Demonstration der Trauer, Spaziergänge durch St. Georg, Besondere Beziehungen, Berlinale in Hamburg

Guten Morgen: Kälte erwischt Europas größte Stadt, die nicht Hauptstadt ist *

Θ HAMBURG

Demonstration der Trauer: Auch in Hamburg haben am Donnerstag tausende Beschäftigte des öffentlichen Dienstes die Arbeit niedergelegt, um für höhere Löhne zu streiken. Die Gewerkschaft ver.di rief unter anderem Beschäftigte der Krankenhäuser und des Flughafens zum Ausstand auf. Dort hielten sich die Auswirkungen für Patienten und Fluggäste in Grenzen. Eltern standen dagegen oft vor geschlossenen Kindertagesstätten. Die kämpferische Laune der Streikenden verflog jedoch, als bekannt wurde, dass in München ein Auto in eine ver.di-Demonstration gerast war und 30 Menschen, darunter ein Kind, schwer verletzt hatte. Ein 24-jähriger Afghane mit Aufenthaltsgenehmigung hatte das Auto in die Menge gesteuert. Es ist bereits der dritte Anschlag im Wahlkampf. SPD-Bundeskanzler Olaf Scholz forderte, dass sich etwas ändern müsse.
ndr.de, abendblatt.de, welt.de, mopo.de

Spaziergänge durch St. Georg: SPD-Innenministerin Nancy Faeser hat sich am Mittwoch bei einem Rundgang mit SPD-Innensenator Andy Grote am Hauptbahnhof vom Erfolg der Quattrostreifen überzeugt. Der Anstieg der Straftaten in St. Georg sei allein auf mehr Kontrollen zurückzuführen. So will Grote auch die am Donnerstag vorgestellte neue Kriminalitätsstatistik verstanden wissen, die im übrigen Stadtgebiet einen Rückgang der Kriminalität ausweist. CDU-Bürgermeisterkandidat Dennis Thering sprach dagegen von „Showpolitik“ beim Besuch Faesers und revanchierte sich am Donnerstag, als er mit den Gründern der Bürgerinitiative St. Georg durch den Stadtteil ging und auf die Drogenkriminalität im Stadtteil hinwies. Als Bürgermeister würde er die Dealerszene trockenlegen.
bild.de (Faeser), ndr.de (Grote), abendblatt.de (Thering)

An bestimmten Stellen wie eben St. Pauli und St. Georg sind noch echte Aufgaben zu erledigen
SPD-Innensenator Andy Grote räumt ein, dass die Kriminalität nicht überall auf das Niveau von 2019 gesunken ist.
ndr.de

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Politik erleben – Deine Wahl, Deine Zukunft! Am 2. März 2025 steht Hamburg vor einer wegweisenden Entscheidung: die Bürgerschaftswahl. Im Vorfeld dieser wichtigen Wahl veranstaltet der Bund der Steuerzahler Hamburg e.V. erstmals die WahlArena unter dem Motto: „Politik erleben – Deine Wahl, Deine Zukunft!“. Die WahlArena bietet allen Hamburgern und Hamburgerinnen die einzigartige Gelegenheit, politische Inhalte und die zur Wahl stehenden Parteien hautnah zu erleben. Besonders im Fokus stehen junge Menschen, die vielleicht sogar vor ihrer ersten Wahl stehen. Kandidaten von SPD, Grüne, CDU, FDP, AfD, Linke und Volt präsentieren sich kurz und gehen dann in den Dialog. Am Donnerstag, 27. Februar von 10 bis 19 Uhr (Der Vormittag – bis etwa 15 Uhr – ist ausschließlich für Schulen reserviert, die sich gerne noch anmelden können) in den Kammerspiele Hamburg. Mehr Infos: steuerzahler.de

„Es ist alles gesagt, aber nicht von allen“: Unter dieses Motto stellte der Vorsitzende des Industrieverbandes Hamburg, Andreas Pfannenberg, den „Hamburger Industriegipfel“ in Kooperation mit NORDMETALL. Gipfelgäste waren SPD-Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard, Verkehrssenator Anjes Tjarks von den Grünen und CDU-Bürgermeisterkandidat Dennis Thering. Tatsächlich brachte die Veranstaltung wenig neue Erkenntnisse und alle hatten alles schon gesagt: Viele Baustellen nerven, müssen aber sein. Vor allem A1-Norderelbbrücke muss saniert werden. A26-Ost kommt. Bund muss viel in Schiene und Hafen investieren, Bürokratie wollen wir alle abbauen. Genehmigungsfiktion aber hallo. Wasserstoff eigentlich super, aber Strommarkt schwierig. Wissenschaftsstiftung nicht mit der SPD. CDU würde alles besser machen. Insgesamt fehlen Prioritäten und Investitionsmittel.
youtube.com (90 Minuten Wirtschaft)

