KW 19: Prozess um angezündeten Obdachlosen, Pop-up-Kirche für Kirchentag, Berlin Rebel High School kommt ins Kino

Liebe Leser, der Prozess um einen angezündeten Obdachlosen im U-Bahnhof in der Schönleinstraße wurde mit dem Geständnis eines der Angeklagten fortgesetzt. Ein Fazit: Schuld waren Alkohol und Drogen. Am Anhalter Bahnhof steht demnächst eine Kirche. Weil Kreuzberg nicht der Nabel des Christentums ist, aber nur für zwei Wochen. Dann ist der Kirchentag vorbei und die Kirche aus dem Dorf. Die BVV hat in Sachen Carré Sama-Riga noch Hoffnung, den Investor zu zähmen und bringt den Bau einer Grundschule ins Spiel. Ein Hauch von Revolution wehte die Tage durch Kreuzkölln. Che Guevaras Bruder war zu Gast und hatte viel über Politik, Kampf und Mythos zu erzählen …

\ FRIEDRICHSHAIN KREUZBERG AKTUELL /

Prozess um angezündeten Obdachlosen: Am zweiten Prozesstag im Fall eines angezündeten Obdachlosen gestand der Hauptangeklagte Nour N. (21) die Attacke und sprach von einem immensen Drogenkonsum am Tattag. Sein Anwalt verlas eine Erklärung:  „Ich hatte erheblich Alkohol und Drogen zu mir genommen.“ Demnach waren der syrische Flüchtling und seine Begleiter über mehrere Stunden mit verschiedenen U-Bahnen unterwegs. Bereits am frühen Abend habe er auf dem Weg zum Alexanderplatz zwei „Haschisch-Zigaretten“ geraucht. Danach auf einer öffentlichen Toilette am Alex zwei Linien Heroin gezogen und Wodka mit Cola getrunken. Am Kotti gab es Wodka pur und weitere Joints. Am Hermannplatz eine Ecstasy-Pille. „Ich war stark berauscht und wie aufgeputscht“, heißt es in wörtlich in der Erklärung.
bz-berlin.de

Pop-up-Kirche für Kirchentag: Am Anhalter Bahnhof entsteht eine Pop-up-Kirche. Diese Idee stammt vom Kirchentag, der vom 24. bis 28. Mai in Berlin und Wittenberg stattfindet. Die neue Kirche ist einer der Veranstaltungsorte. Sie soll Freitag fertig sein, bietet Platz für 200 Menschen und bekommt einen 18 Meter hohen Turm. 51.000 Euro kostet der Bau. Nach dem Abbau am 29. Mai soll das Material für andere Zwecke verwendet werden.
bz-berlin.de

Chaos nach großem Pass-Klau In der Nacht zum 22. April drangen Unbekannte in das Bürgeramt in der Frankfurter Allee ein. Ihre Beute: fertige Reisepässe, Personalausweise und Führerscheine. Der Schaden liegt nach ersten Schätzungen des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg im mittleren fünfstelligen Bereich.  Das Bürgeramt ist mittlerweile wieder geöffnet. Trotzdem steht noch nicht fest, wie viele Personaldokumente genau entwendet worden sind. Für die Betroffenen bedeutet das: Noch einmal zum Bürgeramt gehen und noch länger auf den neuen Personalausweis warten und Angst vor Missbrauch der Daten. Die Betroffenen sollen nun nach Dringlichkeit abgearbeitet werden. Jeden Tag gibt es freie Termine und auch die Bürgerämter Mitte, Lichtenberg und Pankow haben Termine für die von der Schließwoche oder vom Diebstahl betroffene Kunden angeboten.
rbb-online.de

Hauptstadtvertrag: Martin-Gropius-Bau und Jüdisches Museum gehen nach Neuordnung komplett in die Verantwortung des Bundes über berliner-woche.de
Kriegsende vor 72 Jahren: Bezirkspolitiker gedenken am Denkmal des Polnischen Soldaten im Volkspark Friedrichshain berlin.de
Kein Geld mehr: So früh wie noch nie verhängt Finanzstadträtin Clara Herrmann (Bündnis 90/Grüne) eine Haushaltssperre berliner-woche.de

Lieber Grundschule als Investor: Die BVV ist angesichts der katastrophalen Schulraumsituation vor allem in Friedrichshain im Alarmzustand. Es gibt kaum noch geeignete Flächen im Besitz der öffentlichen Hand. Aktueller Zankapfel ist die Rigaer Straße 71 bis 73a. Die BVV hätte den Standort gern für den Schulbau. Der Senat hat aber einem Investor den Bau für das neue Quartier Carré Sama-Riga erteilt. Das stößt auch bei den Anreinern auf Widerstand. Der Bezirk will dem Investor das Grundstück abkaufen oder tauschen. Laut Baustadtrat Florian Schmidt (Bündnis 90/Grüne) hat die CG-Gruppe, der Investor, sie zumindest Zustimmung zu einem Gespräch signalisiert.
berliner-woche.de

Fotofahndung nach Attacke am Mehringdamm: Nach einem Angriff auf eine Frau und einen Mann am 4. März in Kreuzberg veröffentlicht die Polizei nun Bilder der Tatverdächtigen. Gegen 4 Uhr früh kam es am U-Bahnhof Mehringdamm zu einer Auseinandersetzung zwischen einer 33-jährigen Frau, einem 33-jährigen Mann und drei weiteren Männern.  Während seine Begleitung leichte Verletzungen erlitt, die medizinisch nicht versorgt werden mussten, kam der Mann mit schweren Verletzungen zur stationären Behandlung in eine Klinik. Die Polizei sucht die 17 bis 20 Jahre alten Männer mit südosteuropäischem Aussehen. Hinweise nimmt die Kriminalpolizei der Direktion 5, Jüterboger Straße 4, in 10965 Berlin-Kreuzberg, unter der Rufnummer (030) 4664-573100 (innerhalb der Bürodienstzeit) oder (030) 4664-571100 (außerhalb der Bürodienstzeit) oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.
tagesspiegel.de

Wieder Frau mit Säure attackiert: Zwei Monate war Ruhe. Jetzt ist erneut eine Frau mit Säure besprüht worden. Die Polizei geht bislang davon aus, dass es sich nicht um denselben Mann handelt, der zuvor sechs Frauen attackiert hatte. Möglicherweise sei es ein Trittbrettfahrer, hieß es am Dienstag im Polizeipräsidium. Das Opfer, eine 36 Jahre alte Frau, hatte sich am Montagabend bei der Polizei gemeldet und berichtet, dass sie am Sonntagmorgen gegen 5 Uhr mit ihrem Fahrrad über die Kreuzung Landsberger Allee/Ecke Petersburger Straße gefahren sei. Ein Mann auf sie zugekommen und habe ihr eine Flüssigkeit ins Gesicht gespritzt. Kurz darauf habe sie einen brennenden Schmerz in den Augen verspürt. Dann verschwamm alles. Deshalb konnte sie den Mann nicht beschreiben. Ob es sich bei der Flüssigkeit, wie in anderen Fällen um Batteriesäure handelt, teilte die Polizei am Dienstag nicht mit.
berliner-zeitung.de

Jugendlichem drei Zähne ausgeschlagen: Eine Gruppe aus etwa zehn Unbekannten hat am Bahnhof Warschauer Straße in Friedrichshain einen 15-Jährigen angegriffen. Der Jugendliche sei bei der Attacke am frühen Samstagmorgen aus der Gruppe heraus ins Gesicht geschlagen worden und habe dabei drei Zähne verloren, teilte die Bundespolizei mit. Der Angreifer habe möglicherweise einen Schlagring getragen. Bevor die Polizei eintraf, flüchteten die Angreifer. Zuvor war der Junge aus bisher ungeklärter Ursache mit der Gruppe in Streit geraten. Die Unbekannten attackierten auch einen 26-Jährigen, der dabei eine Schnittwunde an der Hand erlitt. Ob der Mann mit dem Jugendlichen unterwegs war, oder ihm spontan zur Hilfe eilen wollte, war zunächst unklar. Beide Verletzte wurden vor Ort versorgt.
morgenpost.de

\ SPORT /

Staakens Trainer kommt aus Kreuzberg: Als 16-Jähriger wechselte Jeffrey Seitz vom ehemaligen Neuköllner Bundesligisten Tasmania nach London in die Nachwuchsakademie von Tottenham Hotspur. „Das ist da schon sehr professionell, und hin und wieder durfte ich auch mit den Profis trainieren“, sagt Seitz. Zu mehr reichte es dann aber nicht, der Sprung zu den Profis war zu groß. Seitz – in Kreuzberg geboren, in Spandau aufgewachsen – kehrte nach Berlin zurück und war so enttäuscht, dass er für ein halbes Jahr nichts mit Fußball zu tun haben wollte. Nach einigen weiteren Stationen beendete er seine Spielerkarriere schon mit 22 und konzentrierte sich auf seine Trainertätigkeit im Jugendbereich. Beim SC Staaken ist der 32-jährige Sport- und Fitnesskaufmann 2016 in die erste Männer-Mannschaft aufgerückt. Die spielt seit Jahren in der Berlin-Liga – so erfolgreich wie momentan aber noch nie. Nach 29 Spieltagen stehen die Spandauer noch ungeschlagen an der Tabellenspitze. Der Aufstieg in die Oberliga ist zum Greifen nah.
tagesspiegel.de

\ ZAHL DER WOCHE /

Mindestens 7.000 Euro will das Kunst-, Kultur- und Nachbarschaftsprojekt „Vétomat“ mit einer Crowd-Funding-Kapagne eintreiben. Mit dem Geld sollen die neuen Räume in der Wühlischstraße hergerichtet und das Programm ausgeweitet werden. Wer als Förderer mit dabei sein will, kann bis 09. Juni hier sein Geld investieren:
startnext.com

\ STADTLEBEN /

Berlin Rebel High School kommt ins Kino: Seit heute ist der Film „Berlin Rebel High School“ in den Kinos. Porträtiert wird in dem Film des Filmemachers Alexander Kleider die Schule für Erwachsenenbildung (SFE) im Kreuzberger Mehringhof. Die SFE hat keinen Direktor, und es gibt dort keine Noten. Die Schule ist basisdemokratisch organisiert und selbstverwaltet, auf wöchentlichen Vollversammlungen diskutieren Lehrer und Schüler über alles. Auf staatliche Förderung verzichtet die Schule, wer sie besucht, zahlt 160 Euro im Monat. Der Unterricht beginnt nicht vor halb zehn, wer will, darf seinen Hund mitbringen. Seit 1973 gibt es diese radikal andere Einrichtung, seitdem haben dort Tausende junge Leute ihren Abschluss gemacht. Auch Regisseur Kleider hatte sein Abitur an dieser „verrückten Schule in Berlin“ gemacht. Das Porträt einer Alternative zum deutschen Bildungssystem.
berliner-zeitung.de

re:pubilca mit Rekordbesuch: Die Veranstalter der re:publica ziehen am letzten Tag der Internetkonferenz eine positive Bilanz. Insgesamt sind 9000 Teilnehmer aus 71 Ländern gekommen. Über 1000 Sprecherinnen und Sprecher haben auf 20 Bühnen 500 Stunden Programm präsentiert, mit einem Frauenanteil von 47 Prozent. Dies sei „ein Zeichen für Engagement und Emanzipation in der digitalen Gesellschaft“, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Pressemitteilung. Das Engagement gegen Hate Speech und Falschmeldungen habe den thematischen Mittelpunkt gebildet. „Wir freuen uns, wenn viele unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer motiviert nach Hause fahren, um den Rest des Jahres digital und analog Zivilcourage zu zeigen“ lässt Mit-Initiator Markus Beckedahl wissen.
morgenpost.de

Der Bruder von Che: Che Gueveras Bruder Juan Martín Guevara war in Berlin und hat mit „Mein Bruder Che“ eine Biografie seines großen Bruders „Che“ vorgestellt. Geschlafen hat er in einem Hotel in Kreuzberg, dann natürlich zahlreiche Pressetermine. Bei einer Veranstaltung im Heimathafen wurde das Buch dann einem öffentlichen Publikum präsentiert. Sein Hauptziel sei es, sagt der 73-Jährige, dass die Menschen seinen Bruder „jenseits des Mythos“ und „jenseits seines Totalausverkaufs“ kennenlernen sollen. Dieser Mythos sei nur noch ein leeres Gefäß, das er wieder mit Inhalt füllen wolle: „Die Leute tragen ein verzerrtes Bild von Che mit sich herum. Hinter der Maske einer Ikone oder des Guerilleros, so anziehend sie sein mag, gibt es eine Botschaft.“
tagesspiegel.de, berliner-zeitung.de

Auszeit im Eiszeit: Offizielle Eröffnung des neuen Lokals im Kino Eiszeit mit edlen Weinen, lukullischen Genüssen, Kurzfilmen und DJ, Freitag, 12. Mai, ab 19 Uhr, Kino Eiszeit, Zeughofstraße 20 eiszeit.berlin.de
My name is not Baby: Teile der Porträtserie „Stop Telling Women To Smile“ der Künstlerin Tatyana Fazlalizadeh sind noch bis Ende Mai im Frieda-Frauenzentrum zu sehen berlin.de
Baby Wants to Ride: MOLLONO.BASS, KAISER SOUZAI, SOMMERSONNENWENDE, JAUCHE, das Ganze drinnen und draußen, Samstag, 13. Mai, ab 23. Uhr im Suicide Circus, Revalerstraße 99 suicide-berlin.de

Wir wünschen eine schöne Woche ! Wenn es was zu kommentieren gibt, bitte auf friedrichshain-kreuzberg-journal.de erledigen.

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