Digitaler Streit vor Nabelschau des öffentlichen Nahverkehrs, Hamburg will besseren Schutz, Teure Neubauten, Kritik an neuer Oper

Guten Morgen: Zündstoff. * Zügellos. * Züge. *

Θ HAMBURG

– Leitartikel –
Ärger beim HVV: Die Apps des Verkehrsverbundes sollen verschwinden, meldet das gewöhnlich gut informierte Portal Nahverkehr Hamburg. Hintergrund soll sein, dass die dafür zuständige Hochbahn mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) kooperieren will und eine gemeinsame App, auch zum Erwerb des Deutschlandtickets, entwickelt hat. Die soll den Namen „MAX“ tragen und müsste mit mehr Steuergeld als bislang schon beim US-Milliardär und Trump-Unterstützer Mark Zuckerberg, statt in lokalen Medien, neu beworben werden, während die etablierten Marken HVV-App und auch die HVV-Switch-App abgeschafft würden. Die Idee einer gemeinsamen Vertriebsstrategie, deren finanzielle Vorteile eher bei der BVG vermutet werden, findet bislang allerdings nicht den Gefallen aller HVV-Stakeholder. Dennoch wollen Hochbahn und BVG, geleitet von Ex-Hochbahn-Chef Henrik Falk, das Projekt auf dem anstehenden UITP-Mobilitätskongress in Hamburg offiziell der Öffentlichkeit präsentieren.
nahverkehrhamburg.de, uitpsummit.org

Die überraschten Teilnehmenden erzürnten sich daran, dass der HVV – als Markengesicht der Switch-App – bisher nicht in den Prozess eingebunden war und selbst die Geschäftsführung nicht vorab informiert worden sei.
Großer Streit vor der Nabelschau des öffentlichen Nahverkehrs in Hamburg.
nahverkehrhamburg.de

Anzeige
Die wichtigsten News zum UITP-Kongress und zur Mobilität in Hamburg
Welche Trends bestimmen den größten Mobilitätskongress der Welt in Hamburg in der kommenden Woche? Was sind die relevanten Schlagzeilen des Tages zu HVV, Rad-, Sharing- und Autoverkehr in unserer Stadt? Welche Hintergründe sollten Sie kennen? Und wo fallen aktuell Busse und Züge aus? Der neue Rushhour-Newsletter von NAHVERKEHR HAMBURG gibt Ihnen einen schnellen Überblick – klug, kompakt, kostenlos. Jeden Morgen um 6:30 Uhr direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Jetzt anmelden. Überblick behalten. Zeit sparen.

Hamburg will besseren Schutz: Um Gefährdungen durch psychisch kranke Menschen zu minimieren, will die Innenbehörde die länderübergreifende Zusammenarbeit im Umgang mit mutmaßlich gefährdenden Menschen verbessern. Neuer Anlass ist die Messerattacke einer Frau am Hauptbahnhof. Künftig sollen Sicherheits- und Gesundheitsbehörden bundesweit enger kooperieren, Daten austauschen und gemeinsam Risiken bewerten. Hamburg schlägt ein nationales Kompetenzzentrum nach dem Vorbild des eigenen „KORIS” (Kompetenzzentrum für Risikobewertung) vor. Dieses wurde nach den Taten in Alsterdorf und Brockstedt eingerichtet. Auch verpflichtende Therapien und überwachte Medikamenteneinnahmen nach Klinikaufenthalten werden diskutiert. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter unterstützt die Vorschläge.
ndr.de

Teure Neubauten: Bei den Hamburger Energienetzen sind die Baukosten für Projekte in Bramfeld stark gestiegen. Insgesamt verzeichnet das städtische Unternehmen Mehrkosten in Höhe von 17,7 Millionen Euro. Betroffen ist unter anderem ein nobles Empfangsgebäude, dessen Kosten von gut zwei auf 4,3 Millionen Euro stiegen. Zudem verteuern sich ein Bürogebäude und ein Parkhaus. Noch vor wenigen Wochen waren niedrigere Summen genannt worden. Insgesamt haben sich die Baukosten innerhalb von zwei Jahren um 33 Prozent erhöht. Nach den Vorgängen bei Hamburg Wasser fällt nun ein weiteres städtisches Unternehmen negativ auf, das aus der Umweltbehörde gesteuert wird. Die Mehrkosten werden über die Netzentgelte auf die Hamburger Kunden umgelegt.
abendblatt.de, welt.de, ndr.de, mopo.de

Der Bund der Steuerzahler Hamburg prüft derzeit die Aufnahme dieser Projekte in das kommende Schwarzbuch der öffentlichen Verschwendung.
Sascha Mummenhoff, Landesvorsitzender des Bund der Steuerzahler Hamburg fordert, auch von Umweltsenatorin Katharina Fegebank, einen echten Kurswechsel bei städtischen Unternehmen.

