Sicherheit im Hafen, Männer und Bezirke, Frauen und Europa, Viel Polizei auf dem Kiez, Monaco en miniature

Guten Morgen: Entscheidungen nahen. *

Θ HAMBURG

Sicherheit im Hafen: Bürgermeister Peter Tschentscher und Innensenator Andy Grote haben sich in Berlin mit Innenministerin Nancy Faeser und den Bürgermeistern von Rotterdam und Antwerpen abgestimmt. Hintergrund ist die nötige internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen Drogen, die bevorzugt in den Häfen umgeschlagen werden. In diesem Umfeld wächst organisierte Kriminalität, die schon ein erschreckendes Ausmaß in den anderen Häfen und auch den dazugehörigen Städten angenommen hat. Hamburg gilt als noch recht ungesichertes Einfallstor, weswegen in der kommenden Woche Maßnahmen starten sollen, um die Kriminalität einzudämmen. Dabei geht es vorrangig um Beschäftigte im Hafen oder Fahrer, die angeworben werden, um die Drogen ins Land zu bekommen. Hier soll ein anonymes Hinweisportal helfen, die Täter aus der Kriminalität zu holen.
ndr.de, twitter.TschenPe

Männer und Bezirke: Innere Sicherheit, Verkehr und Bürokratieabbau sind die bestimmenden Themen der Bezirkswahlen vermittelte eine Podiumsdiskussion des UV Nord mit den wirtschaftspolitischen Sprechern von SPD, Grünen, CDU und FDP im Vorfeld der Bezirkswahlen. Der Chef des Spitzenverbands der Unternehmen, Philipp Murmann ruft zu einer hohen Wahlbeteiligung auf. Die auffallend männerlastige Veranstaltung – nur die Grüne Zohra Mojadeddi war neben Hansjörg Schmidt, Götz Wiese und Andreas Moring für den angekündigten Fraktionsvorsitzenden Dominik Lorenzen anwesend – war sich auch über die Subthemen Migration, Baustellen, Digitalisierung einig. Die Ziele und Problemlösungen weichen allerdings ab, weswegen auch die Bezirkswahl neben der Europawahl ein gutes Stimmungsbild über die politischen Verhältnisse in Hamburg abgeben werden.
Adlerauge

Diese Bezirksfürstin – Das kann man nicht machen.
Es gab durchaus Unmut im Unternehmerforum. Bezirksstaatsrat Alexander von Vogel (Grüne) und Sozialstaatsrat Tim Angerer (SPD) waren aber sicherheitshalber vor Ort in der HanseMerkur-Versicherung auf Gegenseitigkeit und konnten Altonas Bezirkschefin Stefanie von Berg (Grüne) wegen ihrer vermeintlich rigiden Verkehrspolitik und Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) wegen der geplanten Unterkunft für Geflüchtete in Klein Flottbek ritterlich in Schutz nehmen.

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Wie entstand das berühmteste Tagebuch der Welt? Das Tagebuch der Anne Frank zählt zu den meistgelesenen Büchern der Welt. Doch die Geschichte seines Erfolgs war geprägt von Hindernissen und Rückschlägen. Auch in Hamburg reagierte man damals mit Kritik und Ablehnung auf die Veröffentlichung. Der Autor Thomas Sparr berichtet von der Entstehung des Tagebuchs der Anne Frank, von seinem Erfolg und warum es uns bis heute fasziniert. Die Veranstaltung „Anne Frank in Hamburg“ findet am Mittwoch, den 8. Mai um 19 Uhr im KörberForum statt. Hier können Sie sich zur kostenlosen Veranstaltung anmelden

