KW 22: Gewalt gegen Polizisten in der Rigaer Straße, Eigentumswohnungen immer teurer, Schornsteinfeger erhält Rettungsmedaille

Liebe Leser, in der Rigaer Straße kommt es immer wieder zu Gewalt gegen Polizisten. Politiker zeigen sich entsetzt über die neusten Angriffe. CDU-Generalsekretär benutzt fragwürdige Sprache, um seine Betroffenheit kundzutun: er will die „Linksfaschisten ausräuchern“. Äußerungen wie diese sind wohl eher nicht geeignet, den Konflikt beizulegen. Wesentlich konstruktiver erscheint das Konzept des SPD-Mannes Tom Schrei­ber, der aufgeschrieben hat, was im Kiez verändert werden müsste, um endlich Frieden einkehren zu lassen. Viel Spaß beim Lesen! 

\ FRIEDRICHSHAIN KREUZBERG AKTUELL /

Berliner Eigentumswohnungen um 12 Prozent teurer. Wegen der anhaltend hohen Nachfrage haben sich gebrauchte Eigentumswohnungen in allen Bezirken weiter verteuert. Im Durchschnitt kletterten die Preise seit 2014 um zwölf Prozent pro Jahr. Die höchsten Angebotspreise werden aktuell in Friedrichshain-Kreuzberg verlangt. Das ist das Ergebnis des aktuellen LBS-Kaufpreisspiegels, der am Dienstag veröffentlicht und von dem Institut Empirica erstellt wurde. Die Auswertung bezieht sich laut Mitteilung auf die Verkaufsangebote in den Berliner Tageszeitungen und Online-Portalen im ersten Quartal 2017. morgenpost.de

Rettungsmedaille für Schornsteinfeger Alain Rappsilber. Der Kreuzberger rettete eine Frau aus einer brennenden Wohnung und wurde dafür jetzt geehrt. Als der Rauch, der oben aus dem Fenster quillt, tiefschwarz ist, wusste Rappsilber: „Die Wohnung steht schon voll in Flammen (…) Das ist hochgiftig, da reichen ein, zwei Atemzüge.“ Er stürmte trotzdem ins Treppenhaus: „Ich hab nicht lange nachgedacht.“ Bewohner hatten ihm gesagt, dass noch jemand im Dachgeschoss sei. Zum Glück für die Frau (46), die auf einem Treppenabsatz ohnmächtig zusammengesunken war. Für seine Heldentat im Dezember zeichnete ihn der Senat mit der Rettungsmedaille aus. bz-berlin.de

030-610066: Hotline-Kinderschutz wird 10 Jahre alt. 
Die Hotline-Kinderschutz gehört zum Berliner Notdienst Kinderschutz und ist beim Kindernotdienst in der Gitschiner Straße 49 angesiedelt. berlin.de
John F. Kennedy bekommt Gedenktafel am Axel-Springer-Haus. Anlass ist der 100. Geburtstag des legendären US-Präsidenten. bz-berlin.de
Gleisdreieckpark: U-Bahn-Brücke muss erneuert werden. Zur Kontrolle der maroden Brücke will die BVG Mitte Juni ein Gerüst unter der Brücke aufbauen. Die Spielfläche muss zeitweise gesperrt werden. tagesspiegel.de

Berlins CDU-Generalsekretär will „Linksfaschisten ausräuchern“. Die Gewalt gegen Polizisten in der Rigaer Straße in Friedrichshain lässt nicht nach. In der Nacht auf Sonntag wurden erneut Beamte attackiert und verletzt. Drei Personen wurden festgenommen. Der Generalsekretär der Berliner CDU, Stefan Evers, hat in einem Facebook-Post deshalb gefordert „Linksfaschisten auszuräuchern“. Weiter nannte er die Autonomen „widerwärtiges Gesindel“ und ärgerte sich, „dass mit der Linkspartei der verlängerte Arm der Hausbesetzer inzwischen am Senatstisch“ sitze. tagesspiegel.de

