Klimaprojekte gefährdet, Insolvenz des Elbtowers wird vorbereitet, CumEx hat SPD-Sündenböcke, Europa guckt auf Hamburg

Guten Morgen: Läuft grad nicht. *

Θ HAMBURG

Klimaprojekte gefährdet: 36 geplante Hamburger Projekte könnten nicht finanziert werden, wenn die angekündigten Milliarden für den Klimaschutz aus Berlin nicht kämen. Die Linke spricht von einer „Liste des Horrors“. Auf der Liste des Senats stehen Leuchtturmprojekte wie der geplante Elektrolyseur zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Moorburg und die Versorgung des Hafens mit Landstrom. Wirtschaftsminister Robert Habeck machte Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard und Energiesenator Jens Kerstan in Berlin nur vage Hoffnung. Die bundesweiten Projekte, denen durch das Verfassungsgerichtsurteil die Finanzierung entzogen wurde, „müssen möglich gemacht werden“, mahnte er sich und die Bundesregierung.
ndr.de, welt.de, sueddeutsche.de

Da liegt die Arbeit vor uns und nicht hinter uns.
Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard fordert eine zügige Lösung der Finanzierungsfrage von Regierung und Bundestag.
ndr.de

Benko-Insolvenzverwalter bestimmt: Für die erste Insolvenz eines Unternehmens aus dem Signa-Firmenkomplex wurde die Großkanzlei Görg ausgewählt. Am Dienstag und im Laufe der Woche werden weitere Insolvenzen erwartet, die dann voraussichtlich ebenfalls von Görg bearbeitet werden. Die Kanzlei wäre auch erster Ansprechpartner für die HafenCity GmbH, die dann versuchen muss, das Beste aus dem „Kurzen Olaf“ zu machen, sollte die Signa-Bauherrengesellschaft Elbtower Immobilien GmbH ebenfalls Insolvenz anmelden, was ziemlich sicher scheint. SPD-Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein sieht in diesem Fall ein Rückkaufrecht der Stadt. Auch der Milliardär Klaus-Michael Kühne will sich Gedanken machen, wie der Elbtower-Stumpf wieder in die Höhe wachsen kann. Er ist mit zehn Prozent an einer Signa-Gesellschaft beteiligt.
manager-magazin.de, tagesschau.de, abendblatt.de, welt.de, mopo.de

– Mit Meinung –

Eine jahrelange Bauruine hat Hamburg nicht zu erwarten.
Mal sehen, wie die These von SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf zum Elbtower altert. Holsten-Quartier und Paloma-Viertel waren schon zu Hochzeiten des Immobilienbooms Bauruinen. Warum sollte jetzt in der Immobilienkrise ausgerechnet ein teures Hochhaus schnell hochgezogen werden, das gerade Pleite macht? Von wem? – Außer vielleicht Kühne – warum? – Wenn nicht aus Eitelkeit. Hat der Insolvenzverwalter erst einmal das Sagen, zieht sich das Verfahren in Benkos kompliziertem Firmengeflecht ohnehin in die Länge. Und am Gänsemarkt, Rödingsmarkt und Gerhard-Hauptmann-Platz stehen noch weitere Immobilien-Probleme von Benko.
ndr.de

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Die Friedrich-Ebert-Stiftung lädt herzlich ein zum Abschluss ihrer Themenreihe „Solidarität“: Wie solidarisch ist Hamburg? Wie werden Menschen solidarisch? Wie finden wir zu mehr Zusammenhalt? Welche Politik schafft den Rahmen für Solidarität? Und: Wer benötigt unsere Solidarität gerade jetzt am nötigsten? Diese Fragen diskutieren beim Podiumsgespräch „Solidarität in der (Stadt)Gesellschaft“ Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, Larissa Gebken (Vorsitzende clubkinder e.V.) und Jan Skudlarek (Philosoph und Autor). Kommen Sie hinzu! Donnerstag, 30. November um 19.30 Uhr in der Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg. Anmeldung erbeten unter: fes.de

