„Kultur. Jüdisch. Bunt“ – Nicht , Stadtgesellschaft gefordert, Woche der HHLA, Amuse Gueule im Villa Viva

Guten Morgen: Sehr bedenklich. *

Θ HAMBURG

„Kultur. Jüdisch. Bunt“ – Nicht : Das für Mitte September geplante Fest im Grindelviertel fällt aus. Der Veranstalter Grindel e.V. sagte die Veranstaltung ab, weil er die Sicherheit der Besucher nicht garantieren könne. Es sei denkbar, dass Nachahmungstäter der Solinger Tat das Fest in der Hartungstraße ins Visier genommen hätten. Der Veranstalter wisse, dass er genau das tue, was Terroristen erreichen wollen, aber die Sicherheit gehe vor. Stimmen von SPD und Grünen erklären, dass man sich das „vielfältige Leben“ nicht nehmen lasse, was angesichts der Absage eine eher leere Phrase ist. Die FDP sieht ein Alarmsignal, dass jüdisches Leben nicht sichtbar gemacht werden könne. Für die CDU ist es ein Armutszeugnis, wenn Hamburg Hass und Antisemitismus Raum gibt.
abendblatt.de, ndr.de, welt.de

– Meinung –
Falsch: Die Gründe des Veranstalters Grindel e.V., das Fest abzusagen, sind aus seiner Sicht nachvollziehbar. Aber wenn die Stadtgesellschaft jetzt nicht aufsteht und zeigt, dass es so nicht geht, dass wir uns nicht unterkriegen lassen, dass wir dem Islamismus entgegentreten und jüdisches Leben sichtbar machen wollen, dann hat die Gesellschaft auch in Hamburg ein echtes Problem.

Woche der HHLA: Kurz vor der endgültigen Entscheidung über den Einstieg der Reederei MSC bei der HHLA zeigte die Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath die erfolgreiche Umsetzung der Automatisierung am Burchardkai, die die Effizienz an der Kaikante steigern soll. Neue Kritik an dem Deal kommt nun auch aus der SPD. In einem offenen Brief sachkundiger Sozialdemokraten werden die Genossen in der Bürgerschaft aufgefordert, am kommenden Mittwoch gegen den Einstieg zu stimmen. Das freut die CDU, denn SPD-Bürgermeister Peter Tschentscher hatte erklärt, wer gegen den Deal sei, sei nicht regierungsfähig. Nun hat er den Gegner in den eigenen Reihen. Im Rahmen der Aktionswoche gegen den Einstiegs der italienischen MSC-Familie in die HHLA findet am Sonnabend noch eine Demonstration statt, die von den Landungsbrücken über das Rathaus zur HHLA-Zentrale in der Hafencity führt.
welt.de, abendblatt.de, mopo.de

Das ist eine politische Entscheidung.
HHLA-Chefin Angela Titzrath will sich nicht weiter zum neuen Partner äußern.
ndr.de

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Wie lassen sich angesichts einer volatilen, höchst unsicheren Lage Geschäftsbeziehungen aufbauen und Risiken absichern? Über mögliche Mittel und Wege berichten am 3. September in der Handelskammer Unternehmen, die zuletzt ihr wirtschaftliches Engagement in der Ukraine gesichert oder sogar neu investiert haben. Die Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer gibt Einblicke von vor Ort. Jetzt noch schnell anmelden: Ukraine Wirtschaftsforum im Forum der Handelskammer, von 10-13 Uhr.

„Wahrheit und Gerechtigkeit bedeuten nichts mehr“: HSV-Verteidiger Mario Vuskovic zeigte sich enttäuscht über das Urteil, das ihn wegen angeblichen Epo-Missbrauchs für weitere zwei Jahre sperrt. Angesichts der neuen und nun formal geklärten Situation muss der HSV wohl Konsequenzen ziehen. Als Aktiengesellschaft muss er Ansprüche geltend machen, und das wird bedeuten, den Vertrag mit Vuskovic aufzulösen und eventuell gezahltes Gehalt zurückzufordern. Das will der Sportverein eigentlich nicht und es wird überlegt, wie die Solidarität mit dem 22-jährigen Fußballer, der unter wirklich merkwürdigen Umständen verurteilt wurde, gestaltet werden kann.
hsv24.mopo.de, abendblatt.de

