KW 29: EU-Flagge in der BVV, Loch in der Fehlingstraße, das Mädchen aus dem Führerbunker

Liebe Leser, dass in turbulenten Zeiten wie den unseren Gemeinsamkeit demonstriert werden muss, leuchtet der AfD-Fraktion in der BVV freilich nicht ein. Sie stimmte geschlossen gegen die Aufstellung der blauen Europa-Flagge während der Sitzungen. Dass aber auch die Linke angesichts politischer Differenzen nicht eindeutig mit „Ja“ stimmen wollte und sich lieber enthielt, enttäuscht. Denn der Sternenkranz auf blauem Grund symbolisiert das Prinzip des „Es-geht-nur-gemeinsam“, das Europa über viele blutige Jahrhunderte hinweg schmerzhaft erlernen musste. Die Idee der Europäischen Union ist größer als das politische Klein-Klein in Brüssel, an welchem man freilich Kritik üben kann und muss. Viel Spaß beim Lesen!

\ TEMPELHOF-SCHÖNEBERG AKTUELL /

EU-Flagge in der BVV: AfD dagegen, Linke enthalten sich. Die Bezirksverordnetenversammlung von Tempelhof-Schöneberg zeigt Flagge für ein geeintes Europa: Künftig wird dort bei den Sitzungen die blaue Europa-Fahne mit den gelben Sternen aufgestellt – neben der deutschen und der Berliner Flagge sowie den bezirklichen Wappen. Den Antrag hatten die Grünen und die CDU gestellt. SPD stimmte dafür. Die Enthaltung der Linken erfolgte nach vorgetragener Kritik am Zustand der EU durch die Fraktionsvorsitzende  Elisabeth Wissel. Der grüne Bezirksverordnete Betram von Boxberg sagte dazu, dass einige Kritikpunkte sicher berechtigt seien, die Enthaltung der Fraktion „in diesem Zusammenhang aber praktisch nichts anderes als das Schmieden einer Quer- oder auch Ablehnungsfront an der Seite der AfD“ seien. morgenpost.de

Besonders für Fahrradfahrer gefährlich: Loch in der Fehlingstraße. Nach den schweren Regenfällen in den letzten Wochen wurden besonders Berlins Straßen stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Belag wurde an manchem Ort unterspült. Die Folge: Der Boden sackt weg, die Straße fällt in sich zusammen. Ein besonders großes Loch entstand auf dem Fahrradstreifen der Fehlingstraße. Nach einer Anfrage der B.Z. reagiert der Bezirk: „Die Sperrung dieser Gefahrenstelle wurde sofort veranlasst. Eine Tiefbaufirma ist auch beauftragt und die Gefahrenstelle wird so schnell wie möglich beseitigt“, sagt die zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne).

Bildergalerie: Wilde Tiere im Bezirk. Leser schicken dem Tagesspiegel Fotos, die Begegnungen mit der Natur in ihren Kiezen dokumentieren. tagesspiegel.de

Schwer verletzter Pöbler. Ein 36-Jähriger konnte sich Freitagnacht nicht benehmen. Er war offensichtlich betrunken und stieg gegen 23 Uhr  am Nollendorfplatz in einen Bus der Linie M 19. Sogleich fiel er durch „lautes Geschrei und taktloses Verhalten“ auf. Der busfahrer sah sich das eine Weile an und verwies den Mann am U-Bahnhof Yorckstraße des Busses. Ein Fahrgast half dem Uneinsichtigen freundlicherweise aus dem Bus. Doch der 36-Jährige war noch nicht fertig. Er stellte sich vor den Bus, verhinderte minutenlang dessen Weiterfahrt. Einem 40-Jährigen wurde es schließlich zu bunt. Er stieg aus und wollte den Störenfried „wegtragen“; dieser aber wehrte sich, verlor das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Dabei schlug er mit dem Kopf auf den Gehweg und blieb bewegungslos liegen. Er kam mit Schädel-Hirn-Trauma in eine Klinik. berlin.de/polizei

7000 Euro auf dem Strafen-Kerbholz. Polizeibeamte fiel am Samstagmorgen in der Straße An der Urania zufällig ein Renault auf, von dem sie wussten, dass ein Gesuchter mit ihm unterwegs sein könnte. Der Verdacht bestätigte sich: Der Fahrer war ein 35-Jahre alter Mann, der in der Vergangenheit immer wieder diverse Ordnungswidrigkeiten begangen und die geforderten Strafen nicht bezahlt hatte. Er konnte offenen Beträge von 7000 Euro nicht zahlen und wurde deshalb der Justiz  für eine Ersatzhaft übergeben. Er bestitz außerdem seit längerem ein Fahrverbot, ein weiteres Ferharen kommt also nun auf ihn zu. berlin.de/polizei

