KW 29: Peter Steudtner in der Türkei in Haft, Notstand im Standesamt, In Pankow gilt die Redequote noch

Liebe Leser, wer in Pankow heiraten will, braucht einen Langen Atem. Es ist, als wolle der Bezirk den jung Verliebten noch ein wenig Bedenkzeit geben. Dabei fehlt im Pankower Standesamt schlicht das Personal, um alle Bürgeranträge zeitnah zu bearbeiten. Der Senat hatte jetzt eine „geniale“ Idee: Die Ämter der anderen Bezirke sollten einen „Notfallbeamten“ küren, der im Fall der Fälle einspringt und den überarbeiteten Pankower Beamten aushilft! Völlig unerwartet regte sich nun Widerstand aus den Bezirken, nachdem der Senat den „Notfallplan“ offenbar ohne Absprache verabschiedete. Seltsam. Viel Spaß beim Lesen!

\ PANKOW AKTUELL /

Friedensaktivist Peter Steudtner in der Türkei verhaftet. Der Pankower war im Land, um an einem Workshop lokaler Menschenrechtsorganisationen teilzunehmen und zu referieren. An Tag vier der Veranstaltung wurde er verhaftet. Der Vorwurf: Unterstützung einer bewaffneten terroristischen Vereinigung und Planung eines gewaltsamen Umsturzes. Seit dem Putschversuch vor einem Jahr hat wurden in der Türkei bereits rund 50.000 Menschen verhaftet, darunter mit Steudtner, zehn deutsche Staatsbürger. berliner-zeitung.derbb-online.de

Notstand im Standesamt. Der Senat hat „Sofortmaßnahmen“ zur Verbesserung der Situation von Berliner Standesämtern beschlossen. Insbesondere in Mitte und Pankow gibt es personelle Engpässe. Der Rettungsplan sieht nun vor, dass „jeder Bezirk einen Standesbeamten im Rahmen der Notfallbestellung für die Bezirke Mitte und Pankow zur Verfügung stellt.“ Haha, sehr lustig, finden die anderen Bezirke, die wohl vorher nicht gefragt wurden. Denn für solche „Notfallbestellungen“ gibt es auch in anderen Standesämtern keine Kapazitäten. morgenpost.de

In Pankow gilt die Redequote noch. Schon seit langem gibt es bei der Pankower BVV eine besondere Regel: Wenn sich eine Frau und ein Mann gleichzeitig zu Wort melden, erhält die Frau das Vorrecht. Diese kleine „Redequote“ belibt bestehen, auch nachdem der radikalere Entwurf in Lichtenberg nun gestoppt wurde: Hier sollte bei jeder Debatte nach jeder Wortmeldung eines Mannes eine Frau an die Reihe kommen. Nach nur zwei Testläufen bewährte sich diese Regel nicht. BVV-Vorsteher Michael van der Meer (Die Linke) sagte, so wie es in Lichtenberg jetzt versucht wurde kann eine Debatte nicht funktionieren:  „Das ist Irrsinn.“ tagesspiegel.de

Pankower Umweltpreis ausgelobt. Der Preis, der in diesem Jahr unter dem Motto „Umwelt macht Schule: Lernen für die Zukunft“ vergeben wird, ist mit bis zu 3.000 Euro dotiert. Bewerbungen sind bis 30. April möglich. berlin.de
Die Schulen sind voll. Rund 30.000 Kinder sind für den Schulanfang im September angemeldet, knapp 500 mehr als im Vorjahr. Hier im Bezirk sowie in Lichtenberg und Friedrichshain-Kreuzberg müssen knapp 100 SchülerInnen an benachbarte Schulen „umgelenkt“ werden – aus Platzgründen. rbb-online.de

Mann richtet Pistole auf Polizisten. Am Montag zog ein Mann seine Schusswaffe, als Polizisten ihn kontrollieren wollten. Die Beamten wurden zur Prenzlauer Promenade gerufen, weil Zeugen den 38-Jährigen beobachtet hatte, wie er mit einer Pistole hantierte. Die Polizisten zogen nun ebenfalls ihre Dienstwaffen, wodurch sich der Angreifer dazu bewegen ließ, seine Pistole fallen zu lassen, welche sich bald als Schreckschusswaffe entpuppte. Er hatte außerdem einen Schlagring dabei und einen Alkoholpegel von 2,3 Promille. berlin.de/polizei

