Schulsenator sagt tschüs, Diebstahl leicht gemacht, Digitale Handelskammer, Lindenberg und Frieden

Guten Morgen: Glätte. * 

Θ HAMBURG

Schulsenator sagt tschüs: Ties Rabe tritt nach 13 Jahren aus gesundheitlichen Gründen zurück. Rabe war der dienstälteste Kultusminister der Bundesrepublik. Zu seinen Erfolgen gehört der Ausbau der Ganztagsschulen und er schaffte es, die Leistungen der Hamburger SchülerInnen im Bundesvergleich deutlich zu stärken. Zum Abschied gab es viel Lob von Bürgermeister Peter Tschentscher und der SPD. Aber auch die anderen Parteien zollten Rabe Respekt und Anerkennung. Nur die Linke hätte vieles anders gemacht als Rabe und setzt ihre Hoffnungen nun auf seine Nachfolgerin Ksenija Bekeris. Die ist seit 2008 in der Bürgerschaft und in der SPD gut vernetzt. Zudem ist die Berufsschullehrerin eine erfahrene Sozialpolitikerin und wird andere Akzente setzen als Rabe, der stark auf traditionelle Wissensvermittlung gesetzt hatte.
abendblatt.de, welt.de, ndr.de, taz.de

Ties Rabe ist ein außergewöhnlicher Politiker und sehr geschätzter Kollege.
Auch die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank erweist dem langjährigen Senatskollegen Rabe die Ehre.
abendblatt.de

Diebstahl leicht gemacht: Vier Angeklagte haben vor dem Landgericht gestanden, die Kupferhütte Aurubis systematisch bestohlen zu haben. Dort wurden rund 5.000 Kilogramm Silber und Gold als Abfallprodukte im Wert von elf Millionen Euro gestohlen. Das Gericht hatte den Angeklagten geraten, schnell ein Geständnis abzulegen, um weniger Jahre ins Gefängnis zu müssen. Der Hauptangeklagte behauptet, Diebstähle seien bei Aurubis an der Tagesordnung gewesen und die Kontrollen seien zur Tatzeit ab 2020 nicht streng genug gewesen. Dies fällt in die Zeit des Vorstandsvorsitzenden Roland Harrings. Der Aufsichtsrat wird in Kürze die Ergebnisse einer internen Untersuchung erhalten und dann entscheiden, ob es Konsequenzen im Vorstand geben wird.
ndr.de, abendblatt.de

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Ukrainische Menschenrechtsaktivistin Oleksandra Matwijtschuk im KörberForum: Die ukrainische Nobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk kämpft für eine demokratische Zukunft ihres Landes in Europa. In ihrer Rede zum Zusammenhalt ruft sie zur Verteidigung der Freiheit auf. Ihr Plädoyer diskutiert sie anschließend mit der früheren DDR-Bürgerrechtlerin Marianne Birthler. Die Veranstaltung „Rede zum Zusammenhalt von Oleksandra Matwijtschuk“ findet am Dienstag, den 30. Januar um 19 Uhr im KörberForum statt.
Hier zur kostenlosen Veranstaltung anmelden.

Handelskammerwahl gestartet: Seit Montag kann für 116 Kandidatinnen und Kandidaten gestimmt werden, die sich für 58 Plätze im Plenum bewerben. Die Wahl ist friedlich und digital. Friedlich denn die Grabenkämpfe mit den Rebellen sind vorbei. Die Kammerführung um Präses Norbert Aust und Geschäftsführer Malte Heyne haben die Situation befriedet und die Interessenvertretung modernisiert. Deswegen sind die Wahlen nun rein digital möglich und die Hoffnung ist, damit die niedrige Wahlbeteiligung zu steigern. Der 80-jährige Präses Aust will weitermachen und die Interessen der Wirtschaft im Bürgerschaftswahlkampf vertreten. Verjüngt wird die Kammer möglicherweise durch erfolgreiche Hamburger Startups. So wollen auch die Co-Chefin von Traceless, Anne Lamp sowie Micha Grüber vom Hamburger Einhorn 1KOMMA5° ins Plenum gewählt werden.
abendblatt.de

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LITERATUR zur LAGE – „Muse oder Meisterin? Geschichten über Einfluss und Einschränkungen von Künstlerinnen“
Am Donnerstag, 18.01.2024, um 19 Uhr im Bucerius Kunst Forum
Wie ein einzelnes Zimmer zur Keimzelle von Künstlerinnenschaft werden kann, davon erzählt Annette Pehnt in ihrem Roman „Die schmutzige Frau„. Im Gespräch mit Jan Ehlert spricht sie über die Herausforderungen, denen Künstlerinnen damals wie heute begegnen und wie Schriftsteller:innen früherer Jahrhunderte darüber schrieben.

