Guten Morgen: Sommertag. *
Θ HAMBURG
– Leitartikel –
Rechte Sprache: In Hamburg werden die Unterkünfte für Geflüchtete immer knapper. Die Zahl der Asylsuchenden betrug im ersten Halbjahr 4.034. Im Vergleichszeitraum des Vorjahrs waren lediglich 2.799 Menschen in Hamburg geblieben. Hinzu kommen die Geflüchteten aus der Ukraine, sodass derzeit etwa 44.000 Menschen an 240 Standorten untergebracht sind. Hamburg sei am Limit, schreibt das Leitmedium. Die Hamburger AfD spricht nun von „Ersetzungsmigration“ und drohenden Kalifaten. Die Rechtspopulisten beklagen zudem, dass die Stadt lieber Wohnraum für „Asylanten“ schafft, statt für „einheimische Hamburger“. – Generisches Maskulinum – Mit vermehrten Abschiebungen könnte hingegen Wohnraum geschaffen werden. Mit diesen Thesen erreicht die AfD derzeit in Wahlumfragen bundesweit um die 20 Prozent. In Hamburg seien es wohl weniger, wie Fraktionschef Dirk Nockemann einräumt.
abendblatt.de (Limit), ndr.de (AfD), achgut.com (Volksinitiative für Rechte Sprache)
„Es gibt Wörter, die mehr über den aussagen, der sie verwendet, als über den Menschen, den sie bezeichnen. Neger ist so ein Wort. Und Zigeuner. Oder Asylant.“
Die Narrative der Neuen Rechten machen sich derzeit immer breiter.
sueddeutsche.de, verfassungsschutz.de
Sorge um Rettungsdienst: Krankenhäuser und Notärzte kritisieren den Rettungsdienst der Feuerwehr. So würden Notfallpatienten oft – möglicherweise aus wirtschaftlichen Gründen – in weiter entfernte Kliniken gefahren, berichtet das Abendblatt. Der zuständigen Innenbehörde seien die Vorwürfe jedoch nicht bekannt. Die Grünen fordern eine Untersuchung der Vorfälle. Unterdessen treibt SPD-Senator Andy Grote ein neues Hamburger Rettungsdienstgesetz voran und hat dazu einen Entwurf verschickt, den der grüne Koalitionspartner ablehnt. Auch das UKE kritisiert das Papier und fordert die Einbeziehung von Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank. Aus dem Thema könnte sich wieder veritabler Zwist im Senat entwickeln, mutmaßt abendblatt.de
–Anzeige – Mobility-News der Hochbahn–
Die Elektrifizierung der Hamburger Busflotten nimmt weiter Fahrt auf. 365 E-Busse werden bis Ende 2023 auf den Straßen unterwegs sein. So weit, so sauber und trotzdem stellt sich immer wieder die Frage nach der Nachhaltigkeit von E-Bussen mit Blick auf die Herstellung und Lieferketten. Wie steht es also um Arbeitsbedingungen und Umweltschutz in den Herkunftsländern? Gemeinsam mit der NGO electrowatch möchten HOCHBAHN und die Berliner Verkehrsbetriebe mehr Transparenz schaffen. Wie das gelingen soll, lesen Sie hier.
Pokalwochenende: Am Sonnabend um 15.30 Uhr tritt der Hamburger Pokalsieger und Regionalligist Teutonia 05 gegen den Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen im Millerntor an. Im Gegensatz zur vergangenen Saison stellt der FC St. Pauli den Ottensenern ihr Stadion zur Verfügung. Den Brauseclub RB Leipzig wollten die Kiezkicker nicht im Stadion haben. Die müssen zur gleichen Zeit in der ersten Runde bei Atlas Delmenhorst antreten. Der HSV ist am Sonntag bei Rot-Weiß Essen gefordert. Der Drittligist hat eine besondere Beziehung zum HSV. So steht Jacob Golz im Tor, der sein Handwerk von Vater Richard gelernt hat. Der wiederum hütete lange Jahre erfolgreich den Kasten der Rothosen. Und schließlich hat HSV-Legende Horst Hrubesch das Einnetzen bei RWE gelernt, bevor er den HSV und die deutsche Nationalmannschaft mit vielen Toren erfolgreich machte.
ndr.de, bild.de (Teutonia 05), mopo.de (FCSP), ndr.de (HSV)
„Delmenhorst ist keine Laufkundschaft.“
FC St. Pauli-Trainer Fabian Hürzeler und das nächste Spiel ist immer das schwerste.
