KW 25: Redequote in der BVV, AfD-Politiker Kay Nerstheimer droht Anklage wegen Hetze, Kind stürzt aus dem Fenster und stirbt

Liebe Leser, braucht es eine Redequote in der Politik oder bräche das mit „uralten Menschheitsregeln“? Oder ist die kontroverse Debatte darüber schon Beweis genug, dass wir um eine Quote nicht herumkommen? Letzteres scheint Hannah Neumann der Fall zu sein. Außerdem: Die Rummelsburger Bucht soll vergiftet, das Wasser gefährlich sein. Doch die Leute, die hier baden, angeln und wohnen, merken davon nichts. So beispielsweise Jan Ebel, der mit seiner Familie hier ein Hausboot bewohnt. Er will bleiben, bis einwandfreie Studien die Gefahr für sich und seine Liebsten belegen. Viel Spaß beim Lesen!

\ LICHTENBERG AKTUELL /

Quotendebatte in der BVV. In Lichtenberg wird über eine Frauenquote diskutiert. Die aber braucht es nicht nur in der Politik, sondern auch in anderen Lebensbereichen, findet die Grünen-Politikerin Hannah Neumann, die einen Gastbeitrag für den Tagesspiegel geschrieben hat. Die weiche Quote in der BVV sieht so aus:“Männer und Frauen sollen nun abwechselnd reden. Wenn keine Frau sich mehr zu Wort meldet, dürfen die auf der Redeliste verbleibenden Männer noch weiter sprechen.“ Gegener sprechen von „Redeverboten“, „Gefahr für die Debattenkultur“ und „Aufhebung einer uralten Menschheitsregel“ (WTF?). tagesspiegel.de

Lichtenberger AfD-Politiker Kay Nerstheimer droht Anklage wegen Hetze. Man habe ein Ermittlungsverfahren eröffnet, weil Nerstheimer auf Facebook gegen Homosexuelle hetze, bestätigte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Demnach soll Nerstheimer, der wegen seiner Äußerungen und der Mitgliedschaft in der rechtsextremen „German Defence League“ nicht der AfD-Fraktion angehört, Homosexualität als „genetisch degeneriert“ bezeichnet und homosexuelle Politiker beleidigt haben. Parallel zu dem Ermittlungsverfahren läuft gegen den Politiker außerdem ein Parteiausschlussverfahren, dass die AfD nach Bekanntwerden der Vorwürfe bereits vor einigen Monaten veranlasst hat. tagesspiegel.de

Die Drogen-Drohnen (oder „Dröhnen“) der Häftlinge. Häftlinge und ihre Helfershelfer gehen mit der Zeit: Marihuana und Haschisch kommen dieser Tage per Drohne frei Haus. Über der JVA für Frauen in Lichtenberg wurde eine Dröhne gesichtet.  Ob dieses Fluggerät benebelnde Substanzen beförderte oder nur vom Wege abkam, ist nicht bekannt. tagesspiegel.de
Clean-up-Regatta in der Rummelsburger Bucht. Hier kann jeder beim Säubern der Spree mithelfen und dabei umsonst Boot fahren. Deal! bz-berlin.de

Die verlorenen Kinder von Lichtenberg. Jens de la B. soll von 2002 bis 2009 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren missbraucht haben. Dabei setzte er auf das Prinzip netter Onkel.  Jens war kein brutaler Vergewaltiger. Keiner, der an Spielplätzen lauerte, um ein Kind in einem unbeobachteten Moment mitzuzerren. Jens hatte es geschafft, dass die Kinder freiwillig zu ihm gingen. Mitmachten. Ja, manche brachten sogar noch jüngere Brüder und noch jüngere Freunde für Jens mit. Sein Fall offenbart viele Strukturen, die solche Verbrechen überhaupt erst möglich machen. In Deutschland steht die Aufarbeitung darüber erst am Anfang. 2016 begann eine unabhängige Kommission, die Bedingungen zu untersuchen, in denen Kindesmissbrauch stattfinden kann. tagesspiegel.de

Radfahrer nach Verkehrsunfall in Klinik. Aus bislang ungeklärter Ursache kam es gestern am Montag in Lichtenberg zu einem Verkehrsunfall zwischen einem Auto und einem Radfahrer. Der 47-jährige Radler befuhr gegen 21 Uhr die Siegfriedstraße in südliche Richtung. Als er seine Fahrt verlangsamte, um nach links auf den BVG-Betriebshof abzubiegen, wurde er von dem hinter ihm fahrenden Pkw erfasst und stürzte über die Motorhaube des Autos auf die Fahrbahn. Mit Verletzungen am Rücken wurde er stationär in einem Krankenhaus aufgenommen. Der 41-jährige Autofahrer blieb unverletzt. berlin.de