Konzept für eine Befriedung der Rigaer Straße. SPD-In­nen­ex­per­te Tom Schrei­ber (38) hat ein ei­ge­nes Stra­te­gie­pa­pier ent­wi­ckelt, nachdem den wechselnden Senaten bisher nicht viel mehr eingefallen ist, als verstärkte Polizeipräsenz zu zeigen. Einige Auszüge seiner Ideen hat die B.Z. aufgeschrieben. Darunter zählen etwa “ Gespräche nur mit denen, die ein Interesse an der Konfliktlösung haben“, „Einrichtung eines Quartiersmanagers“ und „Der Eigentümer der Rigaer 94 muss klar sagen, was er mit dem Objekt vorhat.“ bz-berlin.de

Ein Einbrecher nach unserem Geschmack. Die Verlockung war wohl zu groß. Ein 39-jähriger stieg am Dienstagabend gegen 21:30 Uhr in ein offenes Fenster in der Adalbertstraße. Zeugen riefen dem Mann zu, dass er wieder rauskommen soll. Ihm leuchtete das ein und er verließ die Wohnung, wie er sie betreten hatte, ohne etwas zu stehlen. Dann wartete er gemeinsam mit den Zeugen auf die Polizei und ließ sich festnehmen. berlin.de/polizei

Erneut Einbruch im Bürgeramt.  Am Wochenende  wurde das Bürgeramt im Rathaus Kreuzberg an der Yorckstraße Ziel von ungebetenen Besuchern. Die Einbrecher verursachten nach Angaben von Knut Mildner-Spindler (Linke), Stadtrat für Bürgerdienste, erheblichen Schaden an den Türen. Es sei ihnen aber nicht gelungen, Geld oder Dokumente zu erbeuten. Anders als gut einen Monat zuvor, als Einbrecher in der Nacht zum 22. April im Rathaus Friedrichshain an der Frankfurter Allee einstiegen. Sie erbeuteten zahlreiche Personalausweise und Pässe. berliner-woche.de

Am Karneval der Kulturen wird es eng auf Kreuzbergs Straßen.  Aufgrund des Karnevals kommt es in Kreuzberg schon ab Donnerstag zu Sperrungen: Vom 1. Juni um zehn Uhr bis zum 6. Juni um sechs Uhr sind folgende Straßen gesperrt: Blücherplatz, Zossener Straße (zwischen Waterloo-Ufer und Baruther Straße), Blücherstraße (zwischen Mehringdamm und Mittenwalder Straße), Johanniterstraße (zwischen Zossener Straße und Brachvogelstraße). Um 18 Uhr werden am Donnerstag zusätzlich die Baruther Straße bis zur Solmsstraße sowie das Tempelhofer Ufer/Waterloo-Ufer/Gitschiner Straße zwischen Mehringdamm und Alexandrinenstraße gesperrt. Die Route des Straßenumzugs ist außerdem von Sonnabend sechs Uhr bis Montag sieben Uhr gesperrt. morgenpost.de

\ SPORT /

Turnfest: Angebote in Friedrichshain-Kreuzberg. Vom 3. bis 10. Juni findet in Berlin das Deutsche Turnfest statt. Die Berliner Woche hat Angebote im Bezirk zusammengetragen. So etwa das tägliche Programm der Turnhalle  Berliner Turnerschaft Korporation in der Ohlauer Straße 24. „Wir sind mit fast allen unserer regelmäßigen Angebot vertreten“, sagt Trainer Atilla Oener. Dazu gehören unter anderem Pilates, Zumba, Tanzen und Oeners Veranstaltung Fitness-Boxen am 6. Juni um 20 Uhr. Alles auch nachzulesen unter www.dieturnhalle.net. Außerdem: Karate für Kinder, Boxen für Mädchen und Fußball für Blinde. berliner-woche.de

