Guten Morgen: Welt im Wandel. *
Θ HAMBURG
Solidarität mit Israel: Zu Beginn der Bürgerschaftsdebatte verurteilte Präsidentin Carola Veit die Terroranschläge in Israel und betonte, dass Hamburg an der Seite Israels stehe. Das jüdische Leben soll derweil eine neue Sichtbarkeit in der Stadt bekommen. Dazu wurde in der Patriotischen Gesellschaft in Anwesenheit von Bürgermeister Peter Tschentscher und der Zweiten Bürgermeisterin Katharina Fegebank die Kampagne „Fragemauer“ vorgestellt. In sozialen Medien, auf Plakaten und im Kino sollen Aspekte des jüdischen Lebens und des Staates Israel vorgestellt werden. Derweil wurde für kommenden Mittwoch eine pro-palästinensische Demonstration auf dem Rathausmarkt angemeldet, zu der 500 Menschen erwartet werden. CDU-Chef Dennis Thering fordert ein Verbot der Veranstaltung.
ndr.de (Bürgerschaft), welt.de (Kampagne), abendblatt.de (Demonstration)
„Wir haben das gefeiert“
Der NDR hatte Passanten in St. Georg befragt, wie sie zu den Anschlägen in Israel stehen. Nun ermittelt die Polizei, ob eine strafrechtliche Relevanz bei den Aussagen vorliegt.
ndr.de
Arbeitspflicht für Geflüchtete: Das fordert die SPD bei der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag und Freitag. Kanzler Olaf Scholz goutiert die Haltung der Länder. Bürgermeister Peter Tschentscher wollte sich dazu noch nicht äußern, aber auch die von ihm befürwortete Umstellung von Geld- auf Sachleistungen ist Teil des Papiers. Das Thema nimmt an Fahrt auf, nach den Klagen der Kommunen und dem Erstarken der AfD. Scholz beruft für Freitag einen Rat ein, mit den derzeitigen Spitzen der Ministerpräsidenten, Boris Rhein und Stephan Weil sowie auch CDU-Chef Friedrich Merz. Wenn Scholz Oppositionsführer Merz – „die lassen sich die Zähne machen“ – einlädt, ist die Lage ernst.
mopo.de, augsburger-allgemeine.de, twitter.RegSprecher
„Ich bin sicher, wir tun, was die Bürgerinnen und Bürger erwarten: an einem Strang ziehen, in die gleiche Richtung.“
Dazu muss Bundeskanzler Olaf Scholz zuerst die richtige Richtung festlegen.
twitter.Bundeskanzler
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„Wir graben für die Stadt und jeder hat ein Anrecht, von unseren Ergebnissen zu erfahren und die Grabung zu besuchen“, sagt Professor Rainer-Maria Weiss, der Direktor des Archäologischen Museums und Landesarchäologe von Hamburg. Mit ihm spricht News-Anchor und Host Clemens Benke im Podcast „Hamburg Aktuell“ über die Ausgrabungen am Joseph-Carlebach-Platz im Grindelviertel, wo einst eine der größten Synagogen Deutschlands stand.
In der aktuellen Folge von Hamburg Aktuell, dem Stadtnachrichtenpodcast von HAMBURG ZWEI. Hier und überall, wo es Podcasts gibt.
Alle gegen die FDP: In der Aktuellen Stunde der Bürgerschaft ging es auf Antrag der Linken um die von der Ampel-Regierung geplanten Kürzungen in Bereichen wie Gesundheit, Pflege und Bildung. Bis auf die FDP waren sich alle Parteien einig, dass die Kürzungen so nicht kommen dürfen. Die FDP-Abgeordnete Anna von Treuenfels-Frohwein kritisierte SPD und Grüne, die ja mit in der Regierung säßen, und erklärte, man müsse das Geld erst verdienen, bevor man es verteilen könne. Eine ungewohnte Koalition gab es auch in der Debatte um Vorschläge der CDU, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk verbessert werden könnte. Die Linke hätte sich gewünscht, dass das Thema zumindest im Ausschuss vertieft worden wäre. SPD und Grüne verwiesen jedoch darauf, dass viele Maßnahmen bereits in der Umsetzung seien und man die Vorschläge des Zukunftsrates zur Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks abwarten müsse.