twitter.fcstpauli
Sichtschutz für das Drob Inn und erweiterte rechtliche Befugnisse: AfD und CDU stellen Ideen vor, um Hauptbahnhof sicherer zu machen ndr.de (AfD), abendblatt.de (CDU)
Sommerschule wird angenommen: Senator Ties Rabe will freiwillige Lernhilfe weiter anbieten welt.de, hamburg.de
Wieder Sorge bei Traditionsschiffern: 5-jährige Übergangsfrist zur Sicherheitsumrüstung endet bald mopo.de
Wochenend-Wetter: Wechselnd bewölkt bei 15 bis 26 Grad. Am Sonnabend muss mit Schauern gerechnet werden.
wetter.net
Θ ZAHL DES TAGES
140.000 Hamburger Wohngebäude könnten mit Asbest gebaut worden sein. Das unkaputtbare Material mit den krebserregenden Fasern wurde viel zwischen den Jahren 1950 und 1989 verbaut. Die IG Bau sieht das mit Sorge, denn Asbest ist meist ungefährlich, bis er gestört wird. Und das wird bei den anstehenden Sanierungsmaßnahmen an alten Häusern passieren. Die Gewerkschaft fordert nun einen Schadstoff-Gebäudepass. Den können nur qualifizierte Sachverständige erstellen, die dann 9,5 Millionen Gebäude aus der Zeit in Deutschland vor der Sanierung aufwendig analysieren müssten.
ndr.de
Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT
Polen schickt 10.000 Soldaten in Grenzregion zu Belarus: Davon würden 4.000 an Einsätzen zur Unterstützung der Grenzpolizei beteiligt, weitere 6.000 Soldaten kämen als Reserve hinzu, sagte der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak. Ihre Aufgabe sei es, den Aggressor abzuschrecken, so dass er es nicht wage, Polen anzugreifen. Polen ist ähnlich wie Litauen besorgt wegen der Aktivitäten russischer Wagner-Söldner in Belarus und einer steigenden Zahl von Migranten, die über das Nachbarland unerlaubt in die EU einreisen wollen. tagesspiegel.de
Steinmeier verweist auf Verantwortung aller für die Demokratie: Vor 75 Jahren kamen im Alten Schloss auf Herrenchiemsee Politiker und Experten zusammen, um beim Verfassungskonvent die Grundlagen für das bis heute geltende Grundgesetz zu erarbeiten. Beim Festakt rief Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dazu auf, die Verächter der Demokratie in die Schranken zu weisen. Kein mündiger Wähler könne sich auf mildernde Umstände herausreden, wenn er sehenden Auges politische Kräfte stärke, die zur Verrohung der Gesellschaft und zur Aushöhlung der freiheitlichen Demokratie beitragen. tagesspiegel.de
AfD-Rechtsaußen in Interview: Entsetzen nach Höckes Äußerungen gegen Inklusion t-online.de
Streikgefahr gebannt: Piloten nehmen Lufthansa-Tarifergebnis an faz.net
„Fünf Jahrzehnte Arbeit sind genug“: Kanzler Olaf Scholz hält höheres Rentenalter für unnötig tagesspiegel.de
Europa – von Wolf Achim Wiegand
Telekom fremdelt mit Europa: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa sind so schlecht, dass der Kommunikationsgigant Telekom erwägt, sich geschäftlich stärker auf die USA zu konzentrieren. So unverblümt hat sich der Vorstandsvorsitzende des Ex-Staatskonzerns Tim Höttges geäußert. Der einflussreiche Manager sagte bei Vorlage der Halbjahreszahlen: „Wir müssen nicht an Standorten investieren, wo die Chancen negativ sind.“ Der Chef von Deutschlands größtem Telekommunikationsbetreiber sieht das Problem in „mangelnder Bereitschaft zur Digitalisierung in Verwaltung und Gesellschaft.“
faz.net
Strikte Selbstisolation? Ein zentraler Punkt des europäischen Wertekanons, die Europäische Menschenrechtskonvention, soll im Mutterland der Demokratie nicht mehr gelten. Mindestens acht Minister des konservativen Kabinetts von König Charles III. wollen den völkerrechtlichen Vertrag kündigen, um nicht mehr dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg folgen zu müssen. Hintergrund sind juristisch fragwürdige Pläne von Premierminister und Einwanderersohn Rishi Sunak, Migranten in Lager nach Ruanda, Afrika, abzuschieben. Manche Tories wollen die Menschen sogar auf die abgelegene Insel Ascension Island im Südatlantik verbannen. Auch nach dem Brexit ist das UK wie andere Länder außerhalb der EU an die Grundlagen des Europarates gebunden.
