Guten Morgen: Eskalation befürchtet. *
Θ HAMBURG
Gereizte Stimmung: Am Jungfernstieg kam es am Mittwochnachmittag trotz Verbots zu Kundgebungen mit pro-palästinensischen Teilnehmern. Es wurden Bilder von halben Melonen in den palästinensischen Farben gezeigt, dem traditionellen Ersatzsymbol, wenn die Flagge nicht gezeigt werden darf. Am Abend versammeln sich 50 Personen in der Mönckebergstraße. Dort und auf dem Rathausmarkt ist die Polizei sehr präsent. Am Mittwochabend wurde von der Versammlungsbehörde entschieden, die Untersagung von pro-palästinensischen Demonstrationen bis zum Wochenende zu verlängern. Für Sonnabend war eine Kundgebung angemeldet. Bereits am Freitag könnte es zu Versammlungen kommen, wenn die Freitagsgebete der Muslime stattfinden. Hier wird die Polizei vor allem in St. Georg Präsenz zeigen.
ndr.de, abendblatt.de
„Geschichtsvergessen & unverantwortlich. Macht mich fertig, so etwas zu sehen. Gegen jeden Antisemitismus & Judenhass!“
Bilder wie in Berlin vor dem Auswärtigen Amt will die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank in Hamburg nicht sehen.
twitter.fegebanks
„Es kommt, was kommt“: Aurubis-Chef Roland Harings will nicht ausschließen, dass angesichts von drei toten Mitarbeitern nach einem Arbeitsunfall und mehr als 200 Millionen Euro Schaden durch Diebstahl und Betrug im Vorstand Köpfe rollen werden. Vorerst gelte es aber die Arbeitssicherheit zu verbessern und die Täter zu finden – auch im eigenen Unternehmen. Vor dem Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten stellte er zudem ein großes Investitionsprogramm für das kommende Jahr im Hamburger Werk vor. Unter anderem sollen Öfen für den Betrieb mit Wasserstoff fit gemacht werden. Hamburgs größter Stromverbraucher hält wenig von der deutschen Energiepolitik. Die Abschaltung von Moorburg und der deutschen Kernkraftwerke hält Harings für „Wahnsinn“.
welt.de, ndr.de, faz.net
Brückenstrom muss auch wieder ans Ufer kommen.
Aurubis-Chef Roland Harings setzt sich für eine befristete Senkung der Strompreise auf etwa 60 Euro pro Megawattstunde für die Industrie ein. Der aktuelle Preis liege bei 120 Euro. Der Kupferkocher hat in Deutschland indes eine langfristige Vereinbarung mit Vattenfall zu guten Konditionen bis 2039.
welt.de
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„Wir wollen mit unserer Kampagne „Fragemauer“ einen Beitrag gegen jede Art von Antisemitismus in Deutschland leisten“, sagt Carsten Ovens von der Denkfabrik European Leadership Network – Elnet -. Mit ihm spricht News-Anchor und Host Clemens Benke im Podcast „Hamburg Aktuell“ über die Solidarität der deutschen Gesellschaft mit Israel und die Kampagne „Fragemauer“, die über jüdisches Leben und den Staat Israel aufklären möchte. In der aktuellen Folge von Hamburg Aktuell, dem Stadtnachrichtenpodcast von HAMBURG ZWEI. Hier und überall, wo es Podcasts gibt.
Politik trifft Buch: Das praktizieren Bürgermeister Peter Tschentscher und Kultursenator Carsten Brosda derzeit auf der 75. Frankfurter Buchmesse in Frankfurt. Bundesratspräsident Tschentscher sprach Worte zur Eröffnung am Dienstagabend. Auch am Mittwoch blieb er vor Ort, um beim Vorwärts-Verlag über „Politik trifft Buch“ zu sprechen. Brosda besuchte derweil die Hamburger Verlage auf der Messe. Auch Hoffmann und Campe, denn dort ist sein neues Buch „Mehr Zuversicht wagen“ erschienen. Aber auch aus der Ferne hat Brosda die Hamburger Literatur im Blick. Am Mittwoch wurden auch die Nominierungen für den Hamburger Literaturpreis 2023 bekannt gegeben. Die Jury hat sich für fünf Neuerscheinungen von Hamburger AutorInnen entschieden.
twitter.Senat_Hamburg, twitter.TschenPe, hamburg.de
„Er wechselt virtuos von Willy Brandt zu Bruce Springsteen, von Ernst Bloch zu Patti Smith, von Jan Delay zu Ferdinand Lasalle.“
Das hört Kultursenator Carsten Brosda gerne.