Kind stürzt aus dem Fenster und stirbt. Das sechs Jahre alte Mädchen starb am Samstagmorgen an den Folgen seiner Verletzungen.  Nach Angaben der Polizei fiel das Kind vom Fenstersims einer Wohnung in der fünften Etage eines Wohnhauses an der Konrad-Wolf-Straße. Beim Aufprall erlitt das Kind lebensgefährliche Verletzungen. Es war direkt auf die Rasenfläche vor dem Wohnhaus gefallen. Der alarmierte Notarzt der Feuerwehr versorgte das Kind am Unfallort zunächst intensivmedizinisch und ließ es dann in die Notaufnahme einer Klinik einliefern, wo es wenig später verstarb. Das Kind war erst vor wenigen Monaten mit seinen Eltern aus Kasachstan nach Deutschland gekommen. morgenpost.de

Ostkreuz wird pünktlich fertig. Mit der S-Bahn direkt von Köpenick und vom Flughafen Schönefeld in die Innenstadt – noch in diesem Jahr soll das wieder möglich sein. Wie die Bahn am Dienstag bekannt gab, liegen die Bauarbeiten am Bahnhof Ostkreuz, die seit Jahren große Änderungen am Liniennetz notwendig machen, im Zeitplan. Ab 21. August soll die S3 von Erkner und Köpenick wieder in die Innenstadt fahren, ab 10. Dezember dann auch die S9 vom Flughafen wieder. Ab Dezember sollen dann auch die Regionalzüge der Stadtbahn, etwa der Regionalexpress nach Frankfurt/Oder, am Ostkreuz halten. morgenpost.de

Fahrbahnsanierung: Möllendorffstraße – zwischen „Am Containerbahnhof““ und „Frankfurter Allee“. Seit Donnerstag werden die Arbeiten hier weitergeführt und sollen im August abgeschlossen sein. berlin.de

\ STADTLEBEN /

Tierpark I: Die neuen Wölfe aus Lissabon. Die drei  Iberischen Wölfe sind dieser Tage angekommen, haben noch keine Rufnamen.  Dem Iberer ist zu eigen, dass er, im Gegensatz zu anderen Eurasischen Wölfen, nicht in größeren Rudeln umherzieht; dass er schlanker gebaut ist und schwarze Markierungen an den Vorderläufen und am Schwanz hat. tagesspiegel.de

Tierpark II: Schuttberge müssen abgetragen werden. Fast 100.000 Tonnen Bauschutt sind Ende 2013 auf dem Gelände des Tierparks in Friedrichsfelde abgeladen worden. Genehmigt hatte das der ehemalige Direktor Bernhard Blaszkiewitz, der den Erdaushub von Berliner Großbaustellen verbauen wollte. Ein von Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem jetzt in Auftrag gegebenes Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass etwa die Hälfte des Aushubs einer gesteigerten Verunreinigungsklasse zugeordnet werden muss. Zwar gehe keine direkte Gefahr für Mensch, Tier oder Grundwasser davon aus, sagte Knieriem. Es seien aber Bestandteile darin, die auf Deponien und nicht in den Tierpark gehörten. morgenpost.de

Leben auf einem vergifteten See. Erst, wenn eine Studie einwandfrei belegen würde, dass das Wohnen auf der Rummelsburger Bucht für seine Familie gesundheitsschädlich sei, würde Hausbootbesitzer Jan Ebel weggehen. „Solange vertraue er auf das, was er jeden Tag sehe: ein intaktes und facettenreiches Ökosystem. Das gebe ihm Vertrauen in die Wasserqualität. Klar springt er ab und zu mal rein ins Nass. Zum Beispiel, wenn etwas am Boot repariert werden muss. Es sei wie im Freibad, erklärt Ebel: Das Wasser nicht trinken und nach dem Baden duschen gehen. tagesspiegel.de

7 Jahre Mit Vergnügen: Die 21 schönsten Sänger/innen der Stadt. Cover-bands und gute Laune. Man freut sich wahnsinnig. Donnerstag, 22. Juni, 20 Uhr im Funkhaus. facebook.com/events
Techno: The Flamingo Garden Party. Bässe und Vibes innen und außen. Samstag, 24. Juni, 23 Uhr im Kosmonaut. facebook.com/events
Ausstellungseröffnung: 100 Jahre Flughafen Karlshorst. Fotoausstellung über die Geschichte des Flughafens Vernissage am Mittwoch, 21. juni, 19 Uhr im Foyer in der 1. Etage des Kulturhauses Karlshorst. berlin.de

Wir wünschen Ihnen eine Woche der Extra-Klasse! Wenn es was zu kommentieren gibt, bitte auf lichtenberg-journal.de erledigen.

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