KW 30: Ku´damm-Raser akzeptieren die lebenslange Haftstrafe nicht, Waschbär und kein Alien, Erinnerungsstätte für den Breitscheidplatz

Liebe Leser, ob es tatsächlich „Mord“ war, wird nun der Bundesgerichtshof entscheiden müssen. Doch dem Bürger auf der Straße wird es nicht schwer fallen zu akzeptieren, dass Menschen, die in der Innenstadt Autorennen veranstalten und dabei den Tot eines anderen herbeiführen, lebenslang ins Gefängnis müssen. Dieses Urteil erging im Februar gegen zwei junge Männer, die auf dem Ku´damm mit ihren getunten Maschinen entlangrasten. Einer von ihnen kollidierte mit dem Wagen eines 69-Jährigen. Der Mann starb. Dass die wegen Mordes Verurteilten nun gegen diesen wegweisenden Richterspruch vorgehen, ist  sogar wichtig. Denn dadurch wird vielleicht ein Grundsatzurteil gefällt, welches sicher nicht zu Gunsten illegaler Autorennen ausfallen wird. 

\ CHARLOTTENBURG-WILMERDORF AKTUELL /

Kudamm-Raser legen Revision gegen Mordurteil ein. Die Beiden Männer, die sich Anfang 2016 ein illegales Autorennen lieferten wurden zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Außerdem dürfen sie nie wieder Auto fahren. Gewonnen hatte das Rennen niemand, denn es kam zu Unfall, bei dem ein Unbeteiligter starb. Die Richter schufen mit ihrem Urteil einen Präzedenzfall. Sie gingen davon aus, dass die jungen Männer tödliche Folgen bei der Raserei mit bis zu 170 Stundenkilometern billigend in Kauf nahmen, auch wenn sie niemanden vorsätzlich töten wollten. Gegen diese Einschätzung wollen die Verteidiger nun vorgehen. Der Bundesgerichtshof könnte die Revision entweder als unbegründet zurückweisen oder auf Rechtsfehler prüfen. tagesspiegel.de

Breitscheidplatz soll eine Erinnerungsstätte bekommen. Zwölf Menschen starben durch den Terrorakt im letzten Jahr auf dem Weihnachtsmark auf dem Breitscheidplatz. Bisher erinnern Kerzen und Blumen an die Opfer. Doch jetzt bestätigte Senatssprecherin Claudia Sünder, dass das Land Berlin eine Erinnerungsstätte installieren wird. Bisher werden Vorschläge entgegengenommen. Laut den Vorgaben wird sie ein Fläche von fünf mal vier Metern einnehmen und an der Nordseite der Kirche stehen. tagesspiegel.de

Kurzschluss in Kraftwerk: Der Waschbär war´s.  In der Nacht zu Donnerstag glühten die Telefone bei Notruftelefone: Anwohner aus Spandau und Charlottenburg waren besorgt ob eines fürchterlichen Knalls und einem anhaltend lauten Ton, der 35 Minuten lang durch die Straßen dröhnte. Was war geschehen? Sind die Aliens endlich da? Leider nein: Im Vattenfall-Heizkraftwerk Reuter West war ein Waschbär in eine Schaltanlage gedrungen und hatte ein Kurzschluss im Trafo ausgelöst. (Jedenfalls will man uns das jetzt glauben machen…)

In der Straße 70 türmt sich der Müll. Der Entsorgungsbetrieb Alba argumentiert, dass die Straße zu schmal sei für seine Autos und deshalb die letzten beiden Abholtermine nicht eingehalten werden konnten. Die Schuldigen seien Falschparker. morgenpost.de
Der Regierende bei der Feuerwehr. Michael Müller hat die Notretter in der Leitstelle besucht und ihnen für ihre Arbeit während der Hochwasser in einzelnen Bezirken gedankt. Leitstellenleiter Sebastian Mendyk bestätigte derweil, es herrsche „Normalbetrieb“ mit etwa 1300 Einsätzen pro Tag (!) – plus rund 30, die einzig auf das Wetter zurückzuführen seien. tagesspiegel.de

Menschen brauchen Halt, sonst verrücken sie. Eine 16-Jährige stand wohl kurz vor dem Delirium, als man auf sie aufmerksam wurde: Volltrunken (2,6 Promille!) und wild schreiend lag sie auf dem Boden in einem Vorraum einer Diskothek in der Joachimsthaler Straße. Der Teenager reagierte auf die eintreffenden Polizisten überaus aggressiv, schlug einer Polizisten mit der Faust gegen die Brust. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht, während ihr Gemütszustand zwischen weinerlich, apathisch und aggressiv schwankte. Ihre Mutter gab indes an „keine Zeit“ zu haben, ihr Vater solle sich darum kümmern. Wir wünschen der jungen Frau alles Gute. berlin.de

