Zwei Jahre Corona, Zweifel an Gesundheitssenatorin, Ziemliche Zecken im Norden

Guten Morgen: Alles nicht gut. *

Θ HAMBURG

– Leitartikelchen –
Zwei Jahre Corona-Krise: So lange könne das Virus unser Leben beeinflussen, schließt sich der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher den Prognosen der Experten an. Das bedeute allerdings nicht, dass alle aktuell beschlossenen Einschränkungen im zwischenmenschlichen Bereich solange gelten müssten. Ab Montag dürfen sich nur noch zwei HamburgerInnen in ihrer Freizeit etwas nahe sein. Die Knackpunkte der Entwicklung werden bald – abseits der Lage in den Krankenhäusern – die Universitäten, Schulen und Kitas werden. Die Vorstellung, dass Arbeit, ganztägige Kinderbetreuung und -beschulung von Eltern auf Sicht kombiniert werden können und die Lehre länger eingestellt wird, kann nicht funktionieren. Das wird auch den Bedürfnissen der Generation Z-minus-Eins nicht gerecht, die das am Ende alles wird reparieren müssen, was langfristig in Folge dieser zwei Jahren kaputt gehen wird.
welt.de, ndr.de

Bitte geben Sie Ihre PIN ein! Ich träume schon von diesem Satz & muss aufpassen, den Überblick darüber zu behalten, in welcher Telefonkonferenz ich gerade bin. Leben in Zeiten von #CoronaHH #StayAtHome
Die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank über ein anderes Leben als bisher.
twitter.fegebanks

Anzeige – Offizielle und amtliche Informationen
Offizielle und amtliche Informationen zu #CoronaHH: Der Hamburger Senat informiert auf hamburg.de/coronavirus über Maßnahmen, um der Ausbreitung des Coronavirus in Hamburg zu begegnen. Hier finden Sie amtliche Anordnungen, Verhaltenstipps sowie Infos zu den Bereichen Kita, Schule, Hochschule, Freizeit, Wirtschaft, Mobilität und vielen weiteren Themen. Diese zentrale Informationsseite bietet viele Antworten auf zahlreiche Fragen in einem FAQ, das laufend aktualisiert und erweitert wird. In sozialen Netzwerken wird der Hashtag #CoronaHH verwendet.

Sorge um Krankenhäuser: Auch am Sonntagabend wurde den HeldInnnen an der medizinischen Front Applaus von Hamburger Balkonen gespendet. Zurecht! Indes ist die Krise noch gar nicht da, aber die Vorbereitungen laufen. Und da schlagen viele Stimmen Alarm. So wird bezweifelt, dass die Häuser genug qualifiziertes Personal für den Betrieb von Beatmungsmaschinen am Start haben werden. Zudem gibt es Kritik an Asklepios, in deren Kliniken aus wirtschaftlichem Interesse noch verschiebbare Operationen durchgeführt worden seien. Die Hamburger Krankenhäuser wiederum hatten sich über ein geplantes Gesetz des Gesundheitsministers beklagt, das ihnen zuwenig Geld bringen sollte. Hier hat Jens Spahn nun nachgebessert.
abendblatt.de, youtube.com (Kritik), twitter.Travelito24 (Erschöpfte italienische Krankenhausmitarbeiter), faz.net, catalyst.nejm.org (Lehren aus Italien)

Wir wissen aus Gesprächen mit Kliniken, dass derzeit Pflegekräfte, die bisher nicht intensivmedizinisch gearbeitet haben, verstärkt im Umgang mit Beatmungsplätzen geschult werden.
Die scheidende Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer Storcks verlässt sich in diesen entscheidenden Tagen vor der größten Hamburger Krise seit dem bald vor 75 Jahren beendeten zweiten Weltkrieg auf das Hörensagen eines an der Rendite orientierten Klinikkonzerns Asklepios und prüft die Wahrheit nicht vor Ort nach.
abendblatt.de

5 Jahre Hamburger Tagesjournal

Auf den Punkt, aktuell, bissig. Für mich beginnt jeder Tag mit einem Blick ins Tagesjournal.“
Till Steffen, Justizsenator.