twitter.CarstenBrosda
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Glauben und Glauben lassen: Die Freiheit zu glauben – oder auch nicht zu glauben – ist im Grundgesetz verankert und ein wesentliches Menschenrecht. Doch nach wie vor wird um den konkreten Umfang dieser Freiheit gerungen, sei es bei den Themen Architektur, Schulunterricht oder Bestattungen. Die heutige Stadtgesellschaft ist zunehmend säkular, gleichzeitig religiös sehr vielfältig. Glaubensfreiheit hat in Altona seit 1601 Tradition. Anders als im lutherischen Hamburg durften Mennoniten, Reformierte, Juden und Katholiken hier ihren Glauben offen leben. Die Sonderausstellung im Altonaer Museum spannt einen Bogen vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart und zeigt, dass die Geschichte der Glaubensfreiheit eine Geschichte über Freiheiten und Grenzen ist.
shmh.de
Handwerker trifft keine Schuld: Nach der Reparatur einer Gastherme starb eine 28-Jährige in Rothenbaum an einer Gasvergiftung ndr.de
Unterschiedlich verteilt: Senat gibt auf Initiative der Linken Zahlen zu Haus- und Kinderärzten in der Stadt bekannt ndr.de
H.P. Baxxter hat sich verlobt: Seine Sandra kann er aber nicht im kommenden Jahr im Hamburger Rathaus heiraten abendblatt.de, hamburg.de
Wetter heute: Regen bei sechs bis acht Grad.
wetter.net
Θ ZAHL DES TAGES
Zwei antisemitische Vorfälle gab es in Hamburg in der Woche vom 7. bis zum 15. Oktober nach dem Terror der Hamas in Israel. Damit steht die Hansestadt im Ländervergleich gut da. In Bremen gab es im gleichen Zeitraum vier Vorfälle. Spitzenreiter im Norden ist Niedersachsen mit 21 Fällen. Bundesweit seien es 202 Fälle, zählt der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus. Im gleichen Zeitraum des Vorjahrs waren 59 Vorfälle gemeldet worden.
ndr.de
Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT
USA stützen nach Beschuss von Krankenhaus israelische Darstellung: US-Präsident Joe Biden sagte bei einem Besuch in Tel Aviv, er habe Daten seines Verteidigungsministeriums erhalten, die darauf hindeuteten, dass es sich um eine fehlgeleitete Rakete gehandelt habe, die von einer Terroristengruppe in Gaza abgefeuert worden sei. Auch die Sprecherin des Nationalen US-Sicherheitsrates Adrienne Watson erklärte, die derzeitige Bewertung spreche dafür, dass Israel nicht für die Explosion verantwortlich sei. Das israelische Militär veröffentlichte Luftaufnahmen, die zeigen sollen, dass es nicht einen Angriff der Armee gab, sondern eine fehlgeleitete Rakete des Islamischen Dschihad das Gebäude traf. rnd.de, stern.de, tagesschau.de, tagesspiegel.de
Entsetzen nach versuchtem Anschlag auf Synagoge in Berlin: Unbekannte warfen in der Nacht zum Mittwoch zwei Molotow-Cocktails auf ein Haus mit mehreren jüdischen Einrichtungen zdf.de
Linke hat ein Problem: Sahra Wagenknecht soll am Montag die Gründung einer eigenen Partei erklären wollen spiegel.de
Anerkannte Migranten sollen schneller arbeiten: Arbeitsminister Heil zündet „Job-Turbo“ für Geflüchtete rp-online.de
Chinas Seidenstraßen-Gipfel: Xi kritisiert Westen für Abkopplung und lobt Zusammenarbeit mit Putin tagesspiegel.de
Europa – von Wolf Achim Wiegand
Wieder Ostseekabel beschädigt: Die NATO hat sich in den innerhalb von zehn Tagen bereits zweiten rätselhaften Schadensfall an Unterwasser-Infrastruktur in der Ostsee eingeschaltet. Nach offiziellen Angaben aus Schweden ist ein Telekommunikationskabel nach Estland unterbrochen. Erst kürzlich war ein offenbar absichtlich herbeigeführtes Leck an der finnisch-estnischen Gaspipeline entdeckt worden. Finnische Ermittler haben bereits Schiffe identifiziert, die zur fraglichen Zeit in dem Gebiet operierten – ein russisches und ein chinesisches. Russland besteitet, beteiligt gewesen zu sein.
sverigesradio.se
Europäische Armee im Kleinen: Erstmals in ihrer Geschichte hat die EU eine eigene militärische Eingreiftruppe aufgestellt. Im südspanischen Rota, dem größten Marinestützpunkt Europas, haben 2.800 Soldaten aus 19 EU-Staaten ein gemeinsames Training begonnen. Das Szenario geht vom Zerbrechen eines afrikanischen Staates aus – die EU soll sichern und eigene Bürger retten. Die Übung ist 14 Monate lang vorbereitet worden, nachdem die EU in ihrem „Strategischen Kompass“ beschlossen hatte, diese Eingreiftruppe spätestens 2025 arbeitsfertig zu machen.
