Bangen um Olympische Spiele, Volte im Block-Prozess, Geld und Sorgen, Digital Parken

Guten Morgen: Spiele. * Sorge. * Streit. * Sieg. *

Θ HAMBURG

– Leitartikel –
Bangen um Olympische Spiele: Laut einer Umfrage der BILD-Zeitung befürworten 48 Prozent der Befragten, die Olympia in Deutschland wollen, eine Kandidatur Münchens für die Spiele 2036, 2040 oder 2044. Nur zehn Prozent glauben an eine Hamburger Bewerbung. Damit liegt Hamburg hinter Berlin und NRW auf dem letzten Platz. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter erwartet, dass „das überzeugende Münchner Votum durchaus auch bundesweit Unterstützung findet”. Er empfiehlt dem Deutschen Olympischen Sportbund und den Mitbewerbern, die Entscheidung vorzeitig zu akzeptieren. Der Hamburger Senat versucht derzeit, die Bevölkerung bis zum Mai 2026 davon zu überzeugen, dass sich die Stadt bewerben soll, doch die Begeisterung dafür ist ausbaufähig.
bild.de, abendblatt.de

Er brennt nicht dafür.
Politische Beobachter vermissen der erforderlichen Einsatz des Ersten Bürgermeisters, um die Hamburger für die Bewerbung zu begeistern.

Neue Volte im Block-Prozess: Gastronom Eugen Block will im Prozess gegen seine Tochter Christina wegen der Entführung seiner Enkelkinder nicht aussagen. Der 85-Jährige beruft sich auf sein Aussageverweigerungsrecht und hält die Vorsitzende Richterin zudem für befangen, weshalb er eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingereicht hat. Block wird dabei von dem Hamburger Staranwalt Gerhard Strate vertreten. Hintergrund ist ein Artikel im Abendblatt, der die Vorsitzende Richterin huldigte. Das Gericht erklärte, dies habe keinen Einfluss auf das Verfahren; ein Befangenheitsantrag liege nicht vor. Am Donnerstag wird der Prozess fortgesetzt.
ndr.de, abendblatt.de, t-online.de

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Die deutschen Seehäfen sind das Rückgrat der außenhandelsorientierten Wirtschaft, stehen jedoch vor enormen Herausforderungen, um ihrer Rolle bestmöglich gerecht zu werden. Welche Stellschrauben und Strategien braucht es, um sie zukunftsfähig aufzustellen? Antworten gibt es beim Hamburg Port Summit am 7. November 2025 in der Handelskammer Hamburg. Unter dem Motto „Häfen im Spannungsfeld von Wettbewerb, Kooperation und Resilienz“ stehen dabei vor allem die Themen Hafenfinanzierung, Infrastruktur, Sicherheit und maritime Gefahrenabwehr, Containerstrategien sowie Energiekooperationen im Fokus. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier

Mehr Geld, aber trotzdem Sorgen: Laut der Herbst-Steuerschätzung kann Hamburg bis 2029 mit steigenden Steuereinnahmen rechnen. Finanzsenator Andreas Dressel sieht dennoch kaum Spielraum für höhere Ausgaben. Der wichtigere langfristige Steuertrend liegt unter den bisherigen Erwartungen. Zudem steigen die gesetzlichen Pflichtleistungen stärker als die Einnahmen. Die Konjunktur verlangsamt sich und globale Risiken treffen den Hafenstandort Hamburg überdurchschnittlich. Für konsumtive Mehrausgaben bleibt daher praktisch kein Spielraum. Für Investitionen steht hingegen ein Sondervermögen von rund 2,7 Milliarden Euro zur Verfügung. Darüber hinaus belasten die Steuerpläne des Bundes den Hamburger Haushalt. Trotz höherer Einnahmen stehen Hamburg harte Haushaltsjahre bevor.
welt.de, abendblatt.de, mopo.de

Natürlich wäre das förderfähig.
Finanzsenator Andreas Dressel will Sondervermögen für den Elbtower nutzen, in dem das neue Naturkundemuseum untergebracht werden soll. Die CDU nennt die Idee abwegig.
abendblatt.de

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Hamburg hebt ab – mit Blick auf 2040: Wie bleibt Hamburg international erreichbar und klimafreundlich zugleich? In der neuen Folge des Handelskammer-Podcasts „Hamburg 2040 – Wie wollen wir künftig leben und wovon?“ spricht Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Malte Heyne mit Flughafen-Chef Christian Kunsch über Hamburgs Anbindung an die Welt, Kundenzufriedenheit, Nachhaltigkeit und ob der Flughafen bereit wäre für Olympia. Jetzt anhören hamburg2040.

