Sorge um den Hafen, Umweltverbände wollen keine dauerhafte Elbvertiefung, Stadträume werden neu gestaltet, HSV-Mäzen zieht in die Schlacht

Guten Morgen: Seilbahn. *

Θ HAMBURG

Hafen schwächelt: Im vergangenen Jahr wurden im Hafen knapp sieben Prozent weniger Seegüter umgeschlagen als im Vorjahr. Die Gründe sieht Hafen Hamburg Marketing in den bekannten Problemen. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Pandemie, die Inflation, Lieferkettenprobleme und Arbeitskämpfe im Hafen hätten das Geschäft erschwert. Dennoch stehe der Hamburger Hafen im europäischen Vergleich noch gut da. In Rotterdam und Antwerpen seien die Einbußen teilweise noch größer gewesen. Allerdings ist dort das Umschlagsvolumen deutlich größer. Ab Mitte des Jahres könnte es im Hamburger Hafen wieder aufwärts gehen. Für die Opposition sind die schlechten Zahlen ein Beleg dafür, dass der rot-grüne Senat keinen Plan für den Hafen hat.
ndr.de, abendblatt.de, bild.de

Die Reedereien bringen immer mehr außergewöhnlich große Containerschiffe auf den Markt. Die lassen sich in den anderen Großhäfen ohne Tiefgangsbeschränkungen wesentlich leichter manövrieren als in Hamburg.
Abendblatt-Hafenexperte Martin Kopp mutmaßt, dass weitere Ladung abwandern wird.
abendblatt.de

Umweltverbände wollen keine dauerhafte Elbvertiefung: Die Umweltverbände Nabu und BUND widersprechen der Darstellung des Tagesjournals vom Montag. Das Bekenntnis zum Terminal Altenwerder und der Möglichkeit, dort nach dem Abriss der Köhlbrandbrücke auch große Containerschiffe abfertigen zu können, bedeute nicht, dass dafür die Elbe dauerhaft vertieft werden müsse. Der Tiefgang vor der gerade gescheiterten Elbvertiefung sei völlig ausreichend gewesen, da Großschiffe ohnehin nicht voll beladen die Elbe aufwärts fahren. Grund: viele Tausend Container wurden bereits zuvor in anderen Häfen gelöscht. Das haben auch Reedereien bestätigt, für die vor allem eine Verbreiterung wichtig sei, um ein größeres Zeitfenster bei Ein- Ausfahrt zum Hafen zu haben.
abendblatt.de

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Ukraine verstehen. Lesung und Konzert mit Autor Steffen Dobbert und der Band TANKATAKA
am Mittwoch, 8.3., 19 Uhr in der Patriotischen Gesellschaft

Weshalb kämpft die Ukraine so furchtlos für Selbstbestimmung und Freiheit? Woher kommt das Nationalbewusstsein des ukrainischen Volkes? Warum steht im größten in Europa liegenden Land auch die europäische Nachkriegsordnung auf dem Spiel? Warum haben wir so lange den Freiheitskampf der Ukraine nicht verstanden? Und wie endet dieser Krieg? Dieser Abend über die wechselvolle Geschichte der Ukraine gibt Antworten auf wichtige Fragen unserer Zeit. Steffen Dobbert liest – musikalisch umrahmt von der ukrainischen Band Tankataka – aus seinem Buch „Ukraine verstehen“. Infos und Anmeldung: shop.freiheit.org

„SPD und Grüne wollen Parkplätze wegnehmen“: So oder ähnlich titeln die Hamburger Medien über die Idee der rot-grünen Koalition, neue Liefer- und Ladezonen einzurichten. Damit soll das häufige Parken von Lieferfahrzeugen in zweiter Reihe reduziert und Gewerbetreibenden bessere Parkmöglichkeiten geboten werden. Die Idee stößt jedoch auf viel Kritik. Anwohner beklagen, dass weitere Parkplätze wegfallen. Auch die Handwerkskammer hält nichts von der Idee, da sich Handwerker nun die Parkplätze mit dem Lieferverkehr teilen müssten. Sie fordert Parkplätze, die im Voraus gebucht werden können. Die Polizeigewerkschaft kann der Idee ebenfalls wenig abgewinnen, weil es zu wenig Personal gebe, um die Flächen auf Parkverstöße zu überwachen.
welt.de, bild.de, mopo.de

