Donnerstag, 19. November: Kundgebung gegen Terror, Flüchtlingsquartier in Rissen, Letzte Route für Schmidt, Leiche im Küchenboden

Guten Morgen. Weniger Hamburger als erwartet bei Kundgebung. * Weniger Wohnungen geplant in Rissen. * Weniger Redner als gedacht bei Staatsakt. * Wenig Geschäft im Hafen. *

Θ HAMBURG

Nous sommes un peu paris: Nur etwas mehr als 1.000 Hamburger folgten dem Aufruf des breiten Aktionsbündnisses zur Kundgebung auf dem Hamburger Domplatz zum Gedenken an die Toten des Terrors von Paris. Fast alle Bürgerschaftsfraktionen, Verbände und Vereine, aber auch Vertreter nicht-christlicher Religionen hatten eingeladen. Die Angriffe seien auch ein Angriff auf unsere Art zu leben wurde von verschiedenen Rednern, darunter Bürgermeister Olaf Scholz und Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit, betont. Man stehe an der Seite der französichen Freunde. Das Pressehaus am Speersort trug die französischen Farben. Vertreter der muslimischen Religionen wiesen darauf hin, dass man bei aller Trauer über die Ereignisse in Paris den Terror in den islamischen Staaten nicht vergessen dürfe.
abendblatt.de, ndr.de, hamburg1.de, welt.de

Wir verteidigen unsere Werte, in dem wir sie leben.
Bürgermeister Olaf Scholz fordert Normalität angesichts des Terrors.
olafscholz.hamburg

Sein letzter Weg: Nach der Trauerfeier im Michel für Helmut Schmidt am nächsten Montag wird sein Sarg um 12 Uhr zum Friedhof Ohlsdorf überführt. Der Wagen wird langsam fahren und die Hamburger können ihm ein letztes Geleit geben. Das ist die Streckenführung: Ludwig-Erhard-Straße / Willy-Brandt-Straße / Brandstwiete / Schmiedestraße / Bergstraße / Ballindamm / Ferdinandstor / An der Alster / Schwanenwik / Herbert-Weichmann-Straße / Sierichstraße / Bebelallee / Rathenaustraße / Alsterdorfer Straße. Bei der Trauerfeier im Michel werden nur Bundeskanzlerin Angela Merkel, Hauptpastor Alexander Röder, Bürgermeister Olaf Scholz und der langjährige politische Weggefährte Henry Kissinger sprechen. Schmidt wollte den Part kurz halten.
abendblatt.de, ndr.de, mopo.de,

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20 Vorurteile gegen Olympia – 19. Hunderte Hafenarbeiter verlieren wegen Olympia ihren Job. Kein Hafenarbeiter verliert “wegen Olympia” seinen Job. Die Betriebe auf dem Kleinen Grasbrook bekommen neue, komplett ausgerüstete Flächen an anderer Stelle und erleiden keinen wirtschaftlichen Nachteil.
20. Die Mittel dieses Wahlkampfs sind unfair zwischen Pro und Kontra verteilt. Die Initiative „Stop Olympia“ darf dank Entgegenkommen der Bürgerschaft auf genau so vielen Seiten wie der Senat eine Stellungnahme abgeben. Diese liegt den 1,3 Mio. Wahlunterlagen bei. Das Engagement der Pro-Initiative ist rein privater Natur. Stadt oder Olympia-Bewerbungsgesellschaft haben damit nichts zu tun.
facebook.com

Normalität im Volkspark: Der Hamburger SV will auch in diesen schweren Zeiten mit Begeisterung  seinem Sport nachgehen, ließ der Verein auf seiner Homepage wissen. Am Freitagabend trifft der HSV im Volkspark auf Borussia Dortmund. Die Sicherheitsvorkehrungen am Stadion werden verschärft und Didi Beiersdorfer bittet, dass keine Böller gezündet werden. Bruno Labbadia will das ganze Thema ausblenden; die Spieler müssten einfach funktionieren. Bei Gojko Kacar soll es wieder laufen und er ist einsatzbereit. Gideon Jung wäre ebenfalls eine Alternative im Mittelfeld. Das Aufeinandertreffen mit Dortmund ist brisant; Borussentrainer Thomas Tuchel hatte nach Medienberichten im Frühjahr schon beim HSV zugesagt, bevor er sich doch für Dortmund entschied.
ndr.de, abendblatt.de, mopo.de

