Freitag, 16. Oktober: Ärger in kalten Unterkünften, BUND kritisiert Olympia, IOC verbietet Feuer und Flamme, HSV freut sich auf Leverkusen, Phantom hat seine Christine wieder

Guten Morgen. Endlich: Zelte werden beheizt. * Bundesligaball rollt wieder. * Batz macht wieder blau. *  Phantom hat seine Christine wieder.

Θ HAMBURG

Aufgeheizte Stimmung in Flüchtlingszelten: Nach Angaben der Innenbehörde sollen nun alle Flüchtlingszelte eine Heizung bekommen haben. Trotzdem soll es aufgrund der Kälte eine explosive Stimmung in den Unterkünften geben, berichtet das Abendblatt. Die Bewohner seien aufgebracht; der Senat will nun Familien verlegen. Für die Hamburger Obdachlosen soll es ebenfalls schnelle Hilfe geben. Linke, Diakonie und Hintz und Kunzt fordern einen sofortigen Start des Winternotprogramms angesichts der Temperaturen. Derweil trotzten 700 Demonstranten am Abend auf dem Jungfernstieg der Kälte und erhoben Stimme gegen die am Donnerstag beschlossene Verschärfung des Asylrecht.
ndr.de (Geheizte Zelte), abendblatt.de (Eskalation), ndr.de (Notprogramm), abendblatt.de (Demo)

BUND gegen Olympia: Nach dem Bund äußert auch der BUND Kritik an dem vorgelegten Kostenkonzept für Olympia. Die Umweltorganisation empfiehlt beim Referendum mit Nein zu stimmen. Die Flächen- und Wasserkonzeption im Hafen sei unzureichend beschrieben, eine Nachhaltigkeit sei insgesamt nicht zu erkennen und für diese dünnen Informationen finde das Referendum zu früh statt. Am Donnerstagabend wurde das Mobilitätskonzept der Spiele diskutiert. Hier setzen die Planer hauptsächlich auf den öffentlichen Nahverkehr, das Fahrrad und die Schuhsohle. Auch hier fehlte Manfred Braasch vom BUND der ökologische Ehrgeiz. Die Reduzierung des Autoverkehrs auf 25 Prozent sei unambitioniert.
zeit.de (Bund), abendblatt.de (BUND), abendblatt.de (Mobilität)

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Heißes Spiel: Am Samstag um 15.30 Uhr trifft der Hamburger SV im Volkspark auf Bayer 04 Leverkusen. Trainer Bruno Labbadia erwartet ein intensives Spiel. Das könnte sein, denn beim letzten Aufeinandertreffen in Hamburg gab es 50 Fouls, neun gelbe Karten und einen klagenden Rudi Völler. Emir Spahic, in dieser Saison von Leverkusen gekommen, soll Labbadia die Sieg bringenden Tipps geben. Ob Drobny oder Adler im Tor stehen wird, will der Trainer erst Freitag Abend entscheiden. Der FC St. Pauli tritt Samstag um 13 Uhr bei Union Berlin an. Der Gast scheint attraktiv; das Stadion an der alten Försterei wird mit 22.012 Zuschauern einen neuen Besucherrekord erzielen.
ndr.de, mopo.de (Heißes Spiel), abendblatt.de (Torwart), berliner-zeitung.de (St. Pauli)

50 Prozent Rabatt: Den Strafbefehl über 4.800 Euro wollte der Vater nicht zahlen, der seine Waffe ungesichert zu Hause liegen ließ, so dass sein Sohn sich damit in den Kopf schießen konnte. Am Donnerstag verurteilte ihn das Amtsgericht Blankenese nun zu einer Geldstrafe von 2.400 Euro. Wegen Mordes muss sich seit Donnerstag ein 46-Jähriger verantworten, der den 41-Jährigen Nebenbuhler um seine Ex-Freundin in deren Wohnung in Fischbek erstochen hatte. Auf offener Straße in Billstedt erstach im Mai nach einem Streit ein 20-Jähriger einen 22-Jährigen. Dem Täter tut es leid; das Landgericht befindet seit Donnerstag über die angemessene Strafe.
ndr.de, bild.de (Blankenese), bild.de (Fischbek), bild.de, hamburg.sat1regional.de (Billstedt)