Hilfsangebote sollen beginnen: Um die finanziellen Hilfen des Hamburger Schutzschirms in Anspruch zu nehmen, werden die Selbstständigen und kleineren Unternehmen aufgefordert, sich vorzubereiten. Dazu muss nachgewiesen werden, dass die wirtschaftlichen Probleme vor der Corona-Krise noch nicht vorhanden waren. Weiter muss kurz geschildert werden, warum die wirtschaftliche Tätigkeit aktuell leidet und welcher Bedarf an Liquidität bis Ende Juni benötigt wird. Die staatlichen Maßnahmen müssen noch in dieser Woche vom Bund final beschlossen werden. Dann wird die Innovations- und Förderbank der richtige Ansprechpartner sein. Kontakt unter foerderlotsen@ifbhh.de und 040-24846 533.
twitter.HH_BWVI

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Selbständige sowie viele kleine und mittlere Unternehmen stecken in ernsthaften Liquiditätsschwierigkeiten. Bis die staatlichen Programme greifen, kann es für viele Unternehmer schon zu spät sein!“ so M-POINT Unternehmernetzwerkgründer Thomas Götzinger, „deshalb appellieren wir an eine Unternehmerische-Netzwerk-Solidarität und fordern unsere über 1.000 Mitgliedsunternehmen auf, sich gegenseitig zu stützen! Hierzu organisieren wir direkte Hilfe vom Gutscheinkauf für sofortigen Liquiditätszufluss bis zu Verhandlungen über die vorübergehende Aussetzung von Mietzahlungen. Es gibt im Moment eine Menge zu tun“, so Götzinger. „GEMEINSAM GEHT´S BESSER“ heißt es bei M-POINT. Kostenfreie Registrierung unter mpoint.biz/registrierung

Es wird nicht nur die Kleinen treffen: Neben Solo-Unternehmern werden auch die großen Hamburger Arbeitgeber massive Probleme bekommen. Airbus beschäftigt in Hamburg so um die 14.000 Mitarbeiter, die Flugzeuge bauen, die zur Zeit niemand mehr braucht. So soll die Liquidität monatlich um fünf Milliarden Euro sinken. Da sind die vorhandenen 17 Milliarden Euro schnell weg. Auch die Lufthansa braucht keine Flieger mehr. Der Verkehr wurde auf zehn Prozent der bisherigen Flugaktivitäten reduziert. Der Kranich bringt in Hamburg etwa 8.000 Menschen in Lohn und Brot. Der Konzern steht massiv unter Druck. In Italien, in diesen Dingen etwa 14 Tage vor uns, wurde derweil alle industrielle Produktion untersagt, die nicht System erhaltend sei.
welt.de, zutun.de (Hamburg), zeit.de (Italien)

Wetter heute: Frisch bei minus zwei bis acht Grad, aber sonnig.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

200 Jahre St. Pauli Kirche hätte am Sonntagabend gefeiert werden sollen. Auch hier sorgte das Virus für eine Verschiebung auf St. Nimmerlein. Der Bau des Gotteshaus im Jahr 1820 war im Übrigen ein Zeichen für neues Leben auf St. Pauli, das zuvor als Verbringungsort für an der Cholera erkrankte Hamburger gedient hatte. St. Pauli-Pastor Sieghard Wilm darf nun nicht mehr vor vielen Gläubigen predigen, aber streichelt nun im Einzelgespräch die Seelen der Menschen auf St. Pauli.
mopo.de

Ich bin jetzt als Seelsorger gefragt
St. Pauli-Pastor Sieghard Wilm über Corona auf dem Kiez.
mopo.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Maas will Effizienz bei Rückholaktion steigern: Außenminister Heiko Maas hat Probleme bei der Rückholung von Urlaubern nach Deutschland eingeräumt. Leider könne nicht in allen Fällen innerhalb kürzester Zeit Abhilfe geschaffen werden, sagte der SPD-Politiker. Oft stehe die Regierung bei der Rückholaktion vor großen Herausforderungen, damit die Menschen in den jeweiligen Ländern überhaupt die Flughäfen erreichen könnten. Auch der inländische Reiseverkehr sei vielerorts zum Erliegen gekommen. Seit Beginn der Woche seien über 100.000 Deutsche nach Hause zurückgekehrt.
dw.com

Programmierer tüfteln an Lösungen für Corona-Krise: Die Regierung organisierte von Freitag bis Sonntag gemeinsam mit sieben zivilgesellschaftlichen Partnern einen sogenannten Hackathon. Das sind Veranstaltungen mit dem Ziel, innerhalb einer bestimmten Zeit gemeinsam Software für ein bestimmtes Problem zu entwickeln. In diesem Fall reichten die Teilnehmer selbst wie auch die Regierung Probleme ein, die durch die Corona-Krise entstehen und für die Lösungen entwickelt werden sollten. Es ging etwa um die Verteilung von Hilfsmitteln, Nachbarschaftsunterstützung, die Erfassung und Übermittlung neuer Infektionsfälle, die psychische Gesundheit der Menschen in der Krise oder die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung.
tagesspiegel.de, faz.net