Internationales Quartier: Klingt wie ein schickes Quarree für Expats, ist aber die Bezeichnung der in Rissen geplanten Großsiedlung für Flüchtlinge. 740 Wohnungen für annähernd 4.000 Flüchtlinge sind dort im Zuge der Senatsvorgaben geplant, wie das Bezirksamt Altona am Dienstag bekannt gab. Parallel versucht das Amt eine kleinere Lösung mit 600 Wohnungen, davon 200 für Hamburger, mit dem Senat zu verhandeln. Dafür bedarf es aber einer weiteren Fläche um den Vorgaben des Senats an den Bezirk Rechnung zu tragen. Die könnte in Othmarschen am Neubaugebiet Otmarschener Höfe liegen. In Ohlstedt sind die Verhandlungen über einen Kompromiss bei der Besiedlung am Wohldorfer Wald gescheitert; dort sollten 950 Flüchtlinge unterkommen.
facebook.com, abendblatt.de

Verbraucherzentrale und Polizei arbeiten zusammen: Die Verbraucherzentrale prangert oft Missstände in Restaurants an. Das tat die Hamburger Polizei am Mittwoch ebenfalls. Sie entdeckte eine einbetonierte Leiche im Fußboden eines italienischen Restaurants in St. Georg. Ob es sich im Küchenboden des Don Alfredo um einen vermissten 49-jährigen Türken handelt, konnte die Polizei noch nicht sagen. Er war dort zuletzt gesehen worden. Einen Mord gab der Koch aber bereits zu. Bei der Vermögens-, Eigentums- und Internet-Kriminalität wollen Vebraucherschutz und Polizei in Zukunft ebenfalls eng zusammen arbeiten. Polizeipräsident Ralf Meyer und der Chef der Verbraucherzentrale, Günter Hörmann, unterzeichneten am Mittwoch eine entsprechende Vereinbarung.
abendblatt.de, mopo.de (Leiche), kn-online.de (Vereinbarung)

Krise im Hafen : HHLA-Chef gibt ob schlechter Geschäfte ein Notsignal bild.de
52 Kilo Koks: Hamburger Zollfahnder werden in Bremerhaven fündig hamburg.sat1regional.de
Richtfest mit Damen: Hamburger und Germania Ruderclub feiert Baufortschritt ndr.de
Verschleierte Damen: CDU-Chef Roland Heintze will Burka verbieten abendblatt.de
Jugendlicher attackiert: 15-Jähriger in Flüchtlingsunterkunft wurde zweimal Opfer abendblatt.de
Klamme Kassen: HSV-Handball wieder in Liquiditätsnöten welt.de
Ali von Altona: Boxer Yavuz Keles wegen Raubüberfällen angeklagt welt.de

Wetter heute: Regen bei zehn bis zwölf Grad.
wetterspiegel.de

Θ ZAHL DES TAGES

104 Stadtteile hat Hamburg. Das Statistikamt Nord hat nun eine hilfreiche Anwendung programmiert. Jeder Nutzer kann selbstständig auf der Website des Amtes 500 Merkmale pro Stadtteil ermitteln. Die reichen über Bevölkerung und Gebiet bis zu Wahlanalysen und weiteren Sozialdaten. Stöbern lohnt sich.
statistik-nord.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Razzia in Paris verhindert weiteren Anschlag: Der Anti-Terroreinsatz am Mittwochmorgen im Pariser Vorort Saint-Denis hat die französische Hauptstadt wohl vor einem weiteren Anschlag bewahrt. Bei dem Einsatz in einer konspirativen Wohnung sprengte sich eine Frau in die Luft. Der als Drahtzieher der jüngsten Terroranschläge von Paris geltende Abdelhamid Abaaoud ist nicht unter den festgenommenen Verdächtigen. Gleichzeitig sagte der Pariser Staatsanwalt, die Leichen seien noch nicht identifiziert. Es könnte also sein, dass Abdelhamid Abaaoud unter den Getöteten ist.
spiegel.de

Mehrere Bomben sollten beim Länderspiel explodieren: Beim Fußball-Länderspiel Deutschland-Niederlande in Hannover drohten nach Informationen von „Bild.de“ mehrere Bomben zu explodieren. Das zeige ein Geheimpapier des Verfassungsschutzes für Innenminister Thomas de Maiziere, das auf Informationen eines ausländischen Geheimdienstes basiere. Kanzlerin Angela Merkel befürwortet die Entscheidung der Behörden, das Testspiel in Hannover abzusagen. An der angespannten Sicherheitslage wird sich nach Einschätzung von de Maiziere so schnell nichts ändern.
tagesspiegel.de