ndr.de
„Ihre Abgeordneten sind jedoch demokratisch gewählt und parlamentarische Minderheitenrechte sind ein hohes Gut.“
CDU-Landesgruppenchef Christoph Ploß empfiehlt CDU-Landeschef Dennis Thering die AfD auch in der Bürgerschaft mehr zu unterstützen.
rtl.de
Gute Nachricht für den Hafen: Die EU will die Macht der Reederei-Allianzen einschränken. Nach der Schifffahrtskrise durften sich die Reeder seit 2004 relativ formlos zu Allianzen mit bis zu 30 Prozent Marktanteil zusammenschließen. Jetzt unterliegen die Kooperationen wieder dem Kartellrecht. Mit ihrer Marktmacht konnten sie die Kosten an der Kaikante drücken. Mit den Gewinnen wiederum konnten sich die Reedereien an den Hafenbetrieben beteiligen, wie jetzt die Reederei MSC an der HHLA. Hafenverbandschef Gunther Bonz hatte sich auch auf europäischer Ebene für die Abschaffung der Sonderrechte eingesetzt. MSC musste am Mittwoch eine weitere Hiobsbotschaft verkraften. Der 366 Meter lange Frachter MSC Regulus war am Morgen in Hamburg ausgelaufen. Bei Glückstadt trat ein Maschinenschaden auf, weshalb das Schiff zurückgeschleppt werden musste.
abendblatt.de (EU), mopo.de (MSC Regulus)
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Georg Koppmann Preis für Hamburger Stadtphotografie: Die Stiftung Historische Museen Hamburg vergibt den Preis jährlich zusammen mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen zu Ehren des Hamburger Fotografen Georg Koppmann (1842-1909), der Ende des 19. Jahrhunderts Hamburgs Entwicklung zur Großstadt kontinuierlich dokumentiert hat. Der Preis wird vergeben für eine künstlerisch-dokumentarische Auseinandersetzung mit dem Stadtbild Hamburgs und seinen Veränderungen. Das Stipendium Georg Koppmann Preis für Hamburger Stadtfotografie richtet sich an professionelle Fotografinnen/Fotografen. Wenn Sie einen kennen, gern Bescheid sagen. Die Bewerbungen sind bis zum 30. November möglich.
shmh.de
Kurzarbeit beim Stahlkocher: ArcelorMittal fährt Werk in Waltershof runter abendblatt.de
AfD-Fraktion wieder größer: Eher gemäßigter Rückkehrer Detlef Ehlebracht sichert den Fraktionsstatus ab ndr.de
Ermittlungen nach Tod eines Mädchens im Bäderland: Gegen die Schwimmlehrerin und mögliche weitere Verantwortliche wird ermittelt spiegel.de
„Druck auf dem Kessel“: Im öffentlichen Dienst dräuen viele Streiks bei Tarifverhandlungen abendblatt.de
CumEx-Verbrechen: Parlamentarischer Untersuchungsausschuss erhält Zugriff auf neue Daten
sueddeutsche.de
Andere Meinung: Ralf Martin Meyer war kein guter Polizeipräsident, resümiert taz.de
Wetter heute: Wechselnd bewölkt mit Schauern bei acht bis 15 Grad.
wetter.net
Θ ZAHL DES TAGES
3.700 Baugenehmigungen für Wohnungen wurden in den ersten neun Monaten des Jahres erteilt. Vor einem Jahr waren es noch 7.300. Ziel des Bündnisses für das Wohnen sind 10.000 Genehmigungen. Der Direktor des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen, Andreas Breitner, nannte die Zahlen desaströs“. Grund seien gestiegene Baukosten und hohe Zinsen. Der Senat versucht mit Fördergeldern gegenzusteuern, so dass immerhin schon mehr als 2.000 Sozialwohnungen genehmigt wurden.