Große Brücke kommt: Die Klage von Anwohnerinitiativen und Umweltschützern gegen den Neubau der Sternbrücke in Altona ist gescheitert. Das Hamburgische Oberverwaltungsgericht wies die Klage der Initiative Sternbrücke und des Vereins Prellbock Altona ab. Beanstandungen wegen Verfahrensfehlern und Denkmalschutz griffen nicht, da das öffentliche Interesse am Neubau überwiege. Die Bahn darf die fast 100 Jahre alte Brücke abreißen und bis 2027 durch eine moderne Bogenbrücke ersetzen. Geplant ist das Einheben schon für den Sommer 2026. Kritiker halten die geplante Brücke für überdimensioniert. Man habe den Kampf David gegen Goliath verloren, stellt Prellbock fest.
ndr.de, abendblatt.de, mopo.de

Mutmaßlich Mutter getötet: Der 23-jährige Sohn mit psychischen Problemen muss sich für die Tat an seiner 58-jährigen Mutter, der Schriftstellerin Alexandra Fröhlich, verantworten bild.de
Weiterer White Tiger-Fall: 16-jähriger Täter soll von Süddeutschland aus Altersgenossen Leid zugefügt haben tagesschau.de
Verkehr am Volksparkstadion: Magnetschwebebahn ist noch nicht abgesagt abendblatt.de
Wladimir Putin ehrt Hamburger Musiker: Justus Frantz lässt sich vom Diktator im Kreml den Freundschaftsorden übergeben abendblatt.de

Wetter heute: Wechselnd bewölkt bei neun bis 15 Grad wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

Rund 80 Prozent der Hamburger Unternehmen befürworten laut Handelskammer eine Bewerbung für Olympische Spiele. Sie erhoffen sich höhere Umsätze, insbesondere in den Bereichen Gastronomie, Handel und Transport. Zudem würde Olympia Hamburgs internationale Bekanntheit steigern und die Stadt für Investoren, Fachkräfte und Touristen attraktiver machen. Handelskammer-Geschäftsführer Malte Heyne warnt jedoch, dass Hamburg ohne eine solche Bewerbung gegenüber anderen Städten benachteiligt wäre, beispielsweise bei der Vergabe von Bundesmitteln für Infrastrukturprojekte. Eine genaue Kosten-Nutzen-Analyse will die Kammer Anfang 2026 vorlegen.
ndr.de

Europa – von Wolf Achim Wiegand

Ukraine nicht EU-reif: Der in Kyjiw sehnlich erwünschte EU-Beitritt könnte sich länger hinziehen. Eine offizielle Analyse in Brüssel zeigt die Ukraine zwar „hohes Engagement“ beim Weg in die Europäische Union. Doch mahnt die Europäische Kommission eine „drastische Beschleunigung der Reformen“ an – besonders bei Rechtsstaatlichkeit, Verwaltung und Dezentralisierung. Dabei gebe es zu wenig „Druck auf Antikorruptionsbehörden und die Zivilgesellschaft“. Der Abschluss der Beitrittsverhandlungen bis Ende 2028 – wie es die Ukraine wünscht – ist nach Brüsseler Ansicht kaum erreichbar, wenn nicht rasch Gas gegeben wird. Auch die Beitrittskandidaten Georgien und Türkei erhalten ein negatives Zeugnis.
tagesschau.de

EU ringt um Klima: Die EU-Umweltminister verhandeln in Brüssel um Klimaziele für 2035 und 2040. Deutschland und Frankreich drängen vor der UN-Klimakonferenz in Brasilien in der kommenden Woche auf eine Einigung. Bundesumweltminister Carsten Schneider fordert ein starkes Mandat für Europa, Frankreich warnt vor einem „Desaster“ ohne Beschluss. Streit herrscht über CO2-Preise und Reduktionsziele: Bis 2035 sollen Emissionen um bis zu 72,5 Prozent, bis 2040 um 90 Prozent sinken. Osteuropäische Staaten halten das für zu ehrgeizig.
stern.de (MA)