Frauen und Europa: Die Bundes-SPD eröffnet am Sonnabend den Wahlkampf um Europa. Kanzler Olaf Scholz und die gesamte SPD-Spitze werden vom Fischmarkt in Altona aus Laura Frick auf den Weg nach Brüssel schicken. Am selben Tag präsentiert sich die Kandidatin der Hamburger Grünen, Rosa Domm bei der Landesmitgliederversammlung ihrer Partei, die sich vor allem ums Klima kümmern will. Am Abend zeigt sich dann Beatrix von Storch im Hamburger Rathaus. Die AfD-Bundestagsabgeordnete saß schon mal für die Rechtspopulisten im Europäischen Parlament. Am Montag präsentiert die CDU dann ihre Hamburger Kandidatin, Freya Kerssenbrock. Derzeit wird Hamburg im Parlament nur von der liberalen Svenja Hahn vertreten, die schon am vergangenen Wochenende ihre erneute Kandidatur bekräftigte.
spd-hamburg.de (Frick), abendblatt.de (Domm), bundestag.de (Von Storch), cduhamburg.de (Kerssenbrock), fdp.de (Hahn)

Viel Polizei auf dem Kiez: Die Polizei wird am Abend mit mehreren Hundertschaften und Wasserwerfern rund um das Millerntortstadion im Einsatz sein. Um 18.30 Uhr treffen der FC St. Pauli und Hansa Rostock in einem Hochrisikospiel aufeinander. Die Fans beider Vereine haben keine gute Geschichte miteinander und es wird mit Gewalt gerechnet. Sportlich wird ein Sieg der Kiezkicker gegen die abstiegsbedrohten Rostocker erwartet. Sollte es so kommen hat der FCSP die Relegation sicher. Dem HSV hingegen steckt die Niederlage gegen Kiel noch in den Knochen. Das Spiel bei Eintracht Braunschweig am Sonnabend wird zum Charaktertest. Laslo Benes scheint derweil das sinkende Schiff schon möglichst unbeschadet verlassen zu wollen.
abendblatt.de, mopo.de, abendblatt.de, bild.de

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Auf der Straße kann man nicht nur Fußball spielen, sondern auch tanzen.
Dr. Carsten Brosda, Hamburgs Senator für Kultur und Medien, erzählt im Podcast „Wie ist die Lage“ von den Kulturveranstaltungen im Rahmen der Fußball-EM der Herren.
Straßenkunst muss von der Stadt unterstützt werden.
Der Theatermacher und Organisator des Spielbudenfestivals Corny Littmann spricht über Straßenkunst in Hamburg.
Die Lange Nacht der Museen ist eine besondere Art der Begegnung.
Prof. Dr. Dirk Luckow, der Intendant der Deichtorhallen, berichtet über das Event am 27. April.
Alle Folgen „Wie ist die Lage?“ hören Sie hier und von Montag bis Freitag um 12 Uhr bei ahoy radio.

Dissonanz unter DJs: Beim Clinch über Fördergelder hört die Freundschaft zwischen Kultursenator Carsten Brosda und Literaturhaus-Chef Rainer Moritz auf abendblatt.de
Senat tut zu wenig: Auch die Anderen sagen, dass ein Plan für das Wachstum des Kurzen Olafs nötig ist abendblatt.de
Preise sinken weiter: Immobilienpreise in Hamburg weiter ohne Boden abendblatt.de
Später und teurer: Aber Renovierung der Deichtorhallen soll sich kulturell auszahlen ndr.de
„Haltung zeigen gegen Rechtsextremismus und rechte Parolen“: Friedrich-Ebert-Stiftung bietet kostenlosen Workshop am Sonnabend an fes.de

Wochenend-Wetter: Freitag wechselnd bewölkt mit Schauern bei Temperaturen bis zehn Grad. Am Wochenende bedeckt bei bis zu 21 Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

1.000 Mal waren die sogenannten Sozialraumläufer bisher rund um den Hamburger Hauptbahnhof unterwegs. Die gekennzeichneten Helfer sollen Auskunft geben, Hilfe leisten und bei Konflikten vermitteln. Die Sozialbehörde zieht eine positive Bilanz. Derweil regt sich Unmut am Hauptbahnhof, weil die Sozialbehörde dort eine Immobilie für 19 Millionen Euro erwerben will. Ob als Unterkunft für Obdachlose oder Geflüchtete ist noch offen.
ndr.de, abendblatt.de, bild.de