theconversation.com
Θ STADT & LEBEN
Jahr der Hamburger Stadtwirtschaft: Das hat Finanzsenator Andreas Dressel ausgerufen, um die Errungenschaften städtischer Unternehmen sichtbar zu machen. Dazu gibt es seit kurzem eine Ausstellung in der Rathausdiele. 50 öffentliche Unternehmen, 6 Branchen-Cluster und 12 Hamburger Fachbehörden präsentieren sich dort und ihre gemeinwohlorientierten Ziele. Aber auch der Profit spielt eine Rolle. Hier konnte die städtische Beteiligung Hapag Lloyd in diesem Jahr 1,5 Milliarden Euro Dividende überweisen. Doch damit ist nun vorerst Schluss. Die Corona-Sonderkonjunktur in der Reederei ist vorbei. Für dieses Jahr kann Hamburg nur noch mit einem Gewinnanteil 400 bis 500 Millionen Euro Gewinn rechnen, was allerdings immer noch deutlich mehr ist, als vor Corona stadtwirtschaftlich erzielt wurde.
hamburg.de (Jahr der Hamburger Stadtwirtschaft), ndr.de (Hapag Lloyd)
–Anzeige–
Eine Video-Liebeserklärung – Die NordArt ist eine der schönsten und größten Kunstausstellungen in Europa – hier bei uns im Norden, mitten zwischen den Meeren. Der Besuch wird zu einem außergewöhnlichen Erlebnistag, denn die NordArt begeistert und überrascht: 200 Künstlerinnen und Künstlern aus der ganzen Welt bieten brillante Vielseitigkeit in der beeindruckenden historischen Eisengießerei Carlshütte. Auch der dazugehörige 80.000 Quadratmeter große Skulpturen-Park ist ein Erlebnis und lädt zum Entdecken und Staunen ein. Schauen Sie selbst, warum die Besucherinnen und Besucher jedes Jahr erneut verliebt sind: hamburgschnackt.de
Restaurant-Tipp – Frankreich in der Schanze: Mittlerweile hat man ohne rechtzeitige Reservierung keine Chance auf einen freien Tisch im Bistro Carmagnole – das spricht für sich. Wie in vielen angesagten Restaurants, werden auch hier inzwischen zwei Services pro Abend angeboten. Die Abendkarte überzeugt mit ihrer kleinen und feinen Auswahl französischer Bistro-Klassiker, die teilweise neu interpretiert werden. So gibt es zum Beispiel ein veganes Tatar aus Pilzen, Rote Bete und Tofu, bretonische Artischocke und Crème brûlée mit Blauschimmelkäse. Seit neustem bietet das Bistro Carmagnole samstags und sonntags auch einen einzigartigen Brunch an.
genussguide-hamburg.com
Wutzrock Festival: Ein buntes Musik-Programm von Punk über Indie bis Rap – handverlesen mit Liebe zum Detail und Riecher für Besonderes. Mit klaren politischen Botschaften und Plattform für politische Gruppen, Initiativen und Organisationen: So kennt man das Wutzrock-Festival bereits seit 1979. Umsonst und draußen heißt die Devise, die jedes Jahr viele tausend Menschen zur Festival-Wiese am Eichbaumsee in Hamburg-Allermöhe lockt. Eintritt und Camping sind kostenlos. Das Mitbringen eigener Getränke ist verboten, denn der Getränkeverkauf vor Ort ist eine wichtige Finanzierungsquelle. Um 21 Uhr spielt die Tequila & the Sunrise Gang eine Mixtur aus Ska-Punk, Rock und Reggae.
hamburg.de
Θ FOFFTEIN
Heute ist der Spiel-im-Sand-Tag. Das Wetter passt. Kommen Sie gut durch den Freitag und wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende. Am Montag lesen wir uns wieder.
Wenn Ihnen das Hamburger Tagesjournal am gefallen hat, empfehlen Sie uns gerne weiter; einfach diese Mail an Kollegen und Freunde schicken und auf tagesjournal.de anmelden. Für weitere aktuelle Meldungen und Videos finden Sie uns hier.
Werben Sie für Ihr Unternehmen oder Ihre Veranstaltung im Hamburger Tagesjournal. Schreiben Sie uns, wir beraten Sie gerne. hamburg@tagesjournal.de