Risikospiele stehen an: Am Dienstagabend werden im und um das Volksparkstadion gewalttätige Auseinandersetzungen befürchtet. Auf dem Rasen stehen sich Schachtjor Donezk aus der Ukraine und der FC Royal Antwerpen aus Belgien gegenüber. Rund 400 Fans aus Antwerpen gelten als gewaltbereit und nutzen die Champions League, um sich in Europa zu prügeln. Die Polizei wird versuchen, die Fans zu trennen, ist aber oft selbst Ziel von Angriffen. Aggressiv könnte es auch am dunklen Freitagabend um 18.30 Uhr im Millerntorstadion zugehen, wenn Fans des FC St. Pauli und des HSV aufeinander losgehen wollen. Hier will die Polizei am Mittwoch mit den betroffenen Vereinen ein Sicherheitskonzept beschließen.
mopo.de, abendblatt.de

Und wenn die Polizei eine Maßnahme durchführt, dann die dringende Bitte: ‚Lasst uns das auch machen.‘
Diese Bitte richtet der neue Polizeipräsident Falk Schnabel an die Fans. Beim Polizeieinsatz im Block von Hannover 96 im Millerntorstadion – dort stehen am Freitag die HSV-Fans – waren die Fans nicht kooperativ, weswegen es viel Pfefferspray von der Polizei gab. Kein Einzelfall in deutschen Stadien.
ndr.de, faszination-fankurve.de, mopo.de

Jörn Lauterbach hat mehr zu tun: Der Redaktionsleiter der Welt Hamburg und Vorstandsmitglied des Hamburger Presseclubs übernimmt auch die Redaktionsleitung der Welt Düsseldorf. Die Axel Springer SE will „aus zwei kleinen Redaktionen der Welt eine größere schlag­kräftige“ formen, wie eine kundige Springer-Sprecherin formulierte, deren Chefs wohl offensichtlich wissen, wie Lokalmedien funktionieren. Aufgrund der neuen Schlagkräftigkeit der Hamburger/Düsseldorfer Redaktion kann die Mannschaft in Summe wohl noch mal verkleinert werden. Auch die Bild Hamburg verschrumpft sich gerade, aber hier ist noch keine Kooperation mit Bild Düsseldorf in Planung.
turi2.de

Gruppenvergewaltigung im Stadtpark: Am Dienstag sollen die Urteile gesprochen werden abendblatt.de
Zwei Männer getötet: Verwirrter 29-jähriger soll zwei Mitbewohner in Geflüchtetenunterkunft in Winterhude getötet haben mopo.de
Komplette Schicht am Streiktag krank: Feuerwehrwache in Wilhelmsburg muss extern besetzt werden bild.de
Gespräche in Harvestehude: Möglicherweise kann Geflüchtetenunterkunft in der Sophienterasse fortgeführt werden abendblatt.de
Kein Kiffen auf der Alster erforderlich: Abstandsgrenzen bei Cannabis-Entkriminalisierung reduziert twitter.till_steffen
Hat abgeliefert: Konzert von Sting in der Barclays Arena, das jahrelang verschoben worden war, soll gut gewesen sein abendblatt.de

Wetter heute: Bewölkt bei minus drei bis null Grad wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

200 Stellungnahmen der Bürgerschaftsparteien sollen zu den 1.000 Seiten des Abschlussberichts des PUA CumEx hinzukommen, der demnächst vorgelegt wird. Die Linke kann zwar auch nach drei Jahren nichts beweisen, raunt aber weiter von einer indirekten Einflussnahme der SPD-Politiker Olaf Scholz und Peter Tschentscher auf die Finanzverwaltung. Die hat bei dem gescheiterten Versuch, der Warburg-Bank die gestohlenen Steuermillionen wieder abzujagen, in der Tat einige handwerkliche Fehler gemacht. Der gemeinsame Nenner der Sündenböcke aller Parteien sind nun die SPD-Genossen Johannes Kahrs und Alfred Pawelczyk. Beide haben aus Eigeninteresse der Warburg-Bank bei der Einflussnahme auf die Finanzaufsicht geholfen und Kontakte in die SPD geknüpft. Gegen die ehemaligen Politiker laufen gesonderte Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.
welt.de, abendblatt.de, taz.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Neue Notlage: Ampel in Berlin will Etat 2023 mit Nachtragshaushalt absichern. Kanzler Olaf Scholz will sich heute im Parlament äußern tagesschau.de
Auch zwei Deutsche frei: Austausch von Hamas-Geiseln gegen Hamas-Gefangene geht weiter tagesschau.de