Europa – von Wolf Achim Wiegand

„Europa groß machen!“: In einer Grundsatzrede hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron den Europäern wie zu Beginn seiner Amtszeit ins Gewissen geredet und die Leviten gelesen. Mit drastischen Worten rief er – wie vor sieben Jahren in der Pariser Universität Sorbonne – zu einer verstärkten Verteidigung auf. Man stehe an einem Wendepunkt. „Unser Europa kann sterben“, beschwor Macron die Zuhörer im Saal und im internationalen Live-Stream. Er setzte sich für mehr Unabhängigkeit Europas ein, denn es sei „kein Vasall der USA“. Konkret schlug Macron eine gesamteuropäische Cyberabwehr und eine gemeinsame Militärausbildung vor. Außerdem empfahl er, die Verbindungen zum EU-fernen Großbritannien wieder zu stärken, EU-Bürokratie abzubauen und stärker auf Erneuerbare und Atomenergie zu setzen.
tagesschau.de

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EXIT – Globale Migration im 21. Jahrhundert. Warum und wohin Menschen aufbrechen
Podiumsgespräch heute um 18 Uhr, Haus der Patriotischen Gesellschaft

Migration ist zum beherrschenden politischen Thema geworden, sie schürt Ängste, schafft Emotionen und führt zu mancher Vereinfachung. Der Bielefelder Migrationsforscher Prof. Dr. Thomas Faist analysiert im Gespräch mit Meinhard Schmidt-Degenhard, warum Menschen aufbrechen, wohin ihre Wege sie führen und wie globale Migration aktuell, aber auch mittelfristig unseren Planeten verändern wird. Wie kann eine faire und konstruktive Migrationspolitik aussehen? Infos und Anmeldung: shop.freiheit.org

Schlag ins Wasser: Huthi-Terroristen haben wieder zwei Frachtschiffe mit europäischen Verbindungen vor Jemen im Golf von Aden angegriffen. Wie die von Iran gesponserte Miliz mitteilt, sind die „Maersk Yorktown“ (USA-Flagge) und die „MSC Veracruz“ (Madeira-Flagge) mit Raketen oder Drohnen beschossen worden. Die Geschosse landeten allerdings gefahrlos im Wasser bzw. wurden von Kriegsschiffen abgefangen. Ein Angriff auf einen US-Zerstörer misslang ebenfalls. Die laut Namen zur dänischen Großreederei Maersk bzw. zum schweizerischen Schifffahrtskonzern MSC gehörenden Frachter werden eventuell israelisch genutzt – die Islamisten nehmen solche Schiffe gezielt unter Feuer, um sich mit den Palästinensern zu solidarisieren. Die Angriffe stören den weltweiten Seeverkehr.
aljazeera.com

Portugals Nachdenk-Jubiläum: Portugal hat den 50. Jahrestag seiner „Nelkenrevolution“ gefeiert, bei der am 25. April eine linksgerichtete Armeegruppe gegen die Rechtsdiktatur putschte. Aufbruchssignal war das im Radio nachts gespielte Lied „Grândola“. Nach dem schnellen Sieg steckten dankbare Menschen den Soldaten rote Nelken in die Gewehrläufe, daher „Nelkenrevolution“. Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa hat aus Anlass des Jubiläums erklärt, Portugal übernehme „volle Verantwortung“ für Verbrechen während seiner damals abgeschüttelten Kolonialzeit wie Sklaverei und Massaker. Er kündigte an: „Wir müssen für die Kosten aufkommen.“
facebook.andreas.rieckhof, bazonline.ch (Jubiläum), ndr.de (Podcast), latina-press.com (Kolonialismus)