Weiter Umweg: Hapag Lloyd lässt seine Schiffe weiter nicht durch den Suezkanal fahren ndr.de
Nachhaltigkeitskonferenz verschoben: Hohe Staatsgäste werden nun im Oktober erwartet welt.de
Wechsel bei Kühne: Karl Gernandt zieht sich auf die Position des Präsidenten des Verwaltungsrats zurück handelsblatt.com
Ende bei Reemtsma: Jan Philipp Reemtsma finanziert sein Hamburger Instituts für Sozialforschung nur noch bis 2028 abendblatt.de

Wetter heute: Bewölkt mit Schneeschauern bei minus drei bis zwei Grad wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

14 Milliarden Euro Verbindlichkeiten hat das von René Benko gegründete Immobilienkonglomerat Signa, die derzeit in Hamburg einige offene Baustellen wie den Elbtower und die Passage am Gänsemarkt haben. Am Montag fanden sich die Gläubiger in Wien zusammen. Besonders betroffen ist die Hamburger Versicherung Signal Iduna, die 912,5 Millionen Euro fordert. Deutlich weniger haben aus Hamburger Sicht die Hamburg Commercial Bank mit 142 Millionen Euro sowie die Hanse-Merkur mit 15 Millionen Euro. Die Brüder und Immobilienunternehmer Maximilian und Moritz Schommartz bangen um sechs Millionen Euro.
abendblatt.de, mopo.de

Europa – von Wolf Achim Wiegand

Neue Krone für Queen Uschi? EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen scheint beste Chancen auf eine zweite Amtszeit als Chefin der obersten Europabehörde zu haben. Das pfeifen in Brüssel die Spatzen von den Dächern. Das gewöhnlich bestens informierte Nachrichtenportal Politico berichtet nach Befragung Dutzender Akteure, niemand könne die deutsche Christdemokratin nach der Europawahl am 9. Juni ernsthaft herausfordern. Die 65jährige „Queen“ selbst hat keine Kandidatur erklärt. Und sie ist wegen ihres oft eigenmächtigen und teflonartigen Auftretens in EU-Kreisen stark umstritten. Dennoch: „Von der Leyen lächelt sich cool in eine zweite Amtszeit,“ meint Politico.
politico.eu

Wenn sie mit Kritik konfrontiert wird, zeigt von der Leyen eine fast schon Trump’sche Fähigkeit, die Sache tapfer durchzustehen – sie bleibt standhaft und lächelt die Widrigkeiten durch, bis ihre Kritiker von ihr ablassen.
Das Nachrichtenportal Politico über die „Von-der-Leyen-Methode“

EU ohne USA ins Rote Meer: Die Vorbereitungen für eine bewaffnete EU-Marineoperation zum Schutz der internationalen Schifffahrt im Roten Meer sind weiter als öffentlich bekannt. Laut Insidern liegt in Brüsseler Schubladen und in den 27 EU-Hauptstädten bereits ein Krisenmanagementkonzept vor. Dem Plan zufolge will Europa eigenständig handeln, also nicht unter Führung der NATO oder der USA. Außerdem soll über das Gebiet des Roten Meeres hinaus agiert werden. Die Kosten würden über die Europäische Friedensfazilität abgewickelt. Beginn: Ende Februar. Frankreich hat bereits die Fregatte „Languedoc“ vor Ort geschickt.
esut.de