Umbau in Eimsbüttel: Mit hoher Wahrscheinlichkeit verbleibt die Zentrale von Beiersdorf mit 3.400 Mitarbeitern in Eimsbüttel. Tochter Tesa hingegen zieht nach Norderstedt. Auf deren alten Flächen an der Troplowitzstraße soll die neue Unternehmenszentrale entstehen. An der nicht weit entfernten Osterstraße begann am Donnerstag offiziell der Umbau zu einem neuen Verkehrswegekonzept mit mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger. Dafür fällt die Hälfte der PKW-Parkplätze weg. Radverkehrskoordinatorin Kirsten Pfaue persönlich nahm zum ersten Mal den Spaten in die Hand, um die Fotografen den Neubeginn der Eimsbütteler Fahrradkultur bildlich festhalten zu lassen.
eimsbuetteler-nachrichten.de (Beiersdorf), abendblatt.de, hamburg.sat1regional.de, welt.de (Osterstraße)

Babyleiche entdeckt: Im Kreis Segeberg wurde ein totes Baby an einer Bushaltestelle entdeckt zeit.de
Windkraftspeicher gebaut: Neue Anlage wandelt Windstrom in speicherbaren Wasserstoff ndr.de
Radmuttern gelöst: Mitarbeiter von Flüchtlingsunterkunft wurden gefährdet presseportal.de
A7 Verkehrsführung: Ab Freitag Nacht stehen wieder zwei Spuren zur Verfügung radiohamburg.de
Sperrung U1: Ersatzverkehr zwischen Wandsbek-Gartenstadt und Farmsen mopo.de
Verbrecher geflüchtet: 19-Jähriger entkommt bei Verhandlung in Harburg mopo.de

Wetter: Mal mehr, mal weniger Regen bei sechs bis zehn Grad.
wetterspiegel.de

Θ ZAHL DES TAGES

93 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen Kinder besuchen entweder eine Kita oder werden von Tagesmüttern betreut. Damit steigt die Quote der Kinder, die eine Fremderziehung erhalten kontinuierlich seit Jahren. Insgesamt 44.000 Kinder spielen und lernen abseits der häuslichen Umgebung.
statistik-nord.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

EU-Gipfel zur Flüchtlingskrise: Die Staats und Regierungschef haben in Brüssel Maßnahmen zum Kampf gegen die Flüchtlingskrise beraten. Dabei ging es unter anderem über einen Aktionsplan mit der Türkei, mit dem sich Ankara für die Aussicht auf Visa-Erleichterungen und bis zu drei Mrd. Euro Finanzhilfe auf den Stop der Flüchtlinge an seinen Grenzen verpflichten würde. Bei Gesprächen mit der EU-Kommission in Ankara signalisierte die türkische Seite ihre Zustimmung zu dem Aktionsplan. Laut Diplomaten soll dabei auch wieder Bewegung in die stockenden Verhandlungen für einen EU-Beitritt der Türkei kommen. Der deutsche Bundestag hat derweil die Verschärfung des Asylgesetzes angenommen. Bei der gerechten Verteilung der Flüchtlinge, einem Hauptgrund des Treffens, gab es keine Fortschritte.
handelsblatt.com, welt.de, sueddeutsche.de

Griechenland will nachverhandeln: Der griechische Chefunterhändler und Tsipras-Vertraute Yorgos Chouliarakis hat in einem SZ-Interview angekündigt, dass Griechenland 2016 mit seinen Kreditgebern über eine Erleichterung seiner Schuldenlast reden will. Ziel Athens sei es, den jährlichen Schuldendienst spürbar zu vermindern. Zu möglichen Widerständen aus Berlin zu den griechischen Wünschen sagte der Politiker der regierenden Linkspartei Syriza: „Das werden harte Verhandlungen, kein Zweifel.“ Aber Athen brauche finanziellen Spielraum, beispielsweise zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.
sueddeutsche.de

Abstimmung: Bundestag entscheidet an diesem Freitag über Vorratsdatenspeicherung tagesspiegel.de
Internet-Provider: Bundestag berät Gesetz gegen Routerzwang heise.de
Flüchtlingskrise: Bundestag verabschiedet umstrittenes Asylpaket tagesspiegel.de
Militärisches Engagement: Bundeswehr weitet wahrscheinlich Mali-Einsatz auf Norden des Landes aus n-tv.de
Bundesnachrichtendienst: Justizminister Maas fordert strengere Regeln für BND welt.de
Pegida: Justizminister verurteilt Drohungen gegen Ermittler zeit.de
Neumitglied: Ukraine für zwei Jahre in den UN-Sicherheitsrat gewählt n-tv.de

