann in drei Minuten vor Ort sein, wie ein Test im Berliner Bahnhof Südkreuz ergab. Dort wurde die Hilfe gut angenommen. Nun wird die App in Deutschlands meistfrequentierten Bahnhof getestet.
ndr.de, abendblatt.de
„Wenn das erfolgreich ist, dann sollte der nächste Schritt sein, das auch ins Bahnhofsumfeld auszudehnen.“
Innensenator Andy Grote steht unter Druck mehr Sicherheit am Hauptbahnhof zu schaffen.
ndr.de
Sicherheit im Hafen: Bürgermeister Peter Tschentscher sorgt sich seit einiger Zeit um den zunehmenden Drogenhandel im Hafen. Die Häfen in Rotterdam und Antwerpen haben bereits viel gegen den Drogenschmuggel unternommen, so dass die Dealer zunehmend im Hamburger Hafen das Tor nach Europa finden. Gegen diese organisierte Kriminalität wurde bereits in diesem Jahr das Polizeiprojekt „Infiltration von OK-Strukturen in den Nordseehäfen“ gestartet. Nun wird es als weitere Maßnahme einen Hamburger Hafensicherheitsgipfel geben. Dazu werden sich am Montag Innenbehörde und Polizei mit der Hafenwirtschaft über weitere Maßnahmen austauschen.
abendblatt.de, welt.de, bild.de
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„Shakespeare war schon ein genialer Hund.“
In „Wie ist die Lage?“ spricht Schauspieler Wolfram Koch über seine Rolle des König Lear am Thalia Theater und erklärt, warum man Shakespeare nie ganz knacken kann.
„Eine Predigt entsteht immer in der Begegnung.“
Bischöfin Kirsten Fehrs spricht im Podcast über den Glauben in der Gemeinschaft und Weihnachtseinsamkeit.
„Für mich selbst schreiben ist oft schon schwer genug.“
Die Folge mit Musiker Aki Bosse dreht sich um sein neues Album „Übers Träumen“, kreative Schreibprozesse und Verantwortungsgefühle gegenüber seinen Angestellten.
Alle Folgen „Wie ist die Lage?“ hören Sie hier und von Montag bis Freitag um 12 Uhr bei ahoy radio.
HSV stellt sich neu auf: Die HSV AG soll eine neue Rechtsform erhalten, die es erlaubt, mehr Kapital für Anteile einzusammeln, ohne weiteren Einfluss an Investoren abzugeben. Das Modell einer Kommanditgesellschaft auf Aktien soll im Januar vorgestellt werden und muss dann von den Mitgliedern abgesegnet werden. Sportlich geht es für den HSV am Sonnabend um 20.30 Uhr auf den Betzenberg zum 1. FC Kaiserslautern. Auch Außenstürmer Jean-Luc Dompe fällt verletzungsbedingt aus. Der FC St. Pauli erwartet am zuvor den Karlsruher SC um 13 Uhr im Millerntorstadion. Trainer Fabian Hürzeler kann auf alle Stammkräfte zurückgreifen.
abendblatt.de, welt.de (HSV), ndr.de (FCSP)
Aufarbeitung: Erzbistum Hamburg legt erstmals Tätigkeitsbericht zum Missbrauch vor welt.de
Neue Sperrung an U4-Baustelle: Haltestelle Legienstraße muss wegen schlechter Bausubstanz gesperrt werden mopo.de
Wo lag Omi nochmal? Hamburger Friedhöfe führen digitale Suchfunktion ein bild.de
Von Santiago zu den Stones: Mitglieder der HSV-Band Abschlach! präsentieren ab heute nach KI-Vorgaben klingende musikalische Variationen des Hamburg Gefühls hansen-hh.com
Wochenend-Wetter: Bewölkt und regnerisch bei acht bis zwölf Grad.
wetter.net
Θ ZAHL DES TAGES
95 Cent mehr im Monat muss im kommenden Jahr ein Hamburger Durchschnittshaushalt für Trinkwasser bezahlen. Die Hamburger Wasserwerke begründen den Schritt mit Kostensteigerungen bei laufenden Ausgaben wie Wartung von Leitungen und Gehältern. Aber es muss auch viel investiert werden um etwa neue Brunnen zu schaffen. Im Bundesvergleich bleibt das Hamburger Wasser allerdings günstig. Lediglich in vier größeren Städten ist der Preis niedriger.