Θ STADT & LEBEN

Monaco en miniature: Das Fürstenpaar Albert II. und Charlène war von der Umsetzung ihres Fürstentums im Miniatur Wunderland der Gebrüder Braun sehr angetan, die bereits 2017 angefragt hatten, ob die Hoheiten die Eröffnung vornehmen wollten. Es gab sogar Pläne der monegassischen Architektur, die den Erbauern zur Verfügung gestellt wurden. Die Umsetzung soll sehr gelungen sein, wovon sich ab Freitag auch das normale Publikum überzeugen kann. Das wirklich Besondere ist die realistische Umsetzung des Formel-1-Rennens. Dafür musste eine neue Technik entwickelt werden, die zur Enttäuschung der neunjährigen Prinzenkinder und Zwillinge Jacques und Gabriella bei der Eröffnung zunächst versagte. Schließlich klappte alles und alle waren zufrieden. Albert und Charlène speisten zudem mit prominenten und begüterten HamburgerInnen im Hotel Vier Jahreszeiten – die Kinder im Spielzimmer nebenan – bevor sie wieder abflogen.
ndr.de, facebook.andreas.dressel

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„Ja, Ich will!“ zur Langen Nacht der Museen: Die Ausstellung im Jenisch Haus widmet sich der Kunst der internationalen Hochzeitsfotografie. Zur langen Nacht der Museen am Sonnabend liest die Schauspielerin Ute Hannig um 20.30 Uhr Texte unter anderem von Wolfgang Borchert und Thomas Mann. Anschließend darf zu Salsa-Musik getanzt werden. In der Ausstellung sind Impressionen von Feiern und Paaren aus ganz unterschiedlichen Ländern und Kulturkreisen zu sehen. Die Aufnahmen sind eine Hommage an das Genre der Hochzeitsfotografie, das sonst eher der beiläufigen Kunst zugeordnet wird.
shmh.de (Jenisch Haus), langenachtdermuseen-hamburg.de (Weitere Veranstaltungen)

Restaurant-Tipp – Eine Scheibe geht noch: Das brasilianische Restaurant in der historischen Harburger Lämmertwiete ist längst eine Berühmtheit in der Hansestadt. Der Grund: Hier kommen Fleischfans so richtig auf ihre Kosten. statt von einer umfangreichen Karte ein Gericht zu wählen, kommen die Mitarbeitenden mit diversen Köstlichkeiten immer wieder an den Tisch. Während die Männer, die Cortadores, mit Spießen von Rindfleisch, Tafelspitz, Burgunderbraten oder Lammkeule an den Tisch treten und mit imposanten Säbeln das Fleisch auf den Teller schneiden, bringen die Señoritas allerlei Beilagen.
genussguide-hamburg.com

Kulturtipp – von Hedda Bültmann
Lizard Boy: Vom Off-Broadway nach Hamburg: The English Theatre feiert mit dem Musical “Lizard Boy” von Justin Huertas Europa-Premiere. Trevor hat durch einen Unfall als Kind eine eidechsenähnliche Haut und verlässt deshalb kaum das Haus. Über das Internet freundet er sich mit Cary an und gemeinsam begegnen sie der Sängerin Siren. Die drei geraten in einen mythologischen Kampf gegen Drachen, die die Welt in Atem halten. Trevor entdeckt, dass er übernatürliche Kräfte hat und findet zu sich selbst. Dieses ungewöhnliche Musical ist inspiriert von X-Men und Spiderman und wurde von der Broadway World als „Engaging, Funny and Empowering“ betitelt.
eth-hamburg.de

Θ FOFFTEIN

Es wird wieder gelaufen: Der Hanse-Marathon am Sonntag kann mit Rekordzahlen aufwarten. Es wird gemutmaßt, dass nun die Zeit der Sportler kommt, die Corona fürs Lauftraining genutzt haben. 38.000 Teilnehmer sind insgesamt für die verschiedenen Strecken gemeldet. Knapp 15.000 versuchen sich an den 42,195 Kilometern, die diesmal auch an Bedeutung gewonnen haben, denn es ist die letzte Chance für einige LäuferInnen im Sommer die Champs Élysées in Paris olympisch zu laufen.
ndr.de

Heute ist Welttag des geistigen Eigentums. Kommen Sie gut durch den Freitag und wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende. Am Montag lesen wir uns wieder.

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