KW 24: Dresdner Bahn vor Gericht, Protest gegen Fassadendämmung, Neue Milieuschutzgebiete

Liebe Leser,  der Ausbau der Dresdner Bahn wird nun endlich vor Gericht entschieden. Seit über 20 Jahren zieht sich der Rechtsstreit um die neue Strecke. Anwohner wollen keine neue Schallschutzmauer in ihrem Bezirk und pochen auf den Tunnel. Der aber ist zu teuer, sagt die Bahn. Eine Entscheidung wird in dieser Woche noch nicht erwartet. Außerdem: Ein 81-Jähriger war mit seinem Auto 2015 in Mariendorf auf die Gegenfahrbahn geraten. Es kam zum Crash, bei dem ein 26-Jähriger starb. Nun entschied das Gericht: Der junge Fahrer war maßgeblich Schuld an seinem Tod, da er die erlaubte Geschwindigkeit deutlich überschritt. Der Senior zahlt eine Geldstrafe. Viel Spaß beim Lesen!

\ TEMPELHOF-SCHÖNEBERG AKTUELL /

Ausbau der Dresdner Bahn vor Gericht. Am Mittwoch und Donnerstag verhandelte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig die Klagen gegen den oberirdischen Ausbau der Dresdner Bahn durch Lichtenrade, auf der auch der Airport-Express zum BER fahren soll. Mit einem sofortigen Urteil wird nicht gerechnet. Das Projekt gehört mit rund 20 Jahren zu den längsten Verfahren, die es in Deutschland bisher gegeben hat. Erfolg haben die Kläger – die Bundesvereinigung gegen Schienenlärm sowie drei Privatpersonen mit Grundstücken in Trassennähe – nur, wenn sie Fehler im Planfeststellungsbeschluss nachweisen können, den das Eisenbahn–Bundesamt Ende 2015 erlassen hat. Einen Tunnelbau können sie nicht durchsetzen. tagesspiegel.demorgenpost.de

Protest gegen Fassadendämmung. Die Mieter der Fritz-Bräuning-Siedlung in der Gontermannstraße 10b bis 60 stehen vor einem Problem. Ihre Wohnungen sollen energetisch modernisiert werden; die Kosten sollen freilich sie selbst tragen. Dagegen protestieren sie nun. Von „Rausschmiss-Sanierung“ ist die Rede. „Ein großer Teil dieser Menschen könnte die neuen Mieten nach den Modernisierungsmaßnahmen nicht bezahlen. Dies betrifft vor allem Rentner, Alleinerziehende und junge Familien.“ empört sich Nachbarin Franziska Schulte auf einer Kundgebung. berliner-woche.de

Vier neue Milieuschutzgebiete. Einwohner des Schöneberger Nordens, des Schöneberger Südens, des Grazer Paltzes und Teile Tempelhofs sollen von der geplanten „sozialen Erhaltungssatzung“ profitieren. berlin.de
Interessenkonflikt beim Bauvorhaben in der Hauptstraße 162. Eine schnelle Einigung zwischen dem Investor und der BVG ist laut Bezirksamt nicht in Sicht. Insbesondere geht es um technische Lösungen, wie das Areal bebaut werden kann, ohne die U-Bahn-Einrichtung im Untergrund zu beschädigen. morgenpost.de
Geld für ehrenamtliches Engagement. Insgesamt stehen 84.500 Euro zur Verfügung. Formlose Anträge um bis zu 3.500 Euro können ab sofort gestellt werden. berliner-woche.de

Geldstrafe nach tödlichem Unfall. Ein heute 81-Jähriger war 2015 im Stadtteil Mariendorf mit seinem Auto auf die falsche Straßenseite geraten: „Ich wähnte mich auf der richtigen Spur.“ Es sei dunkel und regnerisch gewesen. Es kam zu einem Zusammenstß. Der 26-jährige Unfallgegner starb an Heiligabend 2015 an den Folgen. Der Senior verzichtete freiwillig auf seine Fahrerlaubnis und zahlte 3.000 Euro, wodurch es nun zur Einstellung des Verfahrens kam. Der 26-Jährige hätte eine erhebliche Mitschuld an dem Unfall gehabt, denn er sei viel zu schnell unterwegs gewesen, begründete der Richter  die Entscheidung. morgenpost.de

Fahndung: Diebin und Betrügerin. Im Oktober letzten Jahres wurde eine 80-Jährige in einem Supermarkt in der Hildburghauser Straße/ Ecke Friedenfelser Straße ihrer Geldbörse beraubt. Kurz darauf hob die mutmaßliche Diebin eine vierstellige Geldsumme Bargeld vom Konto der Seniorin ab. Die Polizei sucht mit Fotos nach der Frau: berlin.de/polizei

Kind in Unfall verwickelt. Ein Elfjähriger wurde am Montag in Lichtenrade von einem Motorrad erfasst und schwer verletzt. Der Junge rannte wohl gegen 17 Uhr über die Fahrbahn des Töpchiner Weges und wurde dabei von einem Motorrad erfasst. Mit Verletzungen am Arm und am rechten Fuß kam der Junge in eine Klinik. berlin.de/polizei

Berliner CDU will keine Begegnungszonen mehr. Das entsprechende Programm soll umgehend eingestellt werden. Das  Schöneberger „Experiment Begegnungszone Maaßenstraße“ sei gescheitert: „Die Straße weist nach dem Umbau weder mehr Aufenthaltsqualität noch spürbar mehr Verkehrssicherheit für Anwohner auf“, steht in einem Antrag für den Landesparteitag am Sonnabend. Berlinweit dürften keine weiteren Begegnungszonen eingerichtet werden. Dieser Antrag wird wohl eine Mehrheit unter den 300 Delegierten finden. Erst kürzlich hatte der regierende Bügermeister Michael Müller die Begegnungszone Maaßstraße als „großen Käse“ bezeichnet. tagesspiegel.de