Explosion der Frachtraten: Seetransporte zwischen Europa und Asien werden derzeit „exponentiell“ immer teurer. Nach Branchenangaben ist das der verlängerten Route rund um Afrika wegen der kriegerischen Situation am Roten Meer geschuldet. Besonders kostspielig ist derzeit die Strecke zwischen Shanghai und den EU-Häfen Rotterdam und Genua, wo der Wert eines 40-Fuß-Containers um bis zu 115 % gestiegen ist.
fruchtportal.de

Θ STADT & LEBEN

„Wir ziehen in den Frieden“: So lautet der Titel eines Gemäldes des Musikers und Malers Udo Lindenberg. Das 1,50 mal 2 Meter große Bild hing bisher im Berliner Bundesrat. Dort hatte Bürgermeister Peter Tschentscher in seiner Zeit als Bundesratspräsident mehrere Lindenberg-Bilder aufgehängt. Nun wird der Platz für Bilder aus Mecklenburg-Vorpommern benötigt. Lindenberg lässt das Friedensbild nun versteigern. Der Erlös geht an die Arche Hamburg, die Kindern und Jugendlichen im Osten Hamburgs ein liebevolles Zuhause bietet. Das Mindestgebot lag bei 30.000 Euro. Vor dem Auktionsschluss am Mittwoch sollen bereits mehr als 45.000 Euro geboten worden sein. Die Übergabe an den erfolgreichen Bieter soll gemeinsam mit Udo Lindenberg und Peter Tschentscher erfolgen.
ndr.de, bundesrat.de

Spot On: Hamburg Startups – Viele Startups leiden momentan unter finanziellen Engpässen, weil auf Investorenseite große Zurückhaltung herrscht. Aber es gibt auch positive Ausnahmen. So konnte airfocus für seine Produktmanagement-Software 7,5 Millionen US-Dollar einstreichen. Immerhin noch 2 Millionen Euro gab es für das Startup ai-omatic, das mithilfe künstlicher Intelligenz Störungen in der Industrieproduktion vorhersagen und damit verhindern kann. Um das menschliche Wohlbefinden am Arbeitsplatz kümmert sich 21done mit einer App, über die sich positive Gewohnheiten antrainieren lassen.
airfocus, ai-omatic, 21done

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Startup Port: Ganz egal, ob das The­ma Un­ter­neh­mens­gründung bereits schon ein lang gehegter Plan ist oder vieles noch unklar ist und erst einmal grundsätzliche Fragen besprochen werden sollen – der Startup Port bietet ein um­fas­sen­des Be­ra­tungs­an­ge­bot und unterstützt ge­zielt Gründun­gen aus der Hochschule her­aus. Wende dich an unsere Gründungszentren und -beratungen der Verbundeinrichtungen und lass dich individuell beraten!
startupport.de

Restaurant-Tipp – Kinderfreundlich in Harvestehude: Im Maharani werden die Gerichte nach althergebrachten ayurvedischen Rezepten zubereitet. Die aus Indien stammenden Köche zaubern daraus kulinarische Köstlichkeiten mit höchsten Ansprüchen. Eine große Auswahl an vegetarischen Gerichten wechselt sich mit Hähnchen-, Lamm-, Grill- und Fischspeisen ab.
hamburg.de

Kulturtipp – von Hedda Bültmann
Die Neue Sachlichkeit: Otto Dix (1891 – 1969) ist einer der bedeutendsten Künstler der Neuen Sachlichkeit. Bekannt sind vor allem seine rauen Darstellungen des Krieges, in denen er seine Erfahrungen des Ersten Weltkriegs verarbeitete. Doch der Fokus der Ausstellung in den Deichtorhallen liegt im politischen Kontext auf seinem „nur vermeintlich unpolitischen Werk aus der NS-Zeit“. In dieser Zeit galten seine Werke als Entartete Kunst und er wurde aus seinem Amt als Professor an der Akademie Dresden enthoben. Die zuvor entblößenden, gesellschaftskritischen Bilder gingen nach 1933 über in subtile Formen der Zeitkritik, er widmete sich vor allem Landschaftsdarstellungen, Auftrags-Porträts und ab 1937 christlich-allegorische Motive.
deichtorhallen.de

Θ FOFFTEIN

Heute ist der nationale Nichts-Tag. Wir wünschen Ihnen einen schönen Dienstag.

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