Anzeige
Lesung & Gespräch: Autorin Ira Peter stellt Buch über Russlanddeutsche vor
„Deutsch genug? Warum wir endlich über Russlanddeutsche sprechen müssen“
Donnerstag, 19.06.25, 19 Uhr, Handwerkskammer, Holstenwall 12.

Ira Peter liest aus ihrem ersten Buch. Auf Einladung der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit spricht sie über die Erfahrungen von Russlanddeutschen mit Diktatur, Deportation und dem Verlust kultureller Identität. Von der Scham über die sowjetische Herkunft, über die fatalen Folgen kurzsichtiger Integrationspolitik bis hin zur „Anfälligkeit“ für russische Einflussnahme wirft sie einen kritischen und zugleich feinfühligen Blick auf die von der Mehrheitsgesellschaft oft als fremd empfundenen Deutschen.
Infos und Anmeldung: shop.freiheit.org

Bombe in Wilhelmsburg: Blindgänger konnte ohne Evakuierung entschärft werden mopo.de
Trauer um getöteten Fahrradfahrer: Fahrradclub fordert Fahrverbote für LKW und Busse ohne Abbiegeassistent abendblatt.de
Kommen: HSV verpflichtet den 27-jährigen deutschen Abwehrspieler Jordan Torunarigha aus Belgien feverpitch.de
+Gehen: Stürmer Morgan Guilavogui muss den FC St. Pauli verlassen, der ihn gerne behalten hätte mopo.de

Wetter heute: Sonnig bei acht bis 23 Grad wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

524,90 Euro kostet ein Privatabteil im neuen ÖBB-Nightjet, der eigentlich ein Nighttrain ist, nach Wien. Bürgermeister Peter Tschentscher hat dieses Angebot nun genutzt. Jetzt erklärt sich auch, warum die Tschentschers den Zug „City of Hamburg“ vor einigen Tagen getauft hatten. An der Donau trifft sich der  Bürgermeister mit seinem sozialdemokratischen Amtskollegen Michael Ludwig, der gerade überzeugend zum dritten Mal in seinem Amt bestätigt worden war. Ludwig hatte auch Tschentscher im dessen Wahlkampf unterstützt. Das Treffen ist die Fortsetzung der regelmäßigen Gespräche zwischen Hamburg, Wien und auch die Stadtpräsidentin von Zürich, Corine Mauch, nimmt wieder an dem Austausch teil.
abendblatt.de, mopo.de, nightjet.com

Europa – von Wolf Achim Wiegand

Cyberattacke auf Schweden: Der Staat wird seit mehreren Tagen von einem digitalen Angriff im Onlinenetz heimgesucht. Das hat Ministerpräsident Ulf Kristersson gestern Nachmittag mitgeteilt. Er warnte vor einer Welle gezielter Attacken auf zentrale Behörden, aber auch einzelne Unternehmen. Betroffen seien unter anderem IT-Systeme und Kommunikationsnetze. Laut der Regierung in Stockholm handelt es sich um „koordinierte Angriffe mit möglicherweise staatlichem Hintergrund“. Schweden prüfe Gegenmaßnahmen und kooperiere mit europäischen Partnern. Genauere Details und Schadensangaben gab es zunächst nicht.
euractiv.de sverigesradio.se

Laienagenten zu Russlands Diensten: In Deutschland lebende Ukrainer werden zunehmend für Spionagezwecke Russlands eingespannt. Das meldet Ukrinform, die staatliche Nachrichtenagentur der Ukraine (seit 1918) unter Berufung auf den Extremismusbericht der Bundesregierung. Danach heuert der Kreml „Nicht-Profis“ für Agentenaufgaben an, also geheimdienstlich unausgebildete Einzelpersonen, die Aufgaben bis hin zur Sabotage ausführen. Diese Personen seien sich manchmal gar nicht bewusst, dass sie schwere Straftaten begehen.
ukrinform.net

Tesla-Fahrer – zu rechts abgebogen? E-Autos von Tesla kann man nicht mehr fahren, weil sie den Besitzern ein rechtsextremes Image verpassen. Mit dieser Begründung haben zehn französische Leasingnehmer eine Klage gegen den Kfz-Konzern Tesla und dessen Chef Elon Musk eingereicht. Sie wollen vor dem Handelsgericht in Paris die sofortige Auflösung ihrer Nutzungsverträge sowie die Erstattung von Rechtskosten erreichen. Die Autos würden als Symbole der extremen Rechte wahrgenommen. Die Folge: Vandalismus, Wertverlust, steigende Versicherungsprämien und verminderte Nutzung der Fahrzeuge.
merkur.de