„Ich scroll immer gleich zu den Gender-News“: So wurde es uns beim Neujahrsempfang des Wirtschaftsrats der CDU im Hotel Atlantic verraten. Und in Tat können wir vermelden, dass auch dessen Landesvorsitzender Thies Goldberg in seiner Rede vor „verhunzter Gendersprache“ warnte. Aber wohl nur, weil er vermutet, dass wir dann besonders gerne berichten. Ansonsten ließ der launige Goldberg kein gutes Haar an der Wirtschaftspolitik des Senates und der Ampel. Anschließend betonte Aurubis-Chef Roland Harings – dessen Kupferhütte regelmäßig Rekordgewinne einfährt – dass die Lage sehr ernst sei und man die Energiepreise im Auge behalten müsse. Darauf will auch der Energieexperte der FDP-Bundestagsfraktion Michael Kruse achten, der bei der sehr gut besuchten Veranstaltung allerdings eingestand, dass die Kompetenz für Preispolitik jeglicher Art in der Ampel überschaubar sei.

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Die schwelende Krise im Journalismus ist mit dem Kahlschlag bei Gruner + Jahr zu einem Problem für Journalisten, Verlage, Medienhäuser und die Politik geworden. Der Medienstandort Hamburg droht dadurch zu einem Schatten seiner selbst zu werden. Was nun? Das wird im Hamburger Presseclub besprochen. Mit dabei: Carsten Brosda – Senator für Medien, Philipp Welte – Vorstand Hubert Burda Media, Christian Stöcker – Kolumnist Der Spiegel, Meinolf Ellers – dpa Online. Am 28. Februar um 20 Uhr. Für Nichtmitglieder, die es aber vielleicht noch werden wollen, werden wenige Karten vorgehalten. Tickets besser schnell unter office@hamburger-presseclub.de sichern.

„Die Schlacht ist noch nicht geschlagen.“: Beim HSV kommt es am Freitag zum Showdown zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden der HSV AG, Marcell Jansen, und den freien Aktionären, allen voran Klaus-Michael Kühne. Letzterer hat erneut ein Interview gegeben, in dem er unmissverständlich klarstellt, dass Jansen seinen Posten räumen soll. Als Druckmittel liegen 120 Millionen Euro auf dem Tisch, die der HSV gut gebrauchen könnte, um im Falle des Aufstiegs einen erstligatauglichen Kader zu formen. Denn das ist nicht einfach, wie Stuttgart, Schalke und Hertha derzeit zeigen. Damit Kühne das Geld überhaupt in seinem Sinne einsetzen kann, müsste auch eine Änderung der Rechtsform durch den HSV e.V. beschlossen werden. Die Fans haben am Sonntag deutlich gemacht, dass sie Investoren ablehnen. Es bleibt kompliziert im Volkspark.
moinvolkspark.de, manager-magazin.de

Wetter heute: Bewölkt mit Schauern bei acht bis zehn Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

