KW 28: Polizei nimmt U-Bahntreter vom Alexanderplatz fest, Teures und preiswertes Wohnen in Mitte, Festivals „Berlin lacht!“ und „New Life“

Liebe Leser, wer eine Wohnung hat, der bleibt. Dass die Wohnungssuche eine ganz unentspannte Angelegenheit ist,
weiß jeder, der gerade eine Wohnung suchen muss. Die Politik reagiert, aber zu spät. Im Gesundbrunnen haben jetzt aber 128 neue Mietwohnungen Richtfest gefeiert. Das ist die eine Sache. Der Markt nämlich produziert im Moment völlig am Bedarf vorbei. Dem geht es eher darum, Investoren aus China, Russland und der Welt Zugang zu schicken Zweitwohnungen zu ermöglichen.  Das ist die andere Sache. Gut, einige, die investieren, würden sicher gerne weitervermieten. Aber ein Mangel an Luxuswohnungen ist bislang nicht beobachtet worden. Wer Geld hat, findet schon was. Es sind die einfachen Leute, von der alleinerziehenden Mutter bis zu den Familien, die in langen Schlangen stehen und eine neue Bleibe suchen. Von wegen der Markt, der regelt das. Bleiben Sie stark! Und wer suchet, der findet. Viel Spaß beim Lesen!

\ MITTE AKTUELL /

Polizei nimmt U-Bahntreter vom Alexanderplatz fest. Nur einen Tag nachdem die Videobilder von einem U-Bahn-Treter am Alexanderplatz veröffentlicht worden sind, ist ein 39-jähriger Mann in einer Obdachlosenunterkunft in Charlottenburg verhaftet worden. Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen in Moskau geborenen russischen Staatsbürger. Er befindet sich mittlerweile in einer psychiatrischen Klinik. Der Mann soll am 11. Juni einem 38-jährigen Passanten einen Schlag gegen den Kopf versetzt haben, worauf dieser die Treppe hinunterstürzte. Das Opfer zog sich schwere Kopfverletzungen sowie zahlreiche Prellungen zu.
tagesspiegel.de, morgenpost.de

Dem Hass trotzen. Was passiert in Deutschlands liberalster Moschee? Diese Frage hat sich Lea Diehl vom Tagesspiegel gestellt und die Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Moabit besucht. Und die ist gar nicht leicht zu finden, viele Anwohner wissen gar nicht, dass sich die Moschee in ihrer Nachbarschaft befindet. „Das ist doch eine Kirche“, sagt eine der Anwohnerinnen. Man muss klingeln, im Innern gibt es Security. Über 100 Morddohungen gab es seit Eröffnung im Juni. Vor allem der konservative und extremistische Islam fühlt sich provoziert. Deswegen sind Fotos zwar tabu, Gäste sind aber willkommen. Jeden Freitag um 13 Uhr kann jeder mitbeten.
tagesspiegel.de

Teuer Wohnen in Mitte. In Berlin wird derzeit ordentlich am Bedarf vorbeigebaut. Zielgruppe sind eher ausländische Investoren als heimische Familien. Jede dritte Neubauwohnung kostet mehr als 5.000 Euro pro Quadratmeter. Mittlerweile gibt es sogar eine Schaar spezieller Makler mit mehrsprachiger Crew, die Käufern aus China oder Russland den Einstieg in Berlin ermöglichen wollen. Makler Thomas Zabel erwartet für 2017 ein Umsatzplus von 30 Prozent. Allein die Nachfrage aus China habe sich verdreifacht. Außerdem: viele türkische Millionäre erkundigten sich gerade, ob sie mit dem Kauf einer Wohnung in Berlin auch eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen könnten. „Ausländer, die in unsicheren Zeiten gerne in einen sicheren Standort investieren wollen“, nennt Zabel diese Kundschaft.
rbb-online.de

Neue Konzepte. Verträge mit mehreren Geschäften im Einkaufszentrum Alexa nicht verlängert bz-berlin.de
Normalisierung der Lage. Flüchtlingsheim auf dem Poststadion-Gelände wird geschlossen morgenpost.de
Täter flüchtet unerkannt. Unbekannter belästigt am Alex 16-Jährigen morgenpost.de

Günstig Wohnen in Mitte. Im Brunnenviertel in Gesundbrunnen kommt es mit dem Wohnungsbau voran. Ein 8.200-Quadratmeter-Komplex mit 128 Mietwohnungen konnte gerade erst Richtfest feieren. Ein Drittel der Wohnungen werden als Sozialwohnungen für 6,50 Euro pro Quadratmeter angeboten. Auch die anderen Wohnungen sollen nicht mehr als 10 Euro pro Quadratmeter kosten. Angeboten werden Ein- bis Vierzimmerwohnungen zu 40 bis 95 Quadratmetern. Verantwortlich ist die landeseigenen Baugesellschaft Degewo.
bz-berlin.de