zdf.de
EU-Pipeline für Wasserstoff: Den Bau einer kontinentalen Wasserstoff-Pipeline haben fünf europäische Betreiber vereinbart. Die Leitung soll von Portugal aus die Iberische Halbinsel durchqueren und über Frankreich bis nach Deutschland reichen. Unterstützer des Projektes „H2Med“ sind die entsprechenden Regierungen und die EU-Kommission. Experten freuen sich: Es entsünde eine durchgängige Wasserstoff-Importinfrastruktur von den Produktionsstätten bis hin zu mitteleuropäischen Großkunden.
welt.de, handelsblatt.com
Θ STADT & LEBEN
Blasmusik für die Sternbrücke: Die Hamburger Band „Meute“ gab am Mittwochabend ein spontanes Open-Air-Konzert auf dem Kreisverkehr an der Wohlers Allee. Das Konzert war erst am Mittag angekündigt worden. Die Bläsergruppe, die bekannte Stücke – meist Techno und House – covert, wollte damit gegen den Abriss der Sternbrücke in Altona protestieren. Senat und Bahn wollen dort an der Kreuzung Stresemannstraße/Max-Brauer-Allee eine sehr ausladende Alternative einsetzen, die auch mehr Verkehr unter der Brücke zulässt. „Meute“ kritisiert, dass damit auch die Clubs unter der Brücke bald schließen müssen. Aber: Die Brücke ist noch nicht gebaut, schreibt die Band, die am Donnerstag schon ihren nächsten Auftritt in Amsterdam hat.
mopop.de, abendblatt.de
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„Wie der Westen den Osten erfand“ im KörberForum: Literaturprofessor Dirk Oschmann traf mit seinem neuen Buch einen Nerv: „Der Osten. Eine westdeutsche Erfindung“ avancierte im Frühjahr in kurzer Zeit zum Bestseller. Auch das Buch der Historikerin Katja Hoyer führte die Bestsellerlisten an: „Diesseits der Mauer“ interpretiert den Alltag in der DDR auf neue Weise. Welche Unterschiede gibt es tatsächlich zwischen Ost- und Westdeutschland? Und welche Fehler sind in der Vergangenheit gemacht worden – mit welchen Folgen? Darüber sprechen Dirk Oschmann und Katja Hoyer mit dem Journalisten Oliver Moody: Am Montag, den 23. Oktober um 19 Uhr im KörberForum. Hier zur kostenlosen Veranstaltung anmelden
Restaurant-Tipp – Französisch in Eimsbüttel: Beim Bistro Tati handelt es sich um ein kuscheliges Restaurant an der Bellealliancestraße, das auf französische Gerichte spezialisiert ist. Sofas, der Pariser-Flair und der tolle, persönliche Service tragen zur Gemütlichkeit des Ladens bei. Besonders toll sind der leckere Wein und die Galettes. Das sind herzhafte aus der Bretagne stammende Buchweizenpfannkuchen. Doch auch die Salate, Quiches und Nachspeisen wie Crème brûlée und Schoko-Kuchen sind sehr schmackhaft.
hamburg.de
Kulturtipp – von Hedda Bültmann –
Crush! Die Gruppenausstellung „Crush!“ wird heute im Westwerk eröffnet. Unterschiedliche Formate und Genres befassen sich mit Queer Culture und Diaspora mit Fokus auf Self-Identity als trans* Artist. Dabei wird über Installation, Malerei und Comic-Kunst die Wechselwirkung zwischen dem Individuum und der Gesellschaft aus unterschiedlichen Perspektiven thematisiert und erforscht. Und wie auf der Suche nach Gemeinschaft neue Formen der Selbstbehauptung entstehen können. Die ausstellenden Künstler sind Hamburger Nachwuchs und internationale Kunstschaffende: Abican, Yuyen Lin-Woywod, Jota Ramos, nataljusch, Ivan Schremf und Tống Khánh Hà.
westwerk.org
Θ FOFFTEIN
Quietscht nicht mehr: Die Hochbahn hat das Bremsenquietschen bei den Zügen der Baureihe DT5 beseitigt. Die Lösung war nicht ganz trivial, deshalb sind die Techniker stolz auf die Zulassung durch die Technische Aufsichtsbehörde. Die Züge bremsen nun nicht mehr mechanisch, sondern elektrisch. Das soll auch den Fahrkomfort erhöhen. Bis Dezember sollen 163 Fahrzeuge der DT5-Flotte umgerüstet sein.
welt.de
Heute ist der Evaluier-dein-Leben-Tag. Wir wünschen Ihnen einen schönen Donnerstag.
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