Solidarität mit Kyjiw, Landstrom wird fließen, Fußball ist Kunst, Gastro-Branche feiert sich

Guten Morgen: Bananen-Republik. *

Θ HAMBURG

Solidarität mit Kyjiw: Bürgermeister Peter Tschentscher hat überraschend die ukrainische Hauptstadt besucht, zu der Hamburg freundliche Beziehungen unterhält. Die boxenden Klitschko-Brüder waren schon in sportlichen Zeiten Verbindungsmänner in die Ukraine. Kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges vor zwei Jahren schloss Hamburg einen „Pakt für Solidarität und Zukunft“ mit dem mittlerweile zum Bürgermeister gewordenen Vitali Klitschko, der in der Hamburger Stadtgesellschaft eine breite Unterstützung findet. Neben Geldspenden wurden auch viele Sachspenden geleistet. Tschentscher brachte etwa drei alte Hochbahn-Dieselbusse mit, für die Klitschko sich bedankte. Der Hamburger Bürgermeister besichtigte zudem mit seiner Delegation und Wladimir Klitschko ein mit Spenden gefördertes Heim für traumatisierte Kinder.
abendblatt.de, ndr.de

Wir beschützen mit diesem Krieg nicht nur unser Land, sondern auch euch vor Putin.
Bürgermeister Peter Tschentscher kann sich freuen, so starke und groß gewachsene Kämpfer als Partner zu haben.
abendblatt.de

Kreuzfahrt wird wichtiger: 1,2 Millionen Passagiere wurden im vergangenen Jahr an den Hamburger Kreuzfahrtterminals gezählt. Das ist ein Rekordergebnis und auch in diesem Jahr werden zehn neue Schiffe Hamburg anlaufen. Im kommenden Jahr soll dann das neue Terminal in der HafenCity eröffnet werden. Vor dem Gebäude am Westfield Quartier sollen zwei Schiffe festmachen können. Hamburg setzt auf den Ausbau der Kreuzfahrtindustrie während etwa Amsterdam die Schiffe auch aus ökologischen Gründen aus der Innenstadt verbannen möchte. Um die nahen Luxuswohnungen in der HafenCity mit Schadstoffen wenig zu belasten, soll viel Landstrom angeboten werden.
welt.de, abendblatt.de, ndr.de, welt.de, bild.de

Beim Thema Landstrom sind wir Vorreiter.
HPA-Chef Jens Meier will an den permanenten Problemen mit Landstrom wachsen.
abendblatt.de

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EXIT – Globale Migration im 21. Jahrhundert. Warum und wohin Menschen aufbrechen
Podiumsgespräch am Freitag, 26. April um 18 Uhr, Haus der Patriotischen Gesellschaft

Migration ist zum beherrschenden politischen Thema geworden, sie schürt Ängste, schafft Emotionen und führt zu mancher Vereinfachung. Der Bielefelder Migrationsforscher Prof. Dr. Thomas Faist analysiert im Gespräch mit Meinhard Schmidt-Degenhard, warum Menschen aufbrechen, wohin ihre Wege sie führen und wie globale Migration aktuell, aber auch mittelfristig unseren Planeten verändern wird. Wie kann eine faire und konstruktive Migrationspolitik aussehen? Infos und Anmeldung: shop.freiheit.org

– Meinung –
Ganz schlechtes Zeichen: Die nordrhein-westfälische Staatsanwältin Anne Brorhilker hat die Justiz verlassen. Brorhilker war die treibende Kraft hinter den Ermittlungen gegen den CumEx-Betrug. Sie begründet ihren Schritt mit der Ohnmacht der Justiz gegenüber reichen Steuerhinterziehern. „Die Armen bestraft man, die Reichen lässt man laufen“, wird sie vor ihrem Wechsel zu einer weniger forensisch arbeitenden NGO zitiert. Brorhilker war auch an Ermittlungen gegen die Warburg Bank und die Hamburger Finanzbehörde beteiligt. Ob man nun eine Einflussnahme von Hamburger SPD-Politikern unterstellt oder nicht, Brorhilkers Rücktritt ist ein schlechtes Zeichen für den deutschen Rechtsstaat.
tagesschau.de, bild.de