Θ STADT & LEBEN

Neue Unbill für Kultursenator: Nach der Krise beim Hamburg Ballett gibt es nun auch neue Kritik am geplanten Neubau der Oper. In einem Brandbrief hat die Hamburger Architektenkammer vor dem Bau in der HafenCity gewarnt. Sie kritisiert die mangelnde Transparenz sowie die Einflussnahme des Mäzens Klaus-Michael Kühne auf den Planungsprozess. Die Kammer fordert eine öffentliche Debatte sowie eine breitere Beteiligung der Fachwelt, um die kulturelle Bedeutung und die städtebaulichen Auswirkungen des Projekts angemessen zu berücksichtigen. Zudem müsse geklärt werden, was mit der dann alten Oper passieren werde. Den Brandbriefschreibern wird bewusst sein, dass Carsten Brosda dazu nichts Konkretes erklären wird, bevor die derzeit geprüfte Umsetzung der neuen Oper in Angriff genommen wird.
abendblatt.de

Terminhinweis
VRHAM! Digital and Immersive Art Biennale – Bis 18. Juni. Oberhafenquartier, Stockmeyerstraße.
Die „VRHAM!“ hat sich weiterentwickelt und wird 2025 zur ersten kuratierten Biennale für digitale Kunst. Sie widmet sich der Verbindung von Bildender Kunst und immersiven Technologien. Gezeigt werden Werke aus den Bereichen Malerei, KI-Kunst, VR und mehr. Das Programm wird durch VR-Erlebnisse, Installationen, Panels und internationale Vernetzung ergänzt und soll ein Meilenstein für Hamburg als Innovationsstadt sein.
Aus der wöchentlichen Terminübersicht der hamburg-news

Restaurant-Tipp – Gemütlich in Eimsbüttel: Das Wohnzimmer liegt an der Osterstraße. Das Herzstück
von Hannes Schröder lädt zum Wohlfühlen ein – selbst bei Hamburger Schmuddelwetter. Hinter den großen Fenstern sorgen mit Samt bezogene Bänke, viele Kissen, Kerzen und Blumen für Gemütlichkeit. Noch viel schöner ist es, wenn die Sonne vom Himmel strahlt und man es sich auf der großen Terrasse bequem machen kann. Von Frühstück über Lunch bis zum Dinner lässt es sich hier herrlich aushalten. Serviert wird Saisonales und Bestes aus der Region.
genussguide-hamburg.com

Yes, she can – Mehr weibliche Nachfolge – Wenn Frauen den elterlichen Betrieb übernehmen
Familienunternehmen bilden das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und zeichnen sich durch langfristiges Denken und eine hohe Identifikation mit dem Unternehmen aus. Aber oft zögern Frauen, den elterlichen Betrieb zu übernehmen. Welche Bedingungen verlangen Frauen bzw. welche politischen Empfehlungen können abgeleitet werden, damit Frauen Unternehmen in die nächste Generation führen? Die Veranstaltung ist kostenfrei und lebt von Vielfalt. Um 18.30 Uhr, Haus der Kommunikation. Anmeldung

Θ FOFFTEIN

„Kein Pardon“: Hape Kerkelings Musical über Fernsehformate der 70er und 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts feierte am First Stage Theater mit den Hauptdarstellern Nik Breidenbach und Philip Rokoczy eine gelungene Premiere. Das Musical, hier inszeniert von Franziska Kuropka, basiert auf dem gleichnamigen Film. Die Geschichte folgt dem tollpatschigen Peter Schlönzke, der als Schnittchenlieferant arbeitet und von einer Karriere als Fernsehmoderator träumt. Bis zum 19. Juli ist das Stück zu sehen.
welt.de, ndr.de

Heute ist der Tag der roten Rose. Wir wünschen Ihnen einen schönen Donnerstag.

Wenn Ihnen das Hamburger Tagesjournal am 12. Juni gefallen hat, empfehlen Sie uns gerne weiter; einfach diese Mail an Kollegen und Freunde schicken und auf tagesjournal.de anmelden.

Werben Sie für Ihr Unternehmen oder Ihre Veranstaltung im Hamburger Tagesjournal. Schreiben Sie uns, wir beraten Sie gerne. hamburg@tagesjournal.de

Add Comment