ndr.de
Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT
Scholz wirbt für Vertrauen in Israel: Bei einem Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel sagte Kanzler Olaf Scholz, Israel sei ein demokratischer Staat mit sehr humanitären Prinzipien. Er habe keinen Zweifel, dass die israelische Armee die Regeln des Völkerrechts beachte. Beim EU-Gipfel gehe es darum, gemeinsam deutlich zu machen, dass Israel bei der Verteidigung des eigenen Landes gegen den Hamas-Angriff unterstützt werde. Die EU-Mitgliedsländer sind angesichts des Vorgehens Israels im Gazastreifen gespalten. Die Abschlusserklärung des Gipfels ist ein Kompromiss – die EU will sich für humanitäre Pausen und geschützte Korridore für sichere Hilfslieferungen in den Gazastreifen einsetzen. faz.net, zeit.de, tagesschau.de
Habeck sieht wenig Einigkeit mit Türkei mit Blick auf Gaza-Krieg: In seinen Gesprächen mit Regierungsvertretern sei deutlich geworden, dass es gegenläufige Ansichten gebe, sagte Vizekanzler Robert Habeck in Ankara. Dies betreffe etwa die Äußerungen von Präsident Recep Tayyip Erdogan, der Mitglieder der Hamas als Freiheitskämpfer bezeichnet hatte. Trotz der unterschiedlichen Ansichten sei es richtig, miteinander zu reden. Er habe die türkische Regierung gebeten, ihre diplomatischen Möglichkeiten zu nutzen, um die Situation im Nahen Osten zu deeskalieren. Auch die Bundesregierung tue alles, um zu verhindern, dass sich der Krieg im Gazastreifen ausweite. sueddeutsche.de, handelsblatt.com
Israel verteidigt bei UN-Vollversammlung Krieg gegen Hamas: Die Hamas-Mitglieder seien die neuen Nazis und wollten alle Juden töten welt.de
Bayern: CSU und Freie Wähler unterzeichnen neuen Koalitionsvertrag stern.de
Energie: Siemens Energy spricht mit Bund über Staatshilfen sueddeutsche.de
Europa – von Wolf Achim Wiegand
Viel Streit, wenig Wirkung: Selten sind die Staats- und Regierungschefs der EU bei so vielen sensiblen Themen so uneinig in ein Gipfeltreffen gegangen, wie am Donnerstag in Brüssel. Ukraine-Hilfe, Russland-Sanktionen, EU-Haushalt, Kosovo- und Armenienkrise oder Migrationsproblematik – überall klaff(t)en die Meinungen der 27 Regierungen auseinander. Beim sensibelsten Thema, der Nahost-Politik, einigte man sich nach stundenlangem Ringen auf die Forderung, Israel und die Terrormiliz Hamas sollten „humanitäre Korridore und Feuerpausen“ (Plural!) einrichten. Eine Wirkung auf die Streitparteien dürfte das EU-Wording allerdings kaum haben. In Israel nimmt man das EU-Hickhack mit Fassungslosigkeit und dem Gefühl des Verratenwerdens auf.
nzz.ch
„Wir treffen uns heute in Zeiten des Umbruchs“
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wusste schon bei Ankunft, was dem EU-Gipfel blüht
EU vor Renaissance des Bergbaus? Der Durst Europas nach kritischen Rohstoffen könnte in der EU den Bergbau wieder auferstehen lassen, um unabhängig von ausländischen Erpressungen zu werden. Das ist eines der Ergebnisse umfassender Recherchen der europäischen Journalistengenossenschaft „Investigate Europe“, die europaweit mit Medienpartnern zusammenarbeitet. Danach bewerten interne Vermerk des EU-Rats, dass „die Abhängigkeit von China bei mehreren kritischen Rohstoffen noch größer ist als bei russischem Gas und Öl“. Im Eiltempo arbeitet die EU nun an einem Gesetz, dass die Gefahr entschärfen soll. Doch kann dieser Plan gelingen? Und müssen wir uns entscheiden zwischen Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit?
investigate-europe.eu
Θ STADT & LEBEN
Der Kronprinz kommt: Nachdem schon der britische König Charles und seine Frau Camilla in diesem Jahr Hamburg besucht hatten, hat sich nun auch Norwegens Kronprinz Haakon angemeldet. Er wird – allerdings ohne seine Gattin Mette-Marit – übernächste Woche in der Stadt weilen. Bürgermeister Peter Tschentscher wird ihn am 7. November im Rathaus begrüßen. Hauptzweck seines Besuches ist ein deutsch-norwegisches Wirtschaftsforum in der Handelskammer am Tag danach. Der Kronprinz wird dabei von Wirtschaftsminister Jan Christian Vestre sowie Außenministerin Anniken Huitfeldt begleitet. Norwegen verfügt über viel Energie, um grünen Wasserstoff zu produzieren, den Deutschland und Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard gerne importieren würden.