Die kaufen sich raus.
Ehemalige Staatsanwältin Anne Brorhilker gibt auf.
twitter.com

Fußball ist Kunst: Das wollen elf Kunstprojekte im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft zeigen, die ab Juni auch in Hamburg ausgetragen wird. Kultursenator Carsten Brosda und Sportstaatsrat Christoph Holstein stellten die Ideen im Stadion des FC St. Pauli vor. Das Spiel der Kiezkicker gegen den VfL Osnabrück etwa wird in der Laeisz-Halle vom Ensemble Resonanz und der Band des Elektronik-Künstlers Matthew Herbert akustisch nachgespielt. Auch eine Fußball-Oper wird geboten. Im Opernloft wird eine 90-minütige Performance „voller Energie und Dramatik“ angekündigt. „Football Moves People“ heißt es auf Kampnagel, wo die Verbindung von Ballsport und rhythmischer Körperbewegung gezeigt wird.
welt.de, ndr.de

Streik beim NDR: Sendung „Markt“ muss ausfallen mopo.de
Neue Zapfsäulen: Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard schaltet E-Mobilität für LKW im Hafen frei abendblatt.de
„Das Vertrauen wurde zerstört“: Klaus-Michael Kühne wußte schon 2022, dass es mit dem Kurzen Olaf schwierig wird bild.de
Verfassungsbeschwerde abgelehnt: Warburg-Banker Christian Olearius scheitert mit Klage wegen Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung welt.de

Wetter heute: Bewölkt bei null bis neun Grad wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

1.300 Plätze in Hamburger Pflegeheimen sind derzeit nicht belegt, obwohl eine hohe Nachfrage nach Betten besteht. Hintergrund ist der Fachkräftemangel, der sich hier besonders bemerkbar macht und die Wirtschaftlichkeit der Heime gefährdet. Denn wenn weniger als die vorgeschriebene Hälfte der Beschäftigten ausgebildete Pflegekräfte sind, müssen auch angelernte Kräfte entlassen werden. Das bundesweite Problem soll nun auch in Hamburg angegangen werden, wo die Regelung reformiert und der Anteil der ungelernten Kräfte erhöht werden soll.
ndr.de, abendblatt.de

Europa – von Wolf Achim Wiegand

Baerbock fleht umsonst: Die Ukraine wird keine zusätzliche Flugabwehr von den Militärs in der Europäischen Union erhalten. Das ist das für Bundesaußenministerin Annalena Baerbock enttäuschende Resultat des EU-Ministergipfels in Luxemburg. Die grüne Politikerin hatte fast flehentlich dafür geworben, dass nach Deutschland auch andere EU-Staaten Patriot- oder andere Systeme anliefern. Hintergrund: Das angegriffene Land kommt nicht gegen die neuerdings verwendeten russischen Gleitbomben an. Auch das im Grundsatz beschlossene 14. EU-Sanktionspaket gegen Russland bleibt liegen, weil die EU-Aufsicht bei einer Minderung von Flüssiggasimporten einen „Energieschock“ befürchtet. Schweden schlägt vor, die russische Tankerflotte aus EU-Meeren wie der Ostsee zu verbannen.
zdf.de (Ukraine) berliner-zeitung.de (Russland) kyivindependent.com (Tankschiffe)

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Die Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. lädt ein zum Workshop: „Haltung zeigen gegen Rechtsextremismus und rechte Parolen“. Stammtischparolen, Populismus, Feindbilder und Vorurteile gehören zu den Faktoren, die eine faire Auseinandersetzung zu aktuellen politischen Themen erschweren oder unmöglich machen. Ignorieren, schweigen oder aggressives Kontern sind unbefriedigende Lösungen. Am Samstag, 27. April 2024 wollen wir Ihnen das Selbstvertrauen geben für Dinge aufzustehen, zu streiten und ihr Wissen zu erklären. Mit eigener Haltung, eigener Sprache und eigenem Ton. Anmeldung: fes.de