Casino überfallen. Zwei maskierte, mit einer Schusswaffe und einer Machete bewaffnete Unbekannte haben in der Nacht zu Freitag eine Spielhalle in der Uhlandstraße überfallen. Die beiden stürmten gegen 2.20 Uhr durch eine zum Hof offen stehende Tür in das Casino und forderten die anwesenden Gäste dazu auf, sich an eine Wand zu stellen. Anschließend holten sie einen 46-jährigen Angestellten aus Räumen im oberen Stockwerk dazu und zwangen ihn zum Öffnen der Kasse. Der Täter mit der Schusswaffe nahm Bargeld an sich, während sein mit der Machete bewaffneter Komplize weiterhin die Gäste bedrohte und mehrere Gegenstände im Bereich des Tresens zerstörte. Nachdem die Kriminellen noch Geld aus einer weiteren Kasse entnommen hatten, ließen sie sich die Handys der drei Anwesenden aushändigen und flüchteten anschließend in einem Fahrzeug. berlin.de/polizei

Lietzenseepark: Verbindungsweg an der Neuen Kantstraße gesperrt. Die Natursteinbrüstungen der Lietzenseebrücke sind mangelhaft, weswegen die Nutzung der Gehwege im Bereich der Neuen Kantstraße nun eingeschränkt wurde. Da die Brüstung ganz und gar abbrechen könnte, wurde auch der Parkweg darunter gesperrt. „Die Dauer der Arbeiten ist zurzeit nicht absehbar.“ berlin.de

 

\ ZAHL DER WOCHE /

1943 rettete ein muslimischer Arzt aus Ägypten mit Praxis in Charlottenburg einer Jüdin das Leben, indem er sie anstellte und ihr ein Kopftuch aufsetzte. juedische-allgemeine.de

\ STADTLEBEN /

Neuer Begegnungsort: Gartenlounge. Die Konstruktion aus Holz und Acrylglas wird am Montag, dem 31. Juli neu eröffnet und lädt bis zum 30. September 2017 Nachbarinnen und Nachbarn dazu ein, den Ort in Besitz zu nehmen: Hier können sie miteinander ins Gespräch kommen, gemeinsam musizieren oder einfach nur die Sonne genießen. Freies WLAN steht auf der Fläche ebenso zur Verfügung wie Ansprechpartner des Projektteams. Ziel des Projektes ist es, Freiräume für Menschen zu Schaffen und das Auto als dominierendes Stadtobjekt zurückzudrängen. berlin.de

Visionen für den Ernst-Reuter-Platz. Fast alles steht hier unter Denkmalschutz und doch ist es ungemütlich und laut. Wie kann der prominent benannte Platz verbessert werden? Studenten haben sich darüber Gedanken gemacht. Einige Vorschläge präsentiert jetzt der Werkbund Berlin. Bei der Ausschreibung im Mai waren Hochschüler der HafenCity Universität Hamburg, der Technischen Universität Dresden und der TU München ermuntert worden, über den hemmenden Denkmalschutz hinwegzudenken. Schon deshalb werden wir wohl nie auch nur eine der Ideen realisiert sehen. Darunter etwa diese,  den Platzrund in der Mitte des Kreisverkehrs dreigeschossig abzusenken. tagesspiegel.de

Fotoausstellung: Equality-Tanzsport heute – Momente. Gezeigt werden Fotografien von René Bolcz, Jürgen van Buer, Dante, Karla Pixeljäger, Henri T. und Mandy Simon. Sie haben Augenbilcke des Tanztunieres mit ihren Kameras festgehalten, das am Mittwoch in der Gretel-Bergmann-Sporthalle stattfand. Im Equality-Tanzsport tanzen Frauen mit Frauen und Männer mit Männern. Vernissage mit Bezirksbürgermeister Carsten Engelmann am Dienstag, 1. August, 16 Uhr im im Rathaus Charlottenburg. berlin.de

Musical: Lieber Tot. Aufgrund der großen Nachfrage läuft das Stück mit Motiven aus Shakespeares Romeo und Julia noch bis Sonntag im UDK. Letzte Chance! Jeweils um 20 Uhr. udk-berlin.de
Klassik: Abschlusskonzert der Meisterklasse. Internationale junge Starviolinisten der Meisterklasse von Prof. Latica Honda-Rosenberg am Beginn ihrer Karriere. Mittwoch, 2. August, 20 Uhr im Blackmore´s. blackmores-musikzimmer.de

 

Wir wünschen Ihnen eine sonnige Woche! Wenn es was zu kommentieren gibt, bitte auf charlottenburg-wilmersdorf-journal.de erledigen.

In Berlin gilt der Rotmilan eigentlich als ausgestorben.
André Hallau, Leiter der NABU-Wildtierstation, über den überraschenden Fund eines verwundeten Raubvogels im Schlosspark Charlottenburg.
berliner-woche.de

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