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Katharina Beck – Unsere Frau für die Wirtschaft
Liebe Hamburgerinnen und Hamburger,
ich möchte, dass Sie und alle Menschen in Deutschland faire Chancen haben, frei und sicher zu leben. Deswegen setze ich mich dafür ein, dass die Wirtschaft gut läuft, die Mieten und der Alltag bezahlbar sind und unsere Natur geschützt ist. Ich bin Unternehmensberaterin für Nachhaltigkeit, Gründerin, Finanzbetriebswirtin, 42 Jahre alt, verheiratet und habe eine dreijährige Tochter. Seit 2021 bin ich Sprecherin für Finanzpolitik der Grünen Bundestagsfraktion und stellvertretende Vorsitzende des Finanzausschusses des Deutschen Bundestages. Am 23.02. freue ich mich über Ihr Vertrauen als Ihre Direktkandidatin im Wahlkreis Hamburg-Nord/Alstertal/Walddörfer & auf Listenplatz 1 für ganz Hamburg.

Besondere Beziehungen: Der FC St. Pauli empfängt am Sonnabend den SC Freiburg und die Eggestein-Brüder treffen aufeinander. Johannes will für die Kiezkicker treffen, sein Bruder Maximilian für Freiburg. Aber auch für andere Spieler gibt es ein Wiedersehen. Philipp Treu, Carlo Boukhalfa, Noah Weißhaupt und David Wagner haben eine Freiburger Vergangenheit oder sind derzeit ausgeliehen. Das Hinspiel gewann der FC St. Pauli mit 3:0. Der HSV trifft am Sonntag beim Auswärtsspiel gegen Jahn Regensburg auf die ausgeliehene Rothose Anssi Suhonen. Trainer Merlin Polzin will auch beim nächsten Aufsteiger die Serie ohne Niederlage fortsetzen.
bild.de (FCSP), hsv24.mopo.de (HSV)

Herz von St. Pauli
Der FC St. Pauli wird am Sonnabend entscheiden, ob das Kult-Lied eine Zukunft am Millerntor hat. Es gibt neue Erkenntnisse über die Verstrickung der Autoren mit den Nazis.
mopo.de

Wochenend-Wetter: Bewölkt bei minus vier bis zwei Grad wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

18 Prozent weniger Lohn verdienen Frauen in Hamburg als Männer. Das entspricht dem Vorjahreswert und liegt zwei Prozentpunkte über dem Durchschnitt der Bundesländer. Frauen erhalten 24,14 Euro brutto pro Stunde, Männer 29,29 Euro. Der Verdienstabstand vergrößert sich im Laufe des Erwerbslebens. Beim Berufseinstieg liegen die Verdienste nahe beieinander, ab dem 30. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass Frauen wegen der Kinderbetreuung aus dem Erwerbsleben ausscheiden oder in Teilzeit arbeiten. Ein weiterer Grund für die Differenz sind die schlechter bezahlten Berufe, die Frauen ergreifen. Aber auch in den gleichen Berufen liegen die Verdienste der Frauen rund 7 Prozent unter denen der Männer.
ndr.de

Europa – von Wolf Achim Wiegand

Europas Katzenjammer: Die heute in München beginnende Sicherheitskonferenz ist überschattet von europäischen Sorgen über den harten Kurswechsel der USA bei den Konfliktthemen Ukraine und Verteidigung. Trump will den Krieg persönlich mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin klären, Europa den Großteil der Folgekosten aufbürden, die Ukraine aus der NATO heraushalten und keine US-Friedenstruppen stationieren. EU-Diplomaten sind besorgt, sie könnten von den Verhandlungen ausgeschlossen sein. Präsident Wolodymyr Selenskyj als Hauptbetroffener erhofft zwar tapfer einen „wahren Frieden“. Doch Bundeskanzler Olaf Scholz nennt Trumps Vorschlag „sehr egoistisch“. NATO-Experten sind zudem entsetzt über die Forderung, die Militärausgaben der Allianz-Mitglieder auf fünf Prozent der Wirtschaftsleistung anzuheben, weil etliche Länder dazu keine Finanzkraft haben.
zeit.de, n-tv.de, x.ronzheimer

Jeder US-Präsident wusste, dass transatlantische Sicherheit sowohl den USA als auch Europa zugutekommt. Trump scheint zu glauben, er wisse es besser. Die Geschichte wird über diese Entscheidung urteilen.
Sir Robert Wallace ist Ex-Verteidigungsminister (konservativ) des UK und schäumt über Trump.