ndr.de
Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT
Israel bildet Notstandsregierung: Oppositionsführer Benny Gantz teilte mit, es werde ein fünfköpfiges Kriegskabinett gebildet, dem neben Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Gantz auch Verteidigungsminister Joaw Galant angehören solle. Die Notstandsregierung soll bereits an diesem Donnerstag vereidigt werden. Der Oppositionelle Jair Lapid und seine Partei Jesch Atid sind demnach nicht eingebunden. Die gemeinsame Führung mit der Opposition sei nötig, um einen Feind zu bekämpfen, der schlimmer als die IS-Terrormiliz sei, sagte Netanjahu am späten Abend im Fernsehen. Das Schicksal des Landes stehe auf dem Spiel. zdf.de, rnd.de
Sonderflüge für Deutsche starten: Die Lufthansa wird an diesem Donnerstag und Freitag mit mehreren Sonderflügen Deutsche aus Israel holen. Für den Flug wird eine Gebühr in Höhe von 300 Euro pro Person fällig. Von Samstag an will die Lufthansa wieder ihre regulären Linienflüge anbieten. Außenministerin Annalena Baerbock wies Deutsche, die auf die Ausreise aus Israel warten, erneut darauf hin, dass es auch weitere kommerzieller Flüge anderer Airlines gebe, mit denen die Rückkehr über Umwege möglich sei. mdr.de, tagesspiegel.de
Ampel will Abschiebungen vereinfachen und Arbeitszugang erleichtern: Vizekanzler Robert Habeck sagte, wer länger hier sei, solle raus aus dem Sozialsystem und rein in Arbeit. Es sei auch der explizite Wunsch von Unternehmen, dass die Menschen, die im Land seien, hier arbeiten könnten. Die Einigung in der Koalition solle bald in Form von Gesetzentwürfen vom Kabinett beraten werden. Innenministerin Nancy Faeser legte bereits einen Entwurf für die Beschleunigung von Abschiebungen von Menschen ohne Bleiberecht vor. So soll die Höchstdauer des Ausreisegewahrsams von 10 auf 28 Tage verlängert werden. Dadurch hätten die Behörden mehr Zeit, eine Abschiebung vorzubereiten. faz.net, welt.de, welt.de
Europa – von Wolf Achim Wiegand
EU fetzt sich mit Elon Musk: Die Europäische Kommission und der US-Unternehmer Elon Musk liegen offen im Clinch. Thierry Breton, der EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen, hat den Multimilliardär persönlich abgemahnt. In einem Schreiben warnt der Franzose, es gebe Hinweise darauf, dass Musks SocialMedia-Plattform X (vormals Twitter) „zur Verbreitung von illegalen Inhalten und Desinformationen“ genutzt werde. Breton deutet an, Musk könne Bußgeldbescheide erhalten. Die EU reagiert auf Beschwerden, der erratisch wirkende Tausendsassa lasse auf X Rechtsextremismus, Gewaltverherrlichung, Fakenews und Desinformation zu, was Musk bestreitet.
heise.de
Europa hat ein Gasproblem: Der Krieg zwischen Israel und der terroristischen Hamas-Miliz in Gaza hat erste direkte Auswirkungen auf Europa. Der Gaspreis ist um fast 30 Prozent angestiegen, nachdem die Regierung in Jerusalem den Energiekonzern Chevron angewiesen hat, ein großes Förderfeld im Mittelmeer abzuschalten. Die Anordnung kam wegen Sicherheitsbedenken, weil die Plattform nur etwa 20 Kilometer von Gaza entfernt ist. Ein Teil der Förderung geht über Ägypten weiter nach Europa. Analysten sind nervös, weil niemand weiß, ob sich der Krieg ausweitet und auch arabische Fördergebiete für Öl treffen könnte.