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Θ STADT & LEBEN

Premiere von unsterblicher Liebe: Manche Frauen liebt man sein ganzes Leben. Ornella Muti ist eine davon. Sie kam am Donnerstag zur Premiere von „Liebe stirbt nie“ ins Hamburger Operettenhaus. Auch wenn seit dem ersten Aufflammen der Gefühle Jahrzehnte vergangen sind, bleiben sie erhalten. So auch beim Phantom der Oper, der seine Christine nach zehn Jahren wieder sehen will und sie nach Coney Island lockt. Die Wangen und Lippen sind nicht mehr ganz so voll, aber darüber sieht das Herz gerne weg. Zumal die Musik die Ohren umschmeichelt und die Opulenz des Bühnenbildes das Auge glücklich machte. So gefiel den 1.300 Zuschauern der Premiere denn auch das herzige Wiedersehen.
abendblatt.de

Das ist wirklich eine der besten Produktionen, die ich je von einem meiner Werke gesehen habe.
Sir Andrew Lloyd Webber ist zufrieden mit der Hamburger Inszenierung
abendblatt.de

Und Tschüß: Zwei Kreuzfahrer unterschiedlicher Generationen verließen Hamburg am Donnerstag in regnerischer Nacht. Den Anfang machte die 4.200 Passagiere fassende Norwegian Escape. Bei Blohm+Voss wurde der schwimmende Koloss für die Übergabe an die Reederei fit gemacht. Die ältere aber deutlich elegantere MS Europa weilte in den letzten Wochen auch im Dock; da ging es allerdings um ein zeitgemäßes Facelifting. Mit viel neuer Farbe und gestrafften Paneelen sammelte sie ihre 400 traditionsbewussten Passagiere ein, um die Reise nach Monte Carlo anzutreten.
abendblatt.de (Norwegian Escape), ndr.de, abendblatt.de, bild.de (Europa)

Ausgleichende Symbolpolitik: Am Donnerstag beschloss der Senat Ausgleichsflächen für Flüchtlinge zu schaffen. Weil die geplanten Großsiedlungen in bestehende Naturschutzgebiete eingreifen, sollen neue Flächen von 350 Hektar in Volksdorf, Allermöhe und Neuland geschaffen werden. Weil das bekannte Feuer-und-Flamme Logo der aktuellen Olympiabewerbung in die Rechte des IOC eingreift, hat die Organisation den Hamburger Olympiawerbern die Nutzung untersagt. Bis zum Referendum darf es aber noch genutzt werden. An Ausgleichsideen wird hier noch gearbeitet. Derweil lässt der Meister der normierten Leuchtstoffröhre  Michael Batz schon mal ein uninspiriertes blaues „HH2024“ auf dem Kleinen Grasbrook leuchten.
abendblatt.de (Ausgleich), bild.de (Olympia)

Hamburger Architekturehrung: Traditionsverein ehrt die drei besten Bauten aus 2014 abendblatt.de
Hotel in Hammerbrook: H-Gruppe eröffnet Hotel auf ADAC-Gelände ndr.de
Italien in Kunsthalle: Italienische Ansichten von Franz Ludwig Catel ab Freitag abendblatt.de
Neue Syltverbindung: Dauert länger, ist dafür aber teurer welt.de
Hamburger Hospizwoche: Humanes Sterben im israelitischen Krankenhaus rtlnord.de
Hamburger Deutschlandtag: Junge Union freut sich auf die Kanzlerin ndr.de

Θ FOFFTEIN

Homeland ist eine Wassermelone: Um das Filmset wie ein libanesisches Flüchtlingslager aussehen zu lassen, sollten die drei Graffiti-Künstler Heba Amin, Caram Kapp und Stone arabische Schriftzüge an die Wände sprühen. Was genau sie schreiben, war den Set-Verantwortlichen der US-Serie „Homeland“, deren fünfte Staffel um die frühere CIA-Agentin Carrie Mathison komplett in Berlin und Umgebung gedreht wurde, offenbar egal. Entsprechend haben die drei Künstler den Auftrag ausgeführt – was dabei herausgekommen ist, dürfte den Machern wenig gefallen: „Homeland ist rassistisch“, ist auf einer Hauswand zu lesen, auf anderen Wänden steht „Homeland ist ein Witz, und wir haben nicht gelacht“, „Homeland ist keine Serie“ und „Homeland ist eine Wassermelone“, was so viel bedeute wie „Homeland ist ein Schwindel“.
tagesspiegel.de

Heute ist Welthungertag. Hier hat sich die Welt mal verbessert und die Zahl der hungernden Menschen hat sich in den letzten fünfzehn Jahren weltweit halbiert. Wir wünschen Ihnen einen schönen Freitag und ein schönes Wochenende. Am Montag lesen wir uns wieder.

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