Polizeipräsident im Phoenix-Viertel: Falk Schnabel will illegales Spiel und Gewalt in Harburg verstehen abendblatt.de
Zwei Männer abgängig: Ehemalige Gefangene brechen Resozialisierung eigenmächtig ab ndr.de
Kran kippt um: Bewohner eines anliegenden Doppelhaus an einer Baustelle in Farmsen müssen ein Notquartier beziehen bild.de
Linke kritisiert Innensenator: Andy Grote („da wird nicht jeder geköpft“) verstehe nichts von Afghanistan mopo.de

Wetter heute: Sonnig bei 18 bis 30 Grad wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

300.000 Haushalte will eine neue Initiative der Unternehmen OXG und Vodafone an das Glasfasernetz anschließen. Das ist angesichts der Breitbandversorgung in Hamburg eine Nummer, weswegen SPD-Kultursenator Carsten Brosda und der Bezirksstaatsrat der Grünen, Alexander von Vogel bei den Bauarbeiten symbolisch mit anpackten. 120 Wohnungen der Genossenschaft Kaifu-Nordland sollen als erste Einheiten ans Netz gebracht werden. Unklar ist hingegen weiter, ob die Versorgung auch entlegener Außengebiete etwa in Duvenstedt, Lemsahl und Bergstedt ohne staatliche Intervention erreichbar ist. Die Stadt hatte sich vor kurzem an einem privaten Anbieter beteiligt, um für einen Eingriff in den Markt handlungsfähig zu sein .
ndr.de, abendblatt.de, x.hh_bwfgb

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Europa – von Wolf Achim Wiegand

Terroristen bedrängen Europa: Die Messerattacke von Solingen ist „nur das jüngste Beispiel einer neuen Gewaltwelle“ gegen Europa durch die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS). Diese düstere Prognose gibt der Islamismusexperte Thomas Mücke. Nach Beobachtungen des Berliner Gewaltlosigkeitstrainers nutzen Extremisten den aktuellen Nahostkonflikt als Mobilisierungsthema. Deshalb gebe es seit dem Blutbad in Israel vom 7. Oktober, als palästinensische Gewalttäter aus dem Gazastreifen eindrangen, „eine Vervierfachung“ ausgeführter und versuchter Anschläge in Westeuropa. Absicht sei es, Schrecken und Angst zu verbreiten, unsere Gesellschaft zu spalten und noch mehr Personen zu rekrutieren. Die dazu Willigen seien immer jünger, zum Teil sogar Teenager.
dw.com

Der IS hat Westeuropa als Anschlagsziel definiert.
Experte Mücke beobachtet Mordaufrufe im Internet.

Telegram-Chef freigelassen: Der franko-russische Milliardär und Besitzer des Messengerdienstes Telegram, Pawel Durow, ist in Paris nach vier Tagen aus der Polizeihaft entlassen worden. Weil seine App strikt verschlüsselt ist, wird ihm vorgeworfen, unter anderem Kinderpornografie und Drogenhandel ermöglicht zu haben. Trotz Freilassung könnte jetzt ein Strafprozess folgen. Telegram mit einer Milliarde Nutzer wird weltweit von Kriminellen, aber auch von Oppositionellen in Diktaturen angewendet, darunter in Russland, wo skurrilerweise selbst die Kreml-Armee die geschützte Plattform einsetzt. Die Europäische Kommission hat sich von dem Vorgehen Frankreichs distanziert.
zeit.de

Erasmus ohne Briten: Großbritannien schottet sich viereinhalb Jahre nach dem EU-Austritt (Brexit) im universitären Bereich weiter vom kontinentalen Staatenverbund ab. Man wolle dem beliebten Studentenaustauschprogramm Erasmus aus Kostengründen weiterhin fernbleiben, teilte die neue Labour-Regierung in London mit. Damit sind Hoffnungen vieler junger Menschen, im Inselkönigreich wertvolles Fachwissen zu erwerben, zerstoben. Eigentlich hatte der europafreundliche Premierminister Keir Starmer (der gestern Olaf Scholz in Berlin besuchte) in Aussicht gestellt, Erasmus in ein Kooperationsabkommen einzubeziehen. Eine Petition soll nun helfen (siehe Link). Seit 1987 haben sich etwa 7,1 Millionen Europäer an dem Programm beteiligt.
politico.eu, europeanmovement.co.uk

Θ STADT & LEBEN

Amuse Gueule im Villa Viva: Im Hotel der Initiative Viva con Agua präsentierte sich das OPEN MOUTH Festival, das vom 12. bis 15. September Lust auf Gastronomie machen will. An 25 Orten finden 40 Veranstaltungen statt. Auch die Barszene ist diesmal vertreten. Zentraler Anlaufpunkt soll wieder der Oberhafen sein, aber auch das Foodlab in der HafenCity hat viele Programmpunkte. Das Festival findet zum zweiten Mal statt und Tourismus-Chef Michael Otremba will es zur nachhaltigen Tradition werden lassen. Er sprach bereits von einer dritten und vierten Auflage. Das Thema Food soll in Hamburg überhaupt ein wichtiges werden, auch wenn sich die Gründung des politisch eigentlich abgesegneten Food-Clusters nun schon sehr lange hinzieht und die Legislaturperiode endlich ist.
Adlerauge, hamburg-startups.net, openmouth.hamburg

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Ein Ort mitten in Hamburg, an dem man seine Leidenschaft für Musik zum Beruf machen kann. Dieser Ort ist die Hamburg School of Music – Mitten auf St. Pauli im Bunker an der Feldstraße. Was macht die School of Music? Was erwartet die Schülerinnen und Schüler? Und welche Möglichkeiten bietet sie angehenden Musikern und Musikerinnen um professionell ins Musikleben zu starten? Darüber spricht News Anchor Clemens Benke ausführlich mit Alexandra Avenell, der Chefin der Hamburg School of Music. In der aktuellen Folge von Hamburg Aktuell, dem Stadtnachrichtenpodcast von HAMBURG ZWEI. Hier und überall, wo es Podcasts gibt.

Restaurant-Tipp – Fisch in Altona: Das Marseille an der Elbmeile besticht mit saisonal-französischer Küche und französischer Gastfreundlichkeit. Ob Bouillabaisse à la Marseille oder à la Altona, Pot au feu von Meeresfrüchten mit Knoblauchbrot und Safranschaum oder Hafenbutten-Crème brulée: Die Gerichte sind frisch und schmackhaft. Viele Speisen kann man als kleine oder große Portion bestellen.
hamburg.de

Pur im Stadtpark: Unter dem Motto: „Persönlich – Unter freiem Himmel“ präsentiert die Band mit Frontmann Hartmut Engler ihr aktuelles Top-Ten-Album „Persönlich“ live. Auf dem Programm steht ein musikalischer Sommer der Emotionen, bei dem selbstverständlich auch die großen Hits und Hymnen aus mehr als 40 Jahren Band-Geschichte nicht fehlen dürfen. Dazu gehören echte Klassiker der deutschen Popgeschichte – von „Lena“ und „Funkelperlenaugen“ über „Hör gut zu“ und „Wenn Du da bist“ bis hin zu „Abenteuerland“. Um 18 Uhr im Stadtpark.
szene-hamburg.com

Θ FOFFTEIN

Kanzel am Boden: In der zähen Geschichte um die Wiedereröffnung des Fernsehturms gibt es ein neues Kapitel. Das Eingangsgebäude wurde neu gezeichnet, den alten Entwurf konnte der Boden nicht tragen. Nun wird das Gewicht auf eine umlaufende Kapsel verteilt, die den Formen in der Höhe nachgezeichnet ist. Wann der Telemichel wieder Besucher empfangen kann ist indes unklar. Aber das gilt ja für die Aussichtsplattform des Elbtowers auch.
bild.de

Heute geht die Schule wieder los. Guten Start und einen schönen Donnerstag wünschen wir.

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