\ STADTLEBEN /

Von der Schwierigkeit einer Busfahrt: Hannes Heine versucht, mit der M29 durch Kreuzberg zu fahren. In seiner Glosse beschreibt er seine Erfahrungen. Doch dazu muss der Bus erstmal kommen: „Fast 30 Grad Celsius, die Sonne brennt auf Kreuzberg, und der Bus kommt nicht. An der Haltestelle in der Oranienstraße wird die Laune schlechter. Acht, neun Minuten später als der Fahrplan vorsieht – der M29 ist nicht in Sicht. ‚Hätte längst da sein müssen, oder was!?‘ Der Junge spuckt auf den Bordstein, murmelt: ‚Isch werd’ noch verrückt.‘ Das geht hier allen so. Zehn, elf Minuten – kein Bus, nirgends.“ tagesspiegel.de

Besprechung: Rayyane Tabet in der daad-Galerie. Rund 2000 Bruchstücke aus der Grabungsstätte im Nordosten Syriens lagern in den Depots, 1000 davon soll Tabet mit Hilfe der Frottage-Technik vervielfältigt haben. 500 Blätter hängen jetzt in der daad-Galerie, mit Nägeln und Klammern auf hochkant gekippte Euro-Palletten gepinnt, jeweils fünf Reihen bis unter die Decke. Ergänzt werden die Blätter von 25 größeren, gerahmten Frottagen, die an der Wand gegenüber lehnen. tagesspiegel.de

Neue Bleibe für Szeneladen „M 99“. Der linksalternative Kreuzberger Szeneladen „M99 – Gemischtwarenladen mit Revolutionsbedarf“ hat nach langer Suche neue Räumlichkeiten gefunden. Seit 1985 betrieb der querschnittsgelähmte Hans Georg Lindenau den Laden in der Manteuffelstraße 99 und lebte auch in diesen Räumen. Nach langem Rechtsstreit haben seine Anwälte nun mitgeteilt, dass Lindenau zum 1. Mai 2017 einen Mietvertrag mit der „Stiftung Umverteilen“ unterzeichnet hat und bis zum 1. Juni in vergleichbare Räume in der Falckensteinstraße 46 zieht. tagesspiegel.de

Karneval der Kulturen: Tanze den Samba mit uns!: Zum 20. Mal nimmt Samba-Queen Sonia de Oliveira (44) am Karneval der Kulturen teil. 1997 gründete sie die Samba-Schule Amasonia. Die aufwendig gearbeiteten Feder-Pailletten-Kostüme (Fantasias) stammen alle aus dem Atelier ihrer Schwester Gaby (50) aus Rio. Auf über 450 Kostüme ist ihr Fundus inzwischen angewachsen. Tanzen Sie am Pfingstsonntag mit dem Karneval der Kulturen durch Kreuzberg und bekommen ein Karnevals-Outfit geschenkt! bz-berlin.de

Konzert: The Holy Cats. Die Band spielt genau ein Konzert in Berlin.  Donnerstag, 1. Juni im Badehaus Berlin. facebook.com/events
Party: The early day. Oldschool Indie – Party like its 2004! Freitag, 2. Juni, 23 Uhr im Lido. lido-berlin.de
Film: In-between Performative Films. Die Reihe widmet sich diesmal der queeren Film-, Performance- und Musikszene São Paulos, die sich stark mit der Schwarzen Bewegung überschneidet. Gezeigt werden Mini-Dokuporträts und Videoclips über Alma Negrot und Linn da Quebrada, sowie Videoclips und ein Kurzfilm von Gustavo Vinagre. Dienstag, 6. Juni, 20 Uhr im Ballhaus Naunynstraße. ballhausnaunynstrasse.de

Wir wünschen ihnen eine Wonne-Woche!. Wenn es was zu kommentieren gibt, bitte auf friedrichshain-kreuzberg-journal.de erledigen.

Ihr seid isoliert.
Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) and Linksextremisten; in Reaktion auf die erneuten Übergriffe gegen Polizisten in der Rigaer Straße.
morgenpost.de/

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