Erinnerung an wahnwitzige Autobahnpläne. Quer durch das Schöneberger Südgelände sollte eine Trasse in nördlicher Richtung dicht bebaute Wohngebiete und den Großen Tiergarten durchqueren, vorbei am Lehrter Bahnhof zum Volkspark Rehberge und bis zum Kurt-Schumacher-Platz.  tagesspiegel.de
Pläne zu Tempo-30-Zonen in Berlin. Auf fünf stark befahrenen Straßen in Charlottenburg, Mitte, Tiergarten, Schöneberg und Tempelhof sollen Autofahrer abgebremst werden. tagesspiegel.de

\ SPORT /

Formel E: Das Rennen zog Besucher aus aller Welt an. E-Motorsportfans aus der ganzen Welt waren am Wochenende auf em Tempelhofer Feld, um die elektronischen Wagen ihre Runden drehen zu sehen. Mit dabei Reporter Steve Reuter. Er hat die Stimmung eingefangen: „Es ist warm und die wenigen Wolken am Himmel scheinen die Besucher nicht zu stören. Zwischen den Rennen entspannen die Besucher auf bereitgestellten Liegestühlen mit Getränken und Snacks. Vor den Informationsständen zu Elektromobilität drängeln sich die Besucher. Eltern stehen mit ihren Kindern an den vielen Attraktionen. Auf E-Rollern oder im Go Kart ziehen sie in einem mit Hütchen abgesperrten Bereich ihre Bahnen, andere lassen sich vor den ausgestellten Formel-E-Wagen lächelnd fotografieren.“ Gewonnen hat das Rennen der Schweizer Sebastian Buemi mit 25 Punkten und einer Gesamtzeit von 56:02.155. tagesspiegel.dee-formel.de

6. Marienfelder Generationenlauf. Nach der Eröffnung gegen 11 Uhr durch Schirmherr Stadtrat Oliver Schworck finden eingebettet in ein buntes Rahmenprogramm drei Läufe für verschiedene Alters- und Fitnessklassen sowie ein Staffellauf statt. Samstag, 17. Juni zwischen 11 Uhr und 16 Uhr auf der Festwiese hinter dem „Alten Waschhaus“. berlin.de

\ ZAHL DER WOCHE /

Heute mal ein Datum als Zahl der Woche:  Am 11. 06. 1982 fand am Nollendorfplatz eine der schwersten Straßenschlachen in der Geschichte Berlins statt. Damals besuchte der Erzkonservative Präsident der Vereinigten Staaten, Ronald Reagen, die Stadt. berliner-zeitung.de

\ STADTLEBEN /

10. Lichtenrader Kunstfenster: Die Bahnhofstraße in Lichtenrade wird zur Kunstmeile. Das Gebiet rund um die Bahnhofstraße wird von Freitag, den 16. Juni bis zum 14. Juli in eine große Galerie verwandelt. Etwa 60 KünstlerInnen und 40 HändlerInnen sowie weitere AkteurInnen werden am diesjährigen Kunstfenster teilnehmen. Es wird eine „breite Vielfalt an Kunst und künstlerischen Stilen“ versprochen. Das Kunstfenster wird am Freitag mit einer Vernissage in der Berliner Sparkasse um 18 Uhr in der Goltzstraße 38 und einem anschließenden Spaziergang entlang der Schaufenster-Galerie eröffnet. berlin.de

Zwei Jugendclubs stehen vor dem Aus. Wieder sind es steigende Mieten, die den Erhalt von Jugendclubs bedrohen – diesmal in Schöneberg. Die „Potse“ und der „Drugstore“, zwei selbstverwaltete Jugendzentren, existieren seit den frühen Siebziger Jahren in der Potsdamer Straße 180 und sind längst Institutionen im Kiez. Unterstützt von ebenso traditionsreichen Punkbands demonstrierten am Sonnabend rund 300 Menschen für ihren Erhalt. Hintergrund ist das Ende der voraussichtlich letzten Mietvertragsverlängerung zum 31. Dezember 2017.  Schon 2015 gab es langwierige Verhandlungen zwischen Bezirk und Eigentümer wegen einer Mieterhöhung, damals konnte eine Mietverlängerung von zwei Jahren ausgehandelt werden. tagesspiegel.de

Lesung: Rundum Tempelhof. Die Autorin Katrin Schwahlen erzählt von Geschichte und Gegenwart des Bezirks. Donnerstag, 15. Juni, 18 Uhr imTempelhof Museum. berlin.de
Avantgard-Jazz: Sun Dew. Das Sextett, das ein „traumgleiches und kraftvolles Universum aus vielfältigen ambitionierten Kompositionen spinnt.“ Donnerstag, 15. Juni, 21 Uhr im Zig Zag. zigzag-jazzclub.berlin
Ausstellungseröffnung: Growing Pains – A Rooftop Renaissance. Multimediale Gruppenausstellung mit Live-Musik. Samstag, 17. Juni, 20 Uhr im Modular+Space. facebook.com/events

Wir wünschen Ihnen eine Woche voller schöner Überraschungen! Wenn es was zu kommentieren gibt, bitte auf tempelhof-schoeneberg-journal.de erledigen.

„Auf dem Highway muss die Hölle los sein“
Kolumnist Thomas Kroh verleiht seiner Skepsis gegenüber der Formel E Ausdruck.
inforadio.de

Kommentar verfassen