33.000 Geflüchtete aus der Ukraine leben derzeit in Hamburg. Die Hälfte von ihnen ist in städtischen Unterkünften untergebracht, die andere Hälfte kann privat wohnen. Die Sozialbehörde geht davon aus, dass in diesem Jahr weitere Menschen aus der Ukraine nach Hamburg kommen werden und plant weitere 10.000 Unterbringungsmöglichkeiten.
ndr.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Erneut heftiges Erdbeben im Grenzgebiet zwischen Syrien und der Türkei: Nach Angaben der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad gab es zwei Beben im Abstand von drei Minuten in der Provinz Hatay mit Stärken von 6,4 und 5,8. Mindestens drei Menschen starben, sagte der türkische Innenminister Süleyman Soylu. 213 Menschen seien in Krankenhäuser gebracht worden. Es habe bisher 26 Nachbeben gegeben, so Soylu. Medienberichten zufolge war der jüngste Erdstoß auch in den umliegenden Provinzen sowie im Nachbarland Syrien, in Israel, im Irak und im Libanon zu spüren. Hilfsorganisationen im Norden Syriens meldeten, es seien erneut Gebäude eingestürzt und Menschen verletzt worden. spiegel.de, handelsblatt.com, tagesschau.de

Biden besucht Ukraine und Polen: Bei einem unangekündigten Besuch in Kiew sicherte US-Präsident Joe Biden der Ukraine weitere militärische Unterstützung zu, darunter Systeme für die Luftüberwachung, Artilleriemunition und Panzerabwehrwaffen. Zugleich besprach er mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auch Hilfen in anderen Bereichen wie Energie und Infrastruktur. Am Montagabend kam Biden dann in Polen an. Gespräche zwischen Biden und Polens Präsident Andrzej Duda sind für diesen Dienstag angesetzt. zdf.de, welt.de, tagesschau.de

EU beschließt weitere 500 Millionen Euro für Waffen für die Ukraine: Konkret sollen von dem Geld 490 Millionen Euro für Waffen und Munition sowie 10 Millionen Euro für Schutzausrüstung, Benzin oder Erste-Hilfe-Kits ausgegeben werden corporate.dw.com
Leopard-Kampfpanzer: Ausbildung ukrainischer Soldaten läuft laut Verteidigungsminister Boris Pistorius nach Plan zeit.de
Russische Trolle: Merkel telefoniert mit falschem Poroschenko zdf.de

Europa – von Wolf Achim Wiegand

EU-Russlandsanktionen auf Wiedervorlage: Während US-Präsident Joe Biden in Kyïv spazieren ging, bearbeiteten die EU-Außenminister in Brüssel die Brot- und-Butter-Themen. Garri Kasparow war zu Beginn ihr Frühstücksgast. Der im US-Exil lebende Ex-Schachweltmeister und unerbittliche Anti-Putin-Aktivist sagte: „Für einen ukrainischen Sieg ist keine Anstrengung zu hoch.“ Trotz der Mahnung: Die Top-Politiker einigten sich vorerst nicht auf das neue Sanktionspaket der EU-Kommission gegen Russland. Die EU-Botschafter sollen bis Freitag eine Einigung finden. Indessen wurden die Sanktionen gegen Myanmar verschärft, ebenso gegen iranische Richter, Gefängnisdirektoren und Minister.
zeit.de

Cannabis – ein Fall fürs EU-Gericht: Die Regierung von Ungarn berauscht sich an ihrer Weigerung, Produkte aus der weiblichen Hanfpflanze  als Lebensmittel einzustufen. Damit widersetzt sie sich einem Mehrheitsbeschluss der Europäischen Union, die wiederum einer Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation folgt. Ungarn habe kein Recht auf nationalen Alleingang, sondern müsse europaweite Regelungen anerkennen, sagt die EU-Kommission und hat die Regierung in Budapest vor dem europäischen Gerichtshof verklagt.
krautinvest.de

Θ STADT & LEBEN

Kleines Karo: Der „Runde Tisch Innenstadt“ mit knapp 50 Teilnehmern hat gekreißt und will den Verkehr in der Innenstadt neu regeln. So soll die Mönckebergstraße von ein paar Buslinien entlastet werden, die künftig auf die Steinstraße verlegt werden sollen. Die soll dann zwischen Jakobikirchhof und dem Domplatz künftig ausschließlich dem Bus-, Taxi-, Fahrrad- und Lieferverkehr vorbehalten werden. Zudem sollen hier viele Events stattfinden können, wofür es schnelle Genehmigungen geben soll. Der motorisierte Individualverkehr soll dann über die Willy-Brandt-Straße geführt werden, die damit dann noch mehr Verkehr führen wird, der die City von der HafenCity trennt.
ndr.de, welt.de, abendblatt.de