abendblatt.de, mopo.de
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Konzert: Zwischen Achtung und Ächtung. Klassische Musik unter den Schranken der Politik
Donnerstag, 2.11., 19 Uhr, TONALi SAAL
Musik kann in der Politik einen starken Förderer finden, aber auch den rigorosen Schranken politischer Zensur zum Opfer fallen. Das Pendel zwischen Achtung und Ächtung kann rasch umschwenken – mit fatalen Folgen für die Musikschaffenden. Auch die Zensur durch den Zeitgeist spielt eine bedeutsame Rolle. Komponisten befinden sich somit in einem Balanceakt zwischen Anpassung an Systemmechanismen und innovativ-freiheitlicher Schaffenskraft. Der Konzertabend des Ensembles „Musica Libera“ der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit untersucht das Spannungsverhältnis zwischen Politik und Musik und lädt herzlich zu einem vielfältigen Programm „unerhörter“ Klänge ein. Infos und Anmeldung: shop.freiheit.org
Restaurant-Tipp – Chinesisch in Wandsbek: Wer auf der Suche nach unverfälschter chinesischer Küche ist, kann in Wandsbek fündig werden. Das Familienrestaurant Ming Dynastie gehört hier schon seit vielen Jahren zu den besten Adressen. Von der gutbürgerlich-traditionellen Einrichtung sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn das Lokal überzeugt mit einer durchweg hohen Qualität der Speisen. Anders als in vielen anderen Chinarestaurants wird hier mit Gewürzen, Kräutern oder Chili nicht gespart. Wer scharf bestellt, bekommt es auch. Ein absolutes Muss: die in Bambuskörbchen servierten gedämpften Teigtaschen.
genussguide-hamburg.com
Kulturtipp – von Hedda Bültmann –
Hansa Varieté: Die Saison im Hansa Theater ist eröffnet. Mit einer umjubelten Premiere in dem wunderschönen Saal, die alles hatte, was Varieté und ein kurzweiliger Abend braucht: Launige Jonglage von den Ethio Brothers, temporeiche Cyr Wheel-Kunst und außergewöhnliche Boleadoras-Perkussion (alte Wurfwaffe der argentinischen Gaucho-Reiter) kombiniert mit folkloristischen argentinischen Rhythmen von Diane-Renée Rodríguez. Ein Puppenspieler, der zwar die Fäden in der Hand hat, jedoch nicht seine aufmüpfig charmante Marionette. Für rasante Akrobatik aber auch als ein Symbol stehen der Russe Mikhail Shashin und der Ukrainer Dmytro Taratutenko als Duo Fabulous auf der Bühne. Nach der Pause betritt Schlagerstar Michael Holm die Bühne und bringt den Saal mit seinen Hits „Mendocino“ und „Tränen lügen nicht“ zum Beben.
hansa-theater.com
„Wir nennen den Steindamm in Bahnhofsstraße um.“
Die Intendanten des Hansa-Theaters Thomas Collien und Ulrich Waller eröffneten die Saison mit einem überraschend kritischen Beitrag zum Einstieg der italienischen Familien-Reederei MSC gemanagt aus Zürich bei der HHLA, gefolgt von einer Solidaritätsadresse an Israel.
Adlerauge, hapag-lloyd-stiftung.de
Θ FOFFTEIN
Grasnelke: So heißt die Blume des Jahres 2024. Schon seit 1980 verleiht die Loki Schmidt Stiftung die Ehrung an Pflanzen. Die Grasnelke ist bedroht, obwohl sie auch auf unwirtlichem Grund wachsen kann. Die vielen Nährstoffe aus Landwirtschaft und Industrie sind auch für das Bleiwurzgewächs eine Bedrohung. Wer etwas für die Grasnelke tun will, kann sie sogar auf dem Balkon wachsen lassen.
ndr.de
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Der Hamburger Aufstand von 1923: Das Jahr 1923 hat in vielerlei Hinsicht eine einschneidende Bedeutung in der hamburgischen Geschichte. Die Weimarer Republik war erst wenige Jahre alt und wurde sowohl von rechten wie von linken Gegnern infrage gestellt und bekämpft. Im Oktober 1923 versetzte der Hamburger Aufstand die Stadt für einige Tage in den Ausnahmezustand. Die bis dahin blutigste Auseinandersetzung in der hamburgischen Geschichte mit 100 Toten gilt als herausgehobenes Ereignis in der Weimarer Republik. Die derzeitige Ausstellung „Hamburg 1923“ im Museum für Hamburgische Geschichte widmet sich der Revolte. Am 31. Oktober ist der Eintritt frei.
shmh.de
Heute ist der Frankenstein-Freitag. Kommen Sie gut durch den Tag und wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende mit Brückentag und einen schönen Reformationstag. Wir lesen uns am Mittwoch wieder.
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