– Meinung –
Putin lacht, wir zahlen: Das Europa, das wir bis vor Kurzem kannten, ist Geschichte. Ein Jahrzehnt nach seinem ersten Auftritt hat Donald Trump uns in den Graben getreten. Er kann das, weil die Schlafenszeit Europas genauso lange dauerte. Trotz Weckrufen von Experten und lauten Rufen, der Ukraine massiv beizustehen, haben wir weiter geschlummert. Nun wachen wir jäh auf im Matsch einer Welt, die sich zwei Oligarchen aufteilen. Putin lacht schon jetzt beim Gedanken an das bevorstehende Zerstückeln der Ukraine. Trump träumt von eigenen Filetstücken. Für uns in Europa bleibt die Rechnung übrig – inklusive einer kalten Dusche aus dem Sektkübel der beiden Dealmaker, die sich bald im Kreml treffen wollen. Europa wirkt wie ein beißgehemmter begossener Pudel. Im deutschen Wahlkampf streiten wir indessen um Schnickischnacki. Europa, wir haben versagt. (waw)

EU-Geheimtreff bei Trump: Ein Sondergesandter von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Lesen hat vorige Woche in Washington Geheimgespräche mit dem inneren Kreis von US-Präsident Donald Trump geführt. Das wurde aus gut informierten Kreisen in Brüssel bekannt. Bjoern Seigert persönlich, der Kabinettschef der Christdemokratin, trat den Gang in die USA an. Laut einer EU-Sprecherin traf Seigert Mitglieder des Nationalen Sicherheitsrats sowie des Nationalen Wirtschaftsrats. Ziel der Reise sei es gewesen, Spannungen abzubauen und einen umfassenden Handelskrieg zu verhindern. Brüssel arbeitet derzeit an einem Maßnahmenpaket, das unter anderem den verstärkten Kauf von US-Erdgas beinhalten könnte, um die Handelsbeziehungen und hohe Exportzölle zu vermeiden. Es herrsche aber der Eindruck vor, dass die Ansprechpartner in Washington für konkrete Abmachungen noch nicht fest genug im Sattel säßen.
politico.eu

Θ STADT & LEBEN

Berlinale in Hamburg: Am Donnerstagabend begann die 75. Berlinale und die Eröffnungsgala wurde erstmals in ein Hamburger Kino übertragen. Im Zeise Kino war zudem die Vergabe des Ehrenbären an Tilda Swinton zu sehen, als auch der Eröffnungsfilm „Das Licht“ von Tom Tykwer. Gleich zwei von Hamburg geförderte Filme laufen im Wettbewerb. Das Drama „Yunan“ des Hamburger Regisseurs und Drehbuchautors Ameer Fakher Eldin spielt auf einer Hallig. Ein Exilautor will dort seinem Leben ein Ende setzen, doch eine alte Dame, gespielt von Hanna Schygulla, gibt ihm neuen Lebensmut. „Mother’s Baby“ von Regisseurin Johanna Moder handelt von einer Schwangerschaft, die einen unerwarteten Verlauf nimmt. Neben diesen beiden Filmen werden die ebenfalls geförderten Filme „Letters from Wolf Street“, eine deutsch-polnische Koproduktion, sowie der dokumentarische Kurzfilm „Obsthof“ der HFBK-Absolventin Nana Xu gezeigt.
ardmediathek.de

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Neue Mini-Serie der S-Bahn Hamburg: Im November 2024 haben wir vier Kolleg:innen der S-Bahn-Wache – Bea, Mathilda, Dennis und Freddy – während ihrer Schichten ein ganzes Wochenende begleitet: an der Reeperbahn, am Volkspark während eines HSV-Spiels, am Hauptbahnhof und in Altona. Daraus sind drei Folgen entstanden, in denen wir exklusive und beeindruckende Einblicke in den Arbeitsalltag unserer S-Bahn-Wache geben. Das Tagesgeschäft ist sehr vielfältig, anspruchsvoll und manchmal auch belastend. Hier geht´s direkt zur YouTube-Playlist

Restaurant-Tipp – Klassisch an der Elbchaussee: Inmitten der pulsierenden Metropole Hamburg, direkt an der renommierten Elbchaussee und gegenüber dem idyllischen Rosengarten, befindet sich das Landhaus Scherrer. Bekannt als Gastronomie-Juwel, das weit mehr als nur einen Michelin-Stern zu bieten hat. Jede Komponente auf dem Teller ist perfekt abgestimmt und voller Aromen. Besonders beeindruckend sind die kreativen vegetarischen und veganen Gerichte, die ebenso hochwertig zubereitet sind wie die klassischen Fleischgerichte.
genussguide-hamburg.com

Tag der Bären: In Nordmazedonien werden die Reisenden mit einer Reihe politischer, sozialer und kultureller Probleme konfrontiert. Viele der durch EU-Programme geschützten und geförderten Bären finden infolge der Klimakrise nicht mehr in ihren natürlichen Winterschlaf. Das nordmazedonische Dorf, in dem deutschen Theatermacher*innen sehr gastfreundlich empfangen werden, wird von 20 hungrigen Braunbären belagert, deren Abschuss und/oder Vertreibung bei hoher Strafe verboten ist. Die Künstler sprechen mit den Menschen vor Ort. Es geht um Religion, Korruption, Müllexport, Klimaschutz und das Überleben in den Ruinen des Kapitals. Ana Trpenoskas Stück beruht auf Gesprächen und Recherchen vor Ort. Um 19.30 Uhr im MalerSaal des Schauspielhaus.

Θ FOFFTEIN

Heute ist Valentinstag. Kommen Sie mit warmen Gefühlen durch den Freitag und wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende. Am Montag lesen wir uns wieder.

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