Initiativen befürchten Anstieg von häuslicher Gewalt: Als Folge der Corona-Krise warnen Opferverbände vor einem Anstieg der häuslichen Gewalt vor allem gegen Kinder und Frauen sueddeutsche.de;
Corona-Krise 1: Kanzlerin Merkel in Quarantäne; Einigung auf umfassendes Kontaktverbot rnd.de
Corona-Krise 2: EU genehmigt Beihilfen für Deutschland und Italien vol.at

Θ STADT & LEBEN

Abschied von Jan Fedder: Am Montag wird der am 30. Dezember verstorbene Schauspieler seinen letzten Auftritt im „Großstadtrevier“ haben. Seit 1992 war Fedder in 420 Folgen in der NDR-Serie zu sehen. Das Verschwinden des Dirk Matthies, wie Fedder in der Serie hieß, wird hingegen erst in einer Folge erklärt werden, die am 4. Mai laufen soll. Dazu war nach Fedders Tod ein Extradrehtag durchgeführt worden. Ein rätselhafter Brief soll den Grund für sein Ausscheiden erklären.
abendblatt.de

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-Tatort-Kritiker-
Altbewährtes aus Köln: Der Tatort mit Ballauf und Schenk war ein solider, wenn auch staubtrockener Krimi mit der für das Ermittler-Duo typischen Sozialkritik. Eine Mitarbeiterin des Jugendamtes wird erschlagen. Als Täter infrage kommen da viele Mütter und Väter, die sich von der Beamtin gegängelt fühlen. So dürfen wir recht plakativ in das Innenleben von HartzIV-Familien schauen. Und letztlich war das Motiv eine ganz profane Liebesaffäre des Abteilungsleiters. Behrendt und Bär kommen mit ihren Kommissaren dem typisch deutschen Kriminalbeamten in der Tatort-Welt wohl am nähesten. Schlicht und ohne Sperenzchen auch die Inszenierung. Das ist zwar in der Summe ganz ok, reißt einen aber auch nicht vom Sofa.
Tatort-Experte: Henning Kleine, Chef vom Dienst, Sat.1 Landesstudio Hamburg facebook.com

Active City trotz physischer und sozialer Distanz: Am Montagnachmittag bietet das Hamburg Ballett zum ersten Mal ein virtuelles Ballett-Training von Lloyd Riggins mit Madoka Sugai zum Mitmachen an. Das Stangen-Training ist von zu Hause für zu Hause entwickelt, wird von Ballettmeister Lloyd Riggins angeleitet und von Star-Tänzerin Madoka Sugai ausgeführt. Alle sind dazu aufgerufen, ihre persönlichen Mitmacherfolge via das #hamburgballet mit der Compagnie zu teilen. Um 16.30 Uhr in Ihrem Internet.
hamburgballett.de

5 Jahre Hamburger Tagesjournal

„Jeden Morgen eine Freude.“
Christoph Holstein, Staatsrat für Sport

Θ FOFFTEIN

– Meinung –
Sorge um Metropolregion: Vor vier Wochen, in einer längst vergangenen Epoche, hätte hier etwas über die OECD-Empfehlung geschrieben sein können, die angeraten hatte, dass Hamburg und Schleswig-Holstein,besser zusammenarbeiten sollten. In der Krise beweist sich ja der Charakter, sagte Altkanzler Helmut Schmidt, und man darf nun feststellen, dass die Nachbarn im Norden ziemliche Zecken sind. Die Berichte über Pöbeleien und Polizeieinsätze gegen Hamburger häufen sich, die aus ihren Zweitwohnungen vertrieben werden. Grund ist, dass die ältere ländliche Bevölkerung sich um die wenigen Notfallbetten mit Beatmungstechnik im lokalen Kreiskrankenhaus sorgt. Nun: When das platte Land goes low – We, the proud City goes high: Derweil lässt Hamburg still, leise und neuerdings ungezählt, die Corona-Kranken aus Pinneberg an unseren Sauerstoff. *plop*
abendblatt.de, facebook.JensMeyer-Wellmann

Seit heute müssen Sie sich die Haare selber schneiden. Kommen Sie trotzdem elegant am und im Kopf in die Woche und wir wünschen Ihnen einen schönen Montag.

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