Aus für VdL? Die christdemokratische Spitzenkandidatin Ursula von der Leyen könnte ihr Ziel verfehlen, nach der Europawahl erneut als EU-Kommissionspräsidentin anzutreten. In Brüssel wachsen Zweifel, dass sie erneut eine Mehrheit im Europäischen Parlament bekäme. Anlass ist Störfeuer aus den eigenen deutschen Reihen. Nach Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert auch die wirtschaftspolitische Sprecherin der Bundestags-Union Julia Klöckner (CDU), das ab 2035 geplante EU-Verbot für Benziner und Diesel zu kippen. Die Liberalen im EU-Parlament reiben sich ebenfalls an der Deutschen. Als Alternativen sind der ehemalige EZB-Chef Mario Draghi (Italien) sowie die konservativen Regierungschefs Kyriakos Mitsotakis (Griechenland) und Andrej Plenković (Kroatien) für den wichtigsten EU-Posten im Gespräch.
ad-hoc-news.de, eurotopics.net

Europa schaut auf Trump: Mit Interesse ist in europäischen Hauptstädten die Versicherung des womöglich nächsten US-Präsidenten Donald Trump vernommen worden, dass das „Überleben der Ukraine“ für die USA wichtig sei. Der bislang nicht nur in dieser Frage als unzuverlässig eingeschätzte Republikaner hat sich entsprechend auf seinem SocialMedia-Kanal geäußert. Allerdings fügte er hinzu, die Europäer müssten mehr zur Verteidigung der Ukraine gegen den Aggressor Russland tun. Trumps Partei hatte am Wochenende eine monatelange Blockade frischen Geldes für die Ukraine beendet, möglicherweise nach Vermittlung seines Bewunderers und polnischen Präsidenten Andrzej Duda.
prosieben.de, euractiv.de

Θ STADT & LEBEN

Treff der Gastro-Branche: Am Montagabend waren die meisten Hamburger Restaurants geschlossen, denn die Küchenteams waren bei der Verleihung des alljährlichen Genuss-Michels der Szene Hamburg. Die Veranstaltung, bei der der jährlich erscheinende 470 Seiten starke Restaurantführer vorgestellt wird, hat sich über die Jahre gut entwickelt. Der Preis für den besten Newcomer ging an das „Koer“ in Winterhude, wo man wirklich mal hingehen sollte. Im Restaurant des Jahres war man schon einmal: Der Klassiker „Nil“ auf St. Pauli durfte sich freuen. Richtig gut war die Laudatio für das Lebenswerk, die Tim Mälzer sehr humorvoll hielt. Mit dem Koch-Enthusiasten Christian Rach, bei dem er in die Lehre gehen durfte, verbindet ihn eine herzliche Abneigung. Rach bedankte sich freundschaftlich im gleichen Duktus, lobte die Hamburger Gastro-Szene und durfte sich noch über den Überraschungsgast Wolfgang Bosbach freuen, mit dem der ehemalige TV-Koch einen wöchentlichen Podcast macht.
abendblatt.de, youtube.com, genussguide-hamburg.com

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Ich habe schon zehn neue Songs fertig.
Musikerin Miss Allie spricht im Podcast „Wie ist die Lage“ über ihre Tour und den Entstehungsprozess ihres neuen Albums.
Kreative sollten sich alle sympathisch sein.
Othmar Handl, Geschäftsführer und Gründer von „Forward Creatives“, berichtet von den Vorbereitungen für das „Forward Festival“ in Hamburg am 25. und 26. April.
Alle Folgen „Wie ist die Lage?“ hören Sie hier und von Montag bis Freitag um 12 Uhr bei ahoy radio.