Vorsicht, Spionage! Die Daten, die Sie gerade beim Betrachten dieser Meldung unbemerkt von sich an kommerzielle Auswerter weitergeben, sind ein Spionagerisiko. Das ergibt eine Recherche des Bayerischen Rundfunks mit weiteren Medien und Experten. Danach bieten Datenhändler Bewegungsprofile von Millionen Geräten in ganz Europa an. Darunter auch aus Geräten, deren Nutzer einen Zugang zu militärischen oder geheimdienstlichen Einrichtungen haben. Die so gemelkten Daten erlauben Rückschlüsse auf Wohn‑ und Arbeitsorte, Wegeverläufe und damit potenziell relevante Sicherheitslücken – insbesondere, wenn sensible Standorte oder exponierte Personen verknüpft werden.
br.de

Θ STADT & LEBEN

Digital Parken: Verkehrssenator Anjes Tjarks scheint mittlerweile Spaß am Management des ruhenden Verkehrs zu finden. Hamburg will die Parkraumüberwachung digitalisieren und gedruckte Parkscheine ab 2026 schrittweise abschaffen. Tjarks will so Bürokratie reduzieren. Bewohner- und Besucherparkausweise sollen künftig vollständig digital gelten, ohne Ausdruck im Auto. Nach Zustimmung der Bürgerschaft startet 2026 ein einjähriger Pilot in zwei Parkzonen mit 13.000 Stellplätzen. Auch Parkscheinautomaten werden auf Kennzeicheneingabe umgestellt. Kamera-Fahrzeuge prüfen anschließend digital die Parkberechtigungen. Ähnliche Systeme werden bereits in Rotterdam, Paris, Rom oder Warschau eingesetzt.
welt.de, ndr.de, facebook.AnjesTjarks

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Ganz generell hat die deutsche Wissenschaft davon profitiert, viel internationaler zu sein.“ In der aktuellen Folge von „Campus-Legenden“ erklärt Professorin Dr. Dr. Beate Heinemann, DESY-Chefin, wie ihre Zeit als Forscherin in den USA ihr Verständnis von Offenheit und Zusammenarbeit prägten und warum der internationale Austausch für Innovation entscheidend ist. In „Campus-Legenden“ berichten prominente Gäste im Gespräch mit Hauke Heekeren, dem Präsidenten der Universität Hamburg, über ihre unvergessliche Zeit als Studierende. Jetzt reinhören, überall, wo es Podcasts gibt und jeweils Mittwoch, um 19 Uhr und Samstag um 14 Uhr bei ahoy Radio. Neue Folgen erscheinen alle 14 Tage.

Restaurant-Tipp – Fleisch an der Binnenalster: Seit Anfang 2023 gibt es das Berliner Szenelokal Grill Royal auch in der Hamburger Innenstadt. In bester Lage am Ballindamm 17 serviert das Team rund um Geschäftsführer Frederik Schade auf rund 1000 Quadratmetern gehobene Küche. Auf der Speisekarte stehen etwa Grill-Gerichte wie Rinderfilet, Rib Eye und T-Bone Steak sowie Fisch und vegetarische Gerichte.
genussguide-hamburg.com

Hildegard Knef war eine der schillerndsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Von Berlin über Hollywood war sie stets im Zentrum des Showgeschäfts und eine frühe Weltbürgerin. Sie trotzte Konventionen und erfand sich immer wieder neu. Vom Aufwachsen im Nationalsozialismus zum jungen Filmstar der UFA, Skandalen im Nachkriegsdeutschland bis hin zu ihren Erfolgen am Broadway und als Chansonsängerin. Moritz Stetter zeichnet das facettenreiche Porträt einer außergewöhnlichen Künstlerin, die mit „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ unsterblich wurde. Um 19.30 Uhr im kultur&gut.
szene-hamburg.com

Θ FOFFTEIN

Suche geht weiter: Am Winterhuder Marktplatz erinnert ein großes Plakat an Hilal Ercan, die seit 1999 vermisst wird. Darauf richtet sich ihr Bruder Abbas direkt an den Täter: „Was hast du mit meiner Schwester gemacht?” und bietet eine Belohnung in Höhe von 100.000 Euro. Hilal war zehn Jahre alt, als sie in Eidelstedt verschwand. Trotz größter Suchaktionen blieb sie unauffindbar. Eine neue Kampagne mit einem Smoothie-Hersteller bringt ihr Bild nun wieder in die Öffentlichkeit.
ndr.de, t-online.de

Heute ist Vollmond. Wir wünschen Ihnen eine schöne Wochenmitte.

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