Wohnmobil brennt im Gesundbrunnen. Donnerstag Nacht brannten in Berlin wieder mehrere Fahrzeuge. An der Böttgerstraße in Gesundbrunnen entdeckte ein LKW-Fahrer gegen 22:00 Uhr ein brennendes Wohnmobil. Die Feuerwehr wurde alarmiert. Der Innenraum des Wohnmobils war aber bereits komplett zerstört.
tagesspiegel.de, morgenpost.de

\ SPORT /

Sportliches Sommerfest in Moabit. Beim TSV Gutsmuths Berlin findet am Samstag von 14:30 bis 18:30 Uhr auf dem Vereinsgelände in der Wullenweberstraße 15 das jährliche Sommerfest statt. Gruppen aus dem Verein zeigen mit Aufführungen, was sie können und präsentieren das Angebot des Vereins. Natürlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt.
berliner-woche.de

\ STADTLEBEN /

Berlin lacht!. Das Straßentheater-Festival „Berlin Lacht!“ findet in diesem Jahr zum ersten Mal auch auf dem Washingtonplatz von dem Hauptbahnhof statt. Teilweise Parallel zum traditionellen Standort am Alexanderplatz. Zehn Stunden am Tag bringen Artisten, Akrobaten und Zirkusleute die Zuschauer zum Lachen. Straßenkunst sei ein hartes Geschäft sagt Veranstalterin Stefanie Rosse.  „Es gilt, innerhalb kürzester Zeit das Publikum zu überzeugen.“ Finanziert wird das Festival komplett aus den Vermietungen an Getränke- und Imbissbuden-Betreiber, eine kulturelle Förderung durch die Stadt gibt es nicht. Das Ganze ist durchaus teuer: 18.000 Euro an die Gema, 50.000 Euro Straßenlandnutzungsgebühren an das Bezirksamt und weitere 4.000 Euro an die Künstlersozialkasse. bis zum 20. August im Rahmen des Kultursommers am Washingtonplatz. Vom 27. Juli bis zum 06. August am Alex. Täglich 11 biss 22 Uhr.
morgenpost.de

Festival New Life. Das Festival „New Life“ schließt jetzt eine Lücke. Ab Freitag präsentiert es für drei Tage in der Elisabethkirche und der Villa Elisabeth die Musik jüdischer Komponisten. Sie alle haben einen Deutschlandbezug, haben teilweise den Holocaust überlebt und sind  dann aber hierzulande in Vergessenheit geraten. Im Zentrum des diesjährigen Programms steht Paul Ben-Haim (1897-1984). Er wurde in München geboren, hat später dort studiert, wurde Dirigent und später Kapellmeister in Augsburg. Bereits 1931 wurde er vorauseilend entlassen, weil er Jude war. Mit dem Schiff floh er nach Palästina. Als Vertreter der „Mediterranen Schule“ verschmolz er nahöstliche Motivik und Rhythmik mit der mitteleuropäischen Tradition. 14. bis 16. Juli, Elisabethkirche und Villa Elisabeth, Invalidenstraße 3.
tagesspiegel.de, new-life-festival.com

Kampf gegen den Kaugummi. Mit einer neuen Methode sollen die ekligen Kaugummireste auf den Mauerteilen am Potsdamer Platz entfernt werden. Bislang war wegen den Graffiti auf den Steinen eine Reinigung schwierig bis unmöglich. Die „Steam-e“ aus Großbritannien erinnert zwar an einen Hochdruckreiniger, arbeitet aber mit Hitze und Zucker-Enzymen. Das Gerät wird bereits erfolgreich bei der Bahn eingesetzt und macht den klebrigen Überresten mühelos den Garaus. Die sensiblen Graffiti werden dabei nicht beschädigt.
bz-berlin.de

ZUsammenKUNFT – Neighbourhood Party. Ein Model-Projekt für das „Haus der Statistik“ mit den neuen Residents des ehemaligen Hotel BelAhrs, der Initiative Haus der Statistik und allen Projekten von ZusammenKUNFT des ZKUs Moabit. Samstag, 15. Juli, 16 bis 22 Uhr, Martin-Gropius-Bau. zku-berlin.org
DreamBoat. Doku über eine Queere Kreuzfahrt. Freitag, 14. Jul, 19:15 Uhr, Samstag, 15. Juli, 18:30 Uhr, Sonntag, 16. Juli, 18:15 Uhr, City Kino Wedding. citykinowedding.de
We Are Familiy – Das Picknick. Picknicken gegen Homophobie und für die gleichgeschlechtliche Liebe. Sonntag, 16. Juli, 14 bis 16 Uhr, Tiergarten. facebook.com

Wir wünschen eine queere, schöne und geschmeidige Woche. Wenn es was zu kommentieren gibt, bitte auf mitte-journal.de erledigen.

Ich war ganz schön überrascht, wie schwer es inzwischen ist, bezahlbare Büroräume zu finden.
Felix Petersen, Europa-Chef von Samsungs Innovations-Schmiede „Samung Next“ residiert gerade noch mit der Europa-Zentrale von „Next“ in einem Co-Working-Space am Hackeschen Markt und sucht für die Koreaner in Berlin noch nach geeigneten Räumlichkeiten.
tagesspiegel.de