Restaurant-Tipp von Karsten Lüchow – Perfekte Idylle: Direkt am Wohldorfer Mühlenteich und unweit des Duvenstedter Brooks backt Familie Hinze Brot und kocht im „Gasthaus zum Bäcker“. Als Appetitanreger gibt es Kartoffelschnaps mit Mettwurst oder Kartoffelschnaps mit Matjes, Rinderkraftbrühe und vier vegetarische Vorspeisen. Roastbeef, Scholle und Grützwurst konkurrieren mit einer langen Liste von Kartoffelgerichten wie knusprigen Bratkartoffeln, Pellkartoffeln oder einer Backkartoffel. Deshalb nennt mancher Einheimische das Gasthaus auch „Kartoffelsuppe“. Kreditkarten sind bei Bäcker Hinze nichts wert, dafür gibt es einen Kinderspielplatz. Montags ist zu.
zum-baecker.de

Spot on: Hamburg Startups – Gute Nachrichten für Hamburger Startups: Zwei neue Förderprogramme versprechen Investitionen in Millionenhöhe, an die sonst schwer zu kommen ist. Unterstützt werden sollen vor allem Unternehmen mit sozialer Ader und nachhaltigen Geschäftskonzepten. Die machen ihre ersten Schritte oft im Impact Hub Hamburg. Der hat am neuen Standort und unter neuer Leitung gerade seinen offiziellen Start gefeiert. Schon lange im Geschäft ist jetlite. Dieses Startup verspricht, mit spezieller Kabinenbeleuchtung den Jetlag bei Langstreckenflügen abmildern zu können.
foerdergelder, impact-hub, jetlite

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Startup Port: Ganz egal, ob das The­ma Un­ter­neh­mens­gründung bereits schon ein lang gehegter Plan ist oder vieles noch unklar ist und erst einmal grundsätzliche Fragen besprochen werden sollen – der Startup Port bietet ein um­fas­sen­des Be­ra­tungs­an­ge­bot und unterstützt ge­zielt Gründun­gen aus der Hochschule her­aus. Wende dich an unsere Gründungszentren und -beratungen der Verbundeinrichtungen und lass dich individuell beraten!
startupport.de

Kulturtipp – von Hedda Bültmann
Eine Geschichte über die Liebe: Es ist toll, wenn sich Jugendliche fürs Theater interessieren und, wenn sie dann auch noch selber welches machen, ist das grandios. So wie die SchülerInnen des Gymnasiums Othmarschen. Gemeinsam mit dem Monsun Theater unter der künstlerischen Leitung von Francoise Hüsges haben sie eine Geschichte über die Liebe entwickelt und zeigen das Stück ab 13 Jahren heute in der Gaußstraße. Liebe, und vor allem die erste, kommt meist überraschend. Und dann? Was ist, wenn diese unerwidert bleibt? Wie geht ein Liebesgeständnis? Mit diesen Fragen und noch viel mehr setzen sich die Jugendlichen theatralisch auseinander.
monsun.theater

Welttag des Buches Das Instituto Cervantes Hamburg stellt heute um 19 Uhr den neuesten Roman von Isaac Rosa „Ein sicherer Ort“ vor. Mit beißendem Spott beschreibt der spanische Autor, wie die große Unsicherheit vieler Menschen von anderen ausgenutzt wird, was dem Helden der Geschichte entgegenkommt. Denn er will mit preisgünstigen Minibunkern zum Einbau in Kellern, Tiefgaragen oder Gärten Vorkehrungen treffen gegen den globalen Kollaps. Der deutsche Schriftsteller und Journalist Paul Ingendaay moderiert die Veranstaltung und liest Auszüge der deutschen Fassung. Der Eintritt ist frei, um eine Anmeldung wird gebeten: cultham@cervantes.es. Weitere Infos unter: Instituto Cervantes Hamburg

Θ FOFFTEIN

Heute ist Tag des Urheberrechts. Wir wünschen Ihnen einen schönen Dienstag.

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