Mülltonne in Brand gesetzt.  Das Feuer, das Unbekannte Sonntagnacht in der Storkower Straße gelegt hatten, griff auf ein PKW und ein LKW über. Ein weiteres Auto wurde „in Mitleidenschaft gezogen“, wie es vonseiten der Polizei heißt. Polizisten, die zufällig vorbeifuhren, begannen sofort mit den Löscharbeiten, bevor die Feuerwehr hinzukam und den Brand löschte. berlin.de/polizei

\ SPORT /

Sportmeldung

\ ZAHL DER WOCHE /

706 neue Wohneinheiten sollen zwischen Prenzelberg und Wedding am Mauerpark entstehen. Jetzt gab es das Richtfest, Fertigstellung ist für Ende 2018 geplant. abendblatt-berlin.de

\ STADTLEBEN /

Ist der Weiße See noch zu retten? Fragt etwas pathetisch die B.Z. aber wohl nicht unberechtigt. Denn der Wasserstand des beliebten Naherholungsortes sinkt beständig, da es keine natürlichen Zuflüsse gibt. In den letzten drei Jahren ist der Wasserstand bereits um rund einen Meter zurückgegangen. Weil der Bezirk und das Land Berlin nicht helfen können, werden Anwohner und Gewerbetreibende jetzt selbst aktiv: Strandbadbetreiber Alexander Schüller sammelt Spenden für eine einmalige Einspeisung des Sees mit 50.000 Kubikmeter Wasser und die Sanierung der unterirdischen Pumpe, die zurzeit verschlammt ist. bz-berlin.de

#tegelschliessen: Protest erhebt sich. Die – insbesondere von der Berliner FDP vorangetriebene – Kampagne der Tegel-Liebhaber hat sich zu einer echten Bedrohung für Anwohner entwickelt, die seit 2012 sehnlich auf die Schließung des Flughafens warten. Selbst die CDU ist nun umgeschwenkt und „prüft“ Möglichkeiten zur Offenhaltung. Nun erwacht der Widerstand im Bezirk. Organisations-Tipps finden Lärm-Geschädigte auf dem Blog florakiez.de.

Schloss-Spielplatz wieder geöffnet. Nach acht Monaten Bauzeit kann auf dem Spielplatz 1 am Weißen See wieder gespielt werden. Für die Erneuerung aller Spielgeräte der Anlage wurden 134.000 Euro aus dem Kita- und Spielplatzsanierungsprogramm des Landes Berlin sowie rund 16.000 Euro aus bezirklichen Mitteln eingesetzt. berliner-woche.de

SOUN D ANCE Festival. An acht Tagen wird ein Spektrum zeitgenössischer Positionen von international profilierten Tänzerchoreograf*innen und Musiker*innen der Berliner Freien Szene präsentiert. Vorstellungen am Von Donnerstag, den 20. Juli bis Sonntag, den 23. Juli sowie Donnerstag, 27, bis Sonntag, 30. Juli, jeweils 19.00 Uhr im Dock 11. dock11-berlin.de
50er und 60er Party: Palladium Latin Lounge. Mit den Djanes: Janette Tourette, Berlin Nocturne & Lula Rose. Freitag, 21. Juli, 20 Uhr im Bassy-Club. bassyclub.com
Kesselhaus Acoustics. 
Die Konzertreihe aus Hamburg kommt nach Berlin. An diesem Abend spielen Serafy, Nosoyo und Klan. Dienstag, 18. Juli, 18 Uhr auf dem Hof des Kesselhaus. kesselhaus.net

Wir wünschen Ihnen eine entspannte – dabei nicht langweilige – Woche! Wenn es was zu kommentieren gibt, bitte auf pankow-journal.de erledigen.

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