Anti-IS-Koalition: Viele erwarten nicht weniger als eine Neujustierung der Weltpolitik, wenn François Hollande am 26. November zu Gast im Kreml sein wird. Der französische Präsident will mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin über eine globale Koalition zur Terrorismusbekämpfung sprechen. Aus dem gleichen Grund trifft Hollande zwei Tage vorher in Washington auf US-Präsident Barack Obama. Die Terrormiliz Islamischer Staat hat die in Ägypten verunglückte russische Passagiermaschine nach eigenen Angaben mit einer Bombe zum Absturz gebracht. Ein Bild zeigt eine Getränkedose, in der die Bombe angeblich versteckt war.
tagesspiegel.de, n-tv.de (Anti-IS-Koalition), faz.net, handelsblatt.com (Russisches Flugzeug)

Einsatz: Kabinett will mehr Soldaten nach Afghanistan schicken tagesspiegel.de
Flüchtlinge: Kabinett will Familiennachzug einschränken faz.net
Nach Anschlägen: Frankreich untersagt Demos beim Klimagipfel in Paris tagesspiegel.de
Spionage: Ex-BND-Mitarbeiter verriet deutsche Agenten n-tv.de
Terrorismus: EU-Kommission will Handel mit Schusswaffen einschränken derstandard.at
Dreiergipfel: Türkei, Griechenland und Deutschland wollen Treffen zur Flüchtlingskrise n-tv.de

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nakuk.de

Θ STADT & LEBEN

Infrastruktur für Olympia: Der CDU-Landesausschuss hat am Dienstagabend für einen Beschluss Pro-Olympische Spiele 2014 in Hamburg gestimmt. Olympia sei eine Jahrhundertchance sagte Fraktionschef André Trepoll. Eine Chance in Olympia sieht auch der Direktor des Hamburgischen WeltWirtschaftsinstituts Henning Völpel. Damit käme zum einen neues kreatives Potenzial in die Stadt und zum anderen würde es die Infrastruktur auf ein neues Niveau heben. Barcelona 1992 und München 1972 seien dafür Vorbilder. Genau das kritisiert die Süddeutsche Zeitung aus München. Der Bund dürfe keine Infrastrukturmaßnahmen im Zuge der Spiele bezahlen. Hätte dies schon Ende der 60er Jahre gegolten, gäbe es allerdings keine Münchener U-Bahn.
twitter.com, abendblatt.de (CDU), abendblatt.de (Vöpel), sueddeutsche.de (München)

Geldstrafe für Samenhandel: Zu einer Geldstrafe von 3.000 Euro Geldstrafe wurde Nicky Wichmann vom Hamburger Amtsgericht verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von 15 Monaten gefordert. Gut weggekommen könnte man vermuten, aber Wichmann will durch die Instanzen ziehen. In ihrem Headshop hatte sie Automaten aufgestellt, die es Berechtigten erlaubte anonym Hanfsamen zu kaufen. Der Handel mit Hanfsamen ist allerdings nicht per se verboten. Das Urteil sei zwar milde im Hinblick auf die geforderte Strafe durch die Staatsanwaltschaft, aber gehe an den Realitäten vorbei, meinte ihr Rechtsanwalt, und kündigte an, bis zum Europäischen Gerichtshof gegen das Urteil ziehen zu wollen.
st.pauli-news.de, mopo.de

Preis für St. Pauli-Theater: Pegasus-Preis für gelungene Spielzeit welt.de
Neue Locations: Frische Shopping-Adressen im Hamburger Handel hamburg.de
El Classico in Hamburg: Alte Herren treten nochmal gegen den Ball ndr.de
Konzept für Kanzlerhaus: Schmidt Stiftung will Plan für öffentliche Nutzung erarbeiten welt.de
Jorge in Havanna: Tanztrainer und Stöckelschuhträger González macht Geschäfte in der Heimat welt.de
Udo unter Anklage: Lindenberg sieht Klage wegen Waffenbesitzes entgegen bild.de

Θ FOFFTEIN

Isis bekam Ärger: Isis ist der Name der ägyptischen Göttin der Magie. Viele Frauen sind nach ihr benannt. Doch ISIS ist auch eine der gängigen Abkürzungen für die Terrorvereinigung des sogenannten Islamischen Staats, die die Verantwortung für die Anschläge von Paris übernommen hat. Der ältere Begriff ISIS steht für den Islamischen Staat im Irak und in Syrien. Die namentliche Übereinstimmung kann zum Problem für Frauen werden, die Isis heißen. Etwa für Isis Anchalee, Software-Ingenieurin aus San Francisco. Sie wurde bekannt durch die #ILookLikeAnEngineer-Aktion, mit der sie für Respekt für weibliche Programmierer wirbt. Drei Tage nach den Anschlägen in Paris wurde ihr Facebook-Profil gesperrt – wohl wegen ihres Vornamens.
sueddeutsche.de

Heute ist mal wieder ein Männertag; und Tag der Philosophie. Denken Sie mal drüber nach. Wir wünschen Ihnen einen schönen Donnerstag.

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