merkur.de
Kein Bier mehr in Europa? Der Klimawandel soll daran schuld sein, dass die europäischen Hopfenbauern demnächst in den wichtigen Anbaugebieten mengenmäßig und qualitativ miese Ernten einbringen werden
n-tv.de
Θ STADT & LEBEN
Geldautomatensprenger arbeiten sich durch die Stadt: Am Mittwoch um 4.20 Uhr wurde in der Hellbrookstraße in Barmbek ein Geldautomat gesprengt. Das Gebäude und die Umgebung wurden beschädigt. Es könnte sich um den zweiten Anschlag einer neuen Serie handeln. Ende September wurde ein Geldautomat in Lurup gesprengt. Die Tatzeiten sind identisch und es handelt sich um Automaten der Postbank. Dort ist es derzeit schwierig, legal an Geld zu kommen. Möglicherweise haben die Täter Insiderwissen, denn die Kunst besteht neben der Sprengung darin, den Füllstand des Geldautomaten zu kennen. Die Polizei geht nicht von ausländischen Tätern aus.
abendblatt.de, ndr.de (Sprengung), heise.de, abendblatt.de (Postbank)
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Gastro- und Hoteltrends: Die Welt rund um die Gastronomie- und Hotelbranche wandelt sich immer mehr: Roboter-Küchen, Ghost Kitchen, verstärkte Liefer- und Abholdienste… Neue Maßstäbe sind gefragt. Auch das Thema Nachhaltigkeit nimmt weiter an Fahrt auf und so entstand in Hamburg eine beeindruckende Spülstraße für Mehrweg-Geschirr, die schon allein in einer Stunde 6.000 Mehrwegbecher reinigt und desinfiziert. Die Gastro-Expertin dahinter, die sich bestens auskennt, ist Sarah Hinsche. Die 39-Jährige führt das Gastronomie-Vollausstatter-Unternehmen bereits in vierter Generation. Sie bringt die Branche innovativ und hanseatisch-zuverlässig voran.
business-on.de, hamburgschnackt.de
Restaurant-Tipp – Vegetarisch in Ottensen: Der Schanzenstern ist nicht länger in der Schanze sondern seit 2016 in Ottensen beheimatet. Dort serviert Hamburgs erstes Bio-Restaurant auch weiterhin Gerichte aus zertifizierten Bio-Zutaten. Im angeschlossenen Hotel wird ein Bio-Frühstück serviert, das Restaurant an sich bietet nun aber nur noch Mittagstisch und Catering an, mit Erzeugnissen aus ökologischem Landbau von anerkannten Anbauverbänden, wie Demeter und Bioland.
hamburg.de
Kulturtipp – von Hedda Bültmann –
Morning: Das Junge Schauspielhaus zeigt heute ein schweres aber wichtiges Stück: Morning von Simon Stephens. Der preisgekrönte britische Dramatiker zeigt die komplexe und unerbittliche Welt von Jugendlichen, die alles und gar nichts fühlen. Stephanies Mutter liegt im Sterben und ihr bester Freund verlässt die trostlose Kleinstadt, in der sie beide leben, um aufs College zu gehen. Verlassen erstickt sie an der täglichen Durchschnittlichkeit ihres Lebens und treibt in den Abgrund. Im Zentrum des Stücks steht die tödliche Gewalt an Jugendlichen von Jugendlichen mit der aktuellen Frage: Was bewegt und befähigt junge Menschen, Gewalt auszuüben? Warum kommt es dazu? Das Stück wird ab 15 Jahren empfohlen.
junges.schauspielhaus.de
Θ FOFFTEIN
VTRLND: Diese Buchstabenkombination wird gerne von Rechtsextremen genutzt, die damit ungestraft die Bedeutung von „Vaterland“ auf T-Shirts und Pullovern zeigen können. Nun hat sich der Hamburger Verein „Laut gegen Nazis“, mit der Unterstützung der Werbeagentur Jung von Matt, die Markenrechte an der Kombination gesichert und verschickt fleißig Abmahnungen. Wenn die Rechten schlau sind, kaufen sie die Rechte an FCKNZS.
welt.de
Heute ist der Tag des Sehens. Wir wünschen Ihnen einen schönen Donnerstag.
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