Ein vordringliches Anliegen bleibt für die Hamburger Wirtschaft die Verbindung zwischen Innenstadt und Hafencity.
Das wirkliche Problem der Stadtentwicklung in der City schiebt auch der „Runde Tisch Innenstadt“ vor sich her. Vielleicht sollte die Idee einer Seilbahn doch mal geprüft werden.
ndr.de, ihk.de

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In Hamburg fühlt man die Freiheit.
Im Podcast „Wie ist die Lage?“ spricht die Ukrainerin Kseniia Hurbanova über ihre Erlebnisse nach Kriegsbeginn. Vor fast einem Jahr ist sie von Kiew nach Hamburg geflohen und lebt seither in der MenscHHamburg-WG.
Mit unserer Mode machen wir auf gesellschaftliche Probleme aufmerksam.
Antonia Meiswinkel ist die Gründerin von „Wearing Facts“. Im Gespräch erzählt sie von ihrer Kollektion für die Ukraine, die zusammen mit MenscHHamburg entstanden ist und auf den Kriegsbeginn vor einem Jahr aufmerksam macht.
Alle Folgen „Wie ist die Lage?“ hören Sie hier und von Montag-Freitag um 12 Uhr bei ahoy radio.

Spot on: Hamburg Startups: Eine Finanzierungsrunde abzuschließen ist momentan eine echte Herausforderung für jedes Startup. Flexvelop hat es geschafft und für sein Leasingangebot für kleine und mittelgroße Geräte gerade 3 Millionen Euro bekommen. Noch auf Investorensuche ist das Medtech-Startup Excagol, doch einen Durchbruch konnte es zumindest erzielen: Sein Venensuchgerät für die schmerzfreie Blutabnahme wurde in einem Test fündig. Kaum ein Startup, das sich nicht auf die eine oder andere Weise der Nachhaltigkeit verschrieben hat. Das gilt auch für 4peolewhocare. Mit einem Teil der Einnahmen aus den Naturkosmetikprodukten werden Blumenwiesen finanziert.
flexvelop, excagol, 4peoplewhocare

Restaurant-Tipp – Fisch in der HafenCity: Im Kaispeicher B, dem ältesten Speicher Hamburgs, gibt es im charmanten Bistro „Catch of the day“ neben einer Auswahl an leckeren Speisen, Kaffee und Kuchen auch täglich fangfrische Meeresspezialitäten. Kabeljau und Seelachs werden mit leckeren Beilagen zu günstigen Preisen angeboten. An sonnigen und warmen Tagen lädt die Terrasse zum Verweilen ein.
hamburg.de

Old Boy: 15 Jahre eingesperrt, 5 Tage Zeit für Rache: Ohne erkennbaren Grund wird der Geschäftsmann Oh Dae-su entführt und in einen fensterlosen Raum gesperrt. Sein einziger Kontakt zur Außenwelt ist ein Fernseher, über den er eines Tages aus den Nachrichten erfährt, dass seine Frau ermordet wurde und er selbst dafür verantwortlich gemacht wird. Die koreanische Version des Klassikers mit englischen Untertiteln zeigt das Savoy Kino um 20.30 Uhr.
savoy.premiumkino.de

Θ FOFFTEIN

Gute Nachrichten vom Eppendorfer Mühlenteich: Die Vogelgrippe scheint für die Alsterschwäne keine akute Gefahr mehr zu sein. Ein Viertel der Population hatte die Krankheit dahingerafft.
abendblatt.de

Heute ist Mardi Gras. Wir wünschen Ihnen einen schönen Dienstag.

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