Schulenburgring: Halteverbot bleibt. In dieser Woche hat die BVV über das Halteverbot in der Einbahnstraße beraten. Ergebnis: Das letzte Woche eingeführte Halteverbot bleibt. So soll Fahrradfahrern die Benutzung in beiden Fahrtrichtungen ermöglicht werden. Die Maßnahme hatte große Aufregung ausgelöst, weil sich der Regierende Michael Müller bei den Anwohnern für den Wegfall der Parkplätze entschuldigt hatte. Er selbst lebt ebenfalls in der betroffenen Straße. Doch der Protest verhallte. Am späten Mittwochabend beschloss die Bezirksverordnetenversammlung von Tempelhof-Schöneberg mit den Stimmen von SPD, Grünen und Linken, dass das Halteverbot bleibt. tagesspiegel.de

Die Schranke  am S-Bahnhof Buckower Chaussee funktioniert wieder. Am Dienstag war die Anlage ausgefallen, was zu einer zehnstündigen Dauersperre führte. Seit Mittwoch hebt sich der Schlagbaum wieder im Takt der ein- und ausfahrenden Züge. tagesspiegel.de

\ ZAHL DER WOCHE /

Die erste schwule Schuhplattler-Truppe trat am vergangenen Wochenende beim Lesbisch-Schwulen Stadtfest in Schöneberg auf. bz-berlin.de

\ STADTLEBEN /

Johanna Ruf arbeitete mit 15 Jahren arbeitete im Führerbunker. Die heute88-Jährige Lichtenraderin ist Hitler nie persönlich begegnet. Dafür traf sie auf Goebbels und seinen Sohn Helmut. Sie betreute Verwundete nach Bombenangriffen. Sie meldete sich freiwillig, als 1945 der Schulunterricht endete. Nun veröffentlicht sie ihre Memoiren. „Verteidigungsbereich Zitadelle“ wurde der letzte Hektar des Dritten Reichs genannt. Rund um die Uhr schufteten Johanna Ruf und rund 30 weitere Sanitäterinnen dort unten. Tagelang. „Draußen wurde mit Gewehren auf alles geschossen, was sich bewegte. Deshalb blieben wir auch über Nacht im Bunker“, sagt die Zeitzeugin. „Ich war die Jüngste.“ bz-berlin.de

Dyke* March Berlin. Als eine Art Zusatzveranstaltung zum Christopher Street Day hat sich der Dyke* March etabliert. Der Umzug ist in erster Linie Lesben gewidmet, die sich bei der vornehmlich schwulen Bewegung des CSD oft nicht hinreichend vertreten fühlen. In diesem Jahr findet bereits der fünfte Dyke* Festakt statt. Er startet am Platz der Luftbrücke und führ dann über die Gneisenaustraße bis zum Kottbusser Tor. Schon am Mittwoch habe die Veranstalter gemeinsam mit Teilnehmern und Sympathisanten Plakate entworfen und Dome-Songs eingeübt. dykemarchberlin.com

Deutsch-Amerikanisches Volksfest. Das alljährlich stattfindende Fest lockt mit Hot Dogs, Westernmusik und Fahrgeschäften. 2017 findet es in Berlin-Mariendorf statt. 100 Aussteller bieten ihre Ware an uns stellen sich vor. Als Hommage an die Vergangenheit gibt es einen eigenen „Retro-Chill Out“-Bereich mit fotografischen Erinnerungen und Souvenirs. An jedem Mittwoch lockt der Familien-Tag mit halben Preisen auf alle Karussells und Bahnen. Eröffnung ist am Freitag, dem 21. Juli ab 14 Uhr im Marienpark. berlin.dedeutschamerikanischesvolksfest.de 

Musik-Kabarett: Schwarze Grütze. Das Duo feiert die Premiere seines neuen Programms „Notaufnahme“. Freitag, 21. Juli in der ufa-Fabrik. ufafabrik.de

Wir wünschen Ihnen eine Woche voller kleiner angenehmer Überraschungen! Wenn es was zu kommentieren gibt, bitte auf tempelhof-schoeneberg-journal.de erledigen.

It don’t mean a thing, if it ain’t got the swing
Chris vom Maultrommel-Stammtisch in der Schöneberger Kneipe „Zum Umsteiger“, bevor er ein neues Lied anstimmt.
bz-berlin.de

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