Europa – von Wolf Achim Wiegand

Schiff wieder frei: Zur Erleichterung europäischer Schifffahrtskreise ist das vor Jemen als entführt gemeldete Schiff „Central Park“ nach einem Einsatz der US-Marine frei. Fünf Bewaffnete wurden laut Militärkommando festgenommen. Die Crew hatte sich verschanzt und S.O.S. gerufen. Nach dem Navy-Einsatz feuerten die Rebellen von der Küste her zwei ballistische Raketen auf den Frachter ab, die jedoch weit entfernt im Roten Meer landeten. Der Öl-/Chemie-Tanker gehört der Zodiac-Gruppe des israelischen Milliardärs Eyal Ofer. Der vorige Woche auf der wichtigen Route entführte Autotransporter „Galaxy Leader“ – der ebenfalls israelisch verknüpft sein soll – sitzt weiter im Jemen fest.
businessinsider.de

EU-Millionen – von Deutschland verschenkt? Die Bundesregierung muss sich sputen, wenn sie noch rechtzeitig mit Milliarden aus dem EU-Wiederaufbaufonds bedacht werden will. Einem Bericht der FAZ zufolge sind nur drei andere EU-Länder langsamer beim Beantragen als Deutschland. Zu den flinksten gehört dagegen Italien. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni kann jetzt schon zusätzlich 21 Milliarden Euro aus Brüssel ins Wachstum ihrer Volkswirtschaft stecken. Zum Vergleich: Deutschland stehen 28 Milliarden Euro zu, die bis Mitte 2026 effizient ausgegeben werden müssen. Man muss die schrittweise Auszahlung aber auch beantragen – gerade jetzt, wo sich Deutschland in Finanznöten befindet…
faz.net

Die Zukunft ist das Gleis: In ganz Europa investieren Regierungen in den Ausbau des Bahnverkehrs. Das geht aus einer Übersicht hervor. Allein Deutschland will die Verkehrsleistung im Personenverkehr bis 2030 verdoppeln. Der zum Teil massive Gleis- und Bahnhofsausbau wird EU-weit unter anderem angetrieben von einem Förderprojekt der Europäischen Union. Es umfasst zehn grenzüberschreitende Pilot-Strecken. Eine davon ist eine Schnellzugtrasse von Hamburg über Kopenhagen nach Stockholm. Um das zu ermöglichen, soll nationaler Bürokratiewust für Planer und Anbieter ausgerupft werden.
reisereporter.de

Θ STADT & LEBEN

Lösung bei Viva la Bernie: Der Handwerker- und Künstlerhof in der Bernstorffstraße kann gerettet werden. Nach langem Ringen mit dem Eigentümer haben die Mieter eine Lösung gefunden, um dem Standort eine langfristige Perspektive zu geben. Die Lawaetz-Stiftung kauft das Gelände für 8,5 Millionen Euro und stellt es den Bestandsmietern in Erbpacht zur Verfügung. Allerdings müssen die Mieter auch einen Beitrag von rund drei Millionen Euro leisten, um die Stiftung zu entlasten. Die Stadtgesellschaft ist nun aufgerufen, Darlehen und Spenden zu leisten. Auftakt ist am 7. Dezember im Museum für Kunst und Gewerbe, wo unter anderem Werke von Daniel Richter und Jonathan Meese ersteigert werden können.
welt.de, ndr.de, abendblatt.de, tagesjournal.de (Hintergrund 2017)

Nach vielen dunklen Wolken sehen wir endlich Licht am Ende des Tunnels.
Das A-Team aus Finanzsenator Andreas Dressel und Verkehrssenator Anjes Tjarks macht in Reminiszenz einen vorläufigen Haken an ein langwieriges Projekt.
abendblatt.de

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Es ist hilfreich, sich selbst ein gutes Elternteil zu sein.
Sandra Konrad ist Psychologin und Sachbuchautorin. In „Wie ist die Lage?“ spricht sie über ihr aktuelles Buch „Nicht ohne meine Eltern – Wie gesunde Ablösung all unsere Beziehungen verbessert“.
Dalida war Madonnas Inspiration – das muss man sich mal vorstellen.
Schauspielerin Oana Solomon spielt am 29.11. im Thalia Theater das Abendstück „Ciao Amore!“, in dem es um das Leben der Musiklegende Dalida geht. Sie erzählt im Podcast, warum sie dieses Stück geschrieben hat und wie sehr Dalidas Geschichte sie berührt.
Alle Folgen „Wie ist die Lage?“ hören Sie hier und von Montag bis Freitag um 12 Uhr bei ahoy radio.

Spot on: Hamburg Startups: In Hamburg wurden in der vergangenen Woche eine Reihe von Startup-Preisen vergeben, und jedes Mal standen Frauen ganz oben. Bei IDEE-Förderpreis ist das Programm, denn er geht ausschließlich an Gründerinnen. Gewonnen hat ein Startup mit dem schönen Namen Shit2Power. Beim Health Innovation Award war TimeTeller mit einem Speicheltest erfolgreich, der den idealen Zeitpunkt für die Krebstherapie ermittelt. Und den Gunner-Uldall-Wirtschaftspreis holte sich hinterland mit Olivenöl aus traditionellem Anbau. Fest in weiblicher Hand war letztes Jahr auch das Gen-Z Startup Wochenende. Für die Ausgabe vom 8. Bis 10. Dezember werden noch Teilnehmende im Alter von 15 bis 21 Jahren gesucht.
startup-award, gunnar-uldall-wirtschaftspreis, gen-z

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Startup Port: Ganz egal, ob das The­ma Un­ter­neh­mens­gründung bereits schon ein lang gehegter Plan ist oder vieles noch unklar ist und erst einmal grundsätzliche Fragen besprochen werden sollen – der Startup Port bietet ein um­fas­sen­des Be­ra­tungs­an­ge­bot und unterstützt ge­zielt Gründun­gen aus der Hochschule her­aus. Wende dich an unsere Gründungszentren und -beratungen der Verbundeinrichtungen und lass dich individuell beraten!
startupport.de

Restaurant-Tipp – Falafel in der Schanze: Falafel im Brot, Mazza-Teller, Couscous, Halloumi, Schauarma, Kebab – die Auswahl in der Falafel Factory am Bahnhof Sternschanze ist groß. Die Preise sind günstig, die Falafel frisch und lecker. Mitnehmen wird empfohlen, denn der kleine Laden hat kaum Sitzmöglichkeiten. Tipp: die Falafel Factory richtet auch Feiern aus und liefert komplette Buffets.
hamburg.de

The Royston Club: Briten, ganz klar! Schon nach den ersten Takten von The Royston Club begeistert einen dieser frische und klare Sound des Quartetts aus Wales. Die Riffs sind tight und einfallsreich, die Stimme erzählt jugendlich und enthusiastisch die Geschichten aus dem Leben junger Menschen, der Sound ist geradezu klassisch auf die zwei Gitarren, den Bass und das Schlagzeug ausgerichtet, und die Songs haben genau diese melodische Magie, die man von einem solchen Quartett erwartet. Kein Wunder also, dass die Wunderkinder aus Wrexham vom Start weg Erfolg hatten. Um 20 Uhr im Molotow.
szene-hamburg.com

Θ FOFFTEIN

Tor zu Europa: Der ganze Kontinent blickt am Sonnabend auf Hamburg, wenn in der Elbphilharmonie die Gruppenphase der Europameisterschaft 2024 der Männer ausgelost wird. Vor der Elbphilharmonie wird eine Container-Installation mit den Flaggen der teilnehmenden Nationen aufgebaut. Kulturell begleitet wird die Veranstaltung vom Münchner Tenor Jonas Kaufmann und dem Stargeiger David Garrett. Ab 18 Uhr werden unter der Moderation der Sportjournalistin Esther Sedlaczek und ihres Kollegen Pedro Pinto die Gruppen ausgelost, zu Gast auf der Bühne sind elf ehemalige Europameister. Deutschland könnte bereits in der Gruppenphase auf Titelverteidiger Italien treffen.
abendblatt.de

Heute ist der Tag des roten Planeten. Wir wünschen Ihnen einen schönen Dienstag.

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