KW 20: Öffnung der alten Späthbrücke gefordert, Rechtes Neukölln, Offenes Neukölln

Liebe Leser, die SPD will Brücken bauen, oder lieber die bestehende Späthbrücke wiedereröffnen, weil in heutigen Zeiten braucht man besser mehr Brücken, als weniger. Das sieht man jeden Tag in Neukölln, Rassismus und rechtsextreme Aktionen nehmen zu, wie Matthias Horn vom Neuköllner eindrucksvoll beschreibt. Im vergifteten Klima musste jetzt auch eine Veranstaltung abgesagt werden, wo man mit der AfD mal reden wollte, anstatt ständig über sie. Und was gibt es sonst noch? Die langsamste Baustelle Berlins (Flughafen außer Konkurrenz), eine tanzende Musikhochschule, eine sportelnde Gropiusstadt und ein lesendes Neukölln. Und wenn wir gerade dabei sind: Viel Spaß beim Lesen!

\ NEUKÖLLN AKTUELL /

Öffnung der alten Späthbrücke gefordert. Am Sonntag haben Neuköllns Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey und der Neuköllner Bundestagsabgeordnete Fritz Felgentreu ihre Pläne zur Wiedereröffnung der historischen Späthbrücke über den Teltowkanal für Radfahrer und Fußgänger vorgestellt. Auch der Fahrradclub ADFC und der Treptower Bürgermeister Oliver Igel beteiligten sich an der Aktion. Bislang weigert sich die dem Bund unterstehende Wasser- und Schiffahrtsstraßenverwaltung, die Brücke zu öffnen. Diese hatte mit Eröffnung der Autobahn 113 ihre Funktion verloren. Nach Angaben Felgentreus ist die Brücke in gutem Zustand und würde Fußgängern und Radfahrern eine attraktive Anbindung an den Radweg entlang der Autobahn ermöglichen.
tagesspiegel.de

Rechtes Neukölln. Seit August letzten Jahres hat es in Neukölln 45 rechts motivierte Übergriffe gegeben. Matthias Horn stellt in seinem Kommentar für den „Neuköllner“ fest: Bedrohungen, brennende Autos und Schmierereien auf Häuserwände sind nur die Oberfläche. Vielfältige Formen rechter Propaganda und „sonstige Delikte“ seien ebenfalls angestiegen. Nach Angaben von Torsten Akmann, Staatssekretär der Senatsverwaltung für Inneres, handelt es sich fast ausschließlich um regional organisierte Rechtsextremisten, die entweder dem Netzwerk Freie Kräfte oder aber dem NPD-Kreisverband Neukölln zugeordnet werden könnten. Bei den Opfern handelt es sich hauptsächlich um Menschen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren. Zwar ginge die Gewalt nur von einer kleinen Gruppe von 10 bis 15 Menschen aus, doch rassistische Tendenzen gehörten in Neukölln mittlerweile zum Alltag.
neuköllner.net

Veranstaltung mit AfD nach massiven Drohungen abgesagt. Die Neuköllner Lokalzeitung „Kiez und Kneipe“ hat eine Veranstaltungsreihe mit Bundestagskandidaten abgesagt. Man sei massiv aus der linksradikalen Szene bedroht worden. Zu der Gesprächsreihe sollten alle in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) vertretenen Parteien eingeladen werden. In der kommenden Woche war eine Veranstaltung mit Andreas Wild von der AfD in der Schillerkneipe geplant. Nach dem Bekanntwerden der Pläne wurde die Chefredakteurin des Blattes, Petra Roß, die wie alle Journalisten der Zeitung ehrenamtlich arbeitet, bedroht. Zudem seien Anzeigenkunden des Blattes angeschrieben worden.Die Mails seien von einer Gruppe „Bündnis Neukölln“ und der Antifa gekommen. Die Gaststätte, in der das Gespräch stattfinden sollte, sei ebenfalls bedroht worden.
morgenpost.de, tagesspiegel.de

Dora-Mendler-Straße. Neukölln ehrt Berlins bekannteste Bäuerin. bz-berlin.de
Verkehrsberuhigt. BVV-Mehrheit stimmt für Tempo 30 in der Kanalstraße. berliner-woche.de
Flanieren am Wasser. Uferpromenade am Neuköllner Schifffahrtskanal um über 140 Meter in Richtung Norden verlängert. berliner-lokalnachrichten.de

Die langsamste Baustelle Berlins. Der Umbau der Karl-Marx-Straße, Gunnar Schupelius von der BZ platzt da der Kragen. Für die seiner Ansicht nach „langsamste Baustelle“ Berlins hat das Bezirksamt 12 Jahre Bauzeit eingeplant. Das heißt, dass pro Jahr nur 167 Meter Straße fertig werden und der Bau erst 2021 abgeschlossen sein wird. Warum so langsam? Schupelius traf sich mit Neuköllns Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) zum Ortstermin. Die Erklärung: Beim Rahmenterminplan würden Erfahrungswerte und Pufferzeiten mit einfließen. Man wolle auch bei Überraschungen nicht zurückgeworfen werden. Doch Schupelius reicht das als Erklärung nicht aus, die zur Verfügung stehende Zeit würde durch die Bauarbeiten nicht ausgeschöpft, und zu schneller Arbeit würde so sicher nicht angespornt.
bz-berlin.de

Hans-Fallada-Schule wird 40. Im Schuljahr 1976/77 zogen die 9. Sonderschule und die 3. Grundschule (aus der Weserstr.) als Neugründung in den Neubau einer so genannten Kooperationsschule in die Harzer Straße. Kooperationsschulen wurden in den 70er Jahren eine neue Säule in der Berliner Sonderpädagogik. Beide Kollegien mussten sich kennenlernen und zusammenwachsen; dazu gehörte eine gemeinsame Schulkonferenz. Bis 1980 dauerte es, um den Prozess einer gemeinsamen Namensgebung nach dem Schriftsteller Hans Fallada (1893–1947) abzuschließen. Seit 2002 wird die Hans-Fallada-Schule unter einer gemeinsamen Schulleitung für beide Schulteile geführt. Das Sonderpädagogische Förderzentrum mit den Klassenstufen 3-10 und die Grundschule sind auf dem Weg zu einer inklusiven Schule für Alle mit vielen pädagogischen Angeboten. Und das will gefeiert werden. Am Donnerstag nehmen Bezirksbürgermeisterin Dr. Giffey und Schulstadtrat Rämer an einem Festakt teil. Am Freitag gibt es unter dem Motto „Happy Birthday“ ein Schulfest für alle Schüler und ihre Angehörige.
berlin.de

Zwei schwere Fahrradunfälle in Neukölln. Der erste Unfall ereignete sich gegen 16 Uhr in der Pannierstraße. Ein 56-jähriger Radfahrer war dort unterwegs und soll nach derzeitigem Ermittlungsstand an der Kreuzung Sonnenallee plötzlich mit seinem mit vielen Getränkeflaschen beladenen Rad gewendet haben. Dabei stieß er mit dem neben ihm fahrenden Citroen eines 47-jährigen Mannes zusammen. Der Fahrradfahrer stürzte und zog sich mehrere Brüche sowie innere Verletzungen zu. Er kam zur stationären Behandlung ins Krankenhaus. Ebenfalls in Neukölln ereignete sich gegen 21 Uhr ein weiterer schlimmer Unfall. Eine 37-jährige Radfahrerin war auf dem Radweg des Columbiadamms in Richtung Hermannstraße unterwegs. In Höhe der Fontanestraße fuhr sie an einer Jugendgruppe vorbei, als nach ihren Angaben plötzlich eine Jugendliche heraustrat und mit ihr kollidierte. Die Radfahrerin stürzte, verlor das Bewusstsein und kam erst in der Klinik wieder zu sich. „Die Fußgängerin blieb unbekannt“, teilte die Polizei mit.
bz-berlin.de, tagesspiegel.de

\ SPORT /

Tage der Gesundheit. Vom 17. bis 19. Mai bietet das Netzwerk Gropiusstadt wieder kostenlose Angebote, wie man sich fit und gesund hält. Die sozialen Einrichtungen, die sich 2011 zum Netzwerk Gropiusstadt zusammenschlossen, haben sich wieder Angebote ausgedacht, die der Gesundheit förderlich sind und Spaß machen. Selbstverteidigung für Senioren, Klettern, Boxen, Gedächtnistraining und vieles mehr – für jede Altersstufe ist etwas dabei. Und um etwas für die Gesundheit zu tun, ist es schließlich nie zu spät. Das gesamte Programm findet sich hier:
qm-gropiusstadt.de

\ STADTLEBEN /

Neuer Gemeinschaftsgarten in Rixdorf. Urban Gardening in Neukölln, das funktioniert nicht immer. Denn Vandalismus ist oft darauf spezialisiert, alles platt zu machen, was schön ist. Der Verein „Karma Kultur“ wagt jetzt einen neuen Versuch. Zwischen Kirchgasse und Böhmischer Straße liegt der Garten genau dort, wo Rixdorf noch das Dorf ist, das es im Namen trägt.Zwischen Hochbeeten, bepflanzten Blechkanistern und der Sitzgruppe aus Europaletten herrscht hier neben Mietskasernen, Brandmauern und einem Parkplatz diese typische Urban-Gardening-Idylle, die schnell für einen Erholungseffekt sorgt. „Gerade in Neukölln, wo so viele unterschiedliche Menschen leben, bietet der Garten einen niedrigschwelligen Raum, um sich zusammenzufinden“, sagt Mitinitiatorin Larissa Krause (26).
morgenpost.de

Offenes Neukölln. Mitte Juli findet das große Nachbarschaftsfestival „Offenes Neukölln“ statt. Gefeiert wird von Freitag bis Sonntag, 14. bis 16. Juli. Veranstaltungen sind im gesamten Bezirk geplant – vom Landwehrkanal bis Rudow, vom Hermannplatz bis zur Hufeisensiedlung. Auf dem Programm stehen Aktionen, Infoveranstaltungen, Diskussionen, Theater, Tanz, Party, Musik, Kaffeetrinken, Workshops, Trainings, Stadtführungen, Lesungen, Ausstellungen, Filme, Beratungen, eine Schreibwerkstatt, Vorträge und, und, und. Organisator des Festivals ist das Bündnis Neukölln, ein Zusammenschluss von Organisationen, Initiativen, Gewerkschaften, Parteien, Religionsgemeinschaften und Einzelpersonen. Wer als Organisation oder Einzelperson beim Fest mitmachen möchte, melde sich möglichst schnell unter offenes-neukoelln@buendnis-neukoelln.de.
berliner-woche.de, offenes-neukölln.de

Kirchentag in Gropiusstadt steht im Zeichen von Inklusion. Der Kirchentag findet auch in Gropisstadt statt. Das ist nicht selbstverständlich, denn Gemeinden, die außerhalb des S-Bahn-Ringes liegen, sind bei den Kirchentagsveranstaltungen eigentlich nicht beteiligt. Doch das wollten die Pfarrerinnen Nora Rämer und Karin Singha-Gnauck von der Dreifaltigkeitsgemeinde nicht hinnehmen. Sie schlossen sich mit der Gemeinde Gropiusstadt zusammen und stellen nun vom 25. bis 28. Mai einiges auf die Beine. Es gibt Inklusionsgottesdiente, einen 95-Thesen-Marsch, Blinden-Tischtennis, Schminkanweisungen für blinde und sehende Frauen und die neuste Technik für Blinde wird präsentiert. Mehr Informationen und alle Termine finden sie hier:
berliner-woche.de

So liest Neukölln. Der unabhängige Buchhandel Neuköllns präsentiert zum zweiten Mal das Festival LiteraTour Neukölln! In den letzten Jahren haben eine Vielzahl von Buchläden unterschiedlichster Couleur in Neukölln eröffnet: Klassische Buchhandlungen, Antiquariate, Second-Hand-Bookshops und Literaturcafés. Die Szene ist international und unabhängig, was uns eint ist die Liebe zum Buch, zum Lesen, zur Literatur. Von Donnerstag, 18. Mai bis Samstag, 20. Mai, warten von 18:30 bis 22:00 Uhr zahlreiche lustige und interessante Lesungen, Lesebühnen und Ausstellungen auf zahlreiche Besucher.
neuköllner.net, facebook.com (Programm), facebook.com (Karte mit allen teilnehmenden Buchhandlungen).

Internationaler Museumstag. Das Museum Neukölln lockt von 11 bis 16 Uhr mit einem speziellen Programm für Kinder und Jugendliche sowie Führungen durch die Ausstellung 99x Neukölln, Sonntag, 21. Mai, 11 bis 16 Uhr, Museum Neukölln, Alt-Britz 81. museum-neukoelln.de
Frühlingsball der Musikschule Neukölln. Das Blas-orchester Atempause und die Flintstones Big Band spielen Walzer, Foxtrott, Tango, Cha Cha Cha bis hin zu Südamerikanischem. Samstag, 20. Mai, 19 bis 24 Uhr in der Aula er Fritz-Karsen-Schule, Onkel-Bräsig-Str. 76. berlin.de
Berlin Film Nights. Noch bis zum 14. Juni finden unter anderem in der Griessmühle Previews („Berlin Syndrome“, „4 Blocks“) und Kurzfilmprogramme in Berlin gedrehter Filme statt. Die nächsten Termine sind 19., 22. und 23. Mai. facebook.com

Einen guten Start in den Neuköllner Sommer. Und wenn es was zu kommentieren gibt, bitte